Atheistenkampagne

[Blauhai]

Was haltet ihr davon?

http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... &top=Start

Die Gute geht ja ganz schön in die Offensive.
Allerdings finde ich es nicht unbedingt provokant.
Schließlich werben Konfessionen auch auf ihre Art und Weise.

[bundyman]

Gut, wenn auch recht nutzlos.
Glaeubige wird man von ihrem Glauben damit nicht abbringen.
Und Atheismus ist auch nur eine Religion...
Sollen die Leute an irgendeinen Gott glauben, solange sie nicht an Prediger glauben ist doch alles i.O....

[Blauhai]

Glaeubige wird man von ihrem Glauben damit nicht abbringen.

Glaube nichtmal das das die Absicht ist, sondern sollte eher bezwecken daß die Atheisten ein Zeichen dafür setzen, daß ihre Weltanschaung auch Respekt verdient.

Und Atheismus ist auch nur eine Religion...

Würde es eher als Überbegriff sehen, für diverse Weltanschauungen, die sich nicht genau zuordnen lassen.

[Karpfenfischer]

Ich find die Idee an sich nicht schlimm, nur wie man ja aus dem Artikel entnehmen kann, stehen die deutschen Unternehmen da schon wieder skeptisch dazu. (typisch )
Für mich hat Religion viel zu viel zu sagen, es verunsichert die Leute eher, als dass es ihnen Halt gibt. Der ganze Trubel um den Papst, geht mir wenn ich ehrlich bin ziemlich auf die Eier.

[bundyman]

Glaube nichtmal das das die Absicht ist, sondern sollte eher bezwecken daß die Atheisten ein Zeichen dafür setzen, daß ihre Weltanschaung auch Respekt verdient.

Wuerde man 'Glaeubige' zum Nachdenken kriegen, wuerden sie schon recht schnell vom Glauben abfallen...

[Blauhai]

...nur wie man ja aus dem Artikel entnehmen kann, stehen die deutschen Unternehmen da schon wieder skeptisch dazu. (typisch )

Jab.
Ist ein ähnlicher Fall wie die Kopftuchdikussion im letztem Jahr.
Ok, zugegeben ist der Vergleich etwas krass.
Aber das Prinzip ist doch das Gleiche.
Nur daß es sich hierbei nicht um das Thema "Intigration" handelt.

[Smile]

Ich denke, dass sollte jeder für sich selber entscheiden.
Was ich nur immer lustig finde, wenn die Kirchen Sachen organisieren weil Menschen in Not sind oder wenn Menschen in Extremsituationen eine Form von Beistand brauchen schreit leiner los und sagt: Leute lasst das, wir zahlen das, weil wir das frei von weltanschaulichem Ballast wollen. Im Gegenteil. Die meisten sind ganz froh, wenn sich die Kirchen um Randexistenzen kümmern, Bedürftigen helfen oder Einsatz leisten weil irgendwo auf der Welt existenzielle Hilfe gebraucht wird. Meistens wird das von den Sprüchen begleitet, wie reich die Kirchen sind. Ein Argument, dass oft von Leuten vorgebracht wird, die bei der Bitte um Spenden (egal ob Kirche, Sportverein, Förderverein in der Schule oder Katastrophenhilfe auf knappe Eigenmittel verweisen).
Würden sich die Kirchen und ihre Gläubigen auf einen Schlag aus all den Bereichen zurückziehen, wo sie freiwillig und unverbindlich Hilfe leisten, wäre es bei uns in Teilen der Wohlfahrtspflege teils zappenduster.
Ich bin übrigens der Auffassung, dass ein Äquivalent zur Kirchensteuer auch von nicht Kirchenmitgliedern zu leisten sein sollte. Nur eben für Umweltschutz, Stipendien oder was auch immer um der Gemeinschaft was zu zurückzugeben. Würde jetzt nicht soooo viel kosten, weil damit Mittel vorhanden wären in Bereichen, die jetzt aus anderen Steuermitteln finanziert werden müssten.
Viel Spaß beim Aufschrei!

[bundyman]

Ich bin übrigens der Auffassung, dass ein Äquivalent zur Kirchensteuer auch von nicht Kirchenmitgliedern zu leisten sein sollte. Nur eben für Umweltschutz, Stipendien oder was auch immer um der Gemeinschaft was zu zurückzugeben. Würde jetzt nicht soooo viel kosten, weil damit Mittel vorhanden wären in Bereichen, die jetzt aus anderen Steuermitteln finanziert werden müssten.

Hmm, schraege Einstellung, aber OK....
Ick meine, dass die Kirche ihre Schaefchen abzockt, ist deren Sache, aber warum der Steuerzahler, der ja eh schon nicht geringe monitaere Aufwaendungen leistet, jetzt noch mehr Steuern zahlen sollen muessen soll, will mir nicht ganz einleuchten.

Das die Kirche (jedwede) und die Ihrigen sich endlich aus aus Gesellschaft, Politik und wo sie sonst noch ihre Finger im Spiel hat raushalten sollte, waere mehr als wueschenswert.

[Smile]

Wenn ich in die Runde sehe, finde ich bei den Leuten meines Alters rund 50% die keine Kinder mehr haben.
Wer wird sich um die kümmern, wenn die nicht mehr können? Wir reden jetzt nicht über technische Abwicklung. Da wo es um Pflege im körperlichen Sinne geht. Was ist mit der Nähe, mit den sozialen Kontakten? Ist das nichts?
Wenn die Caritas Leute pflegt machen das heute Menschen, die eine Familie ernähren müssen. Deshalb kostet das Geld. Ist das abzocken?
Kirche findet in der Gesellschaft statt, kann und darf sich deshalb nicht raushalten.

[Blauhai]

Das ist soweit nicht falsch.

Aber wenn die anderen Konfessionen auch mehr in der Gesellschaft stattfinden dürften, dann wäre das in diesem Sinne vielleicht noch hilfreicher.
Die Kirche wiederum ist allerdings oft ein Mitauslöser, der dies verhindert.

Musste erst wieder miterleben, wie bei einem Stadtfest die Pfadfinder zusammen mit der Kirche, sich weigerten den Moslems eines ihrer Zelte zu leihen, mit der Begründung:
"Mit Moslems werden und wollen wir keine gemeinsamen Dinge machen."
Gehts noch??
Dabei wäre es um ein Jugendprojekt gegangen.
Tja und dann wird wieder geplärrt, daß die sich nicht integrieren
Wie denn auch?

[Smile]

Wieso finden andere Konfessionen nicht statt? Oder meinst Du andere Glaubensrichtungen? Moslems dürfen hier Moscheen bauen und ihren Glauben ausüben. Juden ebenfalls. Hindus, Buddisten etc. dürfen auch.
In anderen Ländern ist das schon mal etwas schwieriger.
Aber weil irgendwo anders keine christlichen Kirchen errichtet werden dürfen, muss ich doch hier nicht Kirche allgemein in Zweifel ziehen.
Und die Trennung von Staat und Kirche ist doch bei uns im wesentlichen verwirklicht. Und wer ein Amt hat und trotzdem bekennt religiös zu sein, ist ja nicht automatisch ein Schlechter.
Vielleicht sollte irgendwo mal wieder in den Köpfen ankommen, dass die Kirche und Religion oft genug als falsches Deckmäntelchen umgehängt wird. Aber das ist genauso, als würdest Du die Süßwarenindustrie verklagen wollen, weil irgendwer mit nem Schokoriegel Kinder weglockt.

[Chinook]

Das die Kirche (jedwede) und die Ihrigen sich endlich aus aus Gesellschaft, Politik und wo sie sonst noch ihre Finger im Spiel hat raushalten sollte, waere mehr als wueschenswert.

Wie diese Gesellschaften gelaufen sind kann jeder gerne mal historisch hinterfragen. Ich sehe noch die Menschenmassen
mutiger Atheisten, die vor 20 Jahren mit Kerzen an den Montagsdemonstrationen teilgenommen haben (Ich hoffe nicht, dass
diese Ironie jemanden überfordert).
Jemand der sich auch nur in Ansätzen für seine Gesellschaft verantwortlich fühlt, müsste doch Smiles Idee vom Kirchensteuer-Äquivalent willkommen sein?
Auch wundert es mich ein wenig, dass Leute hier Signatursprüche von hochreligiösen Menschen zitieren, aber jeden religiösen Menschen als
Volltrottel wahrnehmen. Oberflächlicher geht's nimmer. Wie, wohin und wie viel Kirchensteuer fliessen kann jeder überprüfen und er wird erstaunt sein, wie
effektiv das Geld verwendet wird. So was würde ich mir von der Regierung auch wünschen.

"Ich würde auch die schlechteste christliche Gesellschaft der besten 'atheistischen' [ ] vorziehen.
Denn auch in der schlechtesten christlichen Gesellschaft gibt es immer noch Raum für all diejenigen,
denen anderswo wegen ihrer Nutzlosigkeit jede Daseinsberechtigung abgesprochen wird:
Die Krüppel und Kranken, die Alten und Schwachen, die Randständigen und Außenseiter.“ (Heinrich Böll)

[Blauhai]

Wieso finden andere Konfessionen nicht statt? Oder meinst Du andere Glaubensrichtungen? Moslems dürfen hier Moscheen bauen und ihren Glauben ausüben.

Ich meine eher Glaubensrichtungen.

Klar gibt es Einrichtungen anderer "Glaubensrichtungen".
Aber die Kirche versucht immer mit allen MItteln Überhand zu bekommen.
Alles was von der Kirche kommt, soll jedem Willkommen sein.
Gewinnen jedoch andere Personen, egal ob mit ihrer Weltanschauung oder anderen Dingen, ein Bisschen Popularität, dann wird es sofort als Gotteslästerung abgestempelt.

Aber.
Ich merke daß sich der Sack gerade etwas zuschnürt.
Wollte eigentlich nur die Ansichten um den Link diskutieren.
Wir schießen gerade in eine andere Richtung, glaube ich.
Ich bin übrigens kein Antichrist oder sowas.

[Smile]

Eins vorweg: Ich bin bekennender Christ. Ich haue das nicht jedem uberall und immer um die Ohren. Bin aber bereit, wenn das Thema aufgebracht wird, Stellung zu beziehen und zu argumentieren.
Vieles von dem, was an Argumenten gegen die Kirchen und ihr Wirken vorgebracht wird beruht auf Hörensagen bzw. auf Dingen die vor etwa 100 oder noch mehr Jahren aus dem damaligen Verständnis geschehen sind. Ich habe keine Probleme mit Moslems, ich achte jeden anderen Glauben der auf gegenseitiger Achtung und Toleranz fußt.
Nur frage ich mich wo der Aufschrei bleibt wenn sich wieder einmal Menschen mit Sprengstoff am Körper im Kreise anderer in die Luft sprengen. Der Aufschrei der Muslime wohlgemerkt. Es sind Sunniten und Schiiten die sich da gegenseitig verwursten. Aber die Moslems werden in der gängigen Literatur stets als vorbildliche und tolerante Menschen dargestellt. Was Sie übrigens meiner Überzeugung nach auch sind. Aber eben nicht alle.
Und im Koran stehen auch ganz witzige Sachen, die auch in andere Richtung gedeutet werden können und werden. Von Moslems. Das gilt auch für die Bibel - weiß ich - aber den meisten Christen ist in der Zwischenzeit klar geworden, dass die Sache mit den Nachbarvökern, die als Sklaven taugen nicht so ganz richtig ist. Schwule werden nicht mehr verbrannt und steinigene wegen falscher Klamotten kommt und Christen nur noch selten vor. Der letzte Ehrenmord von Christen in Deutschland ist schon etwas länger her.
Es sind oft Kirchen, die sich an die Seite von Unterdrückten stellen. Sehen wir in die jüngere Geschischte, waren es Christen wie Kolbe oder Bonhöfer die Leib und Leben eingesetzt haben um andere Menschen zu retten oder für die Sache zu sterben.
Boldschwing, Kolping, Fliedner Menschen die ihr ganzes Leben einer Sache gewidmet haben aus ihrem Glauben heraus.
Bei mir zuhause ist sind alle Glaubensrichtngen willkommen, übrigens auch Atheisten, solange sie meinen Respekt vor der anderen Weltanschauung und dem Menschen der es lebt auch teilen.
Kirche und Religion wird von Menschen gelebt. Und wo Menschen sind, da sind auch Fehler. Aber deshalb Religion aus der Welt tilgen zu wollen?
Falscher Ansatz. Besser für echte Toleranz werben.

[Matze Koch]

Sehr schön geschrieben, Smile!


Besonders der Satz hier ist es, den viele nicht verstehen wollen:


Zitat Smile:

"Nur frage ich mich wo der Aufschrei bleibt wenn sich wieder einmal Menschen mit Sprengstoff am Körper im Kreise anderer in die Luft sprengen. Der Aufschrei der Muslime wohlgemerkt. "


Wenn der Islam eine so friedliche und zu tolerierende Religion ist, wie oft voreilig und unwissend behauptet wird, warum bleibt dann genau dieser Aufschrei aus? Ich bin überzeugt, es gibt vereinzelte Moslems, die nur friedich leben wollen und Anschläge in ihrem Inneren nicht gutheißen. Aber warum geht kein führender Moslem an die Öffentlichkeit und verkündet: "Die Verantwortlichen für den 11. September (beispielhaft) sind keine Helden, keine Märtyrer, sie sind Terroristen und wir verurteilen dies Handeln!"??

Darum sollte man ausgesprochen vorsichtig sein, eine gefährliche Religion zu billigen und sie freundlich aufzufordern sich in unserem Land breitzumachen, während die Kirchen im Irak in Flammen aufgehen. Die langfristigen Folgen sind nicht abzuschätzen...

Das Christentum der Kreuzzüge (Smile deutete es bereits an) ist natürlich nicht weniger zu verurteilen. Mit der friedlichen biblischen Botschaft von Jesus Christus, an den ich von ganzem Herzen glaube, hatte das nichts mehr zu tun.


Matze Koch