Kann ich nachvollziehen, dass Du aussteigst.
Thema Opel, Opel ist immer noch konkurrenzfähig und Wert erhalten zu werden.
Thema Managementfehler. Hier liegt der Hase im Pfeffer. Wenn ein Manager keine Verantwortung für die Firma, die er leitet hat, dann kommt es zu solchen Auswüchsen, wie sie jetzt auffallen. Da die Manager an Zielen, in der Regel Gewinn, Umsatz etc. gemessen werden, sprich, ein großer Teil ihres Einkommens ist "erfolgsabhängig", wobei, ich war auch ein paar Jahre in dieser Lage und kenne daher den Spruch: "Wer seine Ziele nicht erreicht, der hat die falschen vereinbart!" Zielerreichungsgrade von 120 bis 150 % sind eigentlich die Regel.
Das ist das Problem des Shareholder Values, das zu diskutieren hier nicht die richtige Plattform ist und wahrscheinlich in kürzester Zeit ausufern würde.
Wer erinnert sich noch an die DotCom-Blase, wo Softwareklitschen mit 50 Mitarbeitern auf einmal mehr Wert waren, als VW mit tausenden Mitarbeitern und riesigem Vermögen in Maschinen und Immobilien. Da wurde Geld verbrannt und auch der kleine Anleger wollte an dem Goldrush teilhaben und hat teilweise Kredite aufgenommen, um die in Aktien zu investieren. Wie die Blase platzte, da wurde gejammert aber jeder vernünftige Anleger weiß, dass man für Aktien auch Geduld und langen Atem haben muss.
Ich hab sogar aus dieser Zeit noch einen Haufen Aktienoptionsscheine, d. h., ich brauchte beim Einlösen dieser Optionen nur den festgelegten Betrag zahlen und nicht den aktuellen Börsenwert. Ich lass die Dinger verfallen, da der tatsächliche Aktienkurs vom Kurs, den ich zahlen müsste, weit entfernt sind.
Und zu meinen, wenn der Absatz zurück geht, dann muss in neue Produkte investiert werden oder die Produktion zurück gefahren werden, im Gegenteil, das wäre ja etwas, was den Umsatz- und Gewinnzielen der Manager entgegen steht. Also entweder Personal entlassen und/ oder die Produktion hochfahren und den Preis senken, um den Marktanteil zu erhöhen und so doch noch entsprechende Umsatzzahlen zu liefern oder aber Firmenteile verkaufen, damit die Zahlen am Ende des Geschäftsjahres stimmen. Was nächstes Jahr ist, das interessiert dann schon nicht mehr, denn mit den Erfolgszahlen ist man als Manager ja für höhere Aufgaben in der nächsten Firma empfohlen.
In Zeiten der Krise große Firmen vor dem Aus zu retten ist sogar eine der sinnvollsten "Investitionen", die eine Regierung in Krisenzeiten machen kann.
Um Menschen in Brot und Arbeit zu halten ist es in Krisenzeiten wichtig, durch "Investitionen" Arbeitsplätze zu erhalten oder schaffen, bei denen die Investitionen in Zeiten, in denen die Wirtschaft läuft, keine weiteren Investitionen mehr benötigen. Am besten wäre hier Sandschaufeln in der Wüste. Wer jetzt in Straßen oder öffentliche Gebäude investiert, der hat nach der Investition irgendwann Folgekosten, die dann u. U. gerade nicht in einer Zeit der Rezession anfallen sondern zu Zeiten, in denen alle investieren und die Kosten für Instandhaltungen explodieren.
Wie gesagt, Wirtschaft ist so einfach, da gibt es reichlich Studiengänge zu und, nicht ohne Grund.
