Der Brandenburger Landesanglerverband betreibt eine kostenlose Mitgliederzeitschrift „Der Märkische Angler“, in jener wurde eine interessante Erhebung zur Nährstoffbilanz von Anfütterungsmaterial veröffentlicht.
Mitte 2003 wurde ein Beitrag von Prof. Dr. habil. Kurt Schreckenbach und Dr. Uwe Brämick (beide IFB Potsdam) abgedruckt, aus welchem unter anderem folgendes hervorgeht, ich zitiere hier:
„Der Nährstoffgehalt der verschiedenen Lock- und Köderstoffe liegt zwischen 1 bis 6 g/kg Phosphor und 13 bis 41 g/kg Stickstoff.
Eine Anfütterung mit 100 kg Brotteig entspricht z.B. dem Eintrag von 90 g Phosphor und 1.290 g Stickstoff.
Im Hinblick auf die Nährstoffbilanz des Gewässers ist es dabei zunächst unerheblich, ob die Futterstoffe durch Fische aufgenommen werden oder nicht“
„Um beispielsweise dem jährlichen Phosphoreintrag durch Niederschläge zu entsprechen, müssten etwa 500 bis 1000 kg Brotteig pro Hektar in ein Gewässer eingebracht werden.“
Des Weiteren wird zur Nährstoffbilanz Folgendes, Interessantes ausgeführt:
„So wird z.B. der Nährstoffeintrag in ein Gewässer durch Anfütterung mit 100 kg Brotteig durch den Fang von 10 kg Plötzen (Phosphor) bzw. 45 kg Plötzen (Stickstoff) kompensiert und die Nährstoffbilanz wäre ausgeglichen.“
Interessant, wer also, rein hypothetisch, ein Kilo Fisch entnimmt kann 2 Kilo füttern und entlastet das Gewässer in der Nährstoffbilanz sogar noch.
Es wird aber auch auf die Sauerstoffzehrung von Futtermitteln eingegangen:
„Futterstoffe werden vor allem dann für das Gewässer und seine Lebensgemeinschaften zur Belastung, wenn sie nicht innerhalb einer kürzeren Zeitspanne von den Fischen aufgenommen werden können.“
„So würde die Anfütterung mit 100 kg Brotteig ohne unmittelbare Aufnahme durch die Fische einen Verbrauch von 74 kg Sauerstoff verursachen.“
Ich resümiere daraus … wer vernünftig anfüttert und auch mal ein-zwei Fische in die Bratpfanne legt, der zerstört sein Gewässer nicht.
In Anbetracht der Entnahme durch gewisse schwarze Vögel, die gleich Zentnerweise „Nährstoffe austragen“, können wir denke ich auch füttern wenn wir releasen, beim Carphunting z.B.
Alles mit dem richtigen Augenmaß … und schon passt ES. Dazu wieder aus dem Beitrag zitiert:
„Übersteigt die Summe der Nährstoffeinträge 0,2 bis 0,5 g Phosphor / m2 und 5 bis 10 g Stickstoff / m2 entwickeln sich nährstoffarme Seen kurz- bis mittelfristig zu nährstoffreichen Gewässern. Nährstoffeinträge durch eine sachgemäße Anfütterung beim Angeln allein reichen dafür bei weitem nicht aus.“
Na bitte, sind Angler doch keine Umweltschweine … wenn sie denn verantwortungsbewusst handeln.
![Wink :wink:](./images/smilies/icon_wink.gif)
><<<((;°> Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken. <°;))>>><