Blauhai war zum ersten Mal bei uns dabei - Jondalars Vater und Schwiegervater sind auch noch mit auf der Tour gewesen, sind aber nur angesessen.
Angekommen sind wir am Eixendorfer Stausee um kurz nach 7 Uhr - gerade als es hell wurde.
Der Blauhai wäre auch pünktlich gewesen, aber leider hat ein Licht an seinem Auto den Geist aufgegeben und er musste noch an die Tanke...
Tja - wenn bei manchen Autos der Birnenwechsel nicht eine Wissenschaft für sich wäre, dann wäre er sogar noch pünktlich gewesen.

Wir 4 haben uns auf alle Fälle schon mal die Tageskarte geholt... der Tageskarten-Dealer hat uns nicht wirklich viel Hoffnung gemacht:

Heuer wurde bisher extrem schlecht gefangen - es war nicht mal ein Bild von einem Großen in der Zeitung, was beim Eix. See eigentlich normal ist und schon was heissen will.

Unbeirrt sind wir trotzdem sofort ans Werk...
Nach dem Wetter zu urteilen, waren es eigentlich Traumvoraussetzungen auf Raubfisch:
Windstill - nur ab und zu kam mal eine Brise über den See gezogen (obwohl hier normal immer heftig der Wind bläst!)
Der Nebel stand hoch und die Sonne kam erst am Nachmittag durch, aber dann richtig kräftig.

Jondalar's Vater und Schwiegervater machten es sich gleich an einem schönen Plätzchen gemütlich und legten ihre Ruten aus.
Jondalar und ich machten uns auf die Wanderschaft.
Er probierte es mit Köfi am Drachkovitchsystem (eigentlich mehr eine Mischung aus Fireball und Drachk.) und Gummifisch hauptsächlich auf Zander und ich wollte heute mal mit großen Jerks probieren, ob ich nicht doch meinen ersten Jerkhecht verhaften kann.
Ich machte meinen ersten Wurf am Ufer entlang, wo massenhaft kleine Fische im Flachen standen, mit dem Squirrely Burt in Crappy - erster Zug und schon mein erster Hänger.
Na toll - das wird nicht billig heute - dachte ich mir noch und zerrt am Hänger.

Dass in diesem See viel abgerissen wird, wussten wir schon, aber dass ich ein Knäuel Schnur mit 5 verschiedenen Ködern (Wobbler, Spinner, versch. Gummis) rausgezogen habe, da waren wir nicht schlecht beeindruckt!

Also während ich Weihnachten feierte

Die Schwanzflosse war zerfetzt, aber so richtig wollte der Bursche scheinbar nicht!
Ich machte meinen zweiten Wurf - jerkte zweimal und zack - wieder ein Hänger... doch plötzlich folgten Kopfstösse...
Unglaublich - mein erster Jerkhecht! Juhuuuu...
Mit der steifen Rute war nach wenigen Sekunden der Spaß vorbei und der knapp 55er Hecht lag vor mir und hatte einen kurzen Landgang!


Weiter ging es! Jondalar und ich marschierten entlang des Ufers Richtung Brücke... hatten aber keine Aktivitäten mehr ausser einem kleinen Anfasser auf Jondalars gejiggtes Köfi.
An der Brücke angekommen war es dann soweit - mein Squirrely Burt verschwand in den unendlichen Tiefen des Sees. Obwohl er wirklich nicht tief läuft, verhakte er sich irgendwo unlösbar.
Auch zwei Gummifische von mir fanden wenige Minuten drauf so ihr Ende.
50 m weiter hatte aber Jondalar einen Nachläufer mit ca. 50cm, der dann direkt vor seinen Füßen stehen blieb und mit seinem Köder spielte! Echt interessant in klarem Wasser so ein Schauspiel anzusehen!

Es war etwa eine Stunde vergangen... als dann auch Blauhai zu uns stiess.
Nach der gegenseitigen Vorstellung haben wir dann gleich den Platz gewechselt und sind ans andere Ende des Sees.
Es war sehr sauberes Wasser und wie gesagt absolut windstill.
Wir verteilten uns auf verschiedene Plätze und fingen an zu werfen.
Ich fing mit meinem zweiten (und letzten) Squirrely Burt (im Hecht-Dekor) an zu werfen - erster Wurf, rangejerkt bis zum Ufer und kurz vor dem Ufer blitzte unter Wasser eine Flanke und ein Schwall ging vor meinen Füßen auf. Anschlag und... sitzt...
Ein wieder ca. 55er Hecht nahm den Köder und nach kurzem Fototermin wurde er noch direkt im Wasser wieder entlassen.

Auch Blauhai und Jondalar hatten schnell einige Nachläufer, die an der Oberfläche noch Lärm machten, aber dann vor ihrer Nase stehen blieben!
Die Hechte waren aktiv, aber sehr vorsichtig und bissen großteils nur spitz...
Kurzzeitig blieben teilweise sogar mehrere Hechte direkt vor den Füßen stehen.
Einer, der scheinbar krank war, konnte schön fotografiert werden - er stand immer Kopf nach unten im ca. 70cm tiefen Wasser! Wir haben ihn auf etwa 50cm geschätzt!

So ging es bis Mittag mit einigen Anfassern weiter, die aber allesamt - nicht verwertet werden konnten.
Ausnahme war bei Jondalar ein ca. 50er Schniepel. Dieser Biss, wie im letzten Bericht vom Eixendorfer See schon beschrieben, kam direkt nach dem Lösen eines Hängers. Sobald der Köder sich vom Stein befreite, packte der Hecht noch in der Beschleunigungsphase zu!

Ich hatte auch noch eine Attacke auf SB direkt an der Oberfläche von einem wunderschönen ca. 70er Hecht, der aber nicht hängen blieb und sich dann auch nicht mehr reizen ließ.
Kurz vor 12 Uhr machten wir uns dann auf in das nahegelegene See-Restaurant, um die knurrenden Mägen zu versorgen!
Übrigens: Seid vorsichtig, wenn ihr mit Jondalar zum Essen geht... wenn der so richtig hungrig ist, ist er nicht mehr zu bremsen! Beim Schneiden hat er sein Teller (ja - es war Keramik) in drei riesige Teile zerlegt! Haben alle nicht schlecht gestaunt!!!




Nach dem Mittagessen gab es dann einen gemeinschaftlichen Standortwechsel!
Da die zwei Väter noch nichts gefangen hatten - nicht mal Barsche auf Wurm an der zweiten Rute - konnten wir sie überreden mit an eine neue Stelle zu kommen.
Barsche findet man im übrigen in Unmengen am Eixendorfer Stausee. Am Ufer stehen alle paar cm die kleinen mit 2-8cm Länge. Es wäre mal interessant, die Winterstandplätze zu kennen, denn es sind bestimmt riesige Exemplare im See vorhanden.
Letztes Mal hatte ich ja das Glück drei ca. 30er fangen zu dürfen! Die waren alle wohl genährt und es gibt bestimmt noch weit größere drin!
Mit ab und zu einer Tageskarte und dem Verbot vom Boot aus zu angeln, ist es natürlich schwierig gewisse Hotspots zu finden!
Am neuen Platz angekommen, machten wir uns kurz strategische Gedanken und fingen wieder an zu werfen...
Was soll ich sagen - wie schon den ganzen Tag, erster Platz erster Wurf - einmal gejerkt und schon explodierte das Wasser an der Oberfläche... eine solche Attacke hätte ich mir nie träumen lassen.
Anschlag und schon spüre ich deutliche Gegenwehr... nach hartem Kampf - eigentlich bin ich so starke Kämpfer bei Hechten nicht gewohnt - konnte ich dann einen 65er Hecht landen.
Wenigstens hätte er das Maß gehabt, denn am Eix. See ist das Schonmaß deutlich angehoben auf 65cm.

Weitere Versuche auf Jerk blieben aber in der nächsten halben Stunde erfolglos und ich wechselte, genau wie Jondalar, auf Gummifische. Nach einer Stunde Kampf mit den Gummis hatten Jondalar und ich jeder ca. 10-20 Gummis samt Vorfach abgerissen und die Lust darauf verloren.
Eigentlich war die gewählte Stelle bekannt für gute Bisse und Fisch, aber heute war es eigentlich nur ein Köderfriedhof!
Blauhai probierte ein ganzes Arsenal an Ködern: von Wobblern, kleinen bis mittleren Gummis, Spinnern und Blinkern... aber ausser einem Nachläufer konnte leider auch er keinen Erfolg verzeichnen.
Ich versuchte es zwischenzeitlich ein bißchen auf Barsch mit Drop Shot, konnte aber nur zwei kleine ca. 8 cm lange Bärschlein erwischen - ein ca. 25cm Moppelbarsch konnte sich beim rausheben gerade noch befreien!
Am Ende der Strecke, die wir befischten, war noch eine kleine Bucht und ich packte noch einmal den SB aus.
Mehrere Würfe brachten keinen Erfolg und als ich gerade zum letzten Mal einhole und den Köder aus dem Wasser heben will, spritzt mir wieder das Wasser um die Ohren.
Nach kurzem Kampf konnte ein 62er Hecht zum schnellen Fototermin überredet werden!

Beim zurück gehen hörten wir dann, dass unsere Ansitzer zwar zwei Bisse auf Köfi an der Pose hatten, aber beim ersten mal ging der Anschlag ins leere und beim zweiten mal hat der Hecht den Köfi einfach geklaut!
Die Sonne knallte jetzt so richtig aufs Wasser und man wollte eher Sonnen als weiter Fischen... teilweise standen wir in T-Shirts am Wasser!
Zumindest bei mir war es mittlerweile so, dass ich lieber für eine Stunde ein Nickerchen gemacht hätte...
Nach kurzer Absprache haben wir 3 dann beschlossen, noch einmal an den Platz zu fahren, den wir kurz vor Mittag besucht haben und der noch die meisten Bisse brachte!
Dort angekommen, waren die zwei Hechte wieder vor Ort (der eine natürlich wieder im Kopfstand)...
Wir verteilten uns und fingen an zu werfen:
Ich prügelte den SB durch die Luft, doch der 3. Wurf ging total in die Hose und der SB landete auf einem Stein!
Das hält natürlich so ein Köder nicht aus und er zerbrach in x Teile - jetzt heißt es wieder neu bestellen.
Auch Blauai wechselte jetzt auf große Wobbler, da mit dem Kleinzeug nix zu holen war.
Nach einer Weile bekam er dann auch einen vehementen Biss... nach sofortigem Anschlag kam jedoch nur noch die Schnur alleine zurück!
Wir konnten es uns nur so erklären, dass der Hecht den Köder verfehlt hat und die Schnur dann ins Maul bekommen hat... beim Anschlag war dann sofort die Schnur durch.
Genau so etwas habe ich leider auch schon mal erleben müssen!
Jondalar konnte noch einen ca. 35er Schniepel auf Blinker zum kurzen Landgang überreden, aber sonst ging wirklich gar nix mehr.
So machten wir uns dann kurz nach 17 Uhr auf den Heimweg.
Es lief zwar am Schluß nicht mehr wirklich gut, aber das Klasse Wetter und die Fische, die wir doch überlisten konnten, entschädigten dafür.
Den Blauhai bringen wir nächstes Mal zum Fisch!!! War ja bestimmt nicht unser letzter gemeinschaftlicher Ausflug!