Stefan Gsundbrunn hat geschrieben:Die Angelzeitschriften leben davon, gute Gewässer und Fänge vorzustellen - natürlich mit dem Ergebnis, daß dort intensiver gefischt wird - zum Nachteil der Fische, Gewässer und Fangergebnisse - aber auf der anderen Seite sind es eben genau diese Medien, die viele positive Ergebnisse durch entsprechende Bewertung und Berichterstattung, Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen etc. erreichen. Das Eine ist ohne das Andere nicht möglich - der Leserkreis wäre verschwindend gering, wenn man nur noch Letzteres in den Zeitschriften finden würde. Daher mein "Pro" - man erreicht die Menschen nur, wenn sie zuhören (oder eben lesen) - erst dann hat man die Chance, Positives zu vermitteln und zu erreichen - aber man bekommt die Menschen nur, wenn man auch etwas bietet....
Moin Stefan und alle anderen,
nicht dass wir uns falsch verstehen, mit Deinem "PRO" zu Berichten über Lachsfänge in deutschen Flüssen oder Strömen kann ich leben, wenn damit verantwortungsvoll umgegangen wird. Aber ist das die Regel? Bin mir nicht immer ganz sicher!
Ich meine das übrigens nicht nur auf die Berichterstattung in F&F bezogen, sondern beziehe mich allgemein auf alle Medien, denen Angler ihre Informationen entnehmen können. Das sind beispielsweise WEB-Sites, Anglerforen, Dmax und natürlich auch gedruckte Anglermagazine mit und ohne DVD.
(F&F hab ich seit Jahren abonniert

)
Zum Thema Lachs: Es gibt bei uns in der BRD noch keinen Lachsfluß mit stabilem Lachsstamm, der sich selbst erhalten kann. Deshalb ist die BRD auch kein Lachsland wie etwa Schweden, Norwegen oder Irland. Gelegentliche Rückkehrer aus dem Meer nach Jahren immens teurer "Wiedereinbürgerungsversuche" sind nur ein Hoffnungsschimmer, diesen anadromen Wanderfisch bei uns wieder dauerhaft heimisch machen zu können.
Ohne menschliche Hilfe wird es auch langfristig nicht funktionieren, fürchte ich. Lachse, die auf ihrer Laichwanderung der Berufsfischerei im Meer und in den Flussmündungen entkommen, scheitern später vielleicht am Verbau unserer Flüsse durch Kraftwerke, Schleusen usw. Da muss dann massiv "nachgeholfen" werden. Und selbst wenn die Lachse diese Hindernisse mit oder ohne menschliche Hilfe überwunden haben, gilt es immer noch, geeignete Laichgründe zu finden: Saubere Flüsse oder Bäche mit klarem, sauerstoffreichem Wasser und kiesigem Grund. Solche Gewässer sind keine Selbstverständlichkeit bei uns, sondern müssen - sofern vorhanden - gehegt und gepflegt und sicher auch geschützt und beschützt werden...
Stefan Gsundbrunn hat geschrieben:Thomas - es ist sogar die aufklärende Aufgabe der Medien, solche Berichte zu schreiben und durch eine entsprechende Wahl der Worte eine positive Sensibilisierung zu erreichen. Sicherlich wird der in- oder andere dadurch animiert, den Fischen nachzustellen - aber durch eine grössere Aufmerksamkeit in der gesamten Anglergemeinschaft werden auch zahlreiche unserer Angelkollegen einen vorsichtigeren Umgang mit eventuellen Lachsfängen pflegen und Fische, die vorher als Forelle entnommen wurden, werden nun als Lachs erkannt und released.
Berichte über gelegentliche Zufallsfänge schaden sicher nicht, wenn man sich bei der Schilderung von Details wie Fangort, -zeit und -methode zurückhält. Keinesfalls sollten hier deutliche Hinweise auf den ganzjährigen Schutz und die langjährigen Bemühungen fehlen, diesen Fisch wieder bei uns heimisch zu machen. Es gilt, falsche Begehrlichkeiten zu verhindern, die die bisherigen Erfolge schnell zunichte machen könnten. Wenn darüberhinaus solche Berichte zu einer Sensibilisierung der Leser beitragen, wäre das ein Erfolg. Die Vermittlung von Grundkenntnissen i(Unterschied Lachs - Forelle) ist selbstverständlich auch wichtig.
Ich ruder also etwas zurück und mache aus meinem "KONTRA" ein eingeschränktes "PRO".
Gruß, Werner