Über Lachsfänge nicht berichten?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

Moderatoren: Thomas Kalweit, Uwe Pinnau

Benutzeravatar
Thomas Kalweit
Administrator
Administrator
Beiträge: 7832
Registriert: 15 Okt 2002 03:01
Wohnort: Singhofen
Kontaktdaten:

Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Okt 2007 13:01

http://www.fischundfang.de/456,1712/

Zu dieser Meldung über einen zufälligen Lachsfang im Rhein bekamen wir einiges an Leser-Feedback.
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

Benutzeravatar
Hartmut
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2640
Registriert: 04 Aug 2005 03:01
Wohnort: Stuttgart

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Hartmut » 31 Okt 2007 13:35

Meine Meinung: Aufklärung tut Not! Denn in den nächsten Jahren werden immer mehr Lachse von Anglern gefangen werden!
Diese Meinung von Thomas kann ich nur unterstützen!
Wenn sich Angler, egal welcher Herkunft, am Fischwasser bewusst falsch verhalten sollte unser lasch angewendetes Fischereigesetz richtig angewendet werden.
Beispiele für eine ordentliche Fischerei gibt es genügend, leider nur im Ausland und nicht bei den sonst so pingeligen deutschen!!!

Würden Fischwilderern und Fischfreflern die Angelausrüstung mitsamt dem PKW abgenommen und der Straftäter ohne Umschweife in Sicherungsverwahrung genommen, hätten wir wieder normale Verhältnisse am Fischwasser.

Dass unsere Fischerei durch den Lachs wieder attraktiver wird, müssen die betroffenen Fischer und die Öffentlchkeit erfahren. Dies ist doch der beste Beweis dafür, dass sich die großen Anstrengungen für die Wiederansiedlung des Lachses gelohnt haben.

Es sollten im Rhein und seinen Nebenflüssen noch mehr Lachse und Meerforellen mit der Angel gefangen werden!

Benutzeravatar
Uwe Pinnau
Moderator
Moderator
Beiträge: 3790
Registriert: 06 Dez 2005 03:01
Wohnort: Dortmund
Kontaktdaten:

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Uwe Pinnau » 31 Okt 2007 15:15

Allen macht man es eben nie recht und jeder findet etwas, was er zu seinen Gunsten auslegen kann. Ich denke da auch man sollte die drankriegen die dann letzlich solche Fische entnehmen und nicht den Berichterstatter, zumal ja auch gerade noch ein Verlagsmitarbeiter den Fisch fing.
Thomas hat ja nicht gerade die Anleitung zum absperren einer Rheinfischtreppe geliefert und ich glaube auch nicht, daß hier so wahnsinnig viele Belarussen nachlesen.
www.deutscherhechtangler-club.de
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and beat you with experience"



[img]http://www.deutscherhechtangler-club.de/Bilder-Rodd/nov6.jpg[/img]

Benutzeravatar
Thomas Kalweit
Administrator
Administrator
Beiträge: 7832
Registriert: 15 Okt 2002 03:01
Wohnort: Singhofen
Kontaktdaten:

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Thomas Kalweit » 31 Okt 2007 15:26

Es ist halt ein Fakt das an den einschlägigen Wiedereinbürgerungsflüssen gelegentlich Lachse gefangen werden. Und da ist in den nächsten Jahren Aufklärungsarbeit notwendig!

Die wenigsten Angler können Bachforelle, Lachs und Meerforelle - vor allem als Jungfische - sicher voneinander unterscheiden. Auch sollte für den schonenden Umgang mit den wertvollen Wandersalmondien bei einem Zufallsfang geworben werden. Für viele ist das leider nur eine leckere Großforelle, die... :evil:

Ich kenne Angler von einem Lachsflüsschen, die unerlaubterweise gezielt den Meerforellen nachstellen, weil es durch die Konkurrenz der einwandernden Großsalmoniden immer weniger Bachforellen gibt. "Die besten Angelstellen wurden als Laichstrecken gesperrt, die hohe Pacht und die Jahrerskartenpreise bleiben aber gleich... ", hört man Angler sagen. "An der Küste dürfen sie ja auch gefangen werden", ist häufig das Argument.

Hier tut Öffentlichkeitsarbeit Not! Denn die Lachse werden ja auch besetzt und von den Anglern finanziert, weil wir sie irgendwann auch beangeln wollen, oder????
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

Fischchen
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 161
Registriert: 19 Jul 2002 03:01
Wohnort: Münsterland
Kontaktdaten:

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Fischchen » 31 Okt 2007 18:17

Ja wo lebt Ihr denn?

Es ist aus meiner vieljährigen Anglerpraxix doch Fakt das von fast allen s.g. Sportanglern oder sonstiger Sportsfreunden' , das mitgenommen wird was an den Haken kommt , oder liege ich hier vielleicht verkehrt?!

Egal ob nun ein Fachmagazin über das Wiederaufkommen von Lachsen oder ä. in einem Gewässer berichtet, 1 Lachs im Rhein macht bekanntlich noch keinen Sommer!

Natürlich törnt dies viele Angler zusetzlich an, aber die Fische müssen erst einmal gefangen werden und was ja für die Salmoniden viel gefährlicher ist sie müssen das Rheindelta mit all den vom niederländischen Staat wohl stillschweigend geduldeten ilegalen Stellnetzen der Niederländer überwinden.

Schlecht weg kommen bei uns die s.g. osteuropäeischen Angler, aber ich kenne mindesten die gleiche Menge s.g. Westeuropäer die genauso skrupellos dem gemeinen,Fisch' gegenüber sich verhalten.

Das Problem ist, genau wie im Strassenverkehr, oder sonstiger öffentlicher Bereiche, es gibt kaum eine Kontrollen und angemessene Strafen.

Wohlgemerkt, auch ich möchte nicht pausenlos meine Legitimationen ständig offenlegen, aber nach 3-Jahrzehnten angeln kann ich mich ernsthaft an keine Kontrolle erinnern.

F+F und all die vielen sonstigen Fachzeitschriften haben es doch in der ,Hand' hier mehr vom Gesetzgeber ein zu fordern, hab ich da vielleicht bislang etwas nicht mitbekommen?

Wir Angler, und was viel schlimmer ist, wir Europäer begraben gerade bewusst den Dorsch, wir sollten das ,Pflänzchen Lachs und gleichartige Spezien' in unseren Gewässern dankbar aufnehmen und verdammt noch mal, bis auf's ,Messer' verteidigen........!.

Na ja, soviel von mir zum Thema ,Lachs im Rhein'.

Wie immer hab' ich wohl etwas überzogen, aber auch diesmal steh ich dazu.

Fischchen
???

Benutzeravatar
Jondalar
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2405
Registriert: 09 Nov 2004 03:01
Wohnort: Irlbach,bei Straubing
Kontaktdaten:

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Jondalar » 31 Okt 2007 18:49

Die Email kann doch nicht wirklich ernst gemeint sein?

Warum sollte man so etwas nicht veröffentlichen. Die Fische sind immer noch derart selten, dass man hier durchaus von der Ausnahme reden darf. Solche kleinen Erfolge sind sehr wichtig da auf diese Weise die Öffentlichkeit informiert wird und so auch mitbekommt wie es um den Lachs gestellt ist.

Das man hier die Essensglocke läutet finde ich nicht. Wie Fischchen schon gesagt hat "die Fische wollen erst mal gefangen werden".

Schlecht weg kommen bei uns die s.g. osteuropäeischen Angler, aber ich kenne mindesten die gleiche Menge s.g. Westeuropäer die genauso skrupellos dem gemeinen,Fisch' gegenüber sich verhalten.

Das Problem ist, genau wie im Strassenverkehr, oder sonstiger öffentlicher Bereiche, es gibt kaum eine Kontrollen und angemessene Strafen.

Wohlgemerkt, auch ich möchte nicht pausenlos meine Legitimationen ständig offenlegen, aber nach 3-Jahrzehnten angeln kann ich mich ernsthaft an keine Kontrolle erinnern.
Das an unseren Gewässern zu wenig kontroliert wird ist bei uns in Bayern auch nicht anders. Hier kann allerdings der Gesetzgeber recht wenig erwirken. Hier sind vielmehr die Vereine und wir selbst gefragt. Auch wenns schwer fällt und man sich damit wenig Freunde macht.
Grüsse von der Donau

Benutzeravatar
Iceman1
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2265
Registriert: 26 Jan 2006 03:01
Wohnort: Wassenberg ( NRW )
Kontaktdaten:

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Iceman1 » 31 Okt 2007 19:11

Thomas 100% recht hast du :D
wieso sollte es man verheimlichen .
Ich finde es gut das man darüber Schreibt wie sollten wir es den erfahren wenn nicht im Angel Magazin.


Gruss Iceman 8)
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png

Gummifreund
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 167
Registriert: 25 Sep 2007 20:47
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Gummifreund » 31 Okt 2007 20:03

Dann will ich dazu auch mal Stellung beziehen.

Ich glaube...man muss sich in den Verfasser dieser E-Mail hinein versetzen können.....und dies kann nur der, der mit dieser Problematik gross geworden ist.Pauschal über irgend welche Weissrussen,Polen oder andere Ausländer sich aus zu lassen...halte ich für ne überzogen Ansatz.In erster Linie sind es nicht die Ausländer....die Russen....sondern alle samt Angler.....von den es genügend schwarze Schaffe gibt, die deutscher Abstammung sind.

Ich selber komme aus einer Grossstadt und kann über die Problematik der weissen Kormorane,ganze Bücher schreiben.So..ist momentan an meinem Hausgewässer der Ausnahmezustand ausgebrochen,aufgrund der ausgezeichneten Zanderfänge...wie Sie momentan in den Fangmeldungen durch meine Person zu entnehmen sind.Nur ist bei mir der Unterschied....das 99,98%...den Weg ins Wasser zurück finden...ganz im Gegenteil,der zahlreichen Fleischmacher,dort finden alles was beisst und Zähne hat,den Weg in die Plastiktüte.....ob Mass oder Untermass.Aufklärung bei solchen Anglern...ist und bleibt zwecklos,hab es selber am eigenen Leib erleben dürfen...in zahlreichen mündlichen Auseinandersetzungen.

Welchen zweck hätte die Aufklärung via Zeitschrift...???

Wobei ich mich mit dieser Frage, keines falls auf die Seite des E-Mail Verfassers stellen möchte.Was ich in den Zeitschriften schon seid vielen Jahren vermisse...ist der direkte Hinweis..auf die Missstände an einigen grossen Gewässern....ebend die Missstände,wie Sie offensichtlich am Rhein..meinem Hausgewässer oder der Hmaburger Elbe..bestens bekannt sind.Und sein wir doch mal bitte ehrlich.....wer schafts denn eher,öffentlich sich Gehör zu verschaffen...eine grosse Zeitschrift..oder ein Einzelner...den die Behörden,sowieso nicht für voll nehmen.Habe es am eigenen Leid erleben dürfen..als ich im letzten Jahr...zwei mal das Berliner Fischereiamt und die Wasserschutzpolizei....auf die Missstände hingewiesen habe.

Mein persönlicher Ärger,über die mangelnde Präsenz der Kontrollorgane ist so gross geworden...das ich mittlerweile eine Bewerbung als Fischereiaufseher abgegeben habe.Man hat bei Uns zunehmend das Gefühl...das die Kontrollorgane entweder überfordert sind...oder sich ganz einfach,in manchen gegenden der Havel...einfach nicht zeigen wollen.

Nur dort...wo starke Präsenz vorhanden ist,ist der Schutz und die Einhaltung des Gesetzgebers möglich.....hier sind meiner Meinung nach,in erster Linie die Behörden für zuständig,die man im eigenen Interesse über Missstände auf dem laufenden halten sollte.....statt sich über positive Berichte aufzuregen.


Übrigens..meine letzte Kontrolle am Wasser..liegt ca.6 Jahre zurück. :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry:

Stefan von Hatten

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Stefan von Hatten » 31 Okt 2007 20:24

Hi,

Thomas - es ist sogar die aufklärende Aufgabe der Medien, solche Berichte zu schreiben und durch eine entsprechende Wahl der Worte eine positive Sensibilisierung zu erreichen. Sicherlich wird der in- oder andere dadurch animiert, den Fischen nachzustellen - aber durch eine grössere Aufmerksamkeit in der gesamten Anglergemeinschaft werden auch zahlreiche unserer Angelkollegen einen vorsichtigeren Umgang mit eventuellen Lachsfängen pflegen und Fische, die vorher als Forelle entnommen wurden, werden nun als Lachs erkannt und released.

Ein ganz klares "PRO" von meiner Seite.

Petri!

Stefan

Benutzeravatar
Barta0815
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1884
Registriert: 27 Nov 2002 03:01
Wohnort: Krefeld

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Barta0815 » 31 Okt 2007 20:45

naja...ich kann die angst irgendwie nachvollziehen... die aasgeier an unseren gewässern schlagen lachse bestimmt noch lieber ab, als untermaßige andere fische... sollen sich blos nicht erwischen lassen...dann wirds farblich wie ihre tüte :!: :!: :!: :evil:

gruß vom niederrhein

matthias
...mir ******* egal, wer dein Vater ist! Wenn ICH hier angel, geht NIEMAND übers Wasser!!!

Benutzeravatar
Hartmut
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2640
Registriert: 04 Aug 2005 03:01
Wohnort: Stuttgart

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Hartmut » 31 Okt 2007 21:39

Hier tut Öffentlichkeitsarbeit Not!
...aber wie könnten wir das umsetzen?

Dafür wären mehr hauptamtliche und sehr gut qualifizierte Mitarbeiter bei den Fischereiverbänden notwendig. Zur Finanzierung dieser Stellen könnte ich mir eine jährliche Abgabe von X € vorstellen, die jeder Angler in der BRD zu entrichten hat.
Die Naturschutzverbände machen es uns mit weniger Mitgliedern vor.
Nach meiner Kenntnis haben in BaWü der Nabu 5 hauptamtliche und die Fischereibehörde 1 hauptamtlchen Mitarbeiter. Die aktuellen und dringenden Aufgaben wie Gewässerverschmutzung/Renaturierung, Kormoran-Fischreiher-Gänseseger, Wiederansiedlung des Lachses, Wasserkraftnutzung, Schwarzfischer - um nur einige zu nennen, können unsere ehrenamtlichen Fischer nicht mehr in ausreichendem Umfang leisten.
Und mit dem Ruf nach der Obrigkeit werden die Probleme auch nicht gelöst, denn die Fischerie hat in der Bevölkerung keine große Lobby, deshalb spielen unsere Probleme für die Bundes- und Landespolitik nur eine untergeordnete Rolle.

pinn
User
User
Beiträge: 33
Registriert: 25 Mai 2007 19:31
Wohnort: Oberhausen

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von pinn » 01 Nov 2007 02:02

[quote="Stefan Gsundbrunn"Thomas - es ist sogar die aufklärende Aufgabe der Medien, solche Berichte zu schreiben und durch eine entsprechende Wahl der Worte eine positive Sensibilisierung zu erreichen. Sicherlich wird der in- oder andere dadurch animiert, den Fischen nachzustellen - aber durch eine grössere Aufmerksamkeit in der gesamten Anglergemeinschaft werden auch zahlreiche unserer Angelkollegen einen vorsichtigeren Umgang mit eventuellen Lachsfängen pflegen und Fische, die vorher als Forelle entnommen wurden, werden nun als Lachs erkannt und released.

Ein ganz klares "PRO" von meiner Seite.

Stefan[/quote]


Moin Stefan,

Du glaubst an das Gute im Menschen bzw. die Einsichtsfähigkeit in die Notwendigkeiten, wo es um Arterhaltung oder Wiederansiedlung geht. Ich befürchte, Deine positive Einstellung zur Verantwortung und Informationspflicht der Medien wird nicht immer dem gerecht, was Publikationen bewirken können.

Es gibt immer mehr Angler, aber die beangelbaren Strecken werden nicht mehr - eher weniger. Und mit der Zahl der Angler steigt leider auch der Anteil der Angler, die es nicht so genau nehmen mit den Regeln, die gesetzlich und gewässerspezifisch vorgeschrieben sind. Und die Informationsquellen werden qualitativ immer aussagekräftiger, beispielsweise weil zeitnäher und ortsgenauer (u.a. dank google.maps).

Ich habe schon Runs von Anglern auf Stellen erlebt, wo ich nicht mit gerechnet habe (Rhein). In anderen Foren wird von ähnlichen Erfahrungen berichtet.

Vor diesem Hintergrund ein klares "KONTRA" von meiner Seite.

Die Informations- und Pressefreiheheit will ich damit nicht einschränken, sondern nutze sie, indem ich selber entscheide, welche Informationen ich weitergebe.

Gruß, Werner

Stefan von Hatten

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Stefan von Hatten » 01 Nov 2007 09:32

Hallo Werner,

erstmal willkommen im Forum!
pinn hat geschrieben: Du glaubst an das Gute im Menschen bzw. die Einsichtsfähigkeit in die Notwendigkeiten, wo es um Arterhaltung oder Wiederansiedlung geht.
Ohne den Glauben an das Gute im Menschen würde ich entweder auf einem Baum oder Berg oder gar nicht mehr auf dieser Welt leben wollen ;-)
pinn hat geschrieben: Ich befürchte, Deine positive Einstellung zur Verantwortung und Informationspflicht der Medien wird nicht immer dem gerecht, was Publikationen bewirken können.
Ich denke, daß es eine Frage der Art und Weise der Berichterstattung ist - wir sind alle manipulierbar - und dementsprechend kann schon durch die Wortwahl gesteuert werden, was das Ergebnis dieses Berichtes sein soll. Natürlich werden nicht alle Leser einer Herde gleich in die eine oder andere Richtung gelenkt werden können - aber eine Grundstimmung wird erzeugt - diese Grundstimmung geht entweder in die Richtung "Boah, geil - Lachse kloppen!" oder in die Richtung, daß sich dort etwas ganz Besonderes entwickelt. Die Medien haben in unserer Gesellschaft eine ganz besondere Bedeutung und Verantwortung.
pinn hat geschrieben: Es gibt immer mehr Angler, aber die beangelbaren Strecken werden nicht mehr - eher weniger. Und mit der Zahl der Angler steigt leider auch der Anteil der Angler, die es nicht so genau nehmen mit den Regeln, die gesetzlich und gewässerspezifisch vorgeschrieben sind.
Definitiv! Aber auch anders herum - mit der steigenden Zahl der Angler erhöht sich auch die Zahl derer, die sich der Verantwortung bewußt sind. Und gerade eine Diskussion in einem öffentlichen Forum, wie dieses hier, mag den ein- oder anderen Gedanken in die richtige Richtung wecken.
pinn hat geschrieben: Und die Informationsquellen werden qualitativ immer aussagekräftiger, beispielsweise weil zeitnäher und ortsgenauer (u.a. dank google.maps).
Es gibt auch schon Bücher, die die genauen GPS Koordinaten guter Fangstellen verraten....
pinn hat geschrieben: Ich habe schon Runs von Anglern auf Stellen erlebt, wo ich nicht mit gerechnet habe (Rhein). In anderen Foren wird von ähnlichen Erfahrungen berichtet.
Jip - ich habe auch schon davon gehört, daß ein deutschlandweit sehr bekannter Raubfischguide da keine Ausnahme macht, und sich mit seinen Teilnehmern an Stellen breit machte, die vorher im persönlichen Gespräch als Geheimtip genannt wurden - da liegt auch eine Menge Verantwortung (brach...).
pinn hat geschrieben: Vor diesem Hintergrund ein klares "KONTRA" von meiner Seite.
Die Informations- und Pressefreiheheit will ich damit nicht einschränken, sondern nutze sie, indem ich selber entscheide, welche Informationen ich weitergebe.
Aber könntest Du nicht auch eben diese Pressefreiheit und die Möglichkeit der Medien nutzen, eine Steuerung in die richtige Richtung vorzunehmen? Ich sehe aber auch, daß sich darin kein Widerspruch befindet, sondern beides möglich ist.

Die Angelzeitschriften leben davon, gute Gewässer und Fänge vorzustellen - natürlich mit dem Ergebnis, daß dort intensiver gefischt wird - zum Nachteil der Fische, Gewässer und Fangergebnisse - aber auf der anderen Seite sind es eben genau diese Medien, die viele positive Ergebnisse durch entsprechende Bewertung und Berichterstattung, Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen etc. erreichen. Das Eine ist ohne das Andere nicht möglich - der Leserkreis wäre verschwindend gering, wenn man nur noch Letzteres in den Zeitschriften finden würde. Daher mein "Pro" - man erreicht die Menschen nur, wenn sie zuhören (oder eben lesen) - erst dann hat man die Chance, Positives zu vermitteln und zu erreichen - aber man bekommt die Menschen nur, wenn man auch etwas bietet....

Petri!

Stefan

Optimist
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 902
Registriert: 28 Aug 2005 03:01
Wohnort: Kerpen - Horrem

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Optimist » 01 Nov 2007 14:03

Den Beitrag über den Lachs fand ich gut - trotzdem, dass schon seit Jahren bekannt ist, dass sie wieder zurück zum "Laichen" kommen.( in die Sieg)
:wink:

Dass sie es sogar bis nach Koblenz geschafft haben, darüber ist meines Wissens noch nicht berichtet worden. Allein die Vorstellung: an wie vielen Angelhaken (sog. weisse Kormorane) der Lachs vorbeigeschwommen ist. :lol:

Ich sehe die Problematik in der Berichterstattung ganz wo anders. Es wird extra betont, dass der Fisch zurückgesetzt worden sei.
Ist das denn nötig zu erwähnen ? In anderen Beiträgen werden Vergehen offen zugegeben.
Wir wissen doch selber, in welchem Busch der Hase steckt. Nur keiner will oder kann ihn aufscheuchen.
Und das wäre eigentlich ( auch ) die Aufgabe der Zeitschrift, die unser Hobby darstellt und vertritt:

- Erforschen, warum die angezeigten Straftaten nicht verfolgt werden.
- Warum die angezeigten Straftaten wegen Gerigfügigkeit eingestellt werden.
- Warum haben wir überhaupt die Gesetze; davon haben wir doch reichlich genug.

Wir bemängeln die fehlenden Kontrollen. Schreiben Sie doch mal einen Bericht über "den" Kontrolleur (seine Erlebnisse und Erfahrungen) und verfolgen dann die angezeigten Straftaten bis zum Schluss ( z.B. Verfahren wegen Gerigfügigkeit eingestellt :lol: :lol: :twisted: ?)
Dann bekommen wir auch mal einen Einblick, was ein Kontrolleur so alles erlebt. (Ich glaube, auf ein oder zwei schöne Bilder von Hechten oder Dorschen kann man verzichten zu Gunsten eines solchen Beitrags)

Wir bemängeln, dass wir keine Lobby oder Macht haben; vergleichen uns mit "Vogelschützern"; bewundern die schönen Bilder in Zeitschriften, die unser Hobby darstellen; wundern uns, dass keine Veränderungen zu sehen sind hinsichtlich der Probleme, die jedem bekannt und bewusst sind.

Verlangen wir doch mal von unseren Hobby-Zeitschriften, dass sie auch solche Artikel ( Beispiele) veröffentlichen.

Dann sehen wir, wo unsere Lobby ist und ob wir die Macht haben, etwas zu verändern ohne weitere Gesetze. :roll:

Die Lachssaison beginnt erst :lol: :lol: :lol: :evil:

Benutzeravatar
Smile
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 3203
Registriert: 27 Mär 2007 08:52
Wohnort: Erkelenz

Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Smile » 01 Nov 2007 14:35

Die weißen Kormorane gibt es querbeet. Es sind die alten Hasen, die jungen Wilden, die gebrochen Deutsch mit rollendem R Sprechenden und die treuhochdeutschen 'alles-aus-dem-Wasserzieher'.
Das Lachse im Wasser sind ist bekannt. Gefangen werden sie auch. Dass sie wieder ins Wasser sollen ist selbstverständlich und geltendes Recht. So gesehen ist der Artikel keine Sensation. Ich fand ihn trotzdem gut und habe ihn gern gelesen.
Wer den gefangenen Lachs behalten will um damit zuhause zu prahlen oder das Tier zu verzehren der wird das tun! Und den hält kein Artikel davon ab. Wichtiger ist eine engmaschige Kontrolle der Angler, vorbildliches Verhalten der überwältigenden Mehrheit der Anglerschaft und Aufklärung in den Medien wie wichtig Zurückhaltung ist, um Biodiversität zu erhalten. Es gibt da so viele Baustellen, da ist der Lachs nur eine davon. Wir können uns ja nicht mal auf Zurückhaltung bei den weniger gefährdeten Arten verständigen. Also die nur 'stark gefährdeten Arten' schonen.
Der Lachs ist doch der Pandabär der Fischwelt. Kommt gut rüber, ist ein stattlicher Fisch und hat diesen Hauch von Exklusivität. Sauberes Wasser - sauberes Image.
Der Rest der kleinen Bodenwühler kann doch klammheimlich zum Teufel gehen ohne, dass sich groß wer aufregt. Bei Lachs nickt jeder.
Nicht nur Lachse schützen, den Rest nicht vergessen und so viel wie möglich zurück ins Wasser geben. Das Leben kann ganz einfach sein.
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
Besser geht es ohne TSKH

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste