Angeln extrem?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Angeln extrem?

Beitrag von Thomas Kalweit » 25 Feb 2004 11:20

Bungee-Jumping, Para-Gliding, Free-Climbing - ist auch Angeln eine ing-Sportart? Extrem-Fishing, Power-Angling - Johann Wallner aus Fürstenfeldbruck hat an unserem Hobby eine ganz neue Seite entdeckt.

Lest mal auf der Startseite Johann Wallners Stellungnahme "Angeln extrem?"!
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andalG
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Angeln extrem?

Beitrag von andalG » 25 Feb 2004 11:37

Wenn er es für sich so sieht, dann soll er ruhig weiter an seinem Harter-Wildnis-Mann-Image basteln. Für mich trifft das nicht zu!
Ich brauche keine Sprüche, wie: "Thrill beim Drill".

Sicher hat das Angeln auch seine spannenden Momente, aber muss man daraus gleich einen medienwirksamen Bohai machen? Das wirkt doch recht aufgesetzt! Einem Nichtangler kann man es vermutlich, wenn überhaupt, sehr schwer vermittlen, wo jetzt bitte der "Kick" beim Biss einer Schleie liegt.

Soll doch jeder nach seiner eigenen Facon glücklich werden. Fish-ing is not my cup of tea. Ich bleibe einfach ein Angler, halte es lieber mit Izaak Walton und genieße die kontemplativen Momente der Fischwaid.

Gruß
Andal
[b]Bleibe im Lande und wehre dich täglich![/b]

Just
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Angeln extrem?

Beitrag von Just » 25 Feb 2004 11:40

Eine sehr humorvolle und vor allem rundrum wahre Schilderung meiner Leidenschaft - die eben auch manchmal Leiden schafft, wenn ich bedenke, dass ich meinen lädierten Rücken vermutlich dem kapitalen Sturz 1998 am vereisten Ufer des Walchensees zu verdanken habe, als ich auf dem Weg zum Boot war.
Ungefährlich ist meine Art der Fischerei nicht unbedingt, aber um mal das schöne deutsche Schlagwort zu gebrauchen - no risk, no fun ...

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Angeln extrem?

Beitrag von Grotius » 25 Feb 2004 12:28

Ich für meinen Teil würde Angeln nicht als Extremsportart bezeichnen. Denn beim Angeln geht es mir nicht um den Kick. Zwar freu ich mich, wenn ein Fisch beißt, aber wenn es nur darauf ankäme, dann würde ich sicher nicht angeln. Denn verlässliche Kicks gibt es beim Angeln anders als beim Bungeejumpen nicht. Selbst ein Briefmarkensammler dürfte bei einer ebay-Versteigerung seiner lange gesuchten Lieblingsmarke mehr Adrenalin ausschütten als ein Angler beim Daueransitz, ohne dass jemand auf die Idee käme, "stamp-collecting" als Extremsportart zu bezeichnen.

Was ist es dann, was mich zum Angeln motiviert? Es sind die Ruhe, die Konzentration, das Tüfteln und Ausprobieren, das Beobachten der Natur, die für mich ein schönen Ausgleich zum Alltag darstellen. Der Erholungswert dürfte da wohl um einiges größer sein, als wenn ich krampfhaft dem Biss um jeden Preis hinterherhechle, ohne den ich meinen Kick nicht hätte.

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mikesch
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Angeln extrem?

Beitrag von mikesch » 25 Feb 2004 15:12

Angeln ist genauso gefährlich wie Ski fahren oder Christbaum schmücken.

Angeln: Bandscheibenvorfall
Ski fahren: Kapselriss u. Bänderzerrung im Knie
Christbaum schmücken: Schultersprengung

Letzes Jahr hätte es mich noch beinahe beim "Mountain-hiking" erwischt. Beim Abstieg von einem 3000er hab' ich den Boden geküßt.

Das Leben ist eines der gefährlichsten.
Auch wenn man zuhause bleibt lebt man gefährlich, ein großer Teil der Unfälle passiert in den eigenen 4 Wänden.
Fishing isn't sport, it's a passion
Gruß
Michael

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Angeln extrem?

Beitrag von Just » 25 Feb 2004 18:55

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Auch wenn man zuhause bleibt lebt man gefährlich, ein großer Teil der Unfälle passiert in den eigenen 4 Wänden.
<HR></BLOCKQUOTE>Das kommt noch erschwerend hinzu ... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

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petrijuenger
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Beitrag von petrijuenger » 25 Feb 2004 21:07

Hallo!Also ich würde Angeln nicht als Extremsportart bezeichnen.Wenn es auch durchaus seine extremen Momente hat wie geschildert, klitschnaß durchangeln wissend,die Erkältung kommt oder der Moment, wo die Pose abgeht oder auch der spannende Drill mit oder ohne Erfolg und oft genug ist es auch richtig gefährlich.Angler in kleinen Nußschalen auf hoher See; ich habe mal in der Rhone/Südfrankreich auf einer Sandbank geangelt und plötzlich stieg der Fluß binnen Minuten so heftig an,daß ich kaum noch ans Ufer kam und richtig Angst hatte.Aber ich meine, nicht der Kick macht es beim Angeln sondern die Vielfalt der Möglichkeiten und Erlebnisse und auch immer eine gewisse Unsicherheit über den Erfolg worin er auch immer besteht (Fang,Naturerlebnis usw.).Gruß!Petrijuenger!
Dieser Beitrag ist nur meine persönliche Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit.

Grüße und petriheil vom Petrijuenger !

Der Mensch braucht die Natur, die Natur den Menschen nicht !!!

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Beitrag von Just » 26 Feb 2004 02:08

Nee, als Extremsport würde ich das auch nicht bezeichnen, aber z.B. die Rumkletterei beim Ruttenfischen an den vereisten oder glitschigen Steilufern des Walchensees ist nicht ganz ohne und Schleppen bei Windstärke 7 (manchmal kommt's mir noch höher vor) im Ruderboot auf dem See ist halt was anderes, als stundenlang meditativ 'ne Pose o.ä. anzustarren oder in einer Ebene entlangzuradeln - ich mag's halt lieber so, andere mögen's anders lieber.
Einen "Kick" gibt bei mir mit Sicherheit das "auf Sicht fischen", wenn der Fisch vorher ausgemacht und gezielt angeworfen wird. Wenn die Strömung die Fliege auf ihn zutreibt, und er dann steigt, man den hellen Rachenraum der Bachforelle erkennen kann - und immer noch nicht sicher ist, ob sie die angebotene Imitation nimmt. Da baut sich bei mir eine ziemlich Spannung auf und nimmt sie sie dann ... - jaaa, das isses ...
Fischen ist für mich ein natürliches Abenteuer, mit der damit verbundenen Chance, etwas leckeres auf den Tisch zu kriegen - und Natur besteht nicht nur aus Sonnenschein und 25° im Schatten [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 25. Februar 2004: Beitrag editiert von: Just ]

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Angeln extrem?

Beitrag von cgx » 02 Mär 2004 12:21

Eine Angel ist ein Ding mit dem man Fische fängt. Ein Bungee-Seil ist ein Ding mit dem der vermutlich tödliche Ausgang eines tiefen Falls verhindert wird. Mir stellt sich die Frage, welches Loch in der Seele gestopft wird. Das Fischen ist ein einfaches Handwerk und stellt im Angeln (vereinfacht) eine kultivierte Form des Nahrungserwerbs dar. Alles, was drumherum passiert (Unfälle, Jagdfieber usw.) ist (meistens) nicht Motiv dieser Handlung. Ich finde es schade, dass eine ursprüngliche Sache, wie das Angeln, bloß um in den Zeitgeist zu passen mit Überdruss-Erscheinungen auf eine Ebene gebracht wird.
Übrigens: Bei Sportausübung mit Todesfolge rangiert Angeln weit vor Fussball oder Ski-Fahren. Welche Versicherung käme auf die Idee, die Prämie für die Freizeitunfallversicherung dem Risikosport Angeln entsprechend anzuheben?

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