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Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Beitrag von Grotius » 19 Nov 2003 11:54

Stand heute Morgen in der Zeitung:

Ein Fisch namens Fontane

Berlin (dpa) - In den Tiefen des Brandenburger Stechlinsees haben Biologen eine neue Fischart entdeckt und Fontanemaräne (Coregonus fontane) getauft. Der zehn bis zwölf Zentimeter lange Fisch habe sich nach der letzten Eiszeit von der Art der Kleinen Maräne (Coregonus albula) abgespalten und eigenständig entwickelt, erläuterte der Biologe Michael Schulz vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und bestätigte damit einen Bericht der Welt. Seinen Namen erhielt der kleine Fisch zu Ehren des Schriftstellers Theodor Fontane (1819-1898 ), der in seinem Roman "Der Stechlin" Land und Leute um den See beschrieb. Für die Forscher ist die Fischart so interessant, weil sie sich in den letzten 12 000 Jahren entwickelt haben muss, einer in der Evolutionsgeschichte kurzen Zeit.

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Thomas Kalweit
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Beitrag von Thomas Kalweit » 19 Nov 2003 13:34

Und hier die aktuelle FISCH & FANG-Meldung zum Thema von der Startseite!

Die Fontane-Maräne ist jetzt die zwölfte Fischart, die nur in Deutschland vorkommt!
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
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Beitrag von Just » 20 Nov 2003 00:33

Das ist schon 'ne Sensation. Wenn's ein Mikroorganismus gewesen wäre, ok, aber das Tierchen ist ja vergleichsweise riesig. Dass das solange keinem aufgefallen ist ... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

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Beitrag von mikesch » 21 Nov 2003 19:00

95 Prozent aller Meerestier-Arten noch unbekannt

Eine "unterseeische Volkszählung" unternehmen Meeresbiologen des Projekts "Census of Marine Life" derzeit in den Ozeanen - und entdecken Woche für Woche neue Arten. Hunderttausende, so vermuten die Wissenschaftler inzwischen, wurden noch gar nicht entdeckt.
Immer wieder entdecken Forscher neue Tiere - lebend, oder tot.
Rund 5000 Fische und „Hunderttausende anderer Lebensformen“ seien nicht klassifiziert, sagte der Leiter des Projekts „Census of Marine Life“ (Artenzählung zum Leben im Meer), Ron ODor. In einer ersten Zwischenbilanz der auf zehn Jahre angelegten internationalen Aktion teilten Wissenschaftler mit, dass es wahrscheinlich mehr als zwei Millionen Tier- und Pflanzenarten in den Ozeanen gibt.

Zurzeit entdecken Meeresbiologen Woche für Woche neue Arten - fußgroße Oktopoden in der Tiefe des Nordatlantiks, bisher unbekannte Weichkorallen oder blumenartige Lebewesen mit dem Körper eines Wurms.
Seit dem Beginn der Untersuchung im Jahr 2000 hätten die Forscher rund 600 neue Lebensformen entdeckt. Zu den spektakulärsten Neuentdeckungen gehöre ein bis zu neun Meter langer Tintenfisch.

Die Meeresbiologie habe sich bisher auf diejenigen Regionen und Tiefen konzentriert, die der Forschung leicht zugänglich seien, erklärte Jesse Ausubel von der Rockefeller-Universität in New York. Jetzt wende sich die Forschung verstärkt den unzugänglicheren Regionen maritimen Lebens zu.

An dem Projekt „Census of Marine Life“ beteiligen sich etwa 300 Wissenschaftler aus 53 Ländern. Die Meeresbiologen hoffen, dass ihnen die umfassende Zählung zu einem neuen Verständnis maritimer Lebensformen verhilft. „Unser Ziel ist es, bis 2010 so viel über das Leben in den Ozeanen zu wissen wie wir heute über das Leben an Land wissen.

(sueddeutsche.de/dpa/AP)

Meldung vom 24. Oktober

Vielleicht war der Fisch, der bei unserem letzten Gemeinschaftsfischen am Chiemsee angelandet wurde, auch kein Bastard zwischen Rotfeder und Brachsen sondern eine eigenständige Art.

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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Gruß
Michael

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Beitrag von petrijuenger » 24 Nov 2003 02:55

Hallo!Bestätigt doch eigentlich nur die alte Erkenntnis, wir wissen mehr über den Weltraum als über den eigenen Erdball.Erst gings in den Weltraum und nun in die Unterwasserwelt!Und da wird sich bei intensiverer Forschung noch manche Überraschung ergeben!Petri!!
Dieser Beitrag ist nur meine persönliche Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit.

Grüße und petriheil vom Petrijuenger !

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Beitrag von mzg » 24 Nov 2003 18:27

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
<STRONG>Und hier die aktuelle FISCH & FANG-Meldung zum Thema von der Startseite!

Die Fontane-Maräne ist jetzt die zwölfte Fischart, die nur in Deutschland vorkommt!</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Hallo,

ich habe gerade mein Gedächtnis nach nur in D vorkommenden Fischarten durchforstet, und bin nicht fündig geworden.

Kann mir jemand die anderen 11 Arten nennen?

Gruß,
Manfred

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Beitrag von Thomas Kalweit » 24 Nov 2003 19:00

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo mzg,
genau kenne ich sie auch nicht, aber wie wärs mit Perlfisch (Rutilus meidingeri), Frauennerfling (R. virgo), Königssee-Saibling (Salvelinus monostichus), Bodensee-Tiefensaibling (Salvelinus profundus), Ammersee-Tiefensaibling, Ammersee-Kilch (Coregonus bavaricus), Bodensee-Kilch (C. gutturosus), Chiemsee-Renke (C. hoferi), Luzin-Qquietschbauch, Starnberger Renke (C. renke) ...

In den letzten Jahren sind einige frühere Saiblings- und Renken-Unterarten als eigene Arten anerkannt worden.
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Beitrag von mikesch » 25 Nov 2003 11:49

Hallo Thomas,

hast du dafür glaubwürdige Quellen?

Z. B. Perlfisch, der sein einziges in Deutschland liegendes Vorkommen im Chiemsee hat.
In den letzten Jahren wurden verstärkt Besatzmaßnahmen für diesen Fisch ergriffen um ihn vor dem Aussterben zu bewahren. Die Elterntiere stammten aus dem Mond- u. Attersee im Salzkammergut in Österreich.
Das heißt, er ist keine nur in Deutschland vorkommende Art.
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Gruß
Michael

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Beitrag von mzg » 25 Nov 2003 12:46

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
<STRONG> [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo mzg,
genau kenne ich sie auch nicht, aber wie wärs mit Perlfisch (Rutilus meidingeri), Frauennerfling (R. virgo), Königssee-Saibling (Salvelinus monostichus), Bodensee-Tiefensaibling (Salvelinus profundus), Ammersee-Tiefensaibling, Ammersee-Kilch (Coregonus bavaricus), Bodensee-Kilch (C. gutturosus), Chiemsee-Renke (C. hoferi), Luzin-Qquietschbauch, Starnberger Renke (C. renke) ...

In den letzten Jahren sind einige frühere Saiblings- und Renken-Unterarten als eigene Arten anerkannt worden.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Thomas,

laut Fishbase hat der Perlfisch auf Vorkommen in Österreich und der Slowakei: http://www.fishbase.org/Summary/Species ... eidingerii

Der Frauennerfling lebt neben den Einzugsgebieten der Oberen und Mittleren Donau auch in Seen in Oberitalien. http://www.fishbase.org/Summary/Species ... name=pigus

Ups, muss jetzt abbrechen. Hier hab ich noch eine interessante Liste gefunden: http://www.igb-berlin.de/abt4/mitarbeit ... %20BRD.doc

Werde später weiterkramen.

Gruß,
Manfred

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Beitrag von Thomas Kalweit » 25 Nov 2003 12:52

Hallo Manfred,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Ups, muss jetzt abbrechen. Hier hab ich noch eine interessante Liste gefunden: http://www.igb-berlin.de/abt4/mitarbeit ... %20BRD.doc

<HR></BLOCKQUOTE>

Genau, dieser Jörg Freyhof hat zusammen mit seinem Kollegen Michael Schulz die Fontane-Maräne erforscht. Ich habe mittlerweile in einer Pressemitteilung entdeckt, dass alle elf in Deutschland endemischen Arten nur in Seen vorkommen. Es werden wohl alles Coregonen und Saiblinge der eiszeitlichen Seen im Voralpengebiet, bzw. Norddeutschland sein.
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Beitrag von mzg » 26 Nov 2003 20:16

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
<STRONG>Es werden wohl alles Coregonen und Saiblinge der eiszeitlichen Seen im Voralpengebiet, bzw. Norddeutschland sein.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

So scheint das zu sein.
Im web ist fast nichts zu finden.
Nichtmal bei Fishbase habe ich Fotos entdeckt.
Schade, dass die Bibliothek des igb so weit weg ist. Da würde ich mich schon ein paar Tage aufhalten können [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img].

Gruß,
Manfred

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