Aale - gibts die noch??

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Aale - gibts die noch??

Beitrag von Jupp » 09 Mai 2003 22:13

Ich wollte nur mal fragen wie es denn bei Euch so mit den Aalen aussieht? "Laufen" die Aale schon?
Hier am Bodensee geht noch nicht allzuviel. Bei drei Ansitzen nur 3 Aale (und auch keine Riesen). Wenigstens hatten sie keine Würmer in der Schwimmblase. Die hatten im letzten Jahr so ziemlich alle Aale die ich gefangen habe.
Ich denke, wenn man die letzten Artikel über die Fischerei auf Glasaale gelesen hat und um die Situation bei Wasserkraftwerken weiss, dann braucht man sich nicht wundern, dass es immer weniger wird.
Sollte man vielleicht ein Fanglimit einführen? Was meint Ihr?

Grüße Jupp
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von Karsten » 09 Mai 2003 22:21

Hallo Jupp!
Ein Fanglimit für Aale gibt es bei uns schon.
Leider hält sich da keiner dran. Die Fischerreiaufsicht kontrolliert ja auch nur die Angelkarten und nur gaaanz selten mal die Köder.
Gruß Karsten
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von reverend » 09 Mai 2003 22:54

Aale gibt's bei uns in Oberbayern in nahezu allen Seen - obwohl unser Gebiet zum Einzugsbereich der Donau gehört und also vom Schwarzen Meer von Natur aus keine Aale zu uns kommen.
Ein Einfallstor ist sicher der Rhein-Main-Donau-Kanal geworden.
Aber die meisten Aale bei uns sind Satzaale, im Chiemsee ist der Aal neben der Renke der Brotfisch der Berufsfischer - trotz selbsterhaltendem Steinkrebsbestand und trotz der gesetzlichen Erhebung des Chiemsees zum Seeforellensee (dank Ringkanal). Es kommen z.T. kapitale Rogner vor, da auf Grund der Satzdichte nicht alle gesetzten Aale gefangen werden.
Auch in den Gewässern meines Vereins werden begrenzt Aale gesetzt - damit der Waller was zu beißen hat.
Der Aal hat in Bayern ein Schonmaß von 40 cm.

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Beitrag von Karsten » 11 Mai 2003 00:24

Hi Jupp!
Ich hatte trotzdem deine Frage nicht beantwortet. Ja - bei uns laufen die Aale schon, zwar erst vereinzelt und relativ schwer zu finden.Wer weis oder auch gesehen hat wo der Laichfisch jetzt steht, der fängt seine Aale. War Heute übrigens wieder auf Heringe nach Rostock, hat sich schon etwas gebessert. Der Heringszug wird dieses jahr wohl noch eine Weile andauern.
Gruß Karsten
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Aale - gibts die noch??

Beitrag von Just » 11 Mai 2003 02:15

Hallo Jupp,
von Fängen gehört habe ich bei uns noch nicht und ich selbst war noch nicht draussen.
Ein Fanglimit halte ich nur für bedingt sinnvoll, zumindest im südbyerischen Raum, wo der Aal eigentlich nix verloren hat, da er nicht zu den einheimischen Fischarten gehört.
Und solange die Gewässer nicht durchgängig gemacht werden, nutzt es auch anderswo nix.
Warum sollte ich den Aal denn schonen - damit er dann mit 70 oder 80 cm von den Turbinen zerhackt wird ?
Dann hab' ich ihn lieber warm aus dem Rauch und mit einem Stück Baguette "garniert" auf dem Teller liegen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von Sieg-Angler » 13 Mai 2003 22:42

Hallo Jupp,
der Aal läuft bei uns schon seit fast 3 Wochen. Den Rest dieser Woche aber wegen des Temperatursturzes wohl eher nicht mehr.
Fangbeschränkung gibt es keine, ist aber meines erachtens nicht nötig, denn in den sagenhaften Zahlen, von den die Väter erzählen, von wegen an einem Abend in 3 Stunden 40 Aale fangen, gibt es den Aal nicht mehr. Ich bin ganz zufrieden, wenn ich einen fange, ab und zu gibt es auch Schneidertage, einmal habe ich sogar 5 und einen Karpfen gefangen. Mit der Zeit gleicht sich das aus. Ich denke für den Rückgang ist zum großen Teil der Glasaalfang verantwortlich.
Gruß Guido
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Beitrag von Jupp » 14 Mai 2003 22:14

[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] und siehe da, es gibt sie doch: in der dunklen Montagnacht konnte ein schöner 74-iger Aal den Mistwürmern nicht wiederstehen.
Ein schönes Erlebnis an der 40g Rute [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img] ) kamen in den Eimer. Geht doch......

Allerdings fing mein Kollege (der mit Tauwurm fischte) nichts....Ich hab ihm aber was abgegeben (nicht dass seine Frau mit ihm schimpft und er nicht mehr zum Angeln gehen darf [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] )
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Beitrag von Sieg-Angler » 14 Mai 2003 22:35

Hi Jupp, weiter so, doch wie gesagt, ein Schneidertag ist nicht so schlimm, alleine die Natur drumherum.... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
Gruß Guido
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Beitrag von Bernie » 23 Mai 2003 13:51

Aale? Große - wie auf dem aktuellen Titelbild von Fisch&Fang zu sehen? Bei uns kaum noch zu fangen. Ich habe hier dieses Jahr noch keine gefangen - trotz diverse Ansitze! Nur zwei kleine Winzlinge gingen aus Versehen an den Haken und wurden zurückgesetzt.
Wir sollten uns überlegen den Aal auf die Rote Liste zu setzen!

Gruß Bernie
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Beitrag von reverend » 23 Mai 2003 16:35

Meines Wissens ist (zumindest im Kreuzworträtsel) der Aal auch ein "Edelfisch". Aber dennoch: Bei Euch im Rheineinzugsgebiet ist er natürlich beheimatet. Und da muss dann in der Tat über Fangbeschränkungen nach Schonzeit und Schonmaß nachgedacht werden.
Ich selbst wohne (und angle) im Einzugsgebiet der Donau. Von Natur aus kann es bei uns also keine Aale geben. Von Seiten der Berufsfischerei wird jedoch am Chiemsee und anderswo Aalbesatz im großen Stil vorgenommen (trotz Steinkrebsbestandes!). Da macht meines Erachtens eine Fangbeschränkung über das gesetzliche Schonmaß von 40cm hinaus wenig Sinn. Nach bayerischem Fischereirecht (§ 19 AVFiG) darf Aalbesatz in Bayern nur noch im EInzugsgebiet des Mains (außer in den Seen) vorgenommen werden. Aber für die Berufsfischer gelten dann doch Ausnahmeregelungen.

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Beitrag von Thomas Kalweit » 24 Mai 2003 02:04

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Bernie,
einige Bundesländer planen bereits den Aal auf die Rote Liste zu setzen: Hier eine aktuelle Meldung zum Thema!

Die Schlängler sind bedroht!
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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Beitrag von Jupp » 24 Mai 2003 02:40

Ich habs Einangs ja schon erwähnt. Es werden immer weniger. Deshalb würde ich für ein Fanglimit plädieren. Allerdings müssen auch Regelungen für den Glasaalfischfang her, denn dass hier so ungeniert zugegriffen werden kann (für den asiatischen Markt) ist nicht richtig. Nach meiner Meinung ist dies der Hauptgrund für den Rückgang der Bestände (und für den Preis der für entsprechenden Besatz zu bezahlen ist).
Was für Edelfische gilt (nämlich die überall bestehenden Fangbegrenzungen) muss doch auch für den Aal gehen.
Schwimmblasenwürmer hatten die dieses Jahr von mir gefangenen Aale alle keine (im Gegensatz zum letzten Jahr).
Zur Finanzierung (wie in dem Posting von Thomas genannten Artikel) sollten vor allem auch die Berufsfischer beitragen. Denn die fangen nur (jedenfalls hier bei uns) und zahlen wenig.....jammern aber dafür um so lauter (vor allem auf die bösen Angler)
Sorry, ich bin jung und brauche das Geld

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Aale - gibts die noch??

Beitrag von Bernie » 24 Mai 2003 02:52

Hallo Reverent,
dein Beitrag hört sich ein bisschen nach Labern an ... (Pardon!)
Jungaale kommen nun bekanntlich einmal über die Meere zu uns.

Wenn man die Diskussion über die Ursache des Ausbleibens der in den deutschen Flüssen aufsteigenden Glasaalen verfolgt, scheint mir
die Verschiebung des Golfstroms als Ursache sachlich noch am plausibelste Erklärung, wenn auch nicht bewiesen!
Das Glasaale in der Bretannie als Delikatesse für die Schlitzaugen gefangen werden ist eine Tatsache!!!! Dies ist schlicht eine Europäische Sauerei!!!
Was können wir tun?

Bernie
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Beitrag von andal » 24 Mai 2003 02:57

Das Geld hätte ich gerne, das mein Chef (Berufsfischer) jedes Jahr in den Besatz investiert. Darüber hat sich komischerweise noch kein Angler beschwert!

Andal
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Beitrag von reverend » 24 Mai 2003 03:08

@Bernie:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Jungaale kommen nun bekanntlich einmal über die Meere zu uns.
Aber doch nicht auf dem Weg "Straße von Gibraltar - quer durchs Mittelmeer, die Ägäis und den Bosporus - übers Schwarze Meer - durchs Donaudelta und die ganze Donau hinauf in ihre Nebenflüsse!
Schau doch bitte auch einmal hier:
Zitat: "Im SChwarzen Meer und seinen Zuflüssen kommt der Aal nur sehr vereinzelt vor..."
Der Aal ist bei uns in Oberbayern ursprünglich nicht heimisch. (Oder - um den Begriff "heimisch" zu vermeiden, der sich nach Labern anhört: Er kommt von Natur aus nicht ins Einzugsgebiet der Donau.)
Hab heute aber trotzdem einen gefangen, 53cm
lang, im Baggersee - eindeutig aus Besatz.

Und "Schlitzaugen" ist, finde ich, eine rassistische Bezeichnung.
Landen die gefangenen Glasaale denn nicht auch in den europäischen Asia - Restaurants, wo sie von der europäischen Kundschaft verspeist werden? Wir "weltläufigen" Mitteleuropäer sind gegenwärtig ja auch von einer wahren Sushi - Welle hingerissen ...

[ 25. Mai 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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