angeln auch als Rollstuhlfahrer möglich?

SenorGato · Beitrag von **SenorGato** » 18 Aug 2003 21:19

Hallo Leute,

ich bin seit heute registriert und habe gleich eine für mich sehr bedeutende Frage!
Ich bin 41 Jahre alt, Rollstuhlfahrer und ärgere mich seit Jahren über die Unfähigkeit der Vereine in meiner Heimat, es Rollstuhlfahrern zu ermöglichen, auch an gute Gewässer zum angeln zu kommen.

Ich habe gehört, daß z.B. Gemeinden den Bau einer Steeganlage fördern.
Leider konnte mich auch ein Gespräch mit unserem Bürgermeister nicht weiterbringen.

Hat jemand Informationen über solche Anlagen, oder ähnliche Projekte?

Oder sollte ich vielleicht der einzige angelnde Rolli sein?

Karsten · Beitrag von **Karsten** » 18 Aug 2003 21:48

Hallo Frank !
Auf deine Frage kann ich in soweit antworten wie ich es aus der Ordnung des LAV Brandenburg für das Angeln Ausgabe 1998 lesen kann.Dort steht unter Punkt 1.7
....-Bei der Wahl des Angelplatzes hat der Zuerstgekommene das Vorrecht. Auf gekennzeichneten Behindertenangelplätzen haben Behinderte immer das Vorrecht, unabhängig vom Zeitpunkt ihres Eintreffens.-....
Ich selbst angele selten im Brandenburgischen und mir sind dort keine Behindertenplätze bekannt. Ich gehe aber mal davon aus, das es welche gibt. Behindertenplätze sind mir in meiner Region, Müritz, nicht bekannt, jedoch bieten sich einige Stellen im Stadtgebiet für Behinderte an, leichte Zugängigkeit.
Gruß Karsten

Just · Beitrag von **Just** » 19 Aug 2003 00:28

Hi SenorGato, willkommen im Forum. Das Fischen für Rolli-Fahrer ist tatsächlich ein Problem und ich schätze mal, nicht nur in unserem Land.
Es fehlt am Willen, an den Mitteln und tlw. auch an den Gewässermöglichkeiten, behindertengerechte Angelplätze einzurichten. Aber die Behinderten sind nicht untätig. Schau mal in Deutschland beim H.A.D. nach oder beim britischen bdaa.

SenorGato · Beitrag von **SenorGato** » 19 Aug 2003 00:44

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Karsten:
Hallo Frank !
Auf deine Frage kann ich in soweit antworten wie ich es aus der Ordnung des LAV Brandenburg für das Angeln Ausgabe 1998 lesen kann.Dort steht unter Punkt 1.7
....-Bei der Wahl des Angelplatzes hat der Zuerstgekommene das Vorrecht. Auf gekennzeichneten Behindertenangelplätzen haben Behinderte immer das Vorrecht, unabhängig vom Zeitpunkt ihres Eintreffens.-....
Ich selbst angele selten im Brandenburgischen und mir sind dort keine Behindertenplätze bekannt. Ich gehe aber mal davon aus, das es welche gibt. Behindertenplätze sind mir in meiner Region, Müritz, nicht bekannt, jedoch bieten sich einige Stellen im Stadtgebiet für Behinderte an, leichte Zugängigkeit.
Gruß Karsten<HR></BLOCKQUOTE>

SenorGato · Beitrag von **SenorGato** » 19 Aug 2003 00:56

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Karsten:
Hallo Frank !
Auf deine Frage kann ich in soweit antworten wie ich es aus der Ordnung des LAV Brandenburg für das Angeln Ausgabe 1998 lesen kann.Dort steht unter Punkt 1.7
....-Bei der Wahl des Angelplatzes hat der Zuerstgekommene das Vorrecht. Auf gekennzeichneten Behindertenangelplätzen haben Behinderte immer das Vorrecht, unabhängig vom Zeitpunkt ihres Eintreffens.-....
Ich selbst angele selten im Brandenburgischen und mir sind dort keine Behindertenplätze bekannt. Ich gehe aber mal davon aus, das es welche gibt. Behindertenplätze sind mir in meiner Region, Müritz, nicht bekannt, jedoch bieten sich einige Stellen im Stadtgebiet für Behinderte an, leichte Zugängigkeit.
Gruß Karsten<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Karsten,

vielen Dank für Deine Antwort!
Aber es geht mir nicht darum, zuerst am Angelplatz zu sein, sondern überhaupt dort hin zu kommen.

SenorGato · Beitrag von **SenorGato** » 19 Aug 2003 01:01

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Just:
Hi SenorGato, willkommen im Forum. Das Fischen für Rolli-Fahrer ist tatsächlich ein Problem und ich schätze mal, nicht nur in unserem Land.
Es fehlt am Willen, an den Mitteln und tlw. auch an den Gewässermöglichkeiten, behindertengerechte Angelplätze einzurichten. Aber die Behinderten sind nicht untätig. Schau mal in Deutschland beim H.A.D. nach oder beim britischen bdaa.<HR></BLOCKQUOTE>

Hi Just,

auch Dir vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ich war sofort auf den Seiten des H.A.D., werde auch Kontakt zu den Leuten dort aufnehmen.
Übrigens, mit dem Ausland irrst Du Dich.
In den USA sind an jedem größeren Angelgewässer super Steeganlagen gebaut.
Außerdem gibt es auch an vielen Gewässern (Schwarzbarschseen) spezielle Hilfe für handicapt people!

Just · Beitrag von **Just** » 19 Aug 2003 01:49

Ja SenorGato, aber in den USA hat die Fischerei auch einen ganz anderen Stellenwert als hier. Und die USA haben jede Menge behinderte Veteranen aus diversen Kriegen, ich vemute, auch das spielt dabei eine Rolle. Die haben möglicherweise ein ganz anderes Verhältnis zu behinderten Mitbürgern.

Karsten · Beitrag von **Karsten** » 19 Aug 2003 20:41

Hallo SenorGato!
Es ist verständlich, das du und andere Rollstuhlfahrer nicht unbedingt zuerst am Wasser sein wollen. Ich verstehe das so, das diese Plätze leicht zu erreichen sind, dann auch von anderen "NORMALEN". Wenn diese Plätze jedoch extra für Behinderte ausgebaut wurden, haben diese dann auch das Vorrecht diese zu nutzen. Ähnlich den Parkplätzen.
Gruß Karsten

mzg · Beitrag von **mzg** » 19 Aug 2003 21:05

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von SenorGato:
Ich bin 41 Jahre alt, Rollstuhlfahrer und ärgere mich seit Jahren über die Unfähigkeit der Vereine in meiner Heimat, es Rollstuhlfahrern zu ermöglichen, auch an gute Gewässer zum angeln zu kommen.<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Freund des Jazz,

in meinem Ex-Verein (bin zur Zeit vereinslos) hätte man das Problem so gelöst:
Du spendest das Material und einen Kasten Bier, und auf dem nächsten Arbeitseinsatz wird deine Angelplattform zusammengezimmert oder der Bootssteg behindertengerecht umgebaut.

Gerade wenn du der einzige Rolli im Verein bist fände ich es etwas überzogen zu fordern, der Verein soll auf Kosten der Vereinskasse seine Gewässer rollitauglich erschließen.
Auch die öffentliche Hand ist bei solchen Forderungen von Einzelpersonen verständlicher Weise zurückhaltend.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vereine bei entsprechender Initiative deinerseits abblocken. Es sei denn, der Ausbau steht im Widerspruch zu Naturschutzanforderungen.

Grüße,
Manfred

Bernie · Beitrag von **Bernie** » 20 Aug 2003 00:42

Hallo Freunde,
ich finde es traurig, wie manche Kollegen mit dem Thema Behindertengerechter Angeplatz umgehen (auch hier im Forum!).

Also bei uns in der Region (Emsland - früherer Altkreis Aschendorf-Hümmling) sind allein in den letzten 4 Wochen von zwei ASV's behindertengerechte Angelplätze geschaffen worden. Und das Ganze ohne Probleme.
Ein an den Rollstuhl gefesselter Angler verdient es gewisse Privilegien zu haben. Wer dieses nicht begreift, soll sich doch einfach mal selber in so einen AOK-Shopper setzen um seinen Horizont zu erweitern!

Hallo SenorGato:
Verlier nicht den Mut: Ein Super-Gewässer mit 2 behindertengerechten Angelplattformen an Superstellen wartet zum Beispiel in Rhede/Ems vom ASV Rhede auf Dich!
Weitere Plätze in der Umgegend stehen zur Verfügung.
Schau einfach mal ins Internet!

Gruß Bernie

SenorGato · Beitrag von **SenorGato** » 20 Aug 2003 13:04

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von mzg:


Hallo Freund des Jazz,

in meinem Ex-Verein (bin zur Zeit vereinslos) hätte man das Problem so gelöst:
Du spendest das Material und einen Kasten Bier, und auf dem nächsten Arbeitseinsatz wird deine Angelplattform zusammengezimmert oder der Bootssteg behindertengerecht umgebaut.

Gerade wenn du der einzige Rolli im Verein bist fände ich es etwas überzogen zu fordern, der Verein soll auf Kosten der Vereinskasse seine Gewässer rollitauglich erschließen.
Auch die öffentliche Hand ist bei solchen Forderungen von Einzelpersonen verständlicher Weise zurückhaltend.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Vereine bei entsprechender Initiative deinerseits abblocken. Es sei denn, der Ausbau steht im Widerspruch zu Naturschutzanforderungen.

Grüße,
Manfred<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Manfred,

Material und Wille sind vorhanden, aber es mangelt z.B. an der Genehmigung der Gemeinde.
Die Gemeinde kann sich einfach nicht durchringen den Pächtern der Gewässer anzuraten, dem ASV den Bau einer solchen Anlage zu erlauben.
Leider fühlt sich niemand (auch nicht der Bürgermeister) kompetent genug diese Entscheidung zu fällen.
Mein ASV würde sofort loslegen.

Es ist möglich, daß ich der einzige Rolli im Verein bin, welcher angeln gehen möchte.
Bestimmt würde sich aber eine Steeganlage sehr schnell rumsprechen und andere Rollstuhlfahrer in den Verein locken.

SenorGato · Beitrag von **SenorGato** » 20 Aug 2003 13:07

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Bernie:
Hallo Freunde,
ich finde es traurig, wie manche Kollegen mit dem Thema Behindertengerechter Angeplatz umgehen (auch hier im Forum!).

Also bei uns in der Region (Emsland - früherer Altkreis Aschendorf-Hümmling) sind allein in den letzten 4 Wochen von zwei ASV's behindertengerechte Angelplätze geschaffen worden. Und das Ganze ohne Probleme.
Ein an den Rollstuhl gefesselter Angler verdient es gewisse Privilegien zu haben. Wer dieses nicht begreift, soll sich doch einfach mal selber in so einen AOK-Shopper setzen um seinen Horizont zu erweitern!

Hallo SenorGato:
Verlier nicht den Mut: Ein Super-Gewässer mit 2 behindertengerechten Angelplattformen an Superstellen wartet zum Beispiel in Rhede/Ems vom ASV Rhede auf Dich!
Weitere Plätze in der Umgegend stehen zur Verfügung.
Schau einfach mal ins Internet!

Gruß Bernie<HR></BLOCKQUOTE>

Hi Bernie,

deine Einstellung gefällt mir!
Ich werde mich schlau machen, wo es weitere Angelplätze für mich gibt.
Vielen Dank für Deinen Beitrag.

Griffin · Beitrag von **Griffin** » 20 Aug 2003 17:28

hi frank............ups, äh senorgato [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

meine meinung:

eigentlich hat der normalbürger bzw. normalangler immer noch viel zu viel skrupel einfach selbst zu entscheiden was er macht.

bleiben wir mal schön im angelbereich.

wenn sich 2 oder 3 personen, seien sie im verein oder nicht, seien es vereinsgewässer oder nicht, zusammentun, und eine relativ kleine steganlage für den anfang auf eigene faust bauen, denke ich das keiner was dagegen hätte.

das teil würde nun ersteinmal stehen. und wenn man es im gesetzes-streit austragen müsste, dann gehe ich mit sicherheit davon aus, dass du bzw. die erbauer recht bekommen werden.

also gut, meine aussage bezieht sich nun wirklich in erster linie an gewässerabschnitte (hauptsächlich keine vereinsgewässer) die nicht durch irgendeine hierarchie behauptet werden.

dann muß man es halt mal drauf ankommen lassen, und wenn's vor gericht geht.......auch egal.

gruß

griff (der tolerante [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] )

Griffin · Beitrag von **Griffin** » 20 Aug 2003 17:29

ups sorry. meinte "viel zu wenig skrupel" [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Karsten · Beitrag von **Karsten** » 20 Aug 2003 19:49

Hi Griffin!
So einfach wie du dir das denkst geht es nicht. Gerade das Bebauen von Ufern ist in den meisten Regionen sehr umstritten und Neubauten werden fast nie genehmigt, vor allem wenn so kleine Lichter wie wir dahinter stehen.
Gruß Karsten

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