Staatliche Fischerprüfung

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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The Allrounder
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Beitrag von The Allrounder » 04 Aug 2003 19:02

Hallo zusammen!

Ich habe letzte Woche eine kleine Euroländer Reise gemacht, hauptsächlich um zu fischen!
Ich war in Österreich- Neusiedlersee, Ungarn, Tschechai, und in der Schweiz. Und da ist mir aufgefallen, dass wir als einziges Euroland eine Fischprüfung haben! Unsere Nachbarländer können sich ohne viel Stress einfach einen Angelschein lösen!

Auf der einen Seite finde ich es super, dass wir eine Fischerprüfung haben, da sonst jeder (voll)idiot zum fischen gehen würde. Auf der anderen Seite steht Deutschland wieder als die Gefleckten da!
Das einzige Land mit ner Fischprüfung... Und unsere Fischerprüfung soll ja die schwierigste Prüfung nach der Jagdprüfung sein und die Jagdprüfung ist die schwierigste Prüfung in Deutschland!

Was haltet Ihr davon?! Ist das nicht alles übertrieben? Prüfung wäre schon okay. Aber warum so schwer? Eure Meinung? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

Gruß, Andy (Allrounder)
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Just
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Beitrag von Just » 04 Aug 2003 21:25

Hi Allrounder, sicher sind einige Fragen in der Prüfung ziemlich überzogen (meine Meinung) und nur wissenswert für Fisch- und Teichwirte bzw. für Gewässerwarte (dafür werden aber wiederum extra Lehrgänge angeboten). Eine Prüfung dient aber eigentlich einer Selektion und wenn sie nicht schwierig ist, dann kann man sie sich doch gleich schenken, oder ?
Es ist sowieso schon manchmal schlimm genug, was sich mit Prüfung am Gewässer rumdrückt, siehe Rein-harts Post unter "Pro Setzkescher" <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Die hinterhältigste Hälterungsmethode habe ich vor zwei Wochen bei einer Nachtkontrolle entdeckt. Da hatte ein (noch) Vereinsmitglied einen Drahtbügel bei 5 Fischen durch Maul und Kiemenspalte gezogen und ließ die armen Viecher dann an einem Busch festgebunden im Wasser zappeln.
Wenn ich so einen erwischen würde, der dürfte froh sein, wenn seine Kauleiste hinterher noch an Ort und Stelle sitzt.

mzg
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Beitrag von mzg » 04 Aug 2003 22:13

Hallo,

Das Thema hatten wir schon ein paar mal. Hab allerdings den Tread nicht gefunden in dem geäußert wurde z.B. in den USA sei der Schnitt der Angler in Sachen Wissen und Können auch ohne Prüfung deutlich höher als hierzulande.
Viele Leute scheinen der Meinung zu sein mit der Prüfung wisse man alles und könne dan weiteres Lernen einstellen.

Mich nervt vorallem, dass ich nicht mal den einen oder anderen Bekannten mit ans Wasser nehmen kann um ihn auch mal Angeln zu lassen.
Ohne diese rießige Einstiegshürde gäbe es viel mehr Angler. Und viele davon wären keine Schlechten.
Zumidest Angeln in Begleitung von jemanden mit Prüfung sollte das ganze Leben möglich sein. Nicht blos bis 18.

Sicher ist der Vorbereitungskurs zur Fischerprüfung ein Weg einen gewissen Mindeststandart herzustellen. Das es auch anders geht zeigen fast alle Länder der Welt.

Grüße,
Manfred

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Beitrag von The Allrounder » 04 Aug 2003 23:10

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von mzg:
<STRONG>
Mich nervt vorallem, dass ich nicht mal den einen oder anderen Bekannten mit ans Wasser nehmen kann um ihn auch mal Angeln zu lassen.
Ohne diese rießige Einstiegshürde gäbe es viel mehr Angler. Und viele davon wären keine Schlechten.
Zumidest Angeln in Begleitung von jemanden mit Prüfung sollte das ganze Leben möglich sein. Nicht blos bis 18.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Kommt drauf an ob Du ein Pächter bist, oder nur ein Vereinsmitglied. Wenn Du ein Fischrecht besitzt darfst Du ja max. 3 Personen mitnehmen, die im besitzt eines staatlichen Scheines sind!
Und mit dem Fischen das ab 18 schon schluss ist, da geb ich dir 100%ig Recht!

Gruß, Andy
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Just
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Beitrag von Just » 05 Aug 2003 01:29

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ohne diese rießige Einstiegshürde gäbe es viel mehr Angler.
Genau das soll ja damit verhindert werden. Laut Aussage "von Oben" haben wir sowieso schon zuviele Fischer für zuwenig Gewässer - ich vermute, da ist eher mit einer Verschärfung der Prüfung zu rechnen.

The Allrounder
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Beitrag von The Allrounder » 05 Aug 2003 16:54

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Just:
<STRONG>ich vermute, da ist eher mit einer Verschärfung der Prüfung zu rechnen.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Die wird nicht verschärft... Das kommt Automatisch... Sie wird schwerer und schwerer! Die Besteherquoten liegen bei
70-80% in den letzten Jahren!
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Beitrag von nobbi123 » 07 Aug 2003 01:05

Wobei die Anforderungen in den einzelnen Bundesländern höchst unterschiedlich sind. Hier in NRW läuft es darauf hinaus, daß man einfach alle Fragen auswendig lernt und eine Montage kriegt wohl auch jeder provisorisch zusammen.
Es soll danach keiner behaupten (zumindest ich tue das nicht) er hätte Ahnung vom Fischen.

Grüße
nobbi

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Beitrag von Thomas Kalweit » 07 Aug 2003 10:57

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR> Viele Leute scheinen der Meinung zu sein mit der Prüfung wisse man alles und könne dan weiteres Lernen einstellen.
<HR></BLOCKQUOTE>
Ich möchte mzg's Meinung unterstreichen! In anderen Ländern gibt es für Angler einen ungeschriebenen Ehrenkodex, da muß man nicht auf dem Fischereigesetz rumreiten. Wer in England z.B. einen Fisch nicht schonend behandelt, der brauch' sich an dem Gewässer nicht mehr sehen zu lassen. Dort funktioniert die Selbstkontrolle der Angler (auch Dank der Meinungsmache der Angelmedien) hervorragend auch ohne Angelprüfung. Es ist dort auch selbstverständlich, dass alte Hasen Anfänger zum Wasser begleiten. Bei uns sagt man: "Mach' erst mal die Prüfung!". Dann sind die meisten Neulinge bereits auf Verbands-Mainstream gleichgeschaltet. Ich bin selbst Lehrgangsleiter und weiß was den Neuanglern angetan wird [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ! Da werden Paragraphen und Kadavergehorsam gepaukt, kritisches Denken erstickt, aber ein Feeling für Fisch und Wasser wird nicht vermittelt...
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Beitrag von keulebh » 07 Aug 2003 11:22

Das ist auch genau das, was ich bei mener Prüfung erfahren habe.
Theorie muß zwar sein, aber meiner Meinung nach nur zum kleinsten Teil. Bei uns gab es kein Stück Praxis, außer, daß der Lehrgangsleiter einmal seine Ausrüstung mitgebracht hat um diese den Teilnehmern zu zeigen.
Ich hatte ja noch Glück, da ich als Kind oft angeln war und daher noch wusste, wie es geht, allerdings gab es bei uns auch Leute, die in ihrem ganzen Leben noch nie eine Angel in der Hand hatten, die dann aus der Prüfung kamen und auf einmal angeln durften ohne auch nur den Ansatz einer Ahnung davon hatten.

Meiner Meinung nach gehört in die Prüfungsvorbereitung weniger Theorie, dafür mehr Praxis
Gruß Keule

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Beitrag von Snoeker » 07 Aug 2003 13:56

da hat er Recht: die Stundenanzahl (30 in Bayern) sollte gleichbleiben, jedoch sollten zumindest 10 Praxisstunden einfliessen. Die Theorie kann man sowieso nachlesen, bzw. sie wird meist 1 zu 1 abgelesen.

Grüsse

Rainer
Tight Lines & Grüsse

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Beitrag von The Allrounder » 08 Aug 2003 23:29

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Snoeker:
<STRONG>da hat er Recht: die Stundenanzahl (30 in Bayern) sollte gleichbleiben, jedoch sollten zumindest 10 Praxisstunden einfliessen. Die Theorie kann man sowieso nachlesen, bzw. sie wird meist 1 zu 1 abgelesen.

Grüsse

Rainer</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Es sind schon 2 Praxisstunden enthalten und nach der Prüfung, werden den Bestehern immer noch extra Praxisfischen angeboten, die meißt 1 Tag dauern.
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Beitrag von Just » 09 Aug 2003 10:17

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
... und nach der Prüfung, werden den Bestehern immer noch extra Praxisfischen angeboten, die meißt 1 Tag dauern.
Das mag bei Euch so sein, und ist wahrscheinlich eine Ausnahme - wir bieten das jedenfalls nicht an - das Interesse ist nicht gross und wegen zweier Leute halte ich keinen Praxislehrgang ab.

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Beitrag von Snoeker » 13 Aug 2003 15:16

moin,
das mit dem Praxisfischen ist so ein Ding. Viele haben keine Lust (hätte ich auch nicht) sich ne Tageskarte zu kaufen und dann mit 10 oder mehr um einen Weiher zu sitzen und sich das Fischen und den Umgang mit Fischen demonstrieren zu lassen. Ich hatte da das Glück, dass ich nach meinen ersten beiden Schneider-Sitzungen den Mund aufgemacht habe und meinen "Mentor" fand. Wegen der 2 Praxis-Stunden, zum einen sind es keine 120 min zum anderen wird demonstriert wie man eine Rute mit Grundblei auswirft und zum anderen muss man beim Schlachten zu sehen. Das ist nicht das, was ich mir unter "Praxis" vorstelle. Andererseits ist es in Bayern ein Problem, dass die Lehrgänge zeitnah an der Prüfung sind, soll heissen: in den Wintermonaten. Hier ist eine Praxisnahe Ausbildung beinahe unmöglich. Besser wäre es den Termin in den Juni zu verlegen und dann mit den Teilnehmern zum Praxisunterricht einmal an den Fluss und an den See zu gehen und hier den Einsatz und die Handhabung der verschieden Montagen zu demonstrieren und auch wie man mit einem gehakten Fisch umzugehen hat.

Grüsse

Rainer
Tight Lines & Grüsse

Rainer

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Beitrag von til » 13 Aug 2003 15:47

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Laut Aussage "von Oben" haben wir sowieso schon zuviele Fischer für zuwenig Gewässer
Und da macht es ja auch Sinn, dass man nach Gesetz jedem massigen Fisch abschlachten muss...
Und übrigens: in der Schweiz gibt es durchaus eine Fischerprüfung. Die ist aber: 1. Ziemlich einfach. 2. Man braucht sie fast nirgends, um Angeln zu dürfen.
[url=http://www.spinnfischen.info/][img]http://www.spinnfischen.info/bilder/Logo.jpg[/img][/url]

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Beitrag von Rein-hart » 13 Aug 2003 22:50

Halli Hallo,

meiner Meinung müßten wir zusätzlich zur Fischerprüfung eigentlich noch eine MPU einführen. Wenn ich mir das Verhalten einiger Zeitgenossen am Wasser so anschaue frag ich mich wie ich Außenstehenden erklären soll, daß Angler Naturschützer sind.
Was ich teilweise auf Kontrollgängen so erlebe spottet jeder Beschreibung. Leider habe ich festgestellt, daß vorallen Dingen einige sogenannte Carp Hunter zu den allerschwärzesden Schafen gehören. Da wird 3 Tage ein Biwak aufgestellt und wenn man dann hinterher nachschaut liegt der Müll von 3 Tagen am Ufer. Die Mehrzahl dieser Spezis Angler scheint nur ans Wasser zu gehen um durch den Fang von möglichst großen Fischen ihr Ego zu befriedigen, um das Gesamterlebnis "Natur" scheinen sie sich nicht zu kümmern. Das trifft sicher nicht auf alle zu, aber diese Leute sind die, welche auffallen und somit alle Angler in ein schlechtes Licht setzen.

Grüsse reinhart
Wer leere Köder-und Getränkedosen am Wasser liegen lässt, ist kein Angler!

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