Veränderungen am Gewässergrund

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Veränderungen am Gewässergrund

Beitrag von Optimist » 27 Okt 2006 20:40

Seit diesem September beobachte ich an meinem Hausgewässer (fließendes Gewässer) Vorkommnisse, die ich mir nicht erklären kann.

Durchschnittliche Gewässertiefe ca. 75 cm; mit normalen Segmentablagerungen, die man in jedem Gewässer hat.

Ich beobachte seit diesem Jahr immer wieder ca. 1 qm helle Flecken auf dem Gewässerboden. Sie sehen aus wie Laichgruben, doch in dieser Zeit laichen die vorkommenden Fischarten, z.B. Forellen oder Döbel, nicht. Die Flecken befinden sich ziemlich in der Mitte des Gewässers z. T. direkt neben Stromschnellen, als wenn jemand die Segmentablagerungen aufwirbelt bzw. entfernt.

Es ist allerdings bekannt, daß vor einigen Jahren Edelkrebse eingesetzt wurden, die ich in unserem Gewässer noch nie gesehen habe. Doch nach meiner Erfahrung, die ich mit Krebsen gesammelt habe, halten sie sich überwiegend im Uferbereich auf.

Ob es möglich ist, daß die Krebse sich zur Nahrungsaufnahme in die Mitte des Gewässers trauen, da im Gewässer auch Aale vorhanden sind ?

Hat schon jemand ähnliche Beobachtungen/Erfahrungen gemacht?

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Chinook
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Veränderungen am Gewässergrund

Beitrag von Chinook » 28 Okt 2006 01:44

Hallo Optimist,
hast du diese Flecken das erste Mal beobachtet? In der Literatur (Goddard u. Clarke) werden sogenannte Wächterforellen beschrieben. Nach deren (Goddard u. Clarke) Beobachtung gibt es regelrechte Forellenclans und jedes Clanmitglied muss im Rotationsverfahren den Revierwächter spielen. Da die Wächter auf Grund liegen entstehen diese Spots.
Wäre so etwas die mögliche Erklärung?

[ 27. Oktober 2006: Beitrag editiert von: Chinook ]

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Beitrag von Optimist » 28 Okt 2006 23:46

Chinook,
das kann ich mir nicht vorstellen. ´

Leider werden die Forellen in unserem Gewässer nicht so alt, dass die überhaupt die Möglichkeit hätten, das "eroberte" Revier zu verteidigen. Nach meiner Schätzung haben die Forellen (Besatzforellen) in unserem Gewässer eine Lebenserwartung von höchstens 30 Tagen (Bachforellen ausgenommen, da die untermaßig sind).

Die Gewässerabschnitte, an denen ich die Veränderungen beobachtet habe, werden durch Angler sehr stark befischt, da sie leicht zu erreichen sind.

Die "Wächterforellen" gibts auch in unserem Gewässer. Nur die sind da, wo man am wenigsten eine Forelle erwarten würde (und das sind meistens grössere Bachforellen).

Aber der Gedanke ist nicht schlecht. Ich werde das weiter beobachten und hoffe, daß ich keine Kapitale übersehen habe.

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Beitrag von Hartmut » 29 Okt 2006 00:06

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
direkt neben Stromschnellen, als wenn jemand die Segmentablagerungen aufwirbelt bzw. entfernt.
Hallo Optimist,
es könnte auch einströmendes Grundwasser sein, wie eine Quelle. Vielleicht handelt es sich auch um parallele Grundströmungen die durch den Höhenversatz einer Stromschnelle wieder ins Flußbett gelangen.Sicher ist es optisch nicht so leicht erkennbar ob an diesen Stellen Grundwasser einströmt, vielleicht findest Du in der Nähe eine flache Stelle mit diesen hellen Flecken und erkennst dort leichter die Strömungsverhälnisse und eventuell einströmendes Wasser.
Viel Erfolg!

Grüße

Hartmut

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Veränderungen am Gewässergrund

Beitrag von Jondalar » 29 Okt 2006 12:30

Dieses Jahr hab ich einige Forellen gefangen die sich ganz offensichtlich von Anflugnahrung auf Nymphen spezialisiert haben. In den Gewässerabschnitten wo ich die Fische gefangen habe, waren ebenfalls die von Dir beschriebenen Flecken am Grund zu erkennen.
Die Forellen wirbeln mit Ihrer Schwazflosse den Grund auf um dann allerlei Kleinlebewesen aufzusammeln.

Bild

Man beachte die abgenutzte Schwanzflosse.

Der Fisch wurde von mir entnommen. Deswegen das Foto auf dem Sand.
Grüsse von der Donau

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Veränderungen am Gewässergrund

Beitrag von Carpcatcher » 29 Okt 2006 13:32

Moin,

ja, die Schwanzflosse ist abgenutzt - aber die Brustflossen auch. Sieht in meinen Augen eher nach den typischen Fischzuchtbecken Verkümmerungen aus..

Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren - man lernt ja nie aus.. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Viele Grüße

Jürgen
Geist ist geil

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Beitrag von Optimist » 29 Okt 2006 13:59

Jetzt bin ich aber ganz verwirrt !

Hartmut
an die Unterwasser-Quellen habe ich auch zuerst gedacht. Doch das ist hier nicht der Fall. Zuwenig bzw. kein Sand und die Flecken sind ungleichmäßig (mal oval, dann wieder viereckig) und weit von einander entfernt.

Zuerst vermutete ich, daß die Krebse schuld sind an den eränderungen. Aber die Entfernung zum Ufer beträgt gut 3-5 m. Für Krebse wäre das eine ziemlich große Entfernung.
Die nächste Möglichkeit wären die "Koppen". Die kommen in dem Gewässer auch vor. Leider habe ich keine Ahnung über das Verhalten und den Fortpflanzungsrhythmus dieser Spezie.
Das einzige, was ich zur Koppe sagen kann ist, (in den 60er Jahren: damals noch nicht so selten und nicht geschützt wie heute) daß diese die besten Köder für kapitale Döbel über 50 cm waren.

Jondalar
Du bestärkst mich in der Vermuttung, daß doch die Bachforellen die Verursacher sind.
Ich bin davon ausgegangen, daß sich die Bachforellen unter 20 cm noch nicht richtig durchsetzen können gegenüber einer grösseren Regenbogenforelle von 30 cm und mehr.
Scheinbar doch, das wäre eine Erklärung.

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Beitrag von andalG » 29 Okt 2006 16:11

Koppen legen keine Laichgruben an. Sie setzen nur sehr wenige Eier an der Unterseite von Steinen ab, die anschließend vom Milchner bewacht werden.

Andal
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Beitrag von Jondalar » 29 Okt 2006 17:10

@Carpcatcher

Das mit den Brustflossen mag sein doch an der Schwanzflosse waren eindeutig neuere Gebrauchsspuren zu erkennen.

@optimist

Wie schnell ist den die Strömung dort an der Stelle. Wenns ziemlich bläst ist eine Große Regenbognerin eher an den Stellen mit weniger Strömung zu finden. Ich hab schon Bachforellen in wirklich schneller Strömung gefangen. Aber eben nur kleinere Exemplare.
Grüsse von der Donau

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Beitrag von Hartmut » 29 Okt 2006 21:13

@Jondalar, die verstümmelten Flossen sind für einen wildlebenden Fisch nicht normal, andernfalls wären Bodenfische wie die Barbe in schneller Strömung ebenso vom Kiesgrund,in dem sie gründeln und Steine wälzen,gezeichnet.
Kleine Verletzungen in freier Wildbahn heilen normal aus und führen nicht zu veränderten Flossen. Für einen Zuchtfisch spricht auch die gute Verfassung der Bafo.
Eventuell ist sie ausgebüchst und stamm von keinem Vereinsbesatz, das könnte auch zu einer Fehldeutung führen.

Viele Grüße

Hartmut

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Beitrag von Jondalar » 29 Okt 2006 21:34

Möglich iss alles.
Deshalb hab ich die auch mitgenommen. Solche Fische mit äusseren Auffäligkeiten entnehme ich grundsätzlich. In diesem Bereich hab ich schon öfter Fische gefangen die abgenuzte Schwanzflossen haben. Einige Fachbücher weisen ebenfalls auf die Nymphende Forelle hin. Diese Fische haben sehr oft solche abgenutzten Schwanzflossen. Die haben sich eben auf Nahrung die auf dem Gewässergrund lebt spezialisiert und deshalb wird die Schwanzflosse sehr stark eingesetzt und dementsprechend abgenutzt. Das Narbengewebe am Rand des Fisches war noch ziemlich frisch. Doch es kann auch sein das es sich um einen Flüchtling handelt. 15 Km oberhalb befindet sich eine Fischzuchtanlage.

Na ja gut geschmeckt hat sie jedenfalls.
[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Grüsse von der Donau

Stefan von Hatten

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Beitrag von Stefan von Hatten » 31 Okt 2006 11:34

Diese Abnutzung kennt man auch von grösseren Barschen - wenn ich mich recht entsinne, hängt das mit dem Laichspiel zusammen - zumindest bei den Barschen.

Petri!

Stefan

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Beitrag von Dede » 02 Nov 2006 22:32

Sehr verwirrend.! [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

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