Verurteilt wegen Fischbesatz

Hartmut · Beitrag von **Hartmut** » 14 Okt 2006 22:56

Hallo Harry,

komme zum Forumstreffen 2007 an den Rhein bei Karlsruhe, dort werden meine Aussagen bestätigt.

Bis dann.

Viele Grüße

Hartmut

Harry1 · Beitrag von **Harry1** » 15 Okt 2006 01:47

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andalG · Beitrag von **andalG** » 15 Okt 2006 02:28

Das Problem ist ja nicht der Besatz an sich, sofern es sich dabei um unterstützende und erhaltende Maßnahmen handelt.

Wo aber am laufenden Meter gesündigt wird, ist beim wahllosen Besatz, vor allem mit Karpfen und Regenbogenforellen zur Befriedigung der lüsternen Vereinsmehrheit in unbesehen jedes Gewässer; sch...egal, ob's passt, oder meistens nicht. Ob das Gewässer nun ein arttypischer Hecht-Schleien-See ist, besser gesagt, demnächst war, interessiert doch hierbei keinen.

Wenn aus so einem ehemals klarsichtigen und pflanzenreichen Gewässer ein trüber Tümpel geworden ist, wird allerhöchstens gejammert, dass man ja gar keine Schleien, Karauschen etc. mehr fängt.

Hauptsache die Blinden können ihre Satzkarpfen wuppen! [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]

Andal

Fischchen · Beitrag von **Fischchen** » 15 Okt 2006 21:49

Ich lese zu meinem Erstaunen und Entsetzen zum wiederholtem Male negativ in diesem Forum von den sogenannten 'Alten (Angler) Säcken' (sorry Jondalar).

Zu unter diesem Titel diskutiertem Besatzthema der Vereinsgewässer möchte ich nichts beitragen, hier sollte man die Hintergründe für die Massnahmen kennen um da im Detail mitdiskutieren zu können.

Es wurden aber auch öffentliche Gewässer angesprochen und da habe ich als s.g. angesprochener 'Alter Sack mit ... Jahren, na ja mein Alter geht eigentlich keinen was an' natürlich so meine Meinung.

Nicht Besatzmassnahmen noch Gewässerqualitäten, auch nicht die oftmals gescholtenen Kormorane sind massgeblich Schuld an den meist kümmerlichen Fängen in diesen Gewässern, sondern Ihr werdet es mir kaum glauben wollen, es sind die Angler die dieses verursachen!

Ich befische seit vielen Jahren unter anderm einen der schönsten und gut bewirtschafteten Stauseen in Deutschland, bewirtschaftet von einem der renomiertesten Fischereizuchtbetriebe Deutschlands.

Besatzmassnahmen für den See werden wissenschaftlich zweifelsfrei massvoll seit vielen Jahren durchgeführt.

Seit einigen Jahren wurden aber aus mir nicht bekannten Gründen Renken in den See ausgesetzt. Binnen kurzer Zeit haben diese Fische sich stark vermehrt und sind auch für die Angler ein begehrter Zielfisch geworden.

Von nun an ging's aber leider nur noch mit dem See und der Angelkultur bergab.

Schnell machte sich im Land und darüber hinaus die Runde von Renkenmassenfängen, ich selbst habe in einen ca. 130 km entfernten Angelgeschäft Gespräche von über 150 Renken pro Tag und Kopf z. B. mitbekommen.

Die Slipanlagen des See's sind nunmehr rundum dicht, teilweise sind es 20 - 30 Boote im Pulk an den verdächtigen Fangstellen. Waren es früher die Angler der näheren Umgebung so sind heute Einzugsgebiete von mehreren hundert Kilometern die Regel.

Da naturgemäss Massenfänge von Renken saisonbedingt nicht immer möglich sind werden natürlich auch die anderern Fischarten durch das vermehrte Anglerkontingent stark beangelt.
Eine so hohe Anglerdichte hält natürlich nicht das beste Gewässer aus.

Nun komme ich nochmals auf die 'Alten (Vereins) Säcke zurück. Die von mir vorgeschilderte Situation trifft m. E. in ähnlicher Form auf viele öffentliche Gewässer zu, die Besatzmassnahmen der Vereinsgewässer mit fangreifen Fischen ist doch eigentlich nur eine gutgemeinte (aber vielleicht nicht glückliche) Ersatzbefriedigung für uns Vereinsangler.

Wir sollten für unsere gemeinsamen Problem meine ich, auch gemeinsame Lösungen suchen.

Gruss von einem vermeintlichem 'Alten Sack'

[ 16. Oktober 2006: Beitrag editiert von: Fischchen ]

Jondalar · Beitrag von **Jondalar** » 16 Okt 2006 01:38

Hallo Fischchen,

schön das es auch noch alte Säcke gibt, die ein offenes Ohr haben und nicht die Augen zumachen. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Du hast recht.

Auch ältere Angler haben es nicht verdient in irgend einer Weise beleidigt zu werden.
Sorry nochmal. Ich werds mir merken.

Komischer weise ist eben vielen Junganglern jetzt schon klar, dass es so mit unserer Angelei nicht weiter gehen kann. In unserem Verein sind viele ältere Herren dabei die jeden Fisch eins auf die Rübe geben und danach jammern, weil nichts mehr gefangen wird. Erst kürzlich habe ich so einen Dinosaurier( entschuldige ist nicht persönlich gemeint) gefragt, warum er hier mit lebenden Köfis angelt obwohl er doch wissen sollte, dass sowas schon lange verboten ist. Als Antwort bekommt man dann sowas wie" Ach des is mir wurscht". Wo soll man denn hier einen vernünftigen Ansatz finden. [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
Wenn man dann einen Fisch absichtlich wieder zurück lässt, wird einem gleich mit Vereinsausschluss gedroht. Sowas verstehe ich einfach nicht. Was soll man denn sonst mit einem 28Pfd Karpfen machen. Fischbulletten???

Ich gehe eben gerne zum angeln und damit das auch noch lange so bleibt, wäre es schön wenn wir Angler uns zumindest einig wären. Doch es sind immer noch zu viele Metzger unterwegs. Um hier nicht gleich wieder die alte C&R Lawine loszutreten. Ich bin für eine maßvolle Entnahme. Doch für "Hau drauf egal was beisst Angler" hab ich wenig Verständnis. Das dumme ist nur, in machen Vorständen sitzen eben genau diese Art angler und es wird wohl noch ein wenig dauern, bis die Fischchen wieder schwimmen dürfen.

Hechtmann · Beitrag von **Hechtmann** » 17 Okt 2006 13:54

Hallo zusammen,

hier kann ich mich nur der Meinung Jondalars anschließen.Auch bei uns im ASV sind es die älteren Generationen die sich gegen Neuerungen des Fischereiwesens wehren.Es ist ja nicht so das die bereits vorhandenen Strukturen bzw. Maßnahmen schlecht sind,doch man kann auch noch sehr viel verbessern um stabilere und gesündere Fischpopulationen zu schaffen.Doch hier stößt man zum Großteil auf taube Ohren oder wird zum Dummschwätzer erklärt.Jüngere Generationen haben die neue Situation erkannt und versuchen konstruktiv dazu beizutragen.Ich schätze ältere Angelkollegen sehr da sie immer mal einen Tipp und auch schöne Geschichten auf Lager haben.Nur sollte auch bei ihnen ein Umdenken stattfinden bzw. ihren reichen Erfahrungsschatz bezüglich der Gewässer und ihrer bewohner aktiv in die moderne Fischerei einfließen lassen.Und dazu gehört eben nicht nur das Frühjahrsmassaker am Baggersee sondern auch das man sich um den Fischbestand kümmert.
Also nur mit alten Erfahrungen und jungen Ideen können WIR unsere Gewässersituation verbessern. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Gruß von der Laber.

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 17 Okt 2006 17:18

Komplett auf Fischbesatz verzichten kann man in einem dicht besiedelten Land aber nur, wenn auch die Entnahme fast auf Null gefahren wird.

Sinnvoll wäre eine Kombination aus sehr moderater Entnahme, Verbesserung der Laichbedingungen und intelligentem Fischbesatz mit Jungfischen aus der jeweiligen Region. Dann würde es allen Anglern besser gehen...

Harry1 · Beitrag von **Harry1** » 17 Okt 2006 20:44

Sehr schön gesagt Thomas, genau meine Meinung, dieser Verein wäre schon ein Top Verein.

Dann müsste der Verein noch über ein großes billiges Pachtgewässer verfügen, wo nahezu 100 Prozent der Beiträge direkt für einen guten Fischbesatz (hast du schon beschrieben) verwendet werden.

Halt ein Verein wo es keinen Fischneid gibt, dort braucht man auch keine Flut von Regeln und Verordnungen. [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

Zum Glück fische ich seit diesem Jahr an solch einem Traumgewässer. [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img] [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img] [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

Hartmut · Beitrag von **Hartmut** » 17 Okt 2006 22:33

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Sinnvoll wäre eine Kombination aus sehr moderater Entnahme, Verbesserung der Laichbedingungen und intelligentem Fischbesatz mit Jungfischen aus der jeweiligen Region. Dann würde es allen Anglern besser gehen...
<HR></BLOCKQUOTE>

In diese Richtung wird der Fischbesatz in Zukunft gehen, das ist meine Überzeung und zusätzlich noch ergänzt mit Schutzmaßnahmen gegen Kormorane. Ein sinnvolles Maßnahmenpaket ist wirkungsvoller, als nur einseitiger Fischbesatz.

Und Jondalar wir "Jungen" sind die nächsten in der Verantwortung ;-)
Hoffentlich machen wir es besser [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Jondalar · Beitrag von **Jondalar** » 18 Okt 2006 00:34

In einigen Vereinen ist ein Generationswechsel dringend erforderlich. Grundsätzlich kann man aber einen Trend erkennen, der mich ziemlich zuversichtlich stimmt. Vor allem im Jugendbereich kann man erkennen, dass sich in den kommenden Jahren viel ändern wird. Schon jetzt freut es mich, wenn sich Carpteams und Specimen Hunting Groups bilden die aus 14 -18 Jährigen Anglern bestehen und sich wenig um die Entnahmepflicht scheren. Freilich werden auch hier Fische entnommen aber der Großteil darf wieder schwimmen.
Aber ich denke nicht das es möglich ist ganz auf Fischbesatz zu verzichten. Auch Put & Take hat seine Vorteile. Angler die diese Art des Angelns bevorzugen, bleiben wenigstens von den ohnehin schon belasteten Gewässern weg.

[ 17. Oktober 2006: Beitrag editiert von: Jondalar ]

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 18 Okt 2006 13:58

So wie in der Schweizsollte eigentlich auch bei uns besetzt werden.

In Deutschland stammennur leider die meisten Fische aus Osteuropa. Oder sie sind bereits fangreif, d.h. sie haben schon so lange in einem Zuchtbecken gelebt, dass sie sich in der freien Wildbahn nicht mehr fortpflanzen können.

Überhaupt taugen Besatzfische, die von Zuchtfischen abstammen nicht mehr als Besatzmaterial. Aber das kümmert bei uns niemanden... Hauptsache die Mitglieder prosten sich bei der JHV satt und zufrieden zu und loben den Vorstand für die fangfähigen Satzkarpfen und Regenbogenforellen... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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