Besser Abschneiden

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Iceman1
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Beitrag von Iceman1 » 10 Aug 2006 21:25

Was haltet ihr davon ?




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Beim Angeln kommt es hin und wieder vor, dass der Haken so tief sitzt, dass er sich nicht lösen lässt, ohne den Fisch zu verletzen.
Ein oft gehörter Ratschlag: Vorfach so dicht wie möglich am Haken abschneiden. Kein Wunder, dass wohl jeder von uns bei dieser Lösung ein mulmiges Gefühl im Magen hat, doch eine Studie aus Japan hat nun belegt, dass dies die optimale Lösung ist! Japanische Wissenschaftler fingen Saibling mit Naturködern, ließen die Fische die Haken schlucken und schnitten diese dann ab. Das erstaunliche Ergebnis: 93 Prozent der Fische machte der tiefsitzende Haken so wenig Probleme, dass sie ein zweites Mal gefangen wurden, und einem Drittel dieser Fische war es sogar gelungen, den im Magen oder der Speiseröhre sitzenden Haken zwischenzeitlich loszuwerden. Damit ist sicher: Abschneiden ist die optimale Lösung!

Nach sieben Tagen des Verschluckens des Hakens, ist dieser noch in der Speiseröhre eingebettet.
7 und 14 Tage später, befindet sich der eine Haken in der Speiseröhre, ein zweiter verschluckter Haken liegt im Magen.
Nach 56 Tagen ist der Haken immer noch in der Speiseröhre eingebettet, das Hakenöhr ragt allerdings aus den Kiemen. Der zweite Haken ist nicht mehr auf dem Röntgenbild sichtbar, der Fisch konnte ihn offensichtlich loswerden.
Weitere 56 Tage später befindet sich der Haken im Magen und das Hakenöhr ist abgefallen.
Weitere 42 Tage später ist im Magen nur noch ein Bruchteil des Hakens zu erkennen.

Intersante Studie !


Gruss Iceman
[img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png

Stefan von Hatten

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Beitrag von Stefan von Hatten » 14 Aug 2006 15:07

Hi,

ja, die Bilder habe ich gesehen. Wirklich interessant. Ich stelle mir nur die Frage, ob das repräsentativ ist - unter "Laborbedingungen" mag das ja so funktionieren :-)

Die Meinung vertrag vor 25 Jahren schon der Ausbilder meines Vorbereitungskurses - er riet uns davon ab, mit vergoldeten und rostfreien Haken zu angeln.

Petri

Stefan

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 14 Aug 2006 19:34

Ich denke, es ist besser, den Fisch abzuschlagen. Für jede Studie gibt´s auch immer ne Gegenstudie und man muß den "Tierschützern" (die mit dem Namen, ähnlich dem griechischen Weißbrot), ja nicht noch unnötig Futter geben.
Schließlich kann man eine Behinderung, beispielsweise bei der Nahrungsaufnahme, nicht ausschließen!!!
Gruß
OLE

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 14 Aug 2006 20:11

Abschneiden funktioniert sehr gut und die Fische leben fast ohne Beeinträchtigung ihrer Lebensfunktionen weiter.

Als Jungangler transportierte ich viele Fische per Fahrrad in einem Eimer, ca. 10 - 15 Km vom Wasser bis zum Fischteich meines Freundes. Darunter waren auch Fische mit abgeschnittenen Haken, von denen keiner eingegangen ist. In der Zeit fischte ich überwiegend mit Goldhaken!

Eine interessante Diskussion hatte ich beim letzten Fischbesatz mit unserem Fischzüchter, der behauptete, dass stark blutende Fische im Wasser kein Blut mehr verlieren, denn im Wasser herrsche ein Druckausgleich. Sogar Verletzungen an den Kimenbögen, bis hin zum Verlust von einzelnen Kiemenreusen würden die Fische überleben, wenn sie schnell genug zurückgesetzt würden.

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 14 Aug 2006 23:13

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hartmut:
[QB]
Als Jungangler transportierte ich viele Fische per Fahrrad in einem Eimer, ca. 10 - 15 Km vom Wasser bis zum Fischteich meines Freundes. QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Kannst Du trotzdem 100%-tig ausschliessen, daß sich keine Behinderung bei der Nahrungsaufnahme einstellen kann (beispielsweise durch verfangen von Nahrungsteilen am Haken, Schnurrest),oder sich Entzündungen oder Verpilzungen einstellen??? Ich sehe solche Experimente in diesem Falle als fehl am Platze an!!!
Es handelt sich ja schließlich um Fische in der freien Natur, deren weiteres Schicksal man nicht unbedingt beobachten kann und nicht um den Gartenteich in einem Privatgarten, wo fleissig Flockenfutter aus dem Zooladen getafelt wird.

Ausserdem verbietet der "Ehrenkodex" langes "Herumdoktorn" am Fisch, um tiefsitzende Haken zu entfernen.
Abschlagen empfinde ich da als eher waidgerecht, selbst wenn man von 10 Fischen nur einem einen qualvollen Tod erspart.(siehe die restlichen 7% der Studie)
Denn wo will man bei einer solchen Handhabe
Grenzen setzen, wenn jeden Tag viele (nicht nur) Neulinge und unerfahrene Angler auf die Fische losgelassen werden und jeder da nach Lust und Laune mit den Tieren umgeht, nur weil er da "irgendwo" mal was gelesen oder gehört hat.
Beim Angeln mit Kunstködern lässt sich so
eine Situation eher vermeiden, indem Widerhaken angedrückt werden, oder zu stark festsitzende Drillinge mit einem Saitenschneider abgekniffen werden...
Gruß
OLE

[ 14. August 2006: Beitrag editiert von: Eisangler ]

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 14 Aug 2006 23:36

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Ausserdem verbietet der "Ehrenkodex" langes "Herumdoktorn" am Fisch, um tiefsitzende Haken zu entfernen.
Deshalb schneide ich den Fisch ab, wenn möglich noch bevor ich ihn aus dem Wasser hebe oder anfasse. Wenn ich mit der Nymphe auf Karpfen fische fange ich oft Rotaugen und Rotfedern, die trotz ihres kleinen Maules meistens tief geschluckt haben. In diesem Fall opfere ich die Nymphe, schneide den Fisch im Wasser ab und lasse ihn wieder schwimmen. Gut - ich fische nur noch ohne oder wenn es nicht anders geht, mit angedrücktem Wiederhaken, das erleichtert den Fischen vermutlich die Trennung vom Haken.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
mit einem Saitenschneider
ein netter Vertipper ;-) meinst Du die Darmsaiten bei besonders tiefen Bissen oder das Würstchen für den hungrigen Fischer, aus der Notfallbox? ;-)

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 14 Aug 2006 23:56

Oooops... hatte gerade meine Gitarre gestimmt... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Gruß
OLE

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Beitrag von Hartmut » 15 Aug 2006 00:37

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
hatte gerade meine Gitarre gestimmt..
Klasse, ein Grund mehr für eine Teilnahme beim nächsten Forumstreffen!
Meine Favoriten sind Clapton, Knopfler,Atkins... übe fleissig, vielleicht übernimmt Stefan den Gesangspart ;-) ;-) ;-)

derZar
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Beitrag von derZar » 15 Aug 2006 02:39

Hallo,
Ich denke hierbei spielt es eine entscheidende Rolle für den Fisch, ob es ein Nierostahacken oder ein rostender Hacken ist den er verschluckte, oder gar ein dreier.

Gruss aus Luxemburg.
1.Mose 1,31: Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.

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Beitrag von SchindHsd » 15 Aug 2006 06:06

Hi,

ich muß zum Thema sagen das auch ich skeptisch bin wenn es darum geht den Haken im Fisch zu lassen.
Aber wenn man jetzt mal die Vereinssatzungen liest stellt man fest das man dazu sogar gezwungen ist um sich nicht strafbar zu machen.
Also ich meine einen untermaßigen Fisch schonend zurücksetzten oder wenn dies nicht geht das Vorfach an der Maulspitze zu kappen.
Na ich weiß ja nicht... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Gruß Patrick...
Die Wörter der Angler : Einfachheit ; Sanftmut ; Geduld.

Mitglied im Fischereiverein Hannover e.V.

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Beitrag von EiziEiz » 15 Aug 2006 17:49

Wenn man den Fisch auf keinen Fall töten darf/will/kann ist das abschneiden sicher besser als den Fisch zu operieren. Ansonsten halte auch ich das Töten für die besste Lösung.
"Imagine all the people..."

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