Heimlicher Generationenkonflikt ?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Eisangler

Heimlicher Generationenkonflikt ?

Beitrag von Eisangler » 27 Mai 2006 12:38

Während einer interessanten Diskussionsrunde bei meinem Gerätehändler am gestrigen Tag, kamen von einem jüngeren Vorstandsmitglied und anderen Mitgliedern eines recht großen Vereins auffällige Fakten zum Vorschein.
Er berichtete über Verbote in seinem Verein, insbesondere ging es um die stete Weiterentwicklung von Material oder Techniken.
(Boilies, Bellyboat,Gps, Echolot,etc...)
Oft ist ja der Vorstand der Vereine mit langjährigen Mitgliedern besetzt, vorrangig also mit älteren Herrschaften.
Immer wieder reagieren viele dieser Herren mit Kopfschütteln, wenn es um den Einsatz dieser neuen Methoden oder Hilfsmittel geht.
Beispiel der gestrigen Diskussion: Es gibt eine Anzahl von Bootsliegeplätzen (ca. 20).
Diese sind fast ausschließlich in der Hand langjähriger Vereinsmitglieder, die diese teilweise gar nicht mehr nutzen, den Bootsplatz aber krampfhaft festhalten.
Es gibt eine Warteliste, wo man dann nachrückt, wenn ein Platz frei wird. Also meist erst dann, wenn einer der "Kapitäne" in die "ewigen Jagdgründe" aufsteigt... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Findige Mitglieder (das Bootsangeln ist ja laut Satzung erlaubt, scheitert aber am Mangel der Bootsanlegeplätze) tauchten dann mit Belly-Booten auf, um auch die abgelegenen guten Plätze befischen zu können.
Ergebnis: Bei der letzten Sitzung wurde der Einsatz dieser Boote per Mehrheitsbeschluss verboten, natürlich standen die älteren Herrschaften geschlossen hinter diesem Verbot.
Ähnlich wurde auch in Sachen Boiliangeln entschieden.

Ist es tatsächlich so, daß die jüngeren Angler die alten Angelmethoden nicht mehr beherrschen und die älteren Angler sich mit den neuen Methoden gar nicht anfreunden können ??? Ufert das gar in Futterneid, Gruppenbildung und Generationenkonflikt aus ??? Bei der gestrigen Diskussion, an der ich nur als interessierter Zuhörer teilnahm, kam es mir jedenfalls so vor...

Gruß
OLE

Sebastian Stör
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Heimlicher Generationenkonflikt ?

Beitrag von Sebastian Stör » 27 Mai 2006 15:28

hi also bei dem was du erzählst kilngt des ja als wären die älteren mitglieder richtig stur.ich hab auch so ein problem aber nur mit einem angler der motzt mich immer an wenn ich was neues probiere.ich würde mal vorschlagen das die die gegen die neuen methoden sind einfach mal die neuen ausprobieren sollen.

petri Sebastian stör 86 und viel glück mit dem vorschlag.
[/LIST]

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Beitrag von andalG » 27 Mai 2006 16:42

In jedem Verein gibt es Wahlen... solange sich aber kein junges Mitglied zur Wahl stellt, wird sich auch nicht ansatzweise etwas am autokratischen Führungsstil ändern. Der Weg ist sicherlich lang, aber nicht unbegehbar. Allerdings darf man sich dann aber auch vor den Aufgeben nicht scheuen!

Jammern bewirkt keine Veränderung, da muss man schon die Ärmel aufkrempeln und anpacken.

Andal
[b]Bleibe im Lande und wehre dich täglich![/b]

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Beitrag von latscho » 27 Mai 2006 17:46

Es ist aber schon auffällig, dass die "Alten" Sturköppe sind. Das gilt nicht nur fürs Angeln. Sie haben vor allem was neumodisch rüberkommt Angst.

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Beitrag von Hartmut » 27 Mai 2006 18:17

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Es ist aber schon auffällig, dass die "Alten" Sturköppe sind
Das kann ich so nicht stehen lassen latscho, weil es nicht stimmt.

Seit ein paar Jahren bin ich in einem Verein mit 50 Mitglieder und einer unglaublich engagierten Vorstandschaft, Durschschnittsalter > 65 Jahre. Es ist nicht das Ziel, anderen die Freude am Fischen zu nehmen, sondern im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten so waidgerecht wie möglich zu fischen. Alle gesetzlich zulässigen Angelarten sind erlaubt und es gibt leddiglich Empfehlungen, an den Forellenstrecken auf Lebendköder zu verzichten.

Viel Geld und Freizeit, wurde in den letzten Jahren für die Durchgängigkeit des Gewässers in Fischwege und Gewässergrund-Verbesserungen investiert, damit sich unsere einheimischen Fische irgendwann wieder selbst reproduzieren können.
Jahrzehnte lang war ich in einem Verein mit den oben genannten Strukturen - dort waren die Alten so ***wie die Jungen. Heute behaupte ich:"Borniertheit, Unvermögen, Besserwisserei usw. hat nichts mit dem Lebensalter zu tun, sondern eher mit dem Einfluss von falschen Vorbildern"

Auf dass wir es besser machen!

Gruß

Hartmut

[ 27. Mai 2006: Beitrag editiert von: Hartmut ]

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Beitrag von Iceman1 » 27 Mai 2006 20:04

Gott sei dank das es bei unserm Verein nicht so zugeht .
Die sind alle cool und modern und obwoll wir auch einen großen Baggersee haben dort sind boote aus sicherheitgründen nicht erlaubt,da dort noch Baggerbetrieb ist.
Ist auch ok so.
Aber unser Vorstand ist schon gut !

Gruss Iceman Bild Bild Bild
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 27 Mai 2006 20:18

Ich denke, Forellengewässer in denen hauptsächlich das Fliegenfischen betrieben wird, sind doch ein ganz anderes Paar Schuhe, als das Angeln an einem stehenden Gewässer.
Das Karpfenangeln mit Boilies spaltet sehr wohl die Lager, das habe ich nicht nur der gestrigen Diskussionsrunde entnehmen können.
Oft ist es so, daß die älteren Herren sich gar nicht mit den neuen Methoden auseinandersetzen wollen und sogar behaupten, sie können seit dem Beginn der Boiliefischerei auf herkömmliche Weise kaum noch Fische fangen. Auch das Zurücksetzen der Fische ist ihnen eine Dorn im Auge, da sie vermuten, der Karpfen sei lernfähig und würde nicht mehr anbeissen (was als Begründung natürlich quatsch ist, denn ein toter Fisch beißt erst Recht kein 2. mal an)
Diese Diskussionsthemen tauchen hier in der Gegend, die typisch für ihre vielen kleinen stehenden Gewässer ist, immer wieder auf.
Auch im Raubfischsektor gibt es häufig Ärger, wenn der ältere Herr mit seinem selbstgebastelten Löffel gegen den jerkenden Technikfreak antritt.
Dies spiegelt ja auch nicht unbedingt meine Meinung wieder, sondern es sind lediglich Beobachtungen, die ich an verschiedenen Gewässern oder eben beim "Frühschoppen" im Angelshop im Rahmen von Diskussionen gemacht habe...
Auch ist die Gefahr von Futterneid hier, aufgrund der viel stärker frequentierten Gewässer, ein anderer, als an einer Fliegenstrecke mit 50 Anglern im beschaulichen Ländle...
Der Verein beherbergt über 400 Angler mit zwei Gewässern von 7ha und 9 ha.
Gruß
OLE

[ 27. Mai 2006: Beitrag editiert von: Eisangler ]

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Beitrag von Hartmut » 28 Mai 2006 00:40

Es liegt weder an der Art und Größe des Gewässers, noch am Befischungsdruck, sondern einzig und allein am Inhalt der verantwortlichen Köpfe.

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Beitrag von latscho » 28 Mai 2006 00:58

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
einzig und allein am Inhalt der verantwortlichen Köpfe.
Und das sind meist die älteren und verbohrten Herrschaften. Es wird sich gegen ach noch so kleine Neuerung gestreubt, die es der nächsten Generation ermöglicht, Fische einfacher zu fangen, als es damals zu ihrer Zeit war.

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Beitrag von Hartmut » 28 Mai 2006 01:12

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Und das sind meist die älteren und verbohrten Herrschaften.
Und so wie die Alten sungen, so zwitschern auch die Jungen..... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 27. Mai 2006: Beitrag editiert von: Hartmut ]

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Beitrag von latscho » 28 Mai 2006 01:22

Mach dich nicht älter als du bist Hartmut [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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Beitrag von Eisangler » 28 Mai 2006 01:27

Wieso, Hartmut´s Kinder sind schon groß, sehr groß sogar... So groß, daß sie beim Durchschreiten meiner Eingangstür den Kopf einziehen müssen...

Und "nein!", ich wohne nicht in Hobbingen... [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Gruß
OLE

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Beitrag von latscho » 28 Mai 2006 02:36

Aber in Beutlinen oddä? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

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Beitrag von Karsten » 28 Mai 2006 18:27

Hallo!
400 Mitglieder auf 16ha ? Hoffentlich gehen die nicht alle zur gleichen Zeit angeln.
Ich denke mal, das doch der "Futterneid" hierbei eine große Rolle spielt, gerade in Vereinen und Gegenden wo wenig Raum (Gewässer) zur Verfügung steht. Hier werden neuere Methoden von unterschiedlichen Altersgruppen getestet und jeder bleibt dann eben bei seiner erfolgreichsten. Ich kenne auch viele jüngere Leute die lieber althergebracht angeln als Neues zu lernen.
Gruß Karsten
[url=http://www.mueritzanglers.de]www.mueritzanglers.de[/url]

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Beitrag von Fischchen » 30 Mai 2006 00:44

Geniales Thema,

ich schlage vor Anglern ab 65 Jahren zu einem Seh-und Wesentstest zu schicken und sie zu Aufbauseminare in zeitgemässer Angeltechnik zu verpflichten, Angelscheine werden nur noch nach erfolgreich beendeten Kursen an diese Leute ausgegeben (beim Führerschein wird dies lt. EU-Recht demnächst ja auch so kommen).
Ich wünsche allen ein fröhliches Weiterdiskutieren über dieses Thema.

PETA wird's freuen.
???

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