Frühlingserwachen, im wahrsten Sinne des Wortes

Flo86 · Beitrag von **Flo86** » 26 Mär 2006 20:57

Töten kann durchaus eine Lösung sein, um eine Bestandsregulierung durchzuführen. Ich bin kein Jäger, aber so weit wurde mein Bewusstseinshorizont bereits erweitert [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .
Wo natürliche Feinde fehlen muss eben der Mensch regulierend eingreifen, egal ob es sich um Karnickel, Rehe oder Kormorane handelt, das ist meine Meinung.
P.S.: Ja ja, selbsternannte Naturschützer können schon witzig sein, ich möchte mal sehen, dass Kiddies wirklich dem Aufruf der PETA nachgehen, sich mit Plakten neben eine Gruppe Angler stellen und für ein Verbot des Angelsports skandieren [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Iceman1 · Beitrag von **Iceman1** » 26 Mär 2006 21:21

Hallo ihr Angler im ganzen Land !

Der Kormoran kann wieder bejagt werden
zumindest in NRW aber Kontrollirt.

Mit Quote, nur von Jägern !

Ein tolles Halali.

Gruss Iceman 1

[img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

Fischchen · Beitrag von **Fischchen** » 26 Mär 2006 22:00

nur zur Klarstellung der Abschussgenehmigungen von Kormoranen , Auszug von nabu.de

stellen fest, dass auch nach Streichen des Kormorans aus Anhang I der EG-Vogelschutzrichtlinie dessen genereller Schutz gemäß den Artikeln 2, 5 und 6 der Richtlinie weiter gilt. Die Population des Kormorans darf somit durch Abschussgenehmigungen nicht in ihrem Bestand gefährdet werden. Ausnahmen von diesem generellen Schutz sind nur gemäß Artikel 9 der Richtlinie „zur Abwendung erheblicher Schänden an Fischereigebieten und Gewässern“ zulässig. Als regelmäßig auftretende Zugvogelart ist der Kormoran zudem in seinen Brut-, Rast- und Überwinterungsgebieten zu schützen, insbesondere in den Feuchtgebieten internationaler Bedeutung (Ramsar-Gebiete; Artikel 4, 2 der EG- Vogelschutzrichtlinie);

Hartmut · Beitrag von **Hartmut** » 26 Mär 2006 22:16

Hi zusammen,

die Möglichkeiten und Chancen einer Bestandsregulierung mittels Gipseier wird offensichtlich nicht verstanden.

Nun, ich möchte mit meiner Darstellung nicht "recht" haben sondern einen Beitrag zur Diskussion liefern.

Wenn den brütenden Kormorane die Eier durch Gipseier ersetzt werden, sitzen die Vögel bis zum Ende der Brutperiode erfolglos auf den künstlichen Eiern und bleiben während der gesamten Brutperiode ohne Nachwuchs. Logischerweise ist der Nahrungsbedarf in der kückenlosen Zeit auch geringer, als während der Aufzucht von Jungtieren. So vergrößert sich die Kolonie nicht, sondern wird durch die natürliche Sterberate der Vögel sogar noch kleiner und die Vögel vertreiben Eindringlinge aus ihrem Revier.
Durch diese Geburtenkontrolle lassen sich die Kolonien mit der Zeit auf eine verträgliche Größe reduzieren. Allerdings dürfen bei dieser Maßnahme die Vögel nicht durch Abschüsse vergrämt werden, sondern sollen in Ruhe in ihren angestammten Kolonien bleiben, um an die Vögel heranzukommen.
Die durch Abschüsse geschaffenen Lücken werden durch Zuzug sofort wieder aufgefüllt oder durch eine höhere Brutleistung kompensiert.

Bei einer positiven und vorausschauenden Betrachtung könnte ich mir vorstellen, dass Angler und Naturschützer gemeinsam an einer Lösung für natürliche Umweltbedingungen, Gewässerrückbau, Deckungsmöglichkeiten für Fische, (geschlossener Schilfgürtel, durch den weder Kormoran noch Angler kommen)...etc. arbeiten.

Betrachten wir unsere selbst geschaffenen Probleme doch durch die kurzfristig, technisch lösbare Brille, in dem Irrglauben, viel hilft viel, mit anderen Worten "Kanonen treffen alle Spatzen" oder der berühmte Watzlawick "Vom Bösen des Guten"

Ich möchte damit nur andeuten, es gibt Lösungsansätze, wir müssen sie nur aufgreifen. Doch der Weg dahin ist anstrengend; Jammern ist einfacher!

Grüße

Hartmut

[ 26. März 2006: Beitrag editiert von: Hartmut ]

Flo86 · Beitrag von **Flo86** » 26 Mär 2006 23:09

Scheint eine gute Idee zu sein, die "Gipseier-Methode". Wird bereits darüber nachgedacht, diese Methode einzusetzen oder wird sie gar schon getestet? Wenn sie tatsächlich so ervolgsversprechend ist sollte man sie natürlich den Abschüssen vorziehen. Wie sieht es dann mit der Nachhaltigkeit aus? Wie oft muss man diese Methode anwenden um langfristige Erfolge zu erzielen?

Hartmut · Beitrag von **Hartmut** » 26 Mär 2006 23:19

@Flo86, die Gipseiermethode ist nicht neu und wird von Biologen schon lange angewendet. Sie ist sowohl bei Kormorane als auch bei Stadttauben erfolgreich.
Ich bin kein Fachmann auf diesem Gebiet und las lediglich einige Berichte über die Erfolge dieser Methode. Diese humane Art der Bestandsregulierung ist auf jeden Fall besser, als ein blindwütiges Abschießen der Kormorane, wie es z.B. an der Ostseeküste, während der Brutzeit geschah.

Fischchen · Beitrag von **Fischchen** » 26 Mär 2006 23:29

Hi Hartmut,

fast hätte ich es vergessen, einen geilen Terry hast Du.

Fischchen

Flo86 · Beitrag von **Flo86** » 26 Mär 2006 23:34

Irgendwo in meinem Hinterkopf hat es bei dem Stichwort schon geklingelt, also muss es die Methode schon etwas länger geben [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] . Meine Frage zielte eher auf Informationen darüber ab, weshalb man diese Methode denn nicht flächendeckend einsetzt und statt dessen auf Abschüsse setzt. Übrigens habe ich letztes Jahr im Fernsehen eine interessante Reportage über die Kormoranjagd geshen, ich glaube am Chiemsee, bin mir da aber nicht mehr sicher. Auf jeden Fall wurden deutlich weniger Kormorane geschossen als vorgesehen war, weil die meisten sich einfach ins Naturschutzgebiet zu ihren Brutstätten geflüchtet haben und dort nicht erjagt werden durften [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] .

Hartmut · Beitrag von **Hartmut** » 27 Mär 2006 00:05

æFischchen, ich sags ihm! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

@Flo86,vielleicht sind die Eier zu teuer? Ich habe keine Ahnung, warum diese bewährte, unauffällige, Methode nicht dem Abschuss vorgezogen wird.

Chinook · Beitrag von **Chinook** » 27 Mär 2006 02:21

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Ich bin der Meinung dass man schon mal polarisieren muss um auf gewisse Themen aufmerksam zu machen.
<HR></BLOCKQUOTE>

... kann schon manchmal was dran sein.
Ich sehe die Kormoranproblematik ähnlich, wie viele hier im Forum. Habe mich bisher nur etwas bedeckt gehalten weil die Diskussionen schnell ein Niveau aus dem vorletzten Jahrhundert annehmen, wo Fischotter und Wolf die Achse des Bösen darstellten. Gegeleugnet wurden Faktoren, wie wachsende Industrialisierung und völlige Abwesenheit von Umweltschutz.
Der Kormoran ist ein Faktor der Bestandsrückläufe aber (und diese Untersuchungsergebnisse kommen Seitens der Anglerverbände) auch Wasserqualität, fehlende Flachwasserzonen, fehlendes überschwemmbares Grünland, verstärktes Abfischen (!) und Verweiblichung durch Östrogene.
Es ist halt blos leichter (bequemer) mit der Flinte durchs Land zu laufen als beispielsweise uneinsichtigen Bauern die Gülle um die Ohren zu hauen.
Braucht alles etwas mehr Mut doch wohin mit meiner Wut?
Es ist leichter zu vergrämen als geschäftstüchtige Fluss-Pächter daran zu hindern Baumstämme im Wasser zu beseitigen weil der Kanutourismus nun mal mehr abwirft als Angler.
Oder vielleicht Anti-Baby-Pillen-Verzicht, zumindest so lange bis unsere ruhmreichen Wissenschaftler geeignete Filtermöglichkeiten entwickelt haben.
Oder gute, ehemals fischreiche Seen die als Badeseen bis zur Schmerzgrenze vollgepi... sind.

Unbestritten, die Kormoranbestände sind in manchen Regionen bedrohlich, nur habe ich so meine Probleme den Kormoran als Sündenbock für mein (unser) Versagen in all den anderen Bereichen verantwortlich zu machen.
Und, wie war das mit dem Zauberlehrling? Ein Besen zerhackt, zwei werden draus. Nur leider kommt kein Meister der dem Spuk ein Ende bereitet.

Flo86 · Beitrag von **Flo86** » 27 Mär 2006 13:01

Viel ha ich nicht gefunden, aber das, was ich gefunden habe spricht nicht wirklich für die Gipseiermethode: Kormoran
Die einzig wirklich effektive Methode scheint die Verbreitung des Seeadlers zu sein, aber das ist leider auch nur regional möglich [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] .

myArt · Beitrag von **myArt** » 27 Mär 2006 15:05

@ Harry, die Schwarzen Räuber tauchen auch am Rhein mitten im Hauptstrom ab, sogar bei Hohem Pegelstand und erhötem Strömungsdruck.

Bei der Gipsei Methode, würde mich Interessieren wer alles in die Baumkronen klettern wird, um mit einem Sack G-eier beladen, sich dem Risko des Absturzes aussetzen möchte.

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 27 Mär 2006 15:15

Da sehe ich auch das Problem... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Aber die Bejagung bringt leider auch fast nichts - wenn Lebensraum frei wird, ziehen immer wieder neue Vögel nach. Auch sind Kormorane für Jäger leider kein attraktives Wild, auch wenn sie zum Abschuss freigegeben sind.

Ein schlechter Trost: Wenn wir immer weniger Fische in unseren Gewässern haben, wird auch der Kormoranbestand abnehmen... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Harry1 · Beitrag von **Harry1** » 27 Mär 2006 18:07

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von myArt:
@ Harry, die Schwarzen Räuber tauchen auch am Rhein mitten im Hauptstrom ab, sogar bei Hohem Pegelstand und erhötem Strömungsdruck.

Bei der Gipsei Methode, würde mich Interessieren wer alles in die Baumkronen klettern wird, um mit einem Sack G-eier beladen, sich dem Risko des Absturzes aussetzen möchte.<HR></BLOCKQUOTE>

Es kann ja durchaus mal vorkommen dass der Kormoran auch im Rhein in der Strömung auf die Jagd nach Fischen geht.

Dort ist es für den Kormoran wesentlich schwieriger Beute zu machen, denn der Fisch hat dort wenigstens eine Chance zu entkommen.

Bei der Überraschungseier Methode komme ich schon leicht ins Lachen.

Wer ist bereit im gesamten Bundesgebiet die Nistplätze der Kormorane zu lokalisieren und dann die Nistplätze mit Überraschungseiern zu präparieren. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Meiner Meinung nach lässt es sich mit dieser Methode nicht umsetzen, das klingt für mich wie ein Märchen aus Tausend und eine Nacht. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

bundyman · Beitrag von **bundyman** » 27 Mär 2006 19:50

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
Auch sind Kormorane für Jäger leider kein attraktives Wild, auch wenn sie zum Abschuss freigegeben sind.
<HR></BLOCKQUOTE>

Gemeinhin jagd der Jaeger nicht der Attraktivitaet der Beute wegen, sondern (fast) auschliesslich der Hege und Pflege wegen.
Jedenfalls ist dies bei allen mir bekannten Jaegern so. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
(Und nebenbei, so Attraktiv sind z.B. Marderhunde nun auch wieder nicht)

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