Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Hartmut
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Hartmut » 17 Feb 2006 21:02

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Deswegen ist mein Part schon mal nicht das Fliegenfischen in unseren Besatzflüssen, denn dann könnte ich fast genau vorhersagen der Fisch den ich fange ist ne 30cm Forelle.<HR></BLOCKQUOTE>

Harry, aus fischereilicher Sicht hast Du noch einen weiten Weg vor Dir. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Grüße

Hartmut

Werner B.
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Werner B. » 17 Feb 2006 21:04

@Harry1,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
aber ist es nicht so das ich als Angler die Ethik beim Angeln im Laufe eines Anglerlebens immer aus einer anderen Sicht wahrnehme.
Genau das sage ich doch. Meine Ethik ist nicht statisch.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Georg Baumann
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Georg Baumann » 17 Feb 2006 21:21

Ethik sucht die Antworten auf grundsätzliche Fragen wie: Was ist gut oder böse, richtig oder falsch? Ausfluss dieser Überlegungen sind - zumindest innerhalb eines Kulturkreises allgemeingültige - Werte und Normen. Die Frage ist daher nicht, ob wir eine Ethik des Angelns brauchen, sondern vielmehr, ob wir neue Werte und Normen nötig haben.
Ich denke, das brauchen wir - von dem Umdenken in Sachen C&R abgesehen - nicht. Denn jeder weiß, dass es falsch ist, seinen Müll am Angelplatz liegen zu lassen. Jeder weiß, dass man keinen Fisch unnötig quälen darf. Jeder weiß, dass man keinen Kahlschlag am Ufer veranstalten darf, etc.
Dennoch sieht man so etwas immer wieder. Das Problem ist daher aus meiner Sicht eher, dass viele die zu einem Großteil sogar in Gesetze gegossenen Werte nicht mehr zu teilen scheinen. Dann sind die Buchstaben des Gesetzes das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt wurden. Denn die Befolgung von Regeln muss immer auch aus innerem Antrieb erfolgen, denn sonst hält man sich in dem Augenblick nicht mehr an sie, in dem man sie straffrei umgehen kann.
Als Fazit also die hehre, moralin angehauchte und außerdem nicht gerade originelle Forderung nach einer Erneuerung oder Verbreitung der alten Werte! Und das hat eben nur eine Chance, wenn man bei sich selbst anfängt, aber eben im Zweifelsfall auch auf die Fehler der anderen schaut und die Kollegen z.B. bittet, den Müll wieder einzupacken.

Hugh, der Gutmensch hat gesprochen ...
Immer dicke Fische!
Georg

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Hartmut
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Hartmut » 17 Feb 2006 21:22

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Chinook:
das Thema Ethik<HR></BLOCKQUOTE>

ist für mich eine Gratwanderung. Die hier genannten Gründe im Umgang mit der Kreatur kann jeder für sich und sein Handeln anwenden, sich dafür einsetzen und seine Ideale verteidigen.
Die Gefahr ist groß, dass ethische Gründe auch als Deckmäntelchen missbraucht werden, die klare Sicht verschleiern und den Tunnelblick schützen.
Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich mich für meine Ansichten engagiere, aber dabei nicht zu weit aus dem Fenster lehne und zurückrudern kann, wenn andere Argumente besser sind, als meine eigenen.

Grüße

Hartmut

Harry1
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Harry1 » 17 Feb 2006 21:26

Dann sage ich an der Stele noch einmal was mich beim Angeln richtig Abtörnt, wenn ich die Gier mancher Kollegen sehe soviel Beute wie möglich für den Kochtopf zu machen und wie diese sich dabei am Wasser anstellen.

Da wird keine Rücksicht auf Alter und Anzahl der jeweiligen Fische im Gewässer genommen, der Kollege welcher seine Ruhe und Zufriedenheit sucht wird übersehen da nur die Beute im Vordergrund steht.

Diese Kollegen sind es doch meist welchen jeder Ast im Wege steht um an die Beute zu kommen.

Halt Die Kollegen denen es an Selbstbeherrschung fehlt und anderen damit vieles kaputt machen. [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

[ 17. Februar 2006: Beitrag editiert von: Harry1 ]
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Beitrag von Karsten » 17 Feb 2006 21:31

Hallo!
Eine Ethik brauchen wir/ich schon.
Denn sonst ist unser Hobby oder besser unsere Passion und unsere Anschauungen dazu nichts wert.
Hier wurden kurz die "alten" Werte angesprochen. Ich denke genau das ist es was uns den Frieden und die Erholung am Wasser bringt. Die Achtung vor der Beute, in unserem Fall, Fisch, ist uns wichtig und das ist gut so.
Gruß Karsten
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Hechtmann » 17 Feb 2006 21:51

Hallo Petrijünger,

eine sogenannte Angelethik ist aus meiner
Sicht zwar eine
lobenswerte aber denoch unrealistische
Vorstellung,da einfach zuviele unterschiedliche Auffassungen über dieses Thema vorherrschen.
Ich persönlich finde es nicht gut Groß-
fische abzuschlachten da diese biologisch
zu Wertvoll sind(Laich).Ebenso schlecht
finde ich Kühltruhenvollmacher die so ziemlich alles schlachten was beißt und
dann die Fische am Ende der Saison auf den
Mist werfen.
Jedoch finde ich nichts schlimmes wenn
jemand mal einen schönen Hecht oder so
Essen möchte.Kostet schließlich auch Geld. Aber alles in einen Gewissen Rahmen.
Also, jeder der fischt greift in die Natur
ein deswegen nicht zu brutal eingreifen,
sonst stehen wir am Ende mit toten Gewässern da. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Gruß von der Laber,Hechtmann.

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Chinook
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Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Chinook » 17 Feb 2006 22:41

Das jeder seine eigene Ethik einbringt ist stimmig. Für mich gilt (so gut es geht) Achtsam und Maßvoll zu bleiben, was nicht nur fürs Angeln gelten sollte. Nichts lebt ohne das was anderes stirbt. Das soltten sich auch Vegetarier vergegenwärtigen. Die Frage ist, was gebe ich (der Natur) zurück? Mag sein das der Gedanke vom Ausgleich naiv ist. Ist aber Teil meines Selbsverständnisses, Teil meiner Vorstellung vom Einklang.

Stefan von Hatten

Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Stefan von Hatten » 18 Feb 2006 10:55

Hi Fliegenfischer :-)

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Chinook:
<STRONG>Nichts lebt ohne das was anderes stirbt. Das soltten sich auch Vegetarier vergegenwärtigen.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Das stimmt so nicht - es sei denn, Du schliesst den Tod von Pflanzen ein. :-) Vegetarisch zu leben ist nicht nur gesünder und schützt Dich vor Herzerkrankungen, Kreislauferkrankungen und einigen Krebsarten (Darmkrebs z.B.), sondern ist auch für die Umwelt besser. Um ein Kilo Rindfleisch zu erzeugen benötigst Du einige Kilos (ich meine, es sind sieben!) hochwertige pflanzliche Nahrung. Du bekommst mit der hochwertigen pflanzlichen Nahrung wesentlich mehr Menschen satt, als mit dem Rindfleisch. Zudem ist es gesünder ;-) Fleischessen ist ineffektiv.

Aber zurück zum Thema - wenn ein Tier stirbt, weil ein Mensch es als Nahrung verwendet, mag das vertretbar sein. Wobei ich auch der Meinung bin, dass wir heute kein Fleisch und keinen Fisch mehr als Nahrungsquelle benötigen. Früher war es überlebenswichtig zu jagen, Tiere zu halten und zu Fischen. Aufgrund der hochwertigen und in Mengen verfügbaren eiweisshaltigen Nahrung (pflanzlich + tierisch (Käse, Milch, Quark, Butter...)) sind wir nicht mehr auf Fleisch angewiesen - das ist Fakt. Wir könnten also Natur, unsere Gesundheit und Umwelt schonen und auf Fleisch verzichten - Vegetarismus in unserer Gesellschaft ist ein hart erarbeitetes Luxusgut und wir sind in der Lage, so zu leben. Also muss wegen uns kein Tier mehr sterben.

Die schrecklichen Folgen unserer Fleisch- und Fischgier sieht man an der Massentierhaltung mit allen Folgen (das Huhn darf eben nur 1.59.- kosten - beim Biobauern zahle ich 20.- EUR dafür), daran, dass die Meere hoffnungslos überfischt sind und wir demnächst genmanipulierte Lachse auf dem Teller liegen haben. Landstriche, in denen riesige Schweinemastfarmen existieren sind aufgrund der Ammoniakausdünstungen nahezu kahl und tot und die Zahl der Gefäss- und Kreislauferkrankungen steigt ins Unermessliche mit allen Folgen für die Gesellschaft.

Wenn ein Tier leidet, weil ein Mensch seinen Spass haben will, ist das nicht vertretbar. Jemand, der einen Igel quält würden wir anzeigen, angreifen und das Tier schützen wollen. Mit unserem Sport machen wir aber genau das - wir fügen den Tieren Leid zu (Schmerz vielleicht, Stress in jedem Fall) um unser Vergnügen daran zu finden und bezeichnen es als Sport. Moralisch nicht vertretbar. Warum machen wir es doch? Weil Fische keine Stimme haben - würde ein Fisch wie ein Hund winseln oder eine Katze fauchen und miauen können, würden selbst wir jeden Angler und Fischer als Tierquäler bezeichnen. Dazu kommt, dass ein Fisch kalt und glitschig und nicht weich und pelzig ist. Man sieht ja schon den Unterschied in unserem Denken und Verhalten gegenüber den Fischen selber - Fischarten, die Töne von sich geben (Wale, Delphine) erregen unser Mitleid, wenn Sie getötet, gejagt, gefangen und abgeschlachtet werden. Und Delphine äussern ihr Schmerzempfinden durch Laute - es stellt sich jetzt die Frage, inwieweit ein Delphin als höher entwicklet anzusehen ist, nur, weil es sich um eine im Wasser lebendes Säugetier handelt. Zu Kaltblütern haben wir grundsätzlich ein anderes Verhältnis, als zu Warmblütern.

Zum Einen denke ich, dass wir eigentlich keine Tiere mehr töten müssen, um uns zu ernähren - zum Anderen ist der Mensch zumindest teilweise ein Fleischfrsser - aber in unserer heutigen Gesellschaft ist es in unseren Breiten nicht mehr notwendig, Tiere zu töten, um sich zu ernähren. Das wäre mal ein schöner Schritt in der Evolution, wenn sich das durchsetzen würde.

Eigentlich ist C&R nicht vertretbar - auf der anderen Seite ist die Entnahme aller gefangenen Fische in meinen Augen Raubbau. Es sei denn, man geht nur Angeln, wenn man Hunger hat oder wirklich Fisch für den Kochtopf haben will.

Wir stellen uns (bewusst oder unbewusst) über diese moralischen Aspekte und stellen unseren Lustgewinn über die "Rechte" eines lebenden Tieres.

Ich glaube Hartmut oder Werner waren es, die die Naturvölker ansprachen - und genau hier liegt der Schlüssel des richtigen Umgangs - wir müssen immer den Respekt vor der Kreatur und dem lebendem Wesen behalten, dürfen uns nie als Ausbeuter verhalten sondern als Bewahrer und Verantwortliche für diesen Teil der Natur und der Kreaturen, die Teil unseres Sportes sind.

Ein positiver Aspekt unseres Sportes ist, dass wir durch das Interesse und die Ausübung dafür sorgen, dass Fische sich vermehren können, ihre Art erhalten und in einem angemessenem Umfeld leben. Wir tragen also einiges dazu bei, dass die Natur vielfältig und gesund bleibt oder wird und praktizieren schon aus Eigeninteresse einen ordentlichen Umweltschutz. Das mag ein Ausgleich sein.

Was in meinen Augen gar nicht geht und dringend abgeschafft werden sollte, sind bestimmte Verhalten an Forellenteichen, auf Kuttern (das Makrelenangeln wie Ihr es beschrieben habt, Laichdorschfangen etc.) und am Meer, wo jeder seine Angel schwingen darf.

Betrachten wir uns als ausgebildete Sportfischer, unterscheiden wir uns von denen, die im Umgang mit der Kreatur rücksichtslos sind und bewahren wir die Werte unseres Sports. Vergessen wir nie, dass es sich um Lebewesen handelt und rücken wir ab von dem Wahn, immer mehr und immere dickere Fisch zu fangen und vergessen wir nie die Verantwortung, die wir gegenüber der Natur und vor allem der Kreatur haben - dann ist das der richtige Weg.

Petri!

Stefan

Harry1
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Beitrag von Harry1 » 18 Feb 2006 12:54

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Stefan du willst doch nur die Fliegenfischer ärgern, oder ist das wirklich deine Einstellung zum Angeln? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
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Beitrag von Chinook » 18 Feb 2006 13:30

Ich wollte keine Vegetarismus Vorteil/Nachteil Diskussion anstossen. Und bleibe dabei: nichts lebt ohne das etwas anderes stirbt. Der Vorgang des Sterbens ist Merkmal eines Biosystems, egal ob Pflanze oder Tier. Ich sehe hier auch nicht das unmittelbare Auslöschen einer Existenz.
Wenn beispielsweise in Florida Naturschutzgebiete platt gemacht werden blos um Salatplantagen anzulegen (Profit), dann bin ich als Konsument Mitschuld. Ich möchte das auf keinen Fall moralisch bewerten. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass durch meinen Eintritt auf diesen Planeten ich nicht umhinkomme, dass dafür etwas anderes gehen muss. Für mich (mein Leben) stellt sich also nur die Frage von Achtsamkeit und Maß.

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 18 Feb 2006 13:45

@ Harry1,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Stefan du willst doch nur die Fliegenfischer ärgern,
Es scheint mir, dass dein Bild vom Fliegenfischen etwas merkwürdig- um es vorsichtig auszudrücken- ist und dass du gar so viel darüber nicht weißt.

Was aus meiner Sicht zum Thema Ethik ( meiner persönlichen) zu sagen/schreiben war, ist gesagt und auf Diskussionen mit der Tendenz, die "richtige" moralische Einstellung verbindlich "vorzuschreiben" lasse ich mich nicht ein, weil die Unterscheidung zwischen Gut und Böse im Einzelfall eine persönliche Entscheidung ist, die ich mir durchaus zutraue und zu der mich dankenswerterweise eine entsprechende Erziehung befähigt.
Daraus ergibt sich, dass ich mich konsequenterweise nicht damit beschäftige, wann man zu releasen hat, vegetarisch zu leben hat, Fleisch essen darf/soll usw.,usw..


@Chinook

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Achtsamkeit und Maß.
Da liegen wir nicht weit auseinander, beide Begriffe gehen bei mir in die Entscheidung ein, ob etwas notwendig ist, vor allem das schöne urgriechische Ideal des "maßvollen" Lebens.

[ 18. Februar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]

[ 18. Februar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 18 Feb 2006 15:02

Hallo Hartmut,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
wenn ich mir die Illias oder Odysseus ins Gedächtnis rufe, hielten die "Alten" archaischen Griechen nicht viel vom maßvollen Leben.
Auch die Griechen kannten schon eine zeitgenössische Version von "Wasser predigen und Wein trinken".

Das "rechte Maß" war eine Haltung, die von griechischen Philosophen zu leben versucht wurde und zum Ideal erklärt wurde. ( Freilich gab es auch da schon welche (Diogenes ), die dazu neigten Prinzipien etwas zu "variieren" ).

[ 18. Februar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Harry1
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Beitrag von Harry1 » 18 Feb 2006 15:37

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Werner B.:
<STRONG>@ Harry1,

Es scheint mir, dass dein Bild vom Fliegenfischen etwas merkwürdig- um es vorsichtig auszudrücken- ist und dass du gar so viel darüber nicht weißt.

[ 18. Februar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Hallo Werner,
die Überschrift von Stefans Beitrag lautet doch wohl: 'Hi Fliegenfischer :-)'

Also war ich doch nicht direkt angesprochen, zu deiner Bemerkung meines Wissensstandes zum Fliegenfischen gebe ich dir zum Großteil Recht, und habe überhaupt kein Problem damit. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Ich frage mich halt wo das Problem liegen soll um eine hungrige Forelle überlisten. [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

Eine hungrige Forelle ist auf Nahrungssuche, meist steht sie jedoch an einer Stelle und da gilt es den Schnappreflex mit der Fliege zu provozieren.

Mir ist schon bewusst das das Werfen einer Fliege mit der Fliegenrute nicht einfach ist und viel Übung benötigt.

Das binden einer fängigen Fliege will natürlich auch gelernt sein.

Nur gilt es halt für jeden Fisch und jede Jahreszeit und jedes Gewässer den fängigsten Köder zu finden, egal ob Fliegenfischen, Spinnfischen oder Ansitzangeln. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 18. Februar 2006: Beitrag editiert von: Harry1 ]
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Stefan von Hatten

Brauchen wir eine Ethik des Angelns?

Beitrag von Stefan von Hatten » 18 Feb 2006 16:05

Hi!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Chinook:
<STRONG>Ich wollte keine Vegetarismus Vorteil/Nachteil Diskussion anstossen.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Chinook, habe ich auch nicht so empfunden und mein Posting sollte meine Meinung widerspiegeln und nicht Deine Meinung in Frage stellen. Ich stimme vollkommen mit Dir überein, dass "ich" als Konsument die Dinge beeinflusse. Sorry, wenn es als Angriff rüberkam - das sollte es wirklich nicht sein!

@Harry,
nein, ich wollte die Fliegenfischer nicht ärgern - es war "bloss" die Anrede, die ich Chinook gegenüber gewählt hatte. Ich bin mir derzeit nicht sicher, was meine definitive Meinung zum Angeln ist - je mehr ich in dieser Branche und in diesem Sport zu tun habe, desto mehr lerne ich kennen und umso mehr Fragen werfen sich mir auf. Ich bin absolut nicht geneigt, mich dem Einen oder dem Anderen zuzuwenden. Reines C&R ist für mich genauso unsinnig und eigentlich falsch, wie die Entnahme jeden gefangenen Fisches. Grundsätzlich empfinde ich aber den Umgang mit der Natur und der Kreatur Fisch, wie er von z.B. Ole und Dir praktiziert wird, als sehr positiv.

@Werner
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
...weil die Unterscheidung zwischen Gut und Böse im Einzelfall eine persönliche Entscheidung ist, die ich mir durchaus zutraue
Bisweilen oder ständig und grundsätzlich geprägt durch Erziehung (wie Du schriebst), äussere Einflüsse, soziale Komponenten, vorhandene Intelligenz (oder eben nicht vorhandene), soziale Kompetenz, allgemeinegültige Meinungen und Empfindungen, Wirkungen und Beeinflussungen von aussen ist es sehr schwierig einen eigenen wirklich Weg zu finden. Ich gebe Dir recht, dass jeder für sich selber entscheiden muss, wie er es denn praktizieren möchte - weil nur jeder selber mit seinem "Gewissen" und seiner Einstellung klar kommen kann und muss. Wichtig ist in meinen Augen "lediglich", dass man nachdenkt und sich vor Augen führt, was man macht und welche Konsequenzen es hat. Denkende Menschen sind einfach besser.

@Optimist
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Nach Deiner Darstellung stelle ich fest: Du bist Vegetarier. Wie Chinook ausführt, auch Vegetarier müssen sich fragen, ob das das gelbe vom Ei ist. <HR></BLOCKQUOTE>

Nein, ich esse kein Fleisch. Aber Fisch. Also bin ich kein Vegetarier. Und um Deine Frage zu beantworten, ja, in meinen Augen ist das zumindest schonmal ein sehr grosser Schritt in die richtige Richtung.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Dann brauchen wir wiederum Eiweiß bzw. zusätzliche Mittelchen, die unser Organismus noch braucht - und somit sind wir wieder bei der Chemie, die wir so verfluchen und teuer bezahlen müssen.(Geld regiert die Welt)
Siehst Du - genau das ist die falsche Annahme. Wir brauchen, wenn wir uns vegetarisch ernähren (nicht vegan!) und Milchprodukte zu uns nehmen (bzw. auch Eier) keine weiteren Ergänzungen in der Nahrung. Die verstärkte Zufuhr (mehrmals wöchentlich) von tierischen Produkten in Form von Fleisch (und die meisten Menschen wissen noch nicht einmal, wo überall Fleisch, Fleischprodukte bzw. Schlachtabfälle verarbeitet werden) macht erwiesenermassen und insbesondere in Verbindung mit unserem heutigen Lebensstil krank.

Zusätzlich kaufe ich sehr viele Produkte (und das Angebot wird zum Glück immer grösser) in Bioläden und Reformhäusern. Dort kann ich (zumindest im Moment) recht sicher sein, dass keine Urwaldflächen deswegen gerodet werden.

@Hartmut
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Das Leben lieben und ihm doch alles zu Leid tun; den Tod hassen und ihm doch alles zu Lieb tun; das ist menschlicher Irrtum. Ihr hängt am Leben und kürzt es durch euren unvernünftigen Lebenswandel ab. Ihr scheut den Tod und zerrt ihn durch Unmaß im Genießen nahe heran!
Geniales Zitat - woher stammt das??

Petri!

Stefan

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