in der letzten Woche hatten wir kräftiges Hochwasser bekommen und dann ist an der Lahn an einigen Stellen Zanderzeit angesagt.
Nachdem ich vorgestern einen schönen Zander nach kurzem Drill verloren hatte, konnte ich gestern unterhalb einer Schleuse einen 39er Zander landen.
Heute Nachmittag war ich wieder mit einem Bekannten aus meinem Verein den Lahnzandern auf der Spur.
Sven schlug als Angelstelle einen Bereich der Lahn vor, an der er früher schon oft Zander gefangen hatte. Nach einem etwas beschwerlichen Fußweg erreichten wir eine wirklich feine Stelle mit relativ ruhigem Wasser und Tiefen bis ca. knapp 3 Metern.
Das Wasser war vom Hochwasser immer noch deutlich eingetrübt, allerdings schon stark gefallen.
Zunächst lief absolut garnichts und wir probierten die verschiedensten Ködergrößen und Farben aus.
Kurz vor dem Ufer hatte dann Sven eine Attacke eines größeren Hechtes, die aber leider nicht verwertet werden konnte.
Wir fischten mit neuer Motivation weiter, aber es wollte sich einfach nichts tun.
Ich hatte dann gerade auf einen 12er Shark in schwarz-weiß gewechselt als ich kurz danach einen echt heftigen Biß in der Absinkphase bekam.
Der reflexartige Anhieb saß und am anderen Ende wehrte sich mit mächtigen Schlägen ein kapitaler Fisch.
Sven sagte sofort, als er die Schnur hin und herschießen sah, daß ist ein großer Zander.
Ich war etws skeptisch, hatte ich doch bisher nicht viel Glück mit großen Zandern in der Lahn gehabt und war auch vollauf mit dem Drill beschäftigt, denn der Bursche machte ordentlich Rabatz.
Kurz darauf sah ich den Fisch dann das erste Mal an der Oberfläche und wirklich, ein echter Zanderknaller.
Ich drillte nun behutsam weiter und schickte immer wieder Stoßgebete zu Petrus, das doch der Haken richtig sitzen möge.
Unterdessen machte Sven den Kescher startklar und kletterte die rutschige Uferböschung herunter, um nah genug an das Wasser zu kommen.
Hier stellte es sich als Glücksfall heraus, daß ich einen so erfahrenen Angler an meiner Seite hatte, alleine wäre es ein Himmelfahrtskomando gewesen, im Drill die Böschung runter zu klettern.
Nach einigen letzten Fluchten, die die Damokles aber sicher abfederte, konnte ich den Zander schließlich über den bereitgehaltenen Kescher führen und drinne war er im Netz.
Oben am Ufer sahen wir dann erst die Ausmaße dieses Traumzanders, der nicht nur sehr groß, sondern auch fett und voller Laich war.
Der Shark, der vollkommen inhalliert war, hing dann schon in den Keschermaschen, viel länger hätte der Drill nicht dauern dürfen, bzw. ein einziges Mal schlaffe Schnur und weg wäre er vermutlich gewesen.
Nun wurde der Zander schnell vermessen, das Maßband zeigte fette 82 cm.


Das Wiegen ersparten wir der schwangeren Dame, aber ich schätze sie bestimmt auf 12-13 Pfund.
Anschließend wurde der Fisch vorsichtig an einer flachen Stelle wieder zurückgesetzt, denn so dicke ist der Zanderbestand bei uns ja leider nicht, als das man so einen trächtigen abschlachtet, da warte ich dann doch lieber, bis ich mal einen schönen Portionsfisch um die 60 cm erwische.
Gefangen haben wir weiter nichts mehr, aber das war mir ehrlich gesagt vollkommen Schnuppe...
Jetzt trinke ich erstmal ein wohlverdientes kühles Blondes und heute Nacht träume ich nochmal von meinem absolut PB-Zander...

[ 10. Dezember 2005: Beitrag editiert von: Lahnfischer ]