So. hier jetzt, wie versprochen, der Bericht zum Samstag
Es führe Markus und mich, nach langer Zeit mal wieder gemeinsam am Wasser, an unser kleines Flüsschen. Dort sollte es mit der Spinnrute auf Barsch gehen. Hierbei setzte ich auf einen 4" Easy Shiner, Markus fischte ganz klassisch mit einem 2er Mepps.
Auf dem Weg zur ersten Stelle passierten wir unsere "ehemalige erste Stelle", einen alten, heruntergekommenen Steg. Dort trauten wir uns jedoch nicht hinauf, sodass wir direkt weiter in den Wald gingen. Bereits beim ersten Wurf dort bekam ich einen schönen Biss, den ich leider nicht verwerten konnte. Hochmotiviert also die gleiche Spur nochmal gefischt, und "Tock", da hing der erste Fisch! Beim zweiten Wurf! Und dann noch ein guter!
Nach kurzem, heftigem Drill zeigte sich ein, für unser Gewässer, kapitaler Döbel an der Oberfläche. Sofort sprang Markus in den Schlamm und griff sich den Fisch. Die Freude war bei uns beiden riesig, das Vermessen ergab exakt 40cm, neues PB!
Nachdem Markus sich noch beim Lösen des Fisches den No-Knot in den Finger gerammt hatte und wir die Wunde und unsere verschlammte Kleidung und Hände gewaschen hatten, ging es ein paar Meter weiter an das nächste tiefe Loch. Dort konnte ich direkt den nächsten Fisch überlisten, ein gut 25er Barsch nahm den Easy Shiner. Kurz darauf konnte auch Markus zwei Barsche von 20cm und 25cm überlisten
Guten Mutes kraxelten wir zur nächsten Stelle, welche mir erneut einen gut 20er Barsch und einen Nachläufer in Form eines winzigen Hechts brachte
Nachdem Markus dann auch auf einen GuFi gewechselt hatte, gab es bei ihm ebenfalls einen Hecht-Nachläufer. Dieser war jedoch nicht winzig, sondern schon eindrucksvoll und ca. 65cm lang! Leider ließ sich der Fisch aber nicht mehr zum Anbiss verleiten...
Wenige Meter weiter gab es dann bei mir einen Einschlag und ein rund 45er Esox schraubte sich aus den Fluten. Leider trennte sich die ganze Angelegenheit dann in drei Bestandteile: Der Hecht schwamm davon, der Bleikopf flog mir entgegen und der GuFi platschte verloren ins Wasser zurück
Am nächsten Spot erlebten wir eine wahre Beiß-Orgie. Die kleinen Barschen waren extrem neugierig und bissen auf alles, was wir ihnen präsentierten. Jedoch blieb kein einziger der 15-20cm langen Gesellen hägen
Als mir wenig später der Easy Shiner abriss wechselte ich auf einen kleineren Köder, einen 6,5er Kopyto. Dieser brachte mir im Folgenden noch zwei Barsche bis etwa 27cm. Einen weiteren Fisch von gut 30cm verlor ich nach kurzem Schütteln
Sehr zufrieden machten wir uns auf den Rückweg, vorbei an allen bisher befischten Stellen, und zogen ein sehr positives Resümee. Als wir dann den maroden Steg passierten kam mir eine Idee. Ich wollte unbedingt versuchen von dort aus zu fischen. Markus erklärte mich schon für wahnsinnig. Wir hatten gut gefangen und ich wollte jetzt meine Gesundheit, mein Handy, mein teures Gerät und das nachfolgend geplante Konzert (durch nasse Kleidung dann wohl nicht mehr möglich) für ein paar weitere Würfe riskieren? SELBSTVERSTÄNDLICH!
Also vorsichtig die Böschung herunter klettern, noch viel vorsichtiger auf den Querbalken des Stegs auftreten... HÄLT! Und so ging es dann los, ein kurzer Wurf in die erste Rinne... nichts. Und ich sagte noch zu Markus: "Wann war das letzte Mal, dass wir hier einen Barsch oder Hecht gefangen haben? Vor zwei Jahren?" Markus erwiederte, es müssten bestimmt vier Jahre sein... Ein weiter Wurf in das hintere Loch... BISS! AB!
Motiviert vom schnellen Biss flog der GuFi schon wieder auf volle Wurfdistanz und wurde durch das Loch gekurbelt... BISS! HÄNGT! Ein rund 28er Barsch, der bisher Größte der Tour, hatte sich den Kopyto gegriffen. Genial. Auch Markus freute sich mit mir, doch was dann noch kommen sollte, das hielt wohl niemand für möglich. Nächster Wurf... BISS! HÄNGT! Dieser Barsch brachte es auf etwa 35cm
Fisch versorgt, nächster Wurf... BISS! HÄNGT! Nach spannendem Drill gegen die vom Regen erhöhte Strömung konnte ich einen ü40er Döbel präsentieren. Neues PB! Allerdings war ich so im Rausch, dass ich den Fisch gar nicht gemessen, geschweige denn fotografiert habe... geschätzt haben wir ihn auf 43cm
Und dabei hatte ich vor wenigen Minuten noch gesagt: "Ach, bis ich hier den nächsten großen Döbel auf Kunstköder fange vergehen noch Monate..." So kann man sich täuschen. Genau wie mit der mitten im nächsten Wurf folgenden Aussage: "Ich glaube wir können aufhören, hier kommt nichts mehr."... BISS! HÄNGT! Ein 30er Barsch brachte uns beide zum Grinsen und mit Gänsehaut und zitternden Fingern warf ich den Köder erneut aus.... BISS!!! HÄNGT!!! Markus und ich konnten es kaum fassen, was zur Hölle war hier los?! Der Gegenspieler zeigte sich an der Oberfläche und es raubte mir den Atem, ein Barsch, ein richtig guter! Das Messen ergab 41cm, was für ein geiler Fisch!
Ich konnte nicht genug kriegen, wieder und wieder flog der Gummi, den ich zwischenzeitlich wechseln musste, da die Fische ihn komplett zerstört hatten, ins Wasser. Doch nach dem Traumbarsch war das Ende der Fahnenstange erreicht. Mehr ging nicht. Naja, ein 20er kam dann noch. Aber der hat mich dann irgendwie nicht mehr vom Hocker gerissen
Völlig "geflasht", mit zitternden Fingern und wackeligen Beinen standen wir dann noch am Auto und haben das ganze Revue passieren lassen. Ein Ausnahme-Erlebnis. Vielleicht einmalig. Mir läuft es jetzt noch heiß-kalt den Rücken runter, wenn ich das hier schreibe. Grandios.
Hoffentlich ist euch das nicht zu lang geworden, ich habe versucht die Emotionen und die witzigen Elemente ordentlich rüberzubringen...
