Petri Lahni! So langsam füllt sich der Thread mit den verschiedensten Fischarten und Angelmethoden
Bei mir ging es gestern wieder "klassisch" zu, mit dem GuFi auf Glasaugen. Dabei ist mir leider direkt am Anfang ein Fehler unterlaufen, der sich noch rächen sollte...
Am Wasser angekommen wurde munter drauf los gefischt, schön an der Spundwand gefaulenzt. Nach nur wenigen Minuten gab es einen kleinen Barsch, der sich an meinem Köder versuchte, jedoch hing der nur kurz. War wohl seiner geringen Größe geschuldet. Aber immerhin, Fisch war da und willig
Ein paar Meter weiter kam es dann recht bunt... ein knackiges "Tock" in der Rute, Anhieb und... "bssssssss". Ich hatte vergessen die Bremse vom Barschfischen am Montagabend wieder zuzudrehen, und so saß zwar der Anhieb, jedoch nicht wirklich fest. Der Zander nahm direkt Schnur, was am Kanal schon recht selten ist, sodass ich auf ein besseres Exemplar von 55-65cm tippte. Herausfinden konnte ich das jedoch nicht, denn nach einer Flucht und diversen Kopfstößen rächte sich die Bremseinstellung beim Anhieb und der Fisch stieg wieder aus
Verärgert aber gleichzeitig auch motiviert ging es wieder zu Werke. Da auch die Z'tis heute bissig waren fischte ich einen neuen Köder (vorgestern kam ein Paket

) und kassierte darauf ebenfalls ein paar vorsichtige Anfasser. Der 4/0er war wohl etwas zu groß, und so wechselte ich auf einen 3/0er, damit die Fische den Köder besser falten konnten. Scheinbar war das eine gute Entscheidung, denn bereits ein paar Würfe weiter gab es die Mutter aller Bisse auf diesen modifizierten Köder. Gnadenlos eingesaugt und mit einen ordentlichen Anhieb (Bremse war selbstverständlich korrigiert) pariert. Was dann kam, das hätte ich mir nicht träumen lassen... der Fisch zog mit unbändiger Kraft gegen die fast geschlossene Bremse und zog aus dem Stand auf die andere Kanalseite
Dort gab es dann einen Schwall an der Oberfläche, jedoch konnte ich rein gar nichts erkennen, und der Fisch tauchte schon wieder ab. In den ersten fünf Minuten nach dem Biss gab es nur drei Gedanken in meinem Kopf:
1.: Oh mein Gott!!!
2.: Geh nicht ab!!!
3.: WARUM ZUR HÖLLE HABE ICH KEINEN KESCHER DABEI
Letzteres bereitete mir wirklich sorgen, aber rund dreihundert Meter die Spundwand entlang saß ein anderer Angler, der musste doch einen Kescher haben...
Also fix einen Radfahrer angehalten und ihn gebeten, dem Herrn da drüben bescheid zu sagen, was er freundlicherweise auch tat.
Dann zeigte sich der Fisch erstmals an der Oberfläche, und meine anfängliche Vermutung bestätigte sich: da hing ein strammer (Schuppen-)Karpfen am Band! Den Jig genau im Maulwinkel, astrein gebissen!
Allerdings bahnte sich bereits das nächste Unheil an... ein großer Kanalfrachter fuhr in meine Richtung. Die Besatzung stand an der Reling und sah mir beim Drillen zu, als der Fisch entschied, sich mal das Boot anzusehen und sich der Besatzung zu zeigen
Also mit brutaler Gewalt in Richtung Schiff... und vorher glücklicherweise gestoppt. Puh!
Nach rund zwanzig Minuten und zweihundert Kanal-Metern traf ich auf den anderen Angler (einen Friedfischangler), der zum Glück einen sehr langen Karpfenkescher dabei hatte! Also den mittlerweile ermüdeten Fisch ein letztes Mal zur Spundwand gezwungen und... EINGETÜTET
Mein "Retter in der Not" (ein überaus sympathischer Herr mittleren Alters osteuropäischer Abstammung) legte den Fisch auf ein Grasbüschel und ich stemmte das Tier, während er ein paar Fotos schoss (die kommen noch nach). Glücklicherweise hatte ich noch am gestrigen Morgen meine Kamera wieder an den Gürtel angebracht, nachdem ich vorher rund zehn Touren ohne sie unterwegs war
Ein wiegen des Fisches, welchen ergab ziemlich genau 15 Pfund bei einer Länge von etwa (nicht gemessen) 70cm, bisher der größte Fisch meines Lebens
(Und ganz nebenbei wieder was kurioses für diesen Thread

)
Nach diesem Erlebnis musste ich erstmal verschnaufen. Mein Arm tat weh, meine Knie waren weich und ich war der glücklichste Mensch der Welt. An weiteres Angeln war da erstmal nicht zu denken, also rief ich meinen Vater an und berichtete. Ebenso Markus und Marius; Letzterer ist neben seiner Zander-Fischerei eigentlich hauptsächlich Karpfenangler und freute sich besonders mit mir
Irgendwann hatte ich mich dann wieder gefangen und machte mich wieder daran, mein eigentliches Tagesziel zu verfolgen, nämlich einen Zander für das abendliche Grillen zu fangen. Und es gab sogar wirklich noch ein paar Bisse, teils auch sehr gute, jedoch war so sehr der Wurm drin, dass ich keinen einzigen halten konnte. Neben etwa fünf Fehlbissen gab es noch drei Aussteiger, bevor ich dann, ohne Fisch aber glücklich, zum Grillen fuhr
Sooo, sorry, ist mal wieder länger geworden als geplant
