Moin!
Was bleibt einem anderes übrig  - sich aus den Erinnerungen aus dem Vorjahr zu besinnen wenn man nun die Tage zählen muß bis es endlich 01.06. heißt um endlich "drauflos" fischen zu können!?  
 
So begab sich´s doch im letzten Jahr das mein Schwager Georg - nachdem er erst mal den Friedfischen in der Sommerflaute nachstellte während ich unbeirrbar auf Hechtfang aus war, das er nach erfolglosem Nachstellen auf diese nun endlich zur Raubfischrute gegriffen hatte...
Dieses "langweilige" Anfüttern von so einem Einzelknödel und das Geplatsche ging mir die ganze Zeit schon auf den Wecker, aber nun kehrte die ersehnte Ruhe ein. Ich hatte da mal wieder so einen seltenen Tag an dem ich irgendwie mit mir und den Hechten nicht ganz zufrieden war und in Melancholie versunken meine Köderführung zu beobachten. Das ich nebenbei auch was an die Leine haben wollte kam mir dabei gar nicht in den Sinn.... Werfen,-...Einholen,-...beobachten... Ein Rythmus der sich da einschleicht wenn der Kopf woanders ist - nur nicht bei der Sache!
Georg entledigte sich noch dem Rest an Futterknödeln die er wahllos ins Wasser warf und Schwärme von Jungfischen stürzten sich voller Gier auf die "billige Nahrungsquelle" - überall blitzen die Fische im Wasser auf und es wurde lebendig. hr kennt das ja, wenn "graue Wolken" von tausenden Jungfischen erst ruhig an der Oberfläche "stehen" um plötzlich zu "explodieren" - ein herrliches Naturschauspiel!
Was "erst nicht wollte" und nun zum Vorschein kam - waren durch das Durcheinander ausgelöst - eine Hechtattacke nach der anderen - gierig darauf sich ins Getümmel der Jungfische stürzten um sich die Bäuche vollzustopfen. Vorher war´s ganz anders - ein ruhiger schöner Hochsommertag voller Anmut und Stille! Zwei Hechte sprangen nun fast gleichzeitig aus dem Wasser und schnappten zielgerecht nach allem was sich ihnen vorm Hechtmaul bot. Wenn man erst so eine graue Flotte an Fischschwärmen beobachtet sieht das irgendwie so geordnet aus wie auf einem Kasernenhof.... alles schön in Linie und nacheinander um urplötzlich zu einem wilden Haufen zu mutieren. Im Moment ist das so ein Empfinden von Ruhestörung, um sich dann ganz plötzlich auf das zu konzentrieren warum man eigentlich da ist - auf´s Fischen!
 
Nun ist meine Zeit gekommen schoß es mir in den Kopf, und von Adrenalin überschüttet warf ich sofort meinen KuKö - in diesem Fall war´s ein Trick Darter X-80 mitten ins Getümmel.
Der Kunstköder hatte kaum die Oberfläche des Wassers durchbrochen als es dann auch gleich darauf einen mords Einschlag in der Rute gab auf den ich für´s Erste überhaupt nicht gerechnet hatte. Ein "guter Fisch" muß es wohl sein dacht ich mir noch, weil der sich ganz schön gegen die gut eingestellte Bremse gestemmt hatte und trotzdem mächtig abzog. Das der Drill nur von kurzer Dauer war und es plötzlich "(((zing))) machte und der teure Köder sich verabschiedete war angesichts dieses aus dem "Nichts entstandenen Erlebnisses" vorerst zu verschmerzen, denn ein paar Würfe später konnte ich den wohl "abgeschüttelten Köder" samt Titanvorfach und einige Meter an Hauptschnur wieder "einsammeln". Der Einzelhaken hatte wohl doch nicht so gegriffen - Glück im Unglück für mich und den Hecht!
Das war eines meiner schönsten Erlebnisse im vergangenen Jahr, weil es aus dem "Nichts" und urplötzlich entstanden ist,-... ein Angeltag an dem man erst dachte schon mal "einzupacken" weil nichts "gehen wollte". 
Die Taktik im Hochsommer - sich neben Kunstködern auch mal paar Knödel an Friedfischfutter mitzunehmen um "Bewegung" ins Wasser zu bekommen ging hier durch Zufall voll auf, und im Hochsommer werde ich ganz sicher wieder auf diese Erfahrung zurückgreifen um mir ne Tüte Friedfischfutter mitzunehmen...um ordentlich nachzupimpen an so stillen "aussichtslosen" Fangtagen.  
 
Fazit: Kunstköder + Friedfischfutter =  "feine Sache",- und genau so werd ich´s an so ruhigen Tagen wo man meint das rein gar nichts zu holen ist auch wieder nachmachen. Eigentlich steht der "Joker" ja Georg zu,- aber das brauche ich ihm ja nicht auf die Nase binden und hab das bis heute auch nicht getan... Hoffe mal er liest das nicht und krönt sich nachträglich. Das eigentlich "schönste" an der Begebenheit war die Tatsache den KuKö wohl zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt zu haben um unter tausenden von Friedfischen den Hecht herauszupicken - bzw. ihn auf diesen Köder aufmerksam gemacht zu haben um ihn sich zu schnappen. Animation/Farbe/Modell/Zeitpunkt/Zielpunkt - voll aufgegangen, aber nur wegen Georg´s Friedfischfutter....
Irgendwie müßte ich mich eigentlich heute noch bei Georg entschuldigen,- denn das erste was ich nach diesem Drill zu ihm sagte war folgendes:"So fängt man einen Hecht - siehst Du!?"
...Und da war er erst mal verblüfft ohne selbst rasch draufgekommen zu sein das ihm eigentlich dieser "Ruhm" zustand.... Das war wohl nicht ganz fair von mir aber leid tut´s mir trotzdem nicht weil der ja auch manchmal ganz schön über die Stränge haut und es zum gegenseitigen Schlagabtausch kommen kann.
Hoffe mal,-... das es wieder solche Tage in diesem Jahr geben wird... Eigentlich bin ich mir da schon ziemlich sicher wenn Georg "der Sturkopf" und Berni der Metzger der nebenbei "kein Blut sehen kann" wieder dabei sein wird wenn´s nun endlich bald los geht. Ohne Kumpels die der selben Freizeitbeschäftigung nachgehen wäre die Fischerei auch nicht ganz das was sie zudem mitunter ausmacht...lieber ertrag ich das und wir können wieder endlos diskutieren um dann trotzdem wieder nicht einer Meinung zu sein.... Ich sag ja:"Sturköpfe sind das", aber ich hab da auch so meine unbeirrbaren Erfahrungen gemacht von denen ich nicht um´s verrecken auch nur einen Millimeter weichen werde oder gar von den beiden belehren lasse... Ja garantiert nicht! 
 
Gruß und Petri! 
 
Florian