Kilo pro Stunde

[Thomas Kalweit]

Mal wieder neue Forschungsergebnisse:

In England hat man den Durchschnittsfang pro Angler pro Stunde errechnet. Als Datengrundlage dienten 680 Wettangelveranstaltungen mit mehr als 60.000 Angelstunden.

Erstaunliches Ergebnis: Ein englischer Friedfischangler fängt im Schnitt 1,4 Kilo (!) Fisch pro Stunde.

Zum Vergleich: In Mitteleuropa liegen diese Werte bei 60 bis 150 g pro Stunde.

Der Fischbestand ist in den englischen Gewässern durch das betriebene Catch & Release so gut. Im Unterschied zu Deutschland kann man bei Managementüberlegungungen für Angelgewässer die Fischereimortalität vernachlässigen.

[Eisangler]

Erst vorgestern hat wieder einer der Rentner an unserm See, den schon so bescheidenen Zanderbestand, per Zufallstreffer um ein wunderschönes 65er Exemplar reduziert... es ist zum K.....!!!
OLE

[Hartmut]

@Eisangler, Tia, was hat sich dieser Rentner wohl für seine Passion gewünscht; bist Du etwa neidisch [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Vielleicht war es der Fisch seines Lebens und ein Duell der Großväter; oder hat er nur die Jungbrut gefangen und die dicken Fische warten noch auf Dich [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Petri Heil

[Thomas Kalweit]

Wieviel Gramm Fisch fangt Ihr denn pro Stunde???

[zandermanu]

kommt drauf an wo man angelt. ich habe z.b. an einem see in einer stunde ma um die 1.5-2 kilo rotfedern gefangen.
mfg und petri manu

[greif]

Habe gerade mal für dieses Jahr überschlagen. Länger zurück kann ich nicht mehr nachvollziehen, da ich noch kein Fangbuch geführt habe. Ich war dieses Jahr bis jetzt nur ca 100 h angeln und habe ca 95 KG Fisch gefangen. Macht pro Stunde knapp 1 KG Fisch. Bin selber überrascht, daß es so viel ist.
Das Ergebnis kommt aber nur durch die sehr erfolgreichen Meerestouren zustande(z.B. 8 h Dorschangeln mit ca 40 KG Fisch)Ohne Ostsee sieht es gleich anders aus.

[slapped]

Naja wenn man auf Brassen fischt kommt da ganz schön was zusammen [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

[Thomas Kalweit]

Es geht aber um Durchschnittswerte - da musst Du auch die Schneidertage mit einrechen.

[Thomas Kalweit]

In England werden alle Süßwasserfische (außer Salmoniden und Köderfische) fast ausnahmslos zurückgesetzt. In den meisten Binnengewässern findet also eine Entnahme faktisch nicht statt. Bei den Salmoniden werden sicher 50 % zurückgesetzt (diese Zahlen habe ich für Schottland). Manche Anglerorgansiationen kämpfen dafür, auch diese Entnahme von Lachs & Co. komplett einzuschränken.

Ein Engländer kann sich einfach nicht vorstellen, dass Schleien oder Rotaugen überhaupt essbar sind. Vor dem zweiten Weltkrieg war das dort noch anders: viele kapitale Fische wurden in Glaskästen präpariert und auf dem Land verschiedene Süßwasserfischarten noch gegessen (im 17. Jhd. wurden noch Döbel gegessen). Erst nach 1945 kam die Wende zum kompletten C&R. Die Sportangelwelle schwappte aus den USA rüber.

Bei uns sieht das komplett anders aus. Die Entnahme ist aufgrund der gesetzlichen Situation der Regelfall.

[Lahnfischer]

Leider... [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]

Wird echt Zeit, daß sich die EU dessen mal annimmt.Die mischen sich doch auch sonst in alles rein, auch wenn es sie scheinbar nichts angeht...
Genauso wenig wie ich für 100% releasen bin, bin ich gegen 100% entnehmen. Bei der heutigen Regelung, die in Deutschland herrscht bezüglich Vorbereitungslehrgang und Prüfung zum Erwerb des Angelscheins sollte doch jedem Angler selbst überlassen werden, was er mit seinem Fang macht.
Selektive Entnahme dürfte hier eines der Schlüsselwörter lauten, hoffentlich tut sich da irgendwann mal was in dieser Richtung.
Diejenigen, die alles, was sie vor den Kopf schlagen, sind doch übrigens die ersten, die nachher nach besatz schreien, wenn die Fänge zurückgehen.
Dabei könnte ein jeder von uns seinen eigenen kleinen Beitrag leisten.
Haben wir hier in Deutschland eigentlich nicht schon genügend Beschränkungen und Reglementierungen?

[ 07. September 2005: Beitrag editiert von: Lahnfischer ]

[greif]

Wäre schön, wenn sich was ändern würde, aber ist die Lobby der C&R Befürworter groß genug? Wenn man nach den meisten Online-Foren-Besuchern geht vielleicht? Sind diese aber repräsentativ? Wäre mal interessant zu wissen, wieviele Mitglieder die "Großen Zehn" Onlineangelforen haben.

[Thomas Kalweit]

Es ist ein schleichender Prozess: Vor 20 Jahren hätte niemand in D einen Karpfen zurückgesetzt - heute gehört es dank der Boilie-Welle zum guten Ton. Noch vor 10 Jahren hätte niemand einen Zander oder Hecht wieder in seine Element entlassen - nicht zuletzt durch die Arbeit des DHC ist das heute gang und gäbe. Mit neuen Methoden aus USA und GB schwappt auch zwangsläufig deren Angel-Philosophie zu uns rüber.

100 % C&R finde auch ich pervers - aber im Bestand gefährdete Fischarten nicht zurücksetzen zu dürfen ebenfalls.

[greif]

Wenn ich mal 20 Jahre zurückdenke, kann ich micht auch nicht daran erinnern, daß mal ein Fisch zurückgesetzt wurde. Heute denkt selbst mein Vater über selektive Entnahme nach. Ein Punkt, wo Junior Überzeugungsarbeit leisten konnte.

[greif]

@Thomas
Warst du in letzter Zeit mal bei uns im Nord-Osten zum Hechtangeln auf den Bodden? Ich meine ein Foto von dir gesehen zu haben

[greif]

Ich kann bis jetzt nur zwei Schneidertage verbuchen. Kann gerne so weitergehen. Habe gerade mal das Geld gegenübergestellt, was ich dieses Jahr so ausgegeben habe fürs Angeln. Keine schöne Quote! [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]