es hat sich ja inzwischen herumgesprochen: Ich bin der Neue und freue mich auf viele spannende Aufgaben im neuen Team! Mein Wechsel hat wohl bei vielen Leuten großes Erstaunen und teils auch Schockwellen ausgelöst. Manchmal muss man im Leben die Zeichen der Zeit erkennen und kluge Konsequenzen ziehen. Dies, so bin ich überzeugt, habe ich getan und stehe jetzt mit viel Tatendrang für Euch im neuen Team parat. Ab und zu werde ich auch einmal im Forum hier vorbei schauen, aber bitte erwartet das nicht zu oft von mir! Die vielen, neuen Aufgaben fordern mich zunächst einmal sehr und meine Zeit ist momentan mehr als knapp! Ihr dürft Euch aber freuen, denn viel dieser "fehlenden Zeit" ist für Film- und Printbeiträge für Euch vom Parey-Verlag geplant.
Eine vielleicht dumme Frage: Gibt es Leute, die mich nicht kennen? Wollt Ihr wirklich mehr von mir wissen??? Wer das bejaht, kann jetzt gerne weiterlesen - alle anderen brauchen das nicht tun!
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Für diejenigen, die doch "mehr" von mir wissen möchten, habe ich mal eine Darstellung meiner bisherigen "Anglerkarriere" fertig gemacht (die habe ich aus Zeitgründen einer meiner Bucheinleitungen angelehnt):
Schon von frühester Kindheit an wurde ich wegen meinem „Virus“, meiner tiefen Faszination für Wasser und alles, was darin lebt belächelt. Meine Augen sollen schon am Wasser geglänzt haben, als ich noch im Kinderwagen saß.
Meine Großmutter war die erste, die meine tiefe Leidenschaft erkannte und mir im Alter von 4 Jahren eine Kinderangel schenkte. Fortan waren alle Urlaube gelaufen, denn ich war ununterbrochen in Sachen Fisch unterwegs. Alle lachten über mich, denn ich war schrecklich erfolglos, was aber wohl alles nur noch schlimmer machte. Mein absolutes Idol war der Franzose Gilbert Pitel, den ich wegen seiner regelmäßigen und teils kapitalen Fischfänge regelrecht anhimmelte. Er hatte ein Einsehen mit dem hoffnungslosen Fall Uli aus Allemagne und nahm mich von Zeit zu Zeit mit zum Angeln. Eine tiefe, bis heute andauernde Freundschaft wuchs daraus. Nicht ohne Stolz möchte ich anmerken, dass ich heute Gilbert den einen oder anderen Trick verraten kann!
Mein erstes Angelbuch schenkte mir mein Onkel und ich kannte das fast auswendig. Es lag immer an meinem Bett und ich las vor jeder Angeltour darin. Heute schmunzle ich noch, wenn ich darin herumstöbere. Überhaupt versuchte ich wissbegierig, jegliche Information über besseres Angeln aufzusaugen und umzusetzen. Schon früh waren auch für mich Angelzeitungen eine meiner wichtigsten Informationsquellen. Nicht nur in Deutschland, sondern auch und besonders in Frankreich. Auch Albert Drachkovitch spielte dabei Anfang der achtziger Jahre eine sehr große Rolle. Er war für mich ein Angelgott, fing er doch Raubfische an einem Tag, wie ich sie noch nicht einmal in einem Jahr zusammen bekam. Heute ist Albert ein väterlicher Freund für mich, zu dem ich regelmäßigen Kontakt pflege.
Überhaupt fischte ich viel zu lange mit Köderfischen stationär. Deshalb dauerte es wahrscheinlich auch ewig, bis ich meine ersten Meterhecht anlanden konnte. Es war irgendwann Mitte der 80iger Jahre.
Der Durchbruch zum "wilden Spinnfischer" kam an einem Herbsttag 1983, als die Köderfische überhaupt nicht beißen wollten. Wie immer war ich voll ausgerüstet unterwegs. Mehr aus Frust montierte ich einen gelben „Mister Twister“ Doppelschwanz mit Bleikopf, der schon länger ein trostloses Dasein in meiner Angelkiste fristete. Die gute Stelle für Raubfische in unserem Dortmunder Vereinssee war bekannt und die täglich anwesende „Rentnerband“ winkte ab, als ich dort mein Glück versuchen wollte: „Spar dir das, damit reißt Du eh nur ab!“ Ich hatte nichts zu verlieren, das Zeug lag sowieso schon zu lange in der Kiste – also raus damit. Ohne einen Meter gezogen zu haben, hing der Köder fest. „Siehste!“ kam es schulmeisterlich aus dem Hintergrund, als der Hänger plötzlich schwerfällig ruckte. Zuerst Panik, dann ein wahnsinniges Glücksgefühl durchfuhr mich. Ein wirklich ordentlicher Zander hatte meinen Twister bereits in der Absinkphase gepackt! Meine Teleskoprute bog sich mächtig und plötzlich war es still im Hintergrund. Erst beim Keschern musste ich mir wieder was anhören, denn ich hatte den natürlich nicht vorschriftsmäßig geöffnet. „Werfe noch einmal aus!“ befahlen die 3 Rentner einhellig und es kam, wie es kommen musste! Ich fing an diesem Tage 4 Zander und 2 Hechte – eine mittlere Sensation in unserem Angelverein und ich ärgerte mich tierisch, so viele Jahre mit Köderfischen „verschwendet“ zu haben!
Meine Eltern machten sich Sorgen: „Kümmere Dich mehr um die Schule!“ oder „Tue besser etwas für Deine Berufsausbildung!“ waren die vielfach ermahnenden Worte, wenn ich es zu extrem trieb. Stunden, Tage und Wochen zog es mich ans Wasser. Alles war nebensächlich! Je erfolgreicher meine Angeltouren wurden, desto fester stand mein Entschluss: „Du musst etwas mit Angeln machen!“
Zwar war ich ein braver Sohn und schloss auch mein Maschinebaustudium an der Uni Dortmund vorschriftsmäßig ab, aber ich sah mich bestenfalls als Produktentwickler für Angelgeräte – alles andere wäre Zeitverschwendung gewesen!
Am 1.1.1990 übernahm ich dann unter lautem Protest meiner Mutter Dortmunds größten Angelfachmarkt. Sie war besorgt über meine Zukunft und etwas mulmig war mir selbst, aber ich war am Ziel meiner Träume – Angeln als Beruf! Plötzlich hatten die vielen tausend Stunden am Wasser einen wichtigen Sinn bekommen und alle meine Erfahrung konnte ich „sinnvoll“ einsetzen.
Anfang der 90er Jahre schrieb ich dann auch einen Brief an die Blinker-Redaktion (die böse Konkurrenz hier!
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
Mir ist sehr daran gelegen, die Angelei auch in der Öffentlichkeit positiv darzustellen und für lange Zeit möglichst gut zu erhalten. Deshalb ist es mir wichtig, dass möglichst viele Angler sehr sorgsam mit ihrem Fang umgehen und dort, wo es möglich ist, betreibe ich selbstverständlich auch "Selective Harvesting", wo es gewünscht ist, auch mit voller Überzeugung Catch&Release! Sinnloses "Beute machen und töten schöner Fische" ist mir zuwider, obwohl ich natürlich gern auch mal einen durchschnittlichen Fisch esse!
Meine bisherige journalistesche Arbeit beschränkte sich nicht auf "Zeitungsberichte". Wer seit längerer Zeit genau aufgepaßt hatte, konnte mich in verschiedenen Fernsehbeiträgen im WDR, bei Seasons, Terranova, ARD u.a. finden. International habe ich in den USA, Niederlanden, Österreich, Schweiz, Dänemark, Schweden, Frankreich, Russland, Polen, Ukraine, Ungarn und Spanien bisher veröffentlicht, England kommt wohl in Kürze dazu... Diese Internationalität bereitet nicht nur große Freude, sondern verhilft mir auch zu tollen Kontakten in der Szene. Momentan ist da wohl besonders Bertus Rozemeijer hervorzuheben, mit dem mich seit vielen Jahren eine tolle und intensive Freundschaft verbindet. Gemeinsam schreiben wir gerade an einem neuen, meinem dritten Buch!
Neben dieser journalistischen Arbeit betreibe ich natürlich weiterhin meine 2 Angelfachgeschäfte in Dortmund und am Möhnesee. Außerdem bin ich für Dreamtackle in der Produktentwicklung tätig und betreibe eine eigene Website: http://www.uli-beyer.com
Der eine oder andere verbindet mich vielleicht noch mit Shimano oder WFT. Für Shimano war ich 10 Jahre lang sogenannter "Consultant" und hatte einen bezahlten Werbevertrag. Für WFT habe ich eine Rutenserie "mit getragen" und meinen Namen zur Verfügung gestellt. Entgegen anderer Eindrücke bin ich momentan NIRGENDWO vertraglich gebunden und das ist auch gut so, denn ich kann Euch objektiv und frei von Schleichwerbung in meinen Beiträgen informieren! Darauf bin ich sehr stolz. Sollte sich das irgendwann einmal wieder ändern, erfahrt Ihr das sofort - versprochen!
Die vielen tollen Aha-Erlebnisse dieser Entwicklungen und Erfahrungen möchte ich Euch ab sofort in vielen neuen Film- und Textbeiträgen in der Fisch&Fang sowie dem Raubfisch ausführlich erklären. Möge meine Arbeit für die Redaktionen jetzt dazu beitragen, dass die großen Angelerfolge bei Euch nicht so lange auf sich warten lassen wie anfangs bei mir.
Gemeinsam wollen wir natürlich immer eine Superzeitung liefern und damit auch Eure Nr. 1 sein bzw. bleiben!
Ich freue mich auf Euch und eine tolle Zusammenarbeit mit den Redaktionen und Eure kritischen Reaktionen, Wünsche und Anregungen!
Ein dickes Petri und Hallo in die Runde hier...
Uli Beyer