Noch was Ole.
Was zum lesen
Lebensweise:
Die Nilgänse bewohnen, abgesehen von kleinen und schnellfließenden Bächen, fast jeden afrikanischen Gewässertyp von der Küste bis annähernd 4 000 m Höhe. Besonders häufig sind sie in Ost - und Südafrika anzutreffen. Nilgänse halten sich einzeln, in Paaren oder - außerhalb der Brutzeit - zu kleineren oder größeren Scharen
vereint auf. Die Ruhezeiten verbringen sie gern auf den Schotterbänken großer Flüße, häufig baumen sie auch auf. Die Nahrungssuche erfolgt gewöhnlich im Flachwasser oder auf Weideland. In den Wochen der Getreideaussaat und - ernte unternehmen sie in den Dämmerungs - und Nachtstunden Nahrungsflüge zu den Kulturflächen, wo dann nicht selten große Schäden verursacht werden. Streckenflüge erfolgen in Linienformation, selten in V - Form.
Die Brutsaison scheint zumindest in den südafrikanischen Ländern sehr einheitlich auf die Monate Juli bis Dezember beschränkt zu sein. Die gleiche Zeit gibt auch ZEDLITZ
für die Gebiete um den Blauen und Weißen Nil an. Während dieser Zeit halten die Paare eng zusammen und behaupten ein relativ großes Brutrevier. Typisch für die Nilgans ist die erstaunliche Variationsbreite in der Nistplatzwahl. Sie reicht von in Gras
und Röhricht stehenden Bodennestern zu solchen zwischen Gestein und in Felsspalten
bis zu den Nestern in Baumhöhlen. Aber auch alte Baumnester großer Vögel in 15 bis 20 m Höhe, hier besonders die riesigen Nestbauten der Schattenvögel auf den Kronen der Schirmakazien, werden als Nistplätze gewählt. PITMAN gibt eine umfassende Zusammenstellung unterschiedlicher Nistplätze der Nilgans und bringt darin zum Ausdruck, daß das Baumbrüten wahrscheinlich unverdient überbetont wurde, die meisten Nester am Boden ständen, aber seltener gefunden würden. Die Gelege bestehen aus 8 - 10 weißen, schwachporigen und wenig glänzenden Eiern. Die Eier werden allein vom Weibchen in knapp 30 Tagen erbrütet. Die Nestauspolsterung erfolgt mit Dunen.So lange das Weibchen brütet, hält sich der Ganter in Nestnähe auf und begleitet es in den Brutpausen: später beteiligt er sich aktiv an der Jungenführung.
Die Aufzucht der Küken erfolgt in der Seichtwasserzone zwischen lockerer Ufervegetation. Im Alter von 9 - 10 Wochen sind die Junggänse erwachsen und damit voll flugfähig. Während die Jungvögel nun in einer langsam ablaufenden Mauser alle
Kleingefiederpartien wechseln, mausern die Altvögel unmittelbar nach der Brutsaison das gesamte Gefieder.
Nahrung in der Natur:
Überwiegend pflanzlich. Sofern vorhanden, äsen die Nilgänse gern auf Weideflächen oder befliegen abgeerntete Getreidefelder.
Haltung und Zucht:
Die Nilgänse waren bereits den alten Ägytern, Griechen und Römern als Parkvögel bekannt. Nach Westeuropa gelangten sie im 17. und 18. Jahrhundert, wo sie anfangs in Parks, Menagerien und seit Anbeginn in den Zoos gehalten und gezüchtet wurden.
Die ausgeprägte Aggressivität gegenüber allen Gehegebewohnern, das laute Rufen und besonders die Problemlosigkeit in der gesamten Pflege ließen diese Art für den Züchter relativ schnell uninteressant werden. Die Mehrzahl der Nilgänse wird heute in kleinen Tierparks, auf Parkteichen (hier gemeinsam mit Höckerschwänen) und in Zoos gehalten. Altvögel sind völlig winterhart und robust. Bei ausreichend offenem Wasser,
z.B. an der Fütterungsstelle der Parkschwäne, benötigen sie keinen Überwinterungsraum. In Zuchtanlagen sind Nilgänse paarweise in Einzelgehegen unterzubringen. Besondere Nahrungsansprüche werden nicht gestellt.
Nilgänse werden ab 2. oder 3. Lebensjahr fortpflanzungsaktiv. Die Eiablage erfolgt in Hütten oder Nistkästen. Gelegt wird in zweitägigem Abstand; die Weibchen brüten ruhig und sicher, Nachgelege bleiben selten aus. Die Jungenführung übernehmen beide Eltern. Bei den Küken zeigen sich nach 17 - 21 Tagen die ersten Federchen an Schulter, Flanken und Schwanz, um den 25. Tag befiedern die Kopf - und Bauchpartien. Schwung -, Rücken - und Bürzelfedern erscheinen mit einem Monat. Im Alter von 8 - 10 Wochen sind die Junggänse voll befiedert. Die allmähliche Umfärbung in das Alterskleid erfolgt im Laufe des ersten Lebensjahres. Nach SIEGFRIED wird zwischen dem 3. und 5. Monat der Augenfleck und um den 5. Monat der rotbraune Brustfleck durchgemausert.
Unverpaarte Nilgänse neigen sehr stark zu Bastardierungen.
Gruss Iceman
