Über Lachsfänge nicht berichten?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Thomas Kalweit » 01 Nov 2007 16:08

...aber wie könnten wir das umsetzen?
@Hartmut: Das ganze Lachsprogramm wird ja von den Anglern finanziert, aus der Fischereiabgabe unserer Fischereischeins. Jedes rückgebaute Wehr kostet Millionen. Da sollten doch ein paar Euro für Angleraufklärung und Angelfischereimanagement drin sein :wink: . Eine wichtige Investition. in allen anderen Lachsländern (Irland, Schweden...) gibt es so etwas!
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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von hodi » 01 Nov 2007 22:12

Ich finde auch, dass der Erfolg des Lachsprogramms nicht verheimlicht werden soll. An der Staustufe in Iffezheim gibt es doch eine offizielle "Zählstation" für Wanderfische. Dort wird doch schon seit einigen Jahren gemeldet, dass Lachse rheinaufwäts wandern.
Es werden jedoch wohl Zufallsfänge mit der Angel bleiben, denn für ein gezieltes beangeln ist der Bestand an Rheinlachsen zu gering.
Wenn ich mal im Main einen Lachs an der Angel hätte, würde ich mich auch freuen wie ein Schneekönig und allen davon erzählen (natürlich nach dem Zurücksetzen).

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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Optimist » 01 Nov 2007 22:15

Wer den gefangenen Lachs behalten will um damit zuhause zu prahlen oder das Tier zu verzehren der wird das tun! Und den hält kein Artikel davon ab.
Da gebe ich Dir Recht, leider
Wichtiger ist eine engmaschige Kontrolle der Angler, vorbildliches Verhalten der überwältigenden Mehrheit der Anglerschaft und Aufklärung in den Medien wie wichtig Zurückhaltung ist, um Biodiversität zu erhalten.
- und hier scheiden sich die Geister.
Dass die Durchführung der Kontrollen auch gefährlich sein kann (aus welchen Gründen auch immer), dürfte auch den meisten Usern bekannt sein. Wer von uns ist den bereit, die Ausbildung und anschliessend den Dienst des Aufsehers (zur Zufriedenheit der Angler) zu machen. :roll: ?
Ehrlich gesagt: ich nicht. :wink:
Aufklärung - das ist wieder etwas anderes.
Wie von mir schon erwähnt: Wenn die "Vergehen oder Straftaten" zur Anzeige gebracht wurden und anschliessend wegen Geringfügigkeit von Amts wegen eingestellt werden - warum soll man dann die Anzeigen überhaupt schreiben?
Wann ist ein Vergehen oder eine Straftat als geringfügig einzustellen?

Provokativ gemeint: Warum sollen die Jungs die schönen ( große und schwere) Fische zurücksetzen - auch wenn sie nicht wissen, um welche Fischart es sich handelt und nach der Artfeststellung sogar im Fernsehen prahlen, dass sie einen solchen tollen Fisch gefangen haben. Denen passiert doch nichts. :evil: :twisted:

Wo ist da die Aufklärung? Ich weiss, dem Thomas wird mein Beitrag nicht gefallen. Aber nur so bekommen wir den Stein ins Rollen.

Wir alle haben unsere Fischerei-Prüfung gemacht mit Erlernen von Schonzeiten, Mindestmassen, - uns auch mit der Frage beschäftigt, wie mit der Tierart "Fisch" umzugehen ist, und dass wir Gesetze haben, die das alles regeln.(Irgenwo werden die Regeln unterbrochen - die Frage ist : wo ?)

Und jetzt können wir singen: Wir sind alle kleine Engelein .........(Nur der Heiligenschein fehlt )

Was sind den euere Anregungen, um die Miss-Stände zu beseitigen?

Es ist einfach zu kritisieren. Die Miss-Stände sind bekannt - was wird von unserer Seite dagegen getan ? Die gleiche Frage können wir auch den Journalisten unserer Fachzeitschriften stellen.

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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Smile » 01 Nov 2007 22:43

Neulich war ich auf dem Wasser und da war ein älterer Herr dabei mittels lebendem Köderfisch Räubern nachzustellen. Der macht das schon seit Jahren so, der wird es weiter so machen. Als Gastangler reißt Du natürlich nicht die Klappe auf. Aber da genau liegt der Hase im Pfeffer.
Wenn wir heute noch so Auto fahren würden, wie sich alte Gewohnheiten beim Angeln halten, würden wir im Winter noch immer den Moter eine halbe Stunde warmlaufen lassen.
Die Zeiten haben sich geändert. Das muss in den Köpfen ankommen.
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
Besser geht es ohne TSKH

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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Iceman1 » 01 Nov 2007 23:06

Hallo ich finde das Wichtigste ist das mehr Kontrollen gemacht werden.
Ich für meine Person würde gerne den Job des Kontrolleur übernehmen :!:
nur finde ich ,das das mit dem Kontrollieren gut und schön ist ,aber das Gesetzt müsste dann ,mit der vollen Härte zuschlagen. Unsere Nachbarn machen es uns ja vor ( Holland).
Es wäre Natürlich zur Sicherheit aller das mit 3 Personen Kontrolliert wird oder 2 mit Hund. Wenn sich so was rum spricht glaube ich ,würde sich jedes schwarze Schaf es sich dreimal überlegen zu räubern oder nicht.
Davon mal abgesehen sind die Strafen für Schwarzangler und Wilderer viel zu Human wenn man sieht was einer bekommt wenn er mal zu schnell gefahren ist.

Gruss Iceman
8)
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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Hartmut » 01 Nov 2007 23:29

Da sollten doch ein paar Euro für Angleraufklärung und Angelfischereimanagement drin sein Wink . Eine wichtige Investition.
@Thomas, das sehe ich genau so. Wieder ein Punkt, der für die Fischerprüfung spricht :wink:

@all, an einem Spitzenlachsfluss einen Lachs zu fangen ist sehr schwer, im Rhein einen der wenigen Rückkehrer zu fangen ein sehr großer Zufall, ähnlich dem berühmten 6er im Lotto. Der Ausnahmefisch wurde mit einem Wobbler gefangen, ein Köder, der jährlich bestimmt einige Millionen mal durch den Fluss gezogen wird. Also kein Grund für voreilige oder hysterische Handlungen. Dass Fischwilderer härter bestraft werden müssen ist uns allen klar, dass es unter den Fischern schwarze Schafe gibt auch, die finden wir auch im Straßenverkehr usw.... , doch wir sollten bedenken, dass wir mit Sanktionen, Verboten, Ausgrenzungen, Verzicht - auch uns selbst bestrafen. Deshalb bin ich für eine gute Ausbildung der Jugendlichen und Senjoren am Fischwasser und dafür, dass sich alle, die hier den Zeigefinger heben am Fischwasser vorbildlich benehmen!!
Das bringt mehr, als Verbote - siehe Alkohol am Arbeitsplatz.

Fast vergessen: Besonders freut es mich, dass ein Mitarbeiter von F&F diesen Fisch fangen konnte. Es zeigt doch, dass die Macher des Magazins aus Überzeugung bei der Sache sind.

Grüße

Hartmut

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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von Fischmäx » 01 Nov 2007 23:37

Ich bin für permanente Berichterstattung und Aufklärung.

Es kann nicht sein, dass dem Angler - wegen einiger Randgruppen- von seiner Fachzeitschrift Information vorenthalten wird.
Ich verstehe aber den Frust direkt Betroffener.
Und laufende Aufklärung kann ein jeder von uns in gewissem Umfang
noch vertragen. Was gestern noch ok war, ist heute evtl.. nicht
mehr zeitgemäß.
Gruß und Petri
Mäx

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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von hodi » 02 Nov 2007 17:19

Ich glaube nicht, dass mit weiteren und schärferen Verboten geholfen wird. Ich finde, dass es für das Angeln schon genug Ein- und Beschränkungen gibt. Wenn der Angler nicht aus Einsicht handelt, sondern nur, weil etwas verboten ist, dann wird so ein Verbot auch schnell mal mißachtet, sobald niemand hinschaut.
Siehe lebender Köderfisch. In Deutschland verboten und es halten sich doch nicht alle dran. Im Ausland erlaubt, und es wird auch (leider manchmal auch in der FuF beschrieben) damit geangelt.
An der Grundeinstellung eines Menschen zur Natur und Kreatur muss gearbeitet werden. Und das schafft man nur mit Aufklärung und Information. Es gibt so viele Verbote in Deutschland und es gibt immer jemanden, der gegen diese Verbote verstößt. Genauso ist es halt leider beim Angeln.

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Re: Über Lachsfänge nicht berichten?

Beitrag von pinn » 02 Nov 2007 19:19

Stefan Gsundbrunn hat geschrieben:Die Angelzeitschriften leben davon, gute Gewässer und Fänge vorzustellen - natürlich mit dem Ergebnis, daß dort intensiver gefischt wird - zum Nachteil der Fische, Gewässer und Fangergebnisse - aber auf der anderen Seite sind es eben genau diese Medien, die viele positive Ergebnisse durch entsprechende Bewertung und Berichterstattung, Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen etc. erreichen. Das Eine ist ohne das Andere nicht möglich - der Leserkreis wäre verschwindend gering, wenn man nur noch Letzteres in den Zeitschriften finden würde. Daher mein "Pro" - man erreicht die Menschen nur, wenn sie zuhören (oder eben lesen) - erst dann hat man die Chance, Positives zu vermitteln und zu erreichen - aber man bekommt die Menschen nur, wenn man auch etwas bietet....
Moin Stefan und alle anderen,

nicht dass wir uns falsch verstehen, mit Deinem "PRO" zu Berichten über Lachsfänge in deutschen Flüssen oder Strömen kann ich leben, wenn damit verantwortungsvoll umgegangen wird. Aber ist das die Regel? Bin mir nicht immer ganz sicher!

Ich meine das übrigens nicht nur auf die Berichterstattung in F&F bezogen, sondern beziehe mich allgemein auf alle Medien, denen Angler ihre Informationen entnehmen können. Das sind beispielsweise WEB-Sites, Anglerforen, Dmax und natürlich auch gedruckte Anglermagazine mit und ohne DVD.

(F&F hab ich seit Jahren abonniert :) )

Zum Thema Lachs: Es gibt bei uns in der BRD noch keinen Lachsfluß mit stabilem Lachsstamm, der sich selbst erhalten kann. Deshalb ist die BRD auch kein Lachsland wie etwa Schweden, Norwegen oder Irland. Gelegentliche Rückkehrer aus dem Meer nach Jahren immens teurer "Wiedereinbürgerungsversuche" sind nur ein Hoffnungsschimmer, diesen anadromen Wanderfisch bei uns wieder dauerhaft heimisch machen zu können.

Ohne menschliche Hilfe wird es auch langfristig nicht funktionieren, fürchte ich. Lachse, die auf ihrer Laichwanderung der Berufsfischerei im Meer und in den Flussmündungen entkommen, scheitern später vielleicht am Verbau unserer Flüsse durch Kraftwerke, Schleusen usw. Da muss dann massiv "nachgeholfen" werden. Und selbst wenn die Lachse diese Hindernisse mit oder ohne menschliche Hilfe überwunden haben, gilt es immer noch, geeignete Laichgründe zu finden: Saubere Flüsse oder Bäche mit klarem, sauerstoffreichem Wasser und kiesigem Grund. Solche Gewässer sind keine Selbstverständlichkeit bei uns, sondern müssen - sofern vorhanden - gehegt und gepflegt und sicher auch geschützt und beschützt werden...
Stefan Gsundbrunn hat geschrieben:Thomas - es ist sogar die aufklärende Aufgabe der Medien, solche Berichte zu schreiben und durch eine entsprechende Wahl der Worte eine positive Sensibilisierung zu erreichen. Sicherlich wird der in- oder andere dadurch animiert, den Fischen nachzustellen - aber durch eine grössere Aufmerksamkeit in der gesamten Anglergemeinschaft werden auch zahlreiche unserer Angelkollegen einen vorsichtigeren Umgang mit eventuellen Lachsfängen pflegen und Fische, die vorher als Forelle entnommen wurden, werden nun als Lachs erkannt und released.
Berichte über gelegentliche Zufallsfänge schaden sicher nicht, wenn man sich bei der Schilderung von Details wie Fangort, -zeit und -methode zurückhält. Keinesfalls sollten hier deutliche Hinweise auf den ganzjährigen Schutz und die langjährigen Bemühungen fehlen, diesen Fisch wieder bei uns heimisch zu machen. Es gilt, falsche Begehrlichkeiten zu verhindern, die die bisherigen Erfolge schnell zunichte machen könnten. Wenn darüberhinaus solche Berichte zu einer Sensibilisierung der Leser beitragen, wäre das ein Erfolg. Die Vermittlung von Grundkenntnissen i(Unterschied Lachs - Forelle) ist selbstverständlich auch wichtig.

Ich ruder also etwas zurück und mache aus meinem "KONTRA" ein eingeschränktes "PRO". :wink:

Gruß, Werner

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