Es ging – wie heuer schon einmal an den Schwarzen Regen nach Regen!
Die Grundvoraussetzungen waren super – das Wetter war, wie bereits vom Wetterdienst gemeldet, noch einmal traumhaft – Sonnenschein den ganzen Tag!

Jedoch ging der Tag durchwachsen los:
Jondalar und ich haben uns um 9.00 Uhr in Regen getroffen. Obwohl wir 2 Tage zuvor an der Tageskarten-Ausgabestelle schon angerufen hatten und uns gesagt wurde, dass es noch genügend Lizenzen gibt, kam ich an und Jondalar verzog schon das Gesicht! Als ich fragte was los sei, erzählte er mir, dass es nur noch eine Karte gegeben hat, weil irgendwer einen Packen Tageskarten am Vortag gekauft hat – man bedenke: für Oktober, obwohl da die Forellen schon gesperrt sind?!?!

Naja, wir also rein ins Auto und Regen und Zwiesel auf der Suche nach einer Tageskarte unsicher gemacht! Man möchte gar nicht glauben wie gefragt diese Tageskarten sind – überall ausverkauft!

Nach einer knappen Stunde Suche konnte es dann aber losgehen – direkt an den ersten Hotspot!
Dieses Mal habe ich auf Jondalar gewartet, bis er sein Zeug zusammengebaut hatte – nicht, dass ich ihm am Anfang schon wieder die Guten weg fange

Habe die Pause genutzt und noch ordentlich Brotzeit gemacht!


So – endlich konnte es losgehen und wir waren beide bereit für unzählige Fische, die unsere Fliegen wie verrückt von der Wasseroberfläche pflücken! Im Schwarzen Regen fängt man ja erfahrungsgemäß immer viel – nur die Großen muss man sich schwer erarbeiten!

Auf dem Weg zum ersten Spot, sahen wir schon dutzende Fische im Wasser stehen – jedoch alles Weißfische (Aitel, Nasen und dergleichen) und keine Forellen in Sicht! Auch die Äschen – die am Ende der Saison erfahrungsgemäß viel aktiver sind - musste man suchen.
Trotzdem voller Elan fingen wir an, die Fliegen durch die Luft zu peitschen! Besonders bei mir war es am Anfang mehr peitschen als werfen – ich war wohl etwas eingerostet. Voller Motivation bin ich gleich mitten ins Wohnzimmer der Forellen gestürzt und habe mir gleich das Leben selbst schwer gemacht

Jondalar probierte es – scheinbar in weiser Voraussicht – mit einer kleinen Fliege im Braunton und ich mit einer Adams, welche im Regen eigentlich ein Fanggarant ist. Ich gehe davon aus, dass Jondalar bösartigst Informationen zurückgehalten hat



Es war uns beiden schnell klar, dass sich mit der anderen Jahreszeit, den deutlich gesunkenen Temperaturen und den merklich weniger gewordenen Bachforellen (vermutlich sind schon viele auf dem Weg zu den Laich-Revieren), das Nahrungs- und Beißverhalten doch merklich umgestellt hatte im Vergleich zum Sommer!
Jetzt hieß es ausprobieren: Angefangen mit dem Thema Sichtigkeit des Vorfaches über die unterschiedlichsten Fliegengrößen und Farben variierten wir ständig! Es wurde nur noch mit 12er FC-Vorfach gefischt und bei den Fliegen kristallisierten sich – auch durch ein paar schlüpfende Fliegen in entsprechenden Farben - schnell kleine schwarze und braune Fliegen heraus! Die Adams, die normal am Regen immer eine Bank ist, blieb auch nach mehreren Versuchen im Laufe des Tages komplett unberührt!!!

Es waren knapp 2 Stunden vergangen und jetzt – mit angepasstem „Werkzeug“ konnte es richtig losgehen! Die Bisse kamen jetzt auch regelmäßig und regelmäßige kräftige Rufe übers Wasser: „Hook On“ zeigten, dass die Fische tatsächlich noch vorhanden waren. Hauptsächlich fingen wir Äschen, so um die 20-25cm. Bachforellen in der gleichen Größenordnung gingen nur sehr spärlich, aber trotzdem regelmäßig!


So konnten Jondalar und ich kurz vor der mittäglichen Brotzeit jeder noch – neben einigen kleinen - eine relativ schöne Äsche mit knapp über 30cm fangen, was uns ziemlich zufrieden stimmte! Beim Fototermin der 33er Äsche ist mir allerdings die Kamera ins Wasser gefallen

D.h. es gibt dieses Mal nicht wirklich viele Fotos von unserer Tour – nur noch ein paar wenige Handy-Pics.

Nach dem Mittag ging es mit dem Auto ab zum nächsten Spot. Hier stand die Sonne hoch am Himmel – einfach traumhaftes Wetter!

Beim Fußmarsch zum Hotspot sahen wir eine schöne Ü30-Bachforelle und wir warfen sie auf Sicht an! Wir hatten zwar nicht an einen Biss geglaubt, aber die Forelle schoss, genau wie drei mittlere Weißfische, sofort auf die schwarze Fliege zu… die Forelle gewann das Wettrennen und pflückte die Fliege von der Oberfläche! Der Anschlag kam sofort und…Vorfach ab! Durch die Werferei war ein Knoten im Vorfach und an dieser Stelle ist sie dann gerissen

Also neues Vorfach ran und ab ins Wasser! Jondalar weiter oben ins Wasser und ich 100m dahinter! Man merkte auch gleich, dass es erfolgreich weiter geht… von Jondalar hörte ich zwei- oder dreimal: „ Des gibt’s doch ned!“ Die Fische bissen also, aber blieben nicht hängen. Ich hatte mehr Glück, denn ich konnte meinen ersten Biss an der neuen Stelle direkt verwerten. Die schwarze Fliege trieb auf mich zu und zwei Meter vor meinen Füßen stieg die Äsche, die ich trotz Pol-Brille vorher nicht sah! Sofort kam der Anschlag und: „Hook On“ – eine wunderschöne 36er Äsche hing fest am Haken. Meine erste maßige Äsche und ich bin schon gespannt, ob die geräuchert wirklich so gut schmeckt, wie alle sagen!

Ansonsten kamen doch in regelmäßigen Abständen die Bisse und es blieben noch einige „Zwerge“ hängen.

Es zeigte sich aber, dass umso weiter die Sonne absank auch das Beißverhalten der Fische nachließ. Sobald die Sonne um ca. 17 Uhr hinter den Bäumen verschwunden war, ging so gut wie gar nichts mehr und wir machten uns auf den Rückweg zum Auto!
Auf dem Weg dort hin diskutierten wir, ob wir die Saison nun endgültig beenden sollen, denn es war jetzt schon ziemlich finster?! Nachdem wir jedoch unsere Pol-Brillen abgesetzt hatten, wurde es gleich um einiges heller und es gab immer noch eine Stelle, die mir Jondalar noch zeigen wollte! Diese hatten wir bisher zeitlich nie geschafft! Und das sollte die beste Idee des Tages sein!
Dort angekommen sahen wir schon die Fische steigen! Sofort zwei Plätze gesucht und die Fliegen ins Wasser! Was soll ich sagen – es war wie zu den besten Sommerzeiten - es kam Biss auf Biss! Das meiste waren Äschen – einige knapp an der 35er-Schonmaß-Grenze! Es ließen sich sogar noch ein paar Bachforellen überreden, aber auch alle nur knapp ums Schonmaß und zum Entnehmen deutlich zu klein! Es hat aber einfach irre Spaß gemacht!

Jondalar war dann schon in Aufbruchsstimmung, ich stand allerdings gerade mitten in der reißenden Strömung



Im großen und ganzen war unser letzter Fliegenfischer-Trip für diese Saison zwar nicht so erfolgreich, wie sonst gewohnt… doch das traumhafte Wetter, das glasklare Wasser, die herbstliche Atmosphäre und die trotzdem zahlreichen Fische haben uns wieder einen unvergesslichen Angeltag beschert!
Hier waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal!