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Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Salar
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Beitrag von Salar » 08 Dez 2003 18:20

Nachdem ich am vergangenen Sonntag wieder einmal zusehen mußte, wie sorglos, zum Teil verachtend, Angler mit untermäßigen Fischen umgehen (in diesem Fall waren es zwei untermaßige Zander) hielt ich es für angebracht einzuschreiten. Der Versuch endete kläglich. Die zwei sogenannten Angler-Kollegen machten mir unmißverständlich in einem gebrochenem Deutsch klar, was sie von mir hielten!
Ich mache mir hierüber auch weiterhin meine Gedanken und komme langsam, zu der Überzeugung, dass diese "Kochtopffischer" es verdient hätten, gegenüber der zuständigen Fischerzunft Rede und Antwort zu stehen.
Wie seht ihr das??
:mad:
"Das Angeln froh genießen, ist der Vernunft Gebot, man lebt ja nur so kurze Zeit und ist so lange tot".

kuestenfischer
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Beitrag von kuestenfischer » 08 Dez 2003 23:28

Bei einigermaßen vernünftigen leuten erreichst du mit einer freundlichen ansprache etwas - bei den von dir geschilderten typen ist wohl eher mit dem verlust des eßzimmers oder ähnlichem zu rechnen.
einzige konsequenz: polizei
aber auch dieser schritt fordert zivilcourage - du bist vermutlich der einzige zeuge..........
trotzdem oder gerade deshalb
gut gemacht
Lieber verrückt, als einer von euch!

Bernie
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Beitrag von Bernie » 09 Dez 2003 02:13

@Salar: Bei allem Frust: Ruhig bleiben.
Erst mal weggehen.
Und: Jetzt kommt Dein Mut: Nach ein paar Tagen die Leute persönlich (in ihrer Wohnung) vorsichtig ansprechen... Ruhig! Stell Dich doch vor als Mitlied im ASV. Du! willst beraten. OK. Gehört Mut dazu!
Ergebnis: Ein großes Wunder!

Bernie

[ 09. Dezember 2003: Beitrag editiert von: Bernie ]
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Beitrag von Just » 09 Dez 2003 02:39

Hi Salar, da die direkte Kontaktaufnahme (mit den entsprechenden Hinweisen) gescheitert ist, solltest Du, wenn möglich, versuchen, es über den Verein zu regeln - Anhörung und Verwarnung, im Wiederholungsfall Kartenentzug bzw. -sperre. Die Behörde ist eigentlich ultimo ratio, also die letzte Möglichkeit, wenn nix mehr geht.
Bei einer (auch verbalen) Bedrohung allerdings hätte ich sofort das Handy bemüht und die entsprechende Nummer der Polizei gewählt, mit der Bitte, die Fischereipapiere der "Kameraden" zu überprüfen. Eine Beweisführung in dem von Dir geschilderten Fall dürfte schlecht möglich sein, aber ein Auftauchen von uniformierten Beamten wirkt oft schon Wunder.

Bernie
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Beitrag von Bernie » 09 Dez 2003 02:55

@Just: OK dein Beitrag.
Doch sag mal, ist es wirklich! so schlimm bei euch?
Nützt ein persönlich gesprochenes Wort nichts mehr?

Oder - will es keiner mehr sprechen?

Schade, wenn es so ist!

Bernie
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Beitrag von Snoeker » 09 Dez 2003 10:37

@Bernie: Sorry dass ich das jetzt so sage, aber in meinen Augen bist Du manchmal ein hoffnungsloser Romantiker (was nicht unbedingt negativ ist). Das mit der Polizei funst so auch nicht. Ich hatte da diesem Sommer so meine Erfahrungen. Wilde Feten am Wasser, mit den Autos Kreise ziehen in der Wiese, Lagerfeuer schueren, Flaschen an den Steinpackungen zerdeppern und eine Menge Unrat hinterlassen. Hab ich doch bei der Polizei angerufen und da sollte doch auch wer kommen (Anruf ca. 21.00) um 1.30 hab ich dann das Aalfischen beendet und von den Polizisten hab ich nichts gesehen. Soviel zu den Freunden und Helfern.

Es ist aber von Inspektion zu Inspektion unterschiedlich. In Hilpoltstein (ca. 8 km von Roth entfernt) sind sie super hinterher. Kein wildcampieren, kein ausdehnen der Fangzeiten, regelmässige Kontrollen.

Grüsse

Rainer
Tight Lines & Grüsse

Rainer

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Beitrag von Karsten » 09 Dez 2003 11:30

Hallo!
Bei unsunterstütz die wasserschutzpolizei die Fischereiaufsicht, und wenn die informiert werden kommen sie. Schließlich haben die ein Interesse daran, das alles am, auf und im Wasser in Ordnung geht.
Gruß Karsten
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Christus ist ein Weg.
Der rechte Weg führt zur Wahrheit.
Der Schlüssel zur Wahrheit ist der freie Geist.

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Beitrag von Just » 09 Dez 2003 12:10

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Doch sag mal, ist es wirklich! so schlimm bei euch?
Nützt ein persönlich gesprochenes Wort nichts mehr?<HR></BLOCKQUOTE>Bei uns direkt ist es zum Glück noch nicht so schlimm. Auch die Polizei war bisher nach einem Anruf ziemlich schnell vor Ort.
Von anderen Fischern (Gewässeraufsehern usw.) weiss ich aber, dass es mit einigen Leuten aus dem osteuropäischen Sprachraum tlw. allergrösste Schwierigkeiten gibt - das geht bis zu Gewaltandrohung.
Wir selbst hatten vor ein paar Jahren einen regelrechten Kriminalfall. Es kamen damals immer etliche Gastfischer aus der Sippe der Sinti oder Roma aus dem Bayreuther Raum zu uns zum Fischen - angeblich, weil wir einen so guten Aalbestand haben.
Im Fichtelgebirge entspringen aber vier nicht gerade uninteressante Flüsse, nämlich Main, Naab, Eger und die Saale. Was machen die Leute also an unserem vergleichsweise popeligen Gewässer ?
Es kam dann mehr oder weniger durch die erhöhte Aufmerksamkeit und das Erinnerungsvermögen einer Kartenausgabestelle im Bayreuther Raum raus, dass sämtlich Fischerausweise der Leutchen gefälscht waren - und zwar so perfekt, dass man das auf den ersten Blick nicht erkennen konnte. In diesem Zusammenhang wurde damals eine Fälscherwerkstatt im Ruhrgebiet ausgehoben, die sich wohl auf Ausweise spezialisiert hatten.
Die Kameraden hatten sogar die Dreistigkeit, nach diesen ganzen Vorfällen nochmal bei uns aufzutauchen. Allerdings waren wir inzwischen von der Polizei gebeten worden, sie in diesem Fall zu verständigen. Das geschah auch, allerdings dauerte den "Wartenden" die Kartenausgabe wohl etwas zu lange, sie haben das Weite gesucht und sind seitdem nicht mehr aufgetaucht.
Wenn Du solche Rudel, egal welcher Nationalität, am Wasser sitzen siehst, dann überlegst du dir zweimal, ob du zum Kntrollieren hingehst.

Bernie
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Beitrag von Bernie » 09 Dez 2003 21:52

@Just: Auch wenn ich als "Blauäugig", dumm etc. hingestellt werde: Ich stehe darauf: Ein ruhiges, sachliches Gespräch bringt mehr als eine Anzeige.
Natürlich ist es nicht Sache der freiwilligen Fischereiaufseher sich körperlichen Gefahren auszusetzen.
Dafür gibt es Mittel: Fotos, Berichte / Protokolle etc. = Anzeige.
Was unsere Justiz daraus macht (oder nicht) ist außerhalb unserer Gewalt.

In meinem Heimatverein haben wir das Glück einen Polizeibeamten als Fischereiaufseher zu haben. Da gibt es keinerlei Probleme.

Bernie

[ 09. Dezember 2003: Beitrag editiert von: Bernie ]
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Beitrag von Just » 10 Dez 2003 01:32

Tja Bernie, auch die besten Aufnahmen nutzen manchmal nix - in Bayern gehen die Uhren eben anders, da bin ich gerade erst wieder mit der Nase draufgestossen worden - und zwar ziemlich derbe. Ich glaube, soviel meiner Selbstachtung ist noch nie "auf der Strecke geblieben", wie in diesem speziellen Fall. Ich musste mir, als Funktionsträger im Verein, fast die Zunge abbeissen.
"Saludos Amigos" sagte mal ein kurzfristiger bayerischer Ministerpräsident mit inbrünftiger, äh -brünstiger Überzeugung. Es hat ihn seinen "Job" gekostet, nur weil er das offiziell gelebt hat, was tagtäglich im Verborgenen praktiziert und toleriert wird - aber das war vielleicht sein Fehler. "Tue Schlechtes und hoits Mei" wäre vielleicht richtiger gewesen ...
Mein Verhältnis zu der jagenden Bevölkerungsschicht ist jedenfalls nachhaltig gestört - vielleicht auch zerstört - meine Achtung verdient man sich, die kann man nicht erzwingen.

Harry1
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Beitrag von Harry1 » 10 Dez 2003 19:28

@ salar,
wie sorglos sind die beiden Angler denn mit den untermaßigen Zandern umgegangen?

An die anderen Kollegen, was ihr in salars Aussage interpretiert kann ich nicht so richtig nachvollziehen.

Wenn die Beiden die du salar nicht genau beschrieben hast die Zander in eurem Gewässer vorsätzlich abgeschlagen haben sollten, liegt es klar bei dir zu Handeln.

Haben Sie die Fische abgeschlagen? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
mfG. Harry1

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Beitrag von Just » 10 Dez 2003 21:28

Es geht nicht nur ums Abschlagen, Harry1. Wenn z.B. jemand einen Fisch vorsätzlich im hohen Bogen wieder ins Wasser befördert, mit Gewalt tiefgeschluckte Haken rausoperiert, ohne den Fisch vorher abgeschlagen zu haben oder den Fisch ewig lang am Ufer behält, zwegens Fotos o.ä., dann ist ihm Ärger mit mir gewiss.

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Beitrag von Wallerhunter » 11 Dez 2003 09:25

Hallo zusammen.

Hier wären wir wieder bei meinem Lieblingsthema. Ich verstehe nicht, warum immer noch Leute glauben, das wir durch freundliches reden weiterkommen bei solchen Klientel.Erst vorgestern wurde ich von einem Nachbarn angerufen, der an einem Fluss kontrolliert, der durch unser Dorf fliest. Er hatte Osteuropäer kontrolliert, die beim Schwarzfischen waren.Daraufhin wurde er attakiert und suchte Schutz in seinem Auto. Die sofort alarmierte Polizei kam einfach ewig nicht. Erst als ich mit dem von mir ebenfalls alarmierten Jagdpächter und seinen zwei Hunden bei ihm eintraf, konnten wir die Situation unter Kontrolle bringen. 1 1/4 Std. nach seinem Anruf traf dann auch die Polizei ein. Was hätte da alles passieren können? Er konnte nicht mal wegfahren, da sie ihm die einzig mögliche Ausfahrt versperrten.
Daraus sehe ich mal wieder, das wir Aufseher ein sehr schweres und gesunheitsgefährdendes Amt ausüben.
Die Zeiten immer grösser werdender Gewaltbereitschaft(nicht nur von ausländischen Mitbürgern) lassen kein ruhiges klärendes Gespräch mehr zu.
Alle Aufseher sollten bitte an ihren eigenen Schutz denken, soweit es das Gesetz erlaubt.

Petri Wallerhunter
Eat, sleep go fishing!

The worst day fishing is better than the best day working!

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