Komplementärfarben

Kein Blech schreiben - hier geht's um Gummi & Co.

Moderator: Thomas Kalweit

Antworten
Benutzeravatar
Thomas Kalweit
Administrator
Administrator
Beiträge: 7832
Registriert: 15 Okt 2002 03:01
Wohnort: Singhofen
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Thomas Kalweit » 21 Sep 2006 16:02

Kürzlich las ich einen interessanten Artikel übers Hegenenfischen (Anfang Oktober gehts zum Carwitzer See [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ). Für die fängigsten Nymphen werden oft die Komplementärfarben zur Farbe des Wassers gewählt:

grünliches Wasser -> Köderfarbe rosa bis violett

blaues Wasser -> gelbe, rote, orange Nymphen

gelblich-braunes Wasser -> türkisfarbende Köder

Ein schöne Theorie! Hat jemand ähnliche Erfahrungen beim Wobblerangeln gemacht?

Da erinnere ich mich an einen norwegischen Fliegenfischer, der mir mal was übers Lachsfischen erzählt hat (habe ich hier schon zigmal erzählt, weils so schön ist nochmal [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ). Der wählte seine Fliegen immer nach den Farben des Flusses aus - eisblaues Wasser mit goldgelbem Herbstlaub, dazu schwarzweiße Granit-Kiesel, die am Grund poltern. Da war die Fliege fast schon gebunden... Nichts durfte den König des Fluisses in seiner Umwelt stören, auch nicht die Fliege - also nichts mit Komplementärfarben [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img], oder ...???
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

Booby
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 221
Registriert: 30 Aug 2006 03:01
Wohnort: Karlsruhe

Komplementärfarben

Beitrag von Booby » 21 Sep 2006 17:35

Ja.

Das ist eine interessante These.
Ich bin ab und zu in Tschechien an einem Hochmoorsee mit extrem braunem Moor-Wasser zum Hecht-Spinnfischen.

Die Hechte bissen sehr gut nur auf meinen türkisfarbenen Manns Wobbler, den gleichen Wobbler in anderen Farben ignorierten sie.


Gruß Jürgen

Benutzeravatar
Flo86
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1280
Registriert: 16 Dez 2002 03:01
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Flo86 » 21 Sep 2006 17:43

Echt interssant, wahrscheinlich fange ich deswegen so wenig auf Wobbler, weil ich keine türkisfarbenen besitze [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .
"In einer Million Jahren, ja schon in tausend wird der Mensch wieder Kohlenstoff sein", [...] "Weil er dumm ist. Und auch Gentechnik wird ihm nicht helfen."
-Steve Jones-

Benutzeravatar
Thomas Kalweit
Administrator
Administrator
Beiträge: 7832
Registriert: 15 Okt 2002 03:01
Wohnort: Singhofen
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Thomas Kalweit » 21 Sep 2006 17:53

Komplementärfarben haben den stärksten Kontrast zueinander und verstärken sich gegenseitig in der Farbwirkung. Das wird auch in der Werbung genutzt - Fleisch wird immer vor grünem Salat abgebildet [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] . Ähnlich ist es vielleicht auch bei den Fischen...
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

Benutzeravatar
Flo86
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1280
Registriert: 16 Dez 2002 03:01
Wohnort: Würzburg
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Flo86 » 21 Sep 2006 20:17

Ja, aber ob das die Fische besonders reizt? Hat dazu sonst noch jemand Erfahrungen gesammelt?
"In einer Million Jahren, ja schon in tausend wird der Mensch wieder Kohlenstoff sein", [...] "Weil er dumm ist. Und auch Gentechnik wird ihm nicht helfen."
-Steve Jones-

Benutzeravatar
Jondalar
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2405
Registriert: 09 Nov 2004 03:01
Wohnort: Irlbach,bei Straubing
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Jondalar » 21 Sep 2006 23:24

An der Oberfläche mag das ja stimmen. Doch wird ab 5m die Farbe rot bereits so abgeschwächt, dass es praktisch nicht mehr wahrzunehmen ist. Grün ist ab ca. 15m dran danach bleiben nur noch Gelb und Blau über, die dann auch immer schwächer werden. bis unser Köder schließlich schwarz wird.
Der wird wirklich schwarz.:-)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Komplementärfarben da die ausnahme machen.

Der türkisfarbene Wobbler ok. Aber eine Rosa oder violette Nymphe? Die erscheinen dann eben schwarz, wenn sie zu tief gefischt werden.

Doch wer weis schon wie Fische sehen. [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]
[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

[ 21. September 2006: Beitrag editiert von: Jondalar ]
Grüsse von der Donau

duli
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 317
Registriert: 09 Aug 2006 03:01
Wohnort: Nord Baden aber gebürtiger Oberbayer

Komplementärfarben

Beitrag von duli » 22 Sep 2006 10:21

Das mit den Farben ist immer so eine Sache!
Jetzt mal Auf das Hegenefischen bezogen kann ich nur von meiner Erfahrung
Vom Walchensee berichtigen das dort immer gut Schwarz –Rot mit Schwarzen hacken oder Goldhacken lief.
Aber es gab Wochen da ging darauf nix und man fing zu Testen an.
Plötzlich fing man auf Pink 3-4 Tag lang und dann wieder nix.
Neue Farbe dieses mal war es dann Blau mit Neon-Grün kurz darauf fing man auf Violett .

Nach langen Überlegungen mit Kollegen die fast Täglich auf dem See sind , kamen wir zu dem Entschluss das Renken und Saibling auch in der Tief eine Unterschied in der Farbe feststellen können . Aber wie das vonstatten geht Weis ich nicht ?

Jedenfalls wenn die üblichen Farben nicht laufen ,test ich erst immer die Verrückten
Farben .

Das Gegenteil erleb ich hier am Rhein ,
beim Zanderfischen seit 4 Jahren hab ich auf Schockfarben kein 10 Fische gefangen ,
sonder nur Naturnachbildungen oder mit Glitter versehen Gummifische .
Ich denke die sind lernfähig die Zander !

Mal sehn wie sich das so weiter entwickelt .

Georg Baumann
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 375
Registriert: 09 Okt 2003 03:01

Komplementärfarben

Beitrag von Georg Baumann » 22 Sep 2006 15:38

Ich hab' auch schon genau die gegenteilige Theorie gehört. Da fischt ein Angler immer die Farbe, die das Wasser ungefähr hat. Also grünliches Wasser, grünlicher Köder. Warum? Weil seiner Meinung nach die silbernen Flanken der Beutefische die Farbe reflektieren. Das heißt, eine Plötze sieht in dem Fall unter Wasser grünlich aus und nur so kennt - und frisst - sie der Hecht.
Die Theorie hat so ihre Haken. Warum fischt er dann nicht gleich mit Naturdekors, die ja ebenfalls reflektiern müssten? Und warum fangen dann Schockfarben manchmal so gut? [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img] [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
Da ist nur eins sicher: Grau ist alle Theorie ... [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]
Immer dicke Fische!
Georg

Benutzeravatar
Thomas Kalweit
Administrator
Administrator
Beiträge: 7832
Registriert: 15 Okt 2002 03:01
Wohnort: Singhofen
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Thomas Kalweit » 22 Sep 2006 15:57

Die Sache mit den Komplementärfarben finde ich aber trotzdem sehr interessant.

Komplementärfarben haben gegeneinander den stärksten Kontrast - in gleichen Teilen gemischt, lösen sie sich aber in farbloses Grau-Weiß auf. Sie verschwinden quasi - fast schon Zauberei.

Interessant ist auch die Wahrnehmung im Gehirn: Schauen wir konzentiert und längere Zeit auf einen roten Punkt und wird dieser plötzlich weggenommen, dann erscheint ein nicht vorhandener güner Fleck vor unserem Auge. Unsere Wahrnehmung gaukelt uns automatisch die ausgleichende Gegenfarbe vor.

Ich könnte mir vorstellen, dass ein Fisch, der den ganzen Tag in grünem Wasser schwimmt, etwas für Rot übrig haben könnte [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

Markus Heine
Regelmäßiger User
Regelmäßiger User
Beiträge: 52
Registriert: 06 Sep 2006 03:01
Wohnort: Singhofen
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Markus Heine » 22 Sep 2006 16:02

Tja, die lieben Farben. Der Roland Lorkowski hatte früher in einem seiner Videos mal im Aquariumversuch festgestellt, dass Hechte am häufigsten grünliche Köder attackieren. Sicherlich hängt das vom Gewässer ab, wobei ich mit grünlichen Ködern und Naturdekors auch sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Ich stelle bei mir auch fest, dass ich immer häufiger zu natürlichen Farben greife, während ich früher sehr viel mit Schockfarben gefischt habe (mein damaliger Liebling: Rapala Jointed in orange). Dennoch fangen Schocker manchmal besser. Woran das liegen mag, weiß ich auch nicht genau. Vielleicht sind grelle Farben einfach besser, wenn man bei den Fischen einen Beißreflex oder ein Revierverteidigungsritual auslösen möchte. Sind die Räuber auf Nahrungssuche, gehen sie vielleicht eher auf natürliche Farben ...
Markus Heine
Stellvertr. Chefredakteur DER RAUBFISCH
Redakteur FISCH & FANG

Benutzeravatar
Jondalar
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2405
Registriert: 09 Nov 2004 03:01
Wohnort: Irlbach,bei Straubing
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Jondalar » 22 Sep 2006 18:31

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Dennoch fangen Schocker manchmal besser. Woran das liegen mag, weiß ich auch nicht genau.
In der Natur gibt es manchmal Albinos die jedoch von vorn herein schlechte Karten haben. Räuber können diese Einzeltiere in einem Schwarm viel besser ausmachen als die normal gefärbten. Das erleichtert den Beutefang erheblich.

Dieses Prinzip nutzen auch die Shocker. Durch die grellen Farben heben sie sich von der breiten Masse der Futterfische ab und der Räuber wird auf unseren Köder aufmerksam.

Dies funktioniert immer sehr gut wenn sich die Futterfische sammeln und sich zu großen Schwärmen zusammenfinden. Hier bei uns in der Donau gibts Laubenschwärme von denen habe ich selber angst. In so einer Situation ist man mit einem Shocker fast immer erfolgreich.

Die meiste Zeit jedoch sind diese Schwärme auf wenige hundert Tiere geschrumpft. Deshalb ist nun ein Naturdekor, gepaart mit einer besonders auffälligen Führungsweise, die bessere Entscheidung.
Grüsse von der Donau

Benutzeravatar
chipsy
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 274
Registriert: 11 Sep 2006 03:01
Wohnort: Karlsruhe
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von chipsy » 29 Sep 2006 04:36

dem was Jondalar sagte
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Dieses Prinzip nutzen auch die Shocker. Durch die grellen Farben heben sie sich von der breiten Masse der Futterfische ab und der Räuber wird auf unseren Köder aufmerksam
kann ich nur beipflichten...

um das Ganze mal auf Gummiköder zu "münzen". Die meisten Erfolge erziehle ich mit Gummis, die eine starke seitliche Kippbewegung haben. Der Gummi hat hierbei eine helle Unterseite und einen dunklen Rücken. Vielleicht beissen die Fische besser, da sie das "blinken" der hell/dunkel Kombi besser wahrnehmen, als "nur" einfarbige Köder. Möglich dass dieses Zusammenspiel einen besseren Beißrefelx auslöst. Aber alles graue Theorie. Was ich aber herausgefunden habe.. Wels steht nicht auf gelbe Köder.. Zumindest nicht der in meinem Aquarium... hahaha (ist nur ein kleiner)man muß schließlich seine "Gegner" studieren... grins

[ 29. September 2006: Beitrag editiert von: chipsy ]
Gruß aus K`he
Hans

Fisherman's friend
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 171
Registriert: 26 Apr 2006 03:01
Kontaktdaten:

Komplementärfarben

Beitrag von Fisherman's friend » 01 Okt 2006 19:49

Hab ich bei Gummifischen schonmal gehört. Man nimmt auch manchmal Gummifische mit helle´m Unterteil und dunklen Oberteil. So erkennen die Raubfische die Gummifische besser.
Gefundene Rechtschreibfehler könnt ihr behalten...

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste