Mais an Enten füttern

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Mais an Enten füttern

Beitrag von fischjäger » 12 Jan 2006 12:00

Hallo zusammen!
Ich bin Jäger und Angler und neu hier und habe eine Frage, auf die ich im Internet keine Antwort finden konnte:
In einem benachbarten Jagdrevier füttert ein Jäger die Enten am Fluss mit siliertem Mais, indem er den Trockenmais am Ufer ins Wasser ausbringt. Das tut er, damit Ratten, Krähen usw. nicht an den Mais kommen, die Enten aber durch ihr typisches Gründeln.
Das habe ich einem befreundeten Angler erzählt, der fast aus den Latschen kippte: Durch den silierten Mais würden doch die Karpfen verenden! Damit konfrontiert, sagte der Jäger, er mache das schon seit Jahren so, und bei ihm habe noch nie ein "Fisch oben geschwommen". Wer von beiden hat Recht? Ist Trockenmais schädlich für unsere Cerviden?
Bereits jetzt vielen Dank für Eure Antworten!

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Thomas Kalweit
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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Jan 2006 15:33

Trockenmais ist für Cypriniden wie Karpfen nicht schädlich. In der Fischzucht werden sie über Jahre problemlos mit trockenem Bruchmais gefüttert. Gequollener, vergärter und gekochter Mais ist nur durch den stärkeren Geruch für die Karpfen anziehender, wahrscheinlich sind dann auch die Nährstoffe im Korn besser aufgeschlossen und so für den Fischorganismus besser verwertbar. Ich nehme an, dass er Hirsche auch kein Problem damit haben [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

[ 12. Januar 2006: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]
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Beitrag von fischjäger » 12 Jan 2006 19:13

Ohje, da bin ich wohl etwas durcheinander geraten...Cerviden, Cypriniden.
Aber vielen Dank für den Hinweis!!!

Das Dezemberheft werde ich mir gleich besorgen! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Auf jeden Fall vielen Dank für die Antworten, ihr habt mir sehr geholfen!

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Beitrag von RaPToR » 12 Jan 2006 22:18

Habe die Ehre, also ich hab gehört, dass Partikel, wenn sie noch nicht gekocht wurden, den Fischen im Magen aufquellen und sie dann verenden können.
Oder irre ich mich da
Gruß RaPToR

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Beitrag von Carpcatcher » 12 Jan 2006 22:24

Arghs.. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Als erstes: Ein Karpfen hat keinen Magen

Zweitens: schau mal, wie lange ein Maiskorn im kalten Wasser braucht, bis es quillt. Die Darmdurchlaufzeit beim Karpfen dürfte ca. 4 Stunden betragen...

Drittens: wo sind die toten Fische an Getreideverladestellen in Häfen?

Trotzdem sollte man Partikel kochen - den Grund hat Thomas ja geschrieben.

Tatsache ist allerdings, dass Hartmais sich unter sehr ungünstigen Umständen im Karpfendarm verkanten kann, wenn dieser durch einen starken Laichansatz sowieso schon etwas gepresst wird.

Gruß
Jürgen
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Mais an Enten füttern

Beitrag von Emskopf » 17 Jan 2006 20:00

Ich sehe da eher ein anderes Problem. Und zwar wenn der Mais irgendwann mal einen Haken hat. Dürfte für beide Parteien recht unangenehm werden (Ente und Angler)

[ 17. Januar 2006: Beitrag editiert von: Emskopf ]

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Beitrag von RaPToR » 17 Jan 2006 20:09

Tschuldigung, aber was ist ein Hacken? [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
Gruß RaPToR

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Beitrag von Emskopf » 17 Jan 2006 20:11

Nen Angelhaken meint ich natürlich sry

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Beitrag von fischjäger » 18 Jan 2006 12:47

Hallo!
...das habe ich bei meiner Recherche zum Thema übrigens noch gefunden:
Food from Bavaria.
Dort ist zu lesen, dass die 2- und 3-jährigen Zucht-Karpfen mit allerlei Leguminosen, Getreide, aber gerade nicht mit Mais gefüttert werden.
Vielleicht hat RaPToR (Aufquellen der Mais-Partikel) doch Recht? Genau das hat nämlich mein bekannter Angelkollege auch behauptet!

[ 18. Januar 2006: Beitrag editiert von: fischjäger ]

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Beitrag von Karsten » 18 Jan 2006 13:02

..... und außerdem ist das eine Verschandelung der Umwelt. der Mais, beeinträchtigt eventuell nicht nur die Fische, sondern, wenn erdann mal gärt oder anderweitig zersetzt wird, das Gewässer.
Soweit ich noch weis, hatte Just (alter User) auch immer diese Probleme mit den Jägern.
Gruß Karsten
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Beitrag von Thomas Kalweit » 18 Jan 2006 13:03

@fischjäger: Ich habe für Dich einmal in der einschlägigen Fachliteratur nachgeschlagen, damit Du ruhiger schlafen kannst [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] :

Kurt Kunze, Die Bewirtschaftung von Karpfenteichen: "Als Futtermittel dienen: Alle Getreidearten und Mais, Hülsenfrüchte..." "Alle pflanzlichen Futtermittel, außer der Kartoffel, können ungekocht verabreicht werden, da sich erwiesen hat, dass der Futtererfolg im gekochten Zustand nicht höher ist."

Josef Hofmann, Der Teichwirt: "Mais wird als Karpfenfutter gerühmt. Gibt man dem Karpfen mehrere Futtermittel zur Auswahl, so nimmt er am liebsten Maisschrot."

Jetzt beruhigt!?
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Beitrag von Carpcatcher » 18 Jan 2006 13:05

Es ist definitiv falsch!

Ich kenne Fischzüchter persönlich, die Mais ungequollen füttern - ebenso alle Züchter im Osten Europas.

Probiere es doch selbst aus und lege ein Maiskorn in ein Glas Wasser..

Ah zu spät - danke Thomas...

Gruß

Jürgen

[ 18. Januar 2006: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]
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Beitrag von fischjäger » 18 Jan 2006 13:11

@Thomas Kalweit: Vielen Dank Endlich mal wieder schlafen! [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

An alle herzlichen Dank, die sich diesem Thema gewidmet haben!

P.S.: @Karsten: Was heisst hier "diese Probleme mit Jägern...?" [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Ich geh' jetzt erst mal schlafen.

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