Brownbow-Forelle

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Beitrag von Thomas Kalweit » 06 Jan 2006 11:58

Forscher haben einen triploiden Hybriden aus weiblicher Regenbogenforelle und männlicher Bachforelle gezüchtet (BROWN trout X RainBOW trout). Diese Brownbow-Kreuzung ist steril und kann sich nicht fortpflanzen. Sie könnte dann anstatt Bach- und Regenbogenforelle als Besatzfisch eingesetzt werden und würde somit keine Gefahr mehr für die heimischen Bachforellen darstellen. Info: Durch den Bachforellenbesatz der vergangenen Jahrzehnte wurden weltweit viele Wildbestände der Forelle genetisch verfälscht. Die Brownbows würden dann in den Gewässern neben den einheimischen Forellen bestehen.

Was haltet Ihr von der Idee?
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Beitrag von Karsten » 06 Jan 2006 12:28

Hallo!
Einen "künstlich" erzeugten Fisch der sich nicht vermehren kann zu besetzen halte ich für Unsinn. In Mastbetrieben und Forellenseeanlagen, mag das ja noch angehen, aber nicht in natürliche Gewässer. Der Gewinn für die Natur wäre gleich Null. Außerdem würden so nur noch Nahrungskonkurrenten für die anderen Forellen entstehen.
Gruß Karsten
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Beitrag von Thomas Kalweit » 06 Jan 2006 12:38

Das Problem ist heutzutage ja, dass Bachforellen aus Dänemark in Süddeutschland besetzt werden - und umgekehrt. So wurden die ganzen perfekt angepassten, regionalen Bachforellenstämme durch die genetische Durchmischung fast ausgerottet. Die Nahrungkonkurrenz entsteht sowieso - ob ich nun Brownbows oder gebietsfremde Bachforellen besetzte. Tatsache ist: Besetzt wird trotzdem, denn die Angler wollen was fangen [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] . Das soll nicht heißen, dass ich ein Befürworter der Kreuzungen bin - eher im Gegenteil. Ist nur ein interessanter Denkansatz.
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Beitrag von Jondalar » 06 Jan 2006 13:36

Ich wäre da ein wenig skeptischer. Unsere Flüsse und Seen sind ja doch schon geplagt genug. Der Zustand, wie er vor 50 Jahren noch anzutreffen war wird nie mehr wieder hergestellt werden können. Was sollen da die Hybriden in unseren Flüssen?
Dein Argument, dass die Angler was fangen wollen, finde ich auch etwas zweideutig. Natürlich wollen wir alle etwas fangen wenn wir zum angeln gehen. Jedoch das wir aus unseren Flüssen einen Put and Take Park machen, sollten wir möglichst vermeiden.
Die heimischen Arten, welche ja immer noch ablaichen, könnten durch die fortpflanzungs unfähigen ersezt werden, da diese Krankheiten evtl. besser überstehen. Also bleibt unterm Strich weniger für die Anlger über.
Sowas ist eben schlecht einzuschätzen und ist eben nur Spekulation.Wie solche Eingriffe ins Ökosystem sich auswirken können ist in Australien schön zu beobachten. Dort gehts mittlerweile drunter und drüber.
Doch wenn diese Forellen billiger sind als die heimischen Arten, wird sich diese Entwicklung schlecht aufhalten lassen.
Grüsse von der Donau

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Beitrag von Hartmut » 06 Jan 2006 13:47

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Das soll nicht heißen, dass ich ein Befürworter der Kreuzungen bin - eher im Gegenteil. Ist nur ein interessanter Denkansatz.
Ich frage mich, wo ist eigentlich der Unterschied zwischen den so verpönten Forellenpuffs und unseren Besatzmassnahmen? Ob die Fische in ein "unnatürliches" Vereinsgewässer oder in ein komerzielles Wasser gesetz werden macht doch keinen Unterschied, so lange es in unseren Gewässern für die einheimischen Arten keine Laichmöglichkeiten gibt.
Viel wichtiger als künstlich angepasste Fische ist doch die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands unserer Gewässer.

Ich kann mich an Berichte erinnern, dass die Hybriden größer werden und aggresiver als die einheimischen Arten sein sollen. Wenn diese unfruchtbaren Fische die Stand- und Laichplätze der einheimischen Arten auch noch verdrängen, geht der Schuß, wie schon so oft, wenn der Mensch klüger als die Natur sein wollte, nach hinten los.

@Thomas,darfst Du heute arbeiten?

Grüße

Hartmut

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Beitrag von Hartmut » 06 Jan 2006 15:00

@Thomas, heute ist bei uns der Abschluss von Weihnachten, die heiligen drei Könige. Der weihnachtliche Winterschlaf ist ab morgen vorbei. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Und das wird gefeiert!

Grüße

Hartmut

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Beitrag von Thomas Kalweit » 07 Jan 2006 02:03

Ihr habt sicher Recht. Nur in der Vergangenheit wurden in unserer Fließgewässer auch massenweise Regenbogenforellen ausgesetzt, die sich nur im Hochgebirge überhaupt vermehren konnten. Auch in der VErgangenheit wurden schon Tigerforellen und Elsässer Saiblinge (ebenfalls Kreuzungen) fleißig bei uns besetzt. Ich halte überhaupt nix von Besatz, nur bei der in Deutschland üblichen Intensiv-Entnahme funktioniert es leider nicht anders. Es geht hier einfach um die wirtschaftliche Existenz der Vereine und Pächter...

@Hartmut: Natürlich muss ich arbeiten... [img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]
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