Richtiger Besatz

[Eisangler]

An unserem Gewässer wird zur Zeit das Thema
Besatz heiß diskutiert.
Es handelt sich um ein 8 ha großes Privatgewässer, einen ehemaligen Baggersee, etwa 9m (an den tiefsten Stellen) tief, mit klarem Wasser. Der See wird seit etwa 35 Jahren befischt.
Es gibt Karpfen en masse, die vor 3 Jahren gestzten Schleien tauchten kaum auf, sind wohl durch den hohen Karpfenbestand verdrängt.
Dieses Jahr fällt mir auch der enorm hohe Barschbestand (verbuttet) auf, Hecht und Zander läuft nach einem gutem letzten Jahr gar nicht.
Der Gewässerverwalter regelt den Besatz alleine, er entscheidet also, was und wieviel gesetzt wird. Im Frühjahr sollte Mischbesatz rein, der ist aber angeblich umgekippt, also ließ er Regenbogenforellen setzen... 5 Zentner a 800 - 1000 g.
Die Rentner freuten sich und fischten die Dinger in 5 Tagen ab. Sinn und Nutzen der Aktion gleich Null!!!
Zander ist sicherlich in so einem klaren Gewässer nicht ganz richtig, der Hecht sollte eher mal unter den Barschen aufräumen,
leider ist der aber leichter zu fangen und wenn die Rentner das Spitzkriegen, gibt´s n großes Schlachtfest und alles war für die Katz.
Also doch Zander???
Wie seht ihr das Ganze???
Ist vielleicht sogar jemand aktiv bei Besatzmaßnahmen eingebunden und kann etwas aus dem Nähkästchen plaudern???
Gruß
OLE

[Stefan von Hatten]

Hi Ole,

was denn - und davon will ich eine Jahreskarte? ;-)

BTW - Thomas ist bestimmt Fachman dafür - schreib ihn doch mal an...

Petri!

Stefan

[Thomas Kalweit]

Ne Antwort lässt sich aus der Ferne kaum geben - nur ein paar Grundregeln:

- führt eine Fangstatistik! Und dann setzt jährlich maximal 1/3 des entnommenen Ertrages nach - aber nur von den Fischarten, die sich nicht gut im Gewässer fortpflanzen. Hecht, Barsch, Weißfische müssen also in der Regel nicht besetzt werden. Mit einer Fangstatistik hören die Diskussionen auf, mit der Drittelregel ergibt sich der Besatz zwangsläufig.

- die Bestzfische sollten möglichst Jungfische sein. So habt Ihr bei gleichem Gewicht eine viel höhere Stückzahl. Und der BEsatz hat überhaupt eine Chance sich dem Gewässer anzupassen und sich irgendwann einmal fortzupflanzen.

- Versucht jährlich Eure Flachwasserzonen und Laichschongebiete auszuweiten - bringt mehr als Tonnen von Besatz.

- Gewässer mit gutem Zander UND gutem Hechtbestand gibt es selten, man sollte sich für einen Räuber entscheiden. Ein regelmäßiger Besatz von einer kleineren Menge Zander (15-19cm) sollte aber bei Euch nicht schaden, in dem klaren Wasser werden sie vor allem nachts den verbutteten Barschen zusetzen.

[Eisangler]

Danke, Thomas, hab mir Deine Antwort mal ausgedruckt, werd ich mal zur Sprache bringen.
@ Stefan: Das hat sich dieses Jahr herauskristallisiert. Die Diskussionen hab ich mit den Jungs geführt, von denen ich Dir erzählt habe, einen davon hab ich Dir ja mal vorgestellt.
Die angeln ja auch schon einige Jahre an dem Gewässer und bemerken ja auch die Veränderungen...
Werden wir demnächst nochmal drüber Quatschen!!!
Gruß
OLE

[Hartmut]

Wenigstens auf dem Papier gibt es einsichtige Staatliche Stellen.
Schön wärs, wenn das auch umgesetzt würde. http://www.lfvbayern.de/admin/media/dow ... chuere.pdf