Kormorane

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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bundyman
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Beitrag von bundyman » 02 Mai 2006 00:17

Hmm, also erstmal keine Zahlen?
Wovon ernaehren sich die Kormorane, wenns da keinerlei Fische drin gibt?
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ragman
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Beitrag von ragman » 02 Mai 2006 08:39

Dir ist schon klar, daß die Flügel haben und sich auch anderswo bedienen können?

Bei uns ist es halt so, daß eigentlich die ganze Gegend von Bächen und Flüssen durchzogen ist und sich eine Bestandsaufnahme immer nur auf ein größeres Gewässer bezieht.

franzkohl
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Kormorane

Beitrag von franzkohl » 02 Mai 2006 16:58

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von bundyman:
<STRONG>Der Kormoran ist (in Ausnahmefaellen) zum Abschuss freigeben, bundesweit. Jedes Bundesland hat eine Kormoranverordnung...
BTW: hat eigentlich irgendjemand Zahlen, die belegen, in wieweit der Kormoran sich der Dezimierung des Fischbestandes in irgendeiner relevanten Dimension schuldig macht?
Ausser diesen recht theoretischen 'Kormoran frisst X Gramm mal Tag Mal Jahr'?</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

franzkohl
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Beitrag von franzkohl » 02 Mai 2006 17:12

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von bundyman:
BTW: hat eigentlich irgendjemand Zahlen, die belegen, in wieweit der Kormoran sich der Dezimierung des Fischbestandes in irgendeiner relevanten Dimension schuldig macht?
Ausser diesen recht theoretischen 'Kormoran frisst X Gramm mal Tag Mal Jahr'?[/QB]<HR></BLOCKQUOTE>

Lieber Bundyman,
es wäre schön, wenn jeder, der da am Diskussionsforum teilnimmt, sich auch die vorherigen Beiträge der anderen Angelfreunde mal anschaut. Zum Beispiel auf Seite 3, als Antwort auf eine Frage von Harry1:
Du schreibst [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]u schreibst:
"Wie errechnest du über Jahre die Fischverluste in einem Kormoranverseuchten Gewässer?"
Das ist keine Frage des Rechnens. Das kann man nur empirisch untersuchen, indem man Jahr für Jahr den Fischbestand (mit Elektrobefischungen) misst und den Unterschied feststellt. Und genau das wurde auch schon in Dutzenden wissenschaftlichen Studien gemacht, vor allem an Forellen- und Äschengewässern, wobei halt durchwegs Fischverluste von über 40%, in vielen Fällen über 80% festgestellt wurden. Wenn dich das im Detail interessiert, frag mich über normales e-mail.
Grüße, Franz
null
Also, um Ihnen die Mühe zu ersparen, stelle ich ein paar Daten aus Österreich einmal da herein.
Es ist typisch, dass nach dem ersten massiven Einflug die Kormoranpräsenz wieder absinkt und die Vögel neue Jagdreviere suchen. Als Folge davon gibt es in Österreich faktisch kein Salmonidenrevier mehr, das noch nicht von Kormoranen heimgesucht wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen existieren nur für einen kleinen Teil der betroffenen Gewässer, zeigen aber so einheitliche Ergebnisse, dass eine Verallgemeinerung möglich ist: Wo Kormorane an einem Salmonidenrevier einfliegen, übersteigen die Biomasse-Verluste fast immer 40%, Fischverluste von 90% sind keine Seltenheit. Äschen sind meist überproportional betroffen.
Einige Beispiele: Steyr (Kainz 1994): Forellen minus 85%, Äschen minus 98%. Enns bei Großreifling (Jungwirth/Zauner 1995): Vom ursprünglicher Äschenbestand von 82 kg/ha nur mehr vereinzelt einsömmri-ge Äschen übrig. Mur bei Laufnitzdorf (Woschitz/Parthl 1996): Forellen minus 49%, Äschen minus 78%, Barben minus 77%, Döbel minus 51%. Enns im Nationalpark Gesäuse (Zauner 1999): Bachforellen minus 85%, Äschen minus 97%, nur Koppen plus 91%. Gail unterhalb Hermagor (Honsig-Erlenburg/Friedl 1997): Bachforellen minus 88%, Äschen minus 75%. Gail zwischen Hermagor und Gailitz (Friedl 2005): Von 2002 nach Kormoraneinfall im Herbst 2004 Äschen minus 84%, Regenbogen minus 69%.
Dabei sind, entgegen einer verbreiteten Hypothese, die Verluste in naturbelassenen und unverbauten Ab-schnitten genauso hoch wie an anthropogen beeinträchtigten Strecken, manchmal sogar höher. Weiters sind Fische zwischen 20 und 40 cm, also im optimalen Laichalter, überproportional betroffen.
Bei der Schadensdiskussion muss die Kormoranprädation am jährlichen Zuwachs relatiert werden, der je nach Trophiegrad zwischen 15 und 25% beträgt. Bereits eine Kormoranprädation von 5% ist ein erheblicher Schaden für den bewirtschaftenden Fischereiverein, Verluste über 80% sind eine Beeinträchtigung des Gen-pools ("genetic bottleneck"), in vielen Fällen droht eine irreversible Unterbrechung der Fortpflanzungskette.

Auch aus Deutschland gibt es zahlreiche wissenschaftliche emprirische Studien dazu (sehr aktuell zB aus Thüringen bzgl. Äsche - hat ein anderer Forumsteilnehmer schon drauf hingewiesen). Man muß sich aber halt schon auch ein bisschen Mühe machen, sich zu informieren.
mit freundlichen Grüßen
Franz Kohl

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bundyman
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Beitrag von bundyman » 02 Mai 2006 22:56

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG>
Lieber Bundyman,
es wäre schön, wenn jeder, der da am Diskussionsforum teilnimmt, sich auch die vorherigen Beiträge der anderen Angelfreunde mal anschaut.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Ach Goettchen, ebenso schoen waere es, wenn sich jeder, der an einem Diskussionsforum teilnimmt, sich mit den technischen Gegebenheiten *vorher* erstmal vertraut macht. Also immer schoen locker bleiben...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG>
Zum Beispiel auf Seite 3, als Antwort auf eine Frage von Harry1:
Du schreibst [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]u schreibst:
...
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Soetwas habe ich nie geschrieben...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG>
Also, um Ihnen die Mühe zu ersparen, stelle ich ein paar Daten aus Österreich einmal da herein.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Oestereichische Gewaesserstrukturen werden kaum auf Deutsche Uebertragbar sein, aber seis drum.
In diesen Studien gehts hauptsaechlich um Baeche, tragisch und diesen verheerenden Verlusten muss Einhalt geboten werden. Keine Frage.
Aber die Mehrzahl der hiesiegen Gewaesser, entspricht nicht diesem Typ.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG> Als Folge davon gibt es in Österreich faktisch kein Salmonidenrevier mehr, das noch nicht von Kormoranen heimgesucht wurde.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Moeglicher Weise ist dies ja in Oesterreich so, hier in Deutschland ist dies aber keineswegs neu.
Kormorane leben hier schon einige Zeit (mind. 7000 Jahre). Und das Kormorane allein ein Gewaesser komplett fischleer bekommen haben, daran mag ich (bis zum Beweis des Gegenteils) nicht glauben wollen...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG>
Wissenschaftliche Untersuchungen existieren nur für einen kleinen Teil der betroffenen Gewässer, zeigen aber so einheitliche Ergebnisse, dass eine Verallgemeinerung möglich ist:
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Das hat wer festgelegt?
BTW: Hier mal ein paar Fakten zum Kormoran http://schleswig-holstein.nabu.de/m06/m06_05/index.html

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG>
Auch aus Deutschland gibt es zahlreiche wissenschaftliche emprirische Studien dazu</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Offenbar nicht, oder sie sind eben nicht empirisch...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von franzkohl:
<STRONG>
Man muß sich aber halt schon auch ein bisschen Mühe machen, sich zu informieren.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Sehr gut.
Aber nachfragen werd ick schon duerfen, wenn die gesammelten Infos irgendwie nicht stimmig sind?

Ick habe nuescht gegen gezielten Abschuss offensichtlicher Ueberpopulation, die zu wirtschaftlichen Einbruechen Betroffener fuehren.
Sehr wohl hab ick aber was gegen Ausrottungsaufrufe oder generelle Dezimierungsforderungen (auch aus diesem Forum).
Dieser Irrsinn geht (teilweise) soweit, das Kormoranabschuss (hier in der Gegend) gefordert wurde, wo noch keine gesichtet wurden, oder das der Kormoran allein als Generalschuldiger aufgebaut wird/werden soll.

BTW: Eventuell koenntest du dir ein bisschen die Muehe machen, dich zu informieren, was gemeinhin zum siezen in Diskussionsforen geschrieben wird?
Solltest du dies aber schon getan haben und dies Absicht gewesen sein, eruebrigt sich jede weitere Kommunikation zwischen uns...
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Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 02 Mai 2006 23:07

...über einen halben Monat war´s so schön ruhig um die Kormorane geworden... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

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Beitrag von bundyman » 02 Mai 2006 23:08

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von ragman:
<STRONG>Dir ist schon klar, daß die Flügel haben und sich auch anderswo bedienen können?
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Klar, aber ick kann eben nicht glauben, dass dieser Bach voll Fisch war, die Kormorane dort einfielen und den Bach allein komplett, bis auf den letzten Fisch leerfrassen und jetzt woanders hinfliegen.
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Beitrag von bundyman » 02 Mai 2006 23:09

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Eisangler:
<STRONG>...über einen halben Monat war´s so schön ruhig um die Kormorane geworden... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Jo, war schon fast langweilig, oder? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 02 Mai 2006 23:20

fast... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] Aber immer wieder lustig mitzulesen!!! Nur selbst irgendwas zu kommentieren, bin ich ehrlich gesagt (geschrieben) doch arg müde geworden.
Wie schrieb Busch:

Mancher gibt sich viele Müh,
mit dem lieben Federvieh...

Und:

Jeder wünscht sie sich perdü,
Aber nein-noch leben sie.

Und sie werden wohl noch sehr lange weiterleben!!!
Gruß
OLE

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Beitrag von bundyman » 03 Mai 2006 00:01

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Eisangler:
<STRONG>fast... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] Aber immer wieder lustig mitzulesen!!! Nur selbst irgendwas zu kommentieren, bin ich ehrlich gesagt (geschrieben) doch arg müde geworden.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Verstaendlich...
Eigentlich bin icks auch leid, aber nu ist es eh zu spaet, zum edieren...
Beim naechsten Mal bin ick (hoffentlich) schlauer... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 03 Mai 2006 00:04

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Und sie werden wohl noch sehr lange weiterleben!!!
Stimme ich Dir in vollem Umfang zu OLE. Anstatt gemeinsam an Lösungen des Problems zu arbeiten hagelt es unter den Fischern Emotionen.
Sicher ist die Kormoranplage bis jetzt noch keine flächendeckende Erscheinung und nur noch eine Frage der Zeit, bis sich die lieben Vögel zur schwarzen Pest vermehren.
Richtig ist auch die Annahme, dass es diese Vögel schon vor tausenden von Jahren bei uns gab, aber -wer kannte unsere Fließgewässer und den gesamten Artenreichtum in grauer Vorzeit?-
In einem Fachbuch über die Fischarten des Rheins las ich, dass die Flunder früher sogar in Köln gefangen wurde. Hinweise gibt es auch im

Internet

Wer kennt noch die Wanderfische aus grauer Vorzeit und hat eine Vorstellung, wie groß die flussaufwärtsziehenden Fischschwärme einst waren?
Wer hat schon von ihm gehört?
Nordseeschnäpel

Mit diesem kurzen Beitrag möchte ich nur daran erinnern, dass viele der heute lebenden Menschen, in der BRD, nicht einmal vom Hörensagen wissen, was wir in den letzten 100 Jahren an Biodiversität in unserem Land verloren haben und sich auf einen Gewässer - Zustand berufen, der heute nicht einmal mehr ansatzweise vorhanden ist.
Daher bin ich der Ansicht:" Ein offener Gedankenaustausch ohne persönliche Angriffe und Rechthaberei wäre zweckdienlicher".

Hartmut

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 03 Mai 2006 01:12

Hallo,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
BTW: Hier mal ein paar Fakten zum Kormoran
Fakten zum Kormoran vom NABU ?

Man sollte vielleicht zur Kenntnis nehmen, dass alle wissenschaftlich erhobenen Fakten - von unabhängigen Instituten-, die insbesondere die Schäden an den Äschenpopulationen in Fließgewässern belegen, vom NABU als unwissenschaftlich, methodisch fragwürdig in ihrer Erhebung und schlicht unwahr diskreditiert werden. Diese Organisation zeichnet sich ja dadurch aus, dass sie nur die Fakten nennt-anerkennt, die ihre Ansicht stützen.

Man muss nicht zur Ausrottung aufrufen, aber die partiellen Schäden an bestimmten Fischpopulationen ( kaum reparabel) kann ich aus eigener Anschauung berichten. Und vom Umgang des NABU mit missliebigen Fakten kann ich auch ein paar "Lieder singen".

Nichts für ungut, aber wer eine NABUseite als Quelle von "Fakten" zum Kormoran zitiert läuft genau so blind durch die Gegend wie jemand, der sich von Islamisten über die "Faktenlage" zur Unterdrückung der Frau in Saudi Arabien informieren lässt.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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Beitrag von ragman » 03 Mai 2006 05:06

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von bundyman:
<STRONG>

Klar, aber ick kann eben nicht glauben, dass dieser Bach voll Fisch war, die Kormorane dort einfielen und den Bach allein komplett, bis auf den letzten Fisch leerfrassen und jetzt woanders hinfliegen.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Glauben isz halt so eine Sache ....

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Beitrag von Thomas Kalweit » 03 Mai 2006 10:20

@hartmut: Flundern steigen auch heute noch regelmäßig bis Koblenz auf.

@Kormoran: Leider wird zur Zeit der Kormoran zum alleinigen Verantwortlichen für den schwindenden Fischbestand gemacht. Andere "Baustellen" werden deshalb nicht beackert.
- die Ausräumung der Gewässer durch Wasserbauer, Wasserverbände, Gemeinden und Angelvereine. Wo gibt es den heute noch Totholz, ins Wasser gestürzte Bäume - Strukturen, in denen sich Fische vor dem Kormoran verstecken können.
- die verfehlte Besatzpolitik der Fischerei-Pächter und Vereine. Da werden gebietsfremde Fischarten besetzt, Krankheiten eingeschleppt... anstatt die Abermillionen Euro für die Strukturverbesserung der Gewässer (Laichgebiete etc.) auszugeben.
- die verfehlte Entnahmepolitik. Zahlreiche Angler sitzen tagtäglich am Gewässer und entnehmen jeden Fisch, den sie irgendwie vor die Flinte bekommen (von Verbandsseite gefordert). Das kann kein Gewässer in einem dicht besiedelten Industrieland verkraften - mit oder ohne Kormoran [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .

Neben dem Bestandsmanagement des Kormorans sollte auch unbedingt an diesen Baustellen gearbeitet werden.
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 03 Mai 2006 11:38

@Thomas

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Neben dem Bestandsmanagement des Kormorans sollte auch unbedingt an diesen Baustellen gearbeitet werden.
Das ist sicher richtig. Ich sehe die Angelegenheit aber aus der Perspektive eines Fliegenfischers, der weit überwiegend an Gewässern fischt, an denen nur Fliegenfischen erlaubt ist und die im Hinblick auf Totholzeinbringung und dergleichen Gewässerpflegemaßnahmen durchaus richtig bewirtschaftet werden.
Diese Gewässer sind aber- bis auf wenige überwachsene Eifelbäche-gedeckte Tische für den Kormoran. In einem 25 m breiten zwischen 50cm und 1,5 m breiten Fluss mit wenig unterschiedlichen natürlichen Strukturen kann der Kormoran- wie bei mir vor der Haustür vor zehn Jahren geschehen- in einem einzigen Winter die Äsche von "Leitfisch" zur Randpopulation mit nur noch wenigen Exemplaren "befördern".
Mit solchen Bedingungen- z.B. im Sauerland- werde ich laufend konfrontiert.

Und da erscheint es mir wenig hilfreich, dass der NABU dieses Problem ignoriert bzw. leugnet und in Angelforen wie diesem Beschwichtigungs- und Verlagerungsrethorik a la Totholz betrieben wird.

[ 03. Mai 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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