Hallo 
Niederbayer hat geschrieben:Aber die Frage ist für mich, ob eine Verschärfung der Gesetze bezüglich selektiveres Fischen wirklich was bringt...
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Aus meiner Sicht muss sich da dramatisch was ändern, sonst halten sich nur die wenigsten Angler an die neuen Gesetze (falls überhaupt mal welche geschaffen werden)!
Der Kern des Problems liegt nicht in falschen oder unzureichenden Gesetzen sondern in der Anglerschaft selbst. Der in Bayern zuständige Referent für Fischerei hat vor ein paar Jahren auf einer Tagung einmal ausdrücklich gesagt, dass das was Inhalt (und Ethos) der Fischerei ausmacht, von den Anglern selbst definiert werden muss. Sie allein haben sich auch mit den Folgen, also dem Maß der Akzeptanz oder Ablehnung in der Bevölkerung auseinanderzusetzen, und ggflls die Folgen zu tragen. Ein Hoffen, dass die Probleme der Angler „von oben“ gelöst werden, besteht nicht.
Übrigens wurde von ein paar Monaten das bayerische Fischereigesetz novelliert und da steht jetzt eigentlich alles drin, was sich die Fischer gewünscht haben (abgesehen von der Kormoranproblematik, die nicht über das Fischereigesetz zu lösen ist).
Was die konkrete gewässerbauliche Situation  angeht ist festzuhalten: Gestern endete die dritte und letzte Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung zur Wasserrahmenrichtlinie. Dort konnten von jedem  (auch anonym) Anregungen und Verbesserungsvorschläge (die in einer öffentlichen Erörterung gewürdigt werden müssen) eingebracht werden.  
Uns Anglern sind also alle Möglichkeiten gegeben, aktiv gestalterisch unser fischereiliches Umfeld auszurichten.
Leider ist kaum jemand bereit über das öffentliche Jammern hinaus konkret Verantwortung zu übernehmen. Wenn Ihr nicht einverstanden seit was vor Ort bei Euch abläuft, dann werdet aktiv: Stellt Anträge auf der Vereinsversammlung, kandidiert für Vorstandsposten, meldet Euch als Fischereiaufseher .. und … und … und …
Von nichts kommt nichts.
Meine konkrete  Erfahrung vor Ort ist, dass sich wesentlich mehr bewegen lässt als man vermutet. Es gibt natürlich auch schwer verdauliche Brocken (z.B. das Zurückfahren von „put & take“). Aber man muss ja nicht als erstes das Schwierigste anpacken, sondern erst einmal das Mögliche und so einen Veränderungsprozess in Gang bringen.
Nicht jammern, sondern Verantwortung übernehmen und vor Ort aktiv werden.
In diesem Sinne:
Euch noch einen schönen Tag und
Servus
Innfischer