Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Feb 2009 15:11

Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass ein Höchstmaß für die Entnahme sinnvoller als die bisherigen Mindestmaßregelungen sein könnte... Die Iren haben diese Erkenntnisse seit 2007 schon berücksichtigt, dort dürfen nur Hecht bis maximal 50 cm entnommen werden.

http://www.pressetext.ch/pte.mc?pte=090212023
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G**********

Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von G********** » 12 Feb 2009 15:28

Ist der eingestellte Artikel nich ein Widerspruch in sich selbst?

Oder verstehe ich die Angelegenheit nicht?


Gruß und Petri Heil
Peter

Stefan von Hatten

Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Stefan von Hatten » 12 Feb 2009 15:32

Hi!
Thomas Kalweit hat geschrieben:Immer mehr kristallisiert sich heraus, dass ein Höchstmaß für die Entnahme sinnvoller als die bisherigen Mindestmaßregelungen sein könnte... Die Iren haben diese Erkenntnisse seit 2007 schon berücksichtigt, dort dürfen nur Hecht bis maximal 50 cm entnommen werden.3
Gibt es schon einsehbare Studien aus Irland? Es ist ja für die Anlergemeinde komplette Umkehr dessen, was man die letzten 50 Jahre gelebt und gelernt hat. Da gibt es sicherlich diverse Probleme.

Sinn macht das doch nur bei uns Sportfischern - die Meeresfischerei wird das nur schwerlich umsetzen können. Man kann Netze mit großen Maschen bauen, um die kleinen Fische entkommen zu lassen und die Großen zu halten. Eine umgekehrte Selektion stelle ich mir schwierig vor. Zumindest ohne Schaden für die Fische....

Petri!

Stefan

Niederbayer

Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Niederbayer » 12 Feb 2009 16:20

Gewässer hat geschrieben:Ist der eingestellte Artikel nich ein Widerspruch in sich selbst?

Oder verstehe ich die Angelegenheit nicht?


Gruß und Petri Heil
Peter
Einerseits kann man aus dem Text lesen, dass sich die Fische schneller fortpflanzen, was eigentlich dem Bestand an sich gut täte!
Leider geht aber mit der beschleunigten Fortpflanzung die "Qualität" der Fische verloren, was langfristig durchaus schlecht für den Bestand ist - ihn evtl. sogar zerstören kann!!

So verstehe ich es zumindest!
Die Natur regelt sich m.E. immer wieder von selbst, vorausgesetzt man verschlechterte die Situation nicht noch zusätzlich!

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Lahnfischer » 12 Feb 2009 16:47

Ich würde definitiv für das Zwischenmaß votieren. Also z.B. bei Hechten sagen wir mal ein Mindestmaß von 55 oder 60 cm, ab 80 oder 85 cm ist dann wieder Schluß.
So hätten zum einen auch die kleineren Hechte die Gelegenheit, sich wenigstens einmal fortpflanzen zu können, die großen und wichtigen Laichfische sind auch geschont und die Pfannengröße darf entnommen werden.

Was die gewerbliche Meesesfischerei angeht, wird eine Selektion und das Zurücksetzen der großen Fische nicht möglich sein, fürchte ich :roll:

Hier sollte viel eher daran gearbeitet werden, aß eben z.B. beim Dorsch eine Schonzeit eingeführt wird, in der er generell nicht befischt werden darf (auch nicht von Berufsfischern). Dann hört das gezielte Abfischen der Laichgründe auf und die Bestände bekommen eine Chance, sich zu erholen :D
Gruß Thomas

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von mzg » 12 Feb 2009 16:56

Siehe auch: http://idw-online.de/pages/de/news236555


Vor ein paar Tagen gab es einen Fernsehbericht dazu, in dem u.A. Robert Arlinghaus zu sehen war. Arlinghaus forscht ja an Süßwasserfischen zu dem Thema.
Es wurden sehr spannende Ergebnisse z.B. zum Hecht vorgestellt:
Der Nachwuchs von Großhechten kommt im Schnitt größer aus dem Ei als der von kleinen Hechten und hat so bei Einsetzen des Kanibalismus einen deutlichen Vorteil.
Diese Larven wachsen zudem schneller weiter und haben deshalb bessere Chancen, das ganze Fressen-und-Gefressen-Werden bis ins Erwachsenenalter zu überstehen.

Spätestens wenn sich die Forschungsergebnisse weiter verdichten, sollte die bisherige Schonmaßregelung geändert werden.
Viele Praktiker sind eh längst beim Zwischenschonmaß angekommen. Mal ein mittlerer Fisch für die Küche. Alles andere wird zum Wohle eines ausgewogenen Gesamtbestandes und damit zum Wohle der gesamten Gewässerökologie zurückgesetzt.

Die bisherigen gut gemeinten aber total kurzsichtigen und kontraproduktiven Regelungen müssen endlich vom Tisch.

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Argulus » 12 Feb 2009 18:07

... oh, war doppelt :oops:
Zuletzt geändert von Argulus am 12 Feb 2009 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
><<<((;°> Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken. <°;))>>><

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Argulus » 12 Feb 2009 18:25

dort dürfen nur Hecht bis maximal 50 cm entnommen werden.
... den muss man ja in der Pfanne suchen :shock:


Der Nachwuchs von Großhechten kommt im Schnitt größer aus dem Ei als der von kleinen Hechten und hat so bei Einsetzen des Kanibalismus einen deutlichen Vorteil.
Diese Larven wachsen zudem schneller weiter und haben deshalb bessere Chancen, das ganze Fressen-und-Gefressen-Werden bis ins Erwachsenenalter zu überstehen.
... sicher ... und die sind als erste 50 cm lang und werden dadurch als erste abgeschlagen :? Da liegt doch der Hase im Pfeffer :!:
Wir selektieren negativ, weil die Frohwüchser, die robusten, die genetisch guten Fische zuerst "Maß" haben und entnommen werden.

Prof. Robert sagt das ja selbst so:
"Momentan heißt es in vielen befischten Beständen nicht 'die von Natur aus Fittesten leben länger',, sondern ,die Fittesten sterben eher'."
Zum Glück ist die Kopfzahl in den unteren Altersgruppen recht hoch, so dass man annehman kann, dass positive Vererber übrig bleiben :roll:
... wenn aber nicht ... dann :arrow: "geht der Schuss nach hinten los" :shock:

... und die "Sache" mit den vorsichtigen Großen ist schon so. In den Angelgewässern schwimmen SIE, beißen aber so gut wie nicht mehr ... so sehr wir uns mühen.
Vererben DIE dann ihre Vorsichts-Instinkte ... haben die Angler schlechte Karten.
Siehe unser Wild ... das war früher auch nicht nachtaktiv :idea:
Zuletzt geändert von Argulus am 12 Feb 2009 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
><<<((;°> Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken. <°;))>>><

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Hartmut » 12 Feb 2009 19:16

Dem Beitrag entnehme ich auch, dass wir die Natur zerstören, bevor wir sie kennen lernen und verstehen können.

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Willy » 13 Feb 2009 08:48

Das Maß bis 50 cm ist absolut als zu klein einzustufen, derartige Hechte sind vom Körpervolumen nicht stärker als ein Latte, vernünftige Hechte zum entnehmen fangen erst ab einer Länge ab 55-60 cm an da stimme ich zu das man da mit einen Maß 55- 70 cm gute Efolge hätte. ich bin auch der Meinung größere Hechte ruhig im Gewässer zu belassen, je besser und stabiler ist der Nachwuchs und die Population, so etwas kann man gut in Vereinen praktizieren aber bevor man das vielen alten Betonköpfen dort klar machen kann muss man ganz dicke Bretter bohren.
vg
Willy

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Tropheus » 13 Feb 2009 19:50

Lahnfischer hat geschrieben:Ich würde definitiv für das Zwischenmaß votieren. Also z.B. bei Hechten sagen wir mal ein Mindestmaß von 55 oder 60 cm, ab 80 oder 85 cm ist dann wieder Schluß.
So hätten zum einen auch die kleineren Hechte die Gelegenheit, sich wenigstens einmal fortpflanzen zu können, die großen und wichtigen Laichfische sind auch geschont und die Pfannengröße darf entnommen werden.
Das trifft den Nagel auf den Kopf und entspricht genau meiner Meinung !
Hinter vorgehaltener Hand wird das auch in unserem Verein so propagiert.

Offiziell wird nur der Gesetzestext zitiert:
"...maßige Fische müssen entnommen werden..." :roll:

Das finde ich ein bischen ärgerlich, kann den Vorstand aber verstehen.
Hier in der Gegend gibt es leider zu viele PETA-Sympathisanten, die ne Standleitung zur Staatsanwaltschaft haben und jedes C&R als Tierquälerei anzeigen. :evil:
It is absurd to divide people into good and bad. People are either charming or tedious.” - Oscar Wilde

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von mzg » 16 Feb 2009 18:28

Tropheus hat geschrieben: "...maßige Fische müssen entnommen werden..." :roll:
Habt ihr das wirklich im Landesfischereigesetz oder irgendeiner Verordnung dazu stehen? Wo?

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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Zanderboy » 17 Feb 2009 21:37

Hartmut hat geschrieben:Dem Beitrag entnehme ich auch, dass wir die Natur zerstören, bevor wir sie kennen lernen und verstehen können.
Da stimme ich Dir vollkommen zu , siehe Kormorane !!!!

Ich persönlich gehe zum Angeln , um mal einen lecker Zander in die Pfanne hauen zu können und ein paar für die Schlechten Tage und Schonzeit auf Vorrat zu haben.
Ich entnehme nur Zander von 50- 75 cm dafür , und auch nur soviele wie ich verwerten kann innerhalb 3 Monaten.
Generelles zurücksetzen der Fische ist für mich Tierquälerei und nicht der Sinn des Angelns.
Entspannen und erholen auf/am Wasser kann ich auch ohne Fische Quälen , was ja oft als Argument angeführt wird.

Das aber , sollte den Anglern selbst überlassen werden und nicht auch wie alles in Deutschland per Gesetz geregelt werden.
Es sollte jedem Angler bewusst sein , wie er mit dem Bestand eines Gewässers umgehen sollte um auch morgen noch Fangen zu können.

Petri
Rüdiger

@ Herr Kalweit , danke für die Zensur und Sperrung des Ederseethemas.
Iss ma wieder Typisch wenn Klartext geredet wird. Vertragen wohl viele in Deutschland nicht !!!!????? :P :lol:
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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Thomas Kalweit » 18 Feb 2009 09:21

Herr Kalweit , danke für die Zensur und Sperrung des Ederseethemas.
Iss ma wieder Typisch wenn Klartext geredet wird. Vertragen wohl viele in Deutschland nicht !!!!?????
Klartext heißt nicht, dass man beleidigend werden darf! Auch bei uns gilt das Bürgerliche Gesetzbuch. Das ist hier kein Kneipenstammtisch!
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Re: Höchstmaß besser als Mindestmaß?

Beitrag von Hartmut » 18 Feb 2009 10:21

Das aber , sollte den Anglern selbst überlassen werden und nicht auch wie alles in Deutschland per Gesetz geregelt werden.
Die richtigen Entscheidungen finden die wenigsten Vereinsvorstände, wie sollen dann die "gemeinen" Angler wissen, was richtig oder falsch ist?

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