rio hat geschrieben:@ Argulus
Habe eine Frage an Dich: welche Bedingungen braucht es Deiner Meinung nach, damit Meister Esox möglichst schnell zu kapitaler Größe abwächst ? Oder anders: wie sieht das ideale Großhechtgewässer aus?
Unter Großhechten verstehe ich Exemplare ab 120 cm aufwärts, 130er sollten in dem Gewässer auch drin sein.
Es ist ja bekannt, dass Hechte häufig in (vergleichsweise) nährstoffarmen (dafür klaren und Sauerstoff reichen) Forelle/Maränen-Seen super abwachsen, in denen Meister Esox offiziell nicht besetzt wurde. Also dort, wo er wenig Konkurrenz hat.
Beispiele dafür sind die riesigen irischen Seen (L.Mask) oder kleinere britische Stauseen, bei uns Talsperren oder die riesigen Speicher der Alpenregion.
Ist es die Kombination Wasserqualität, Nahrungsangebot (Qualität- Forellen u. Maränen), wenig Konkurrenz durch andere Räuber und geringer Befischungsdruck, die optimale Voraussetzungen für ,,den" Megahecht bietet?
Die Gewässergröße scheint ja nicht so bedeutend zu sein.
Zwei der größten Hechte, die ich zu sehen bekam, stammen aus Mini-Baggerseen (jeweils unter 10 ha), in den keine Hechte, dafür aber Forellen besetzt werden...
Ein Fisch hatte knapp unter 40, der andere möglicherweise 45 Pfund...
Habe eine Frage an Dich: welche Bedingungen braucht es Deiner Meinung nach, damit Meister Esox möglichst schnell zu kapitaler Größe abwächst? Oder anders: wie sieht das ideale Großhechtgewässer aus?
Unter Großhechten verstehe ich Exemplare ab 120 cm aufwärts, 130er sollten in dem Gewässer auch drin sein.
Rio, schwierige Frage.
Ich habe auch schon Kapitale aus kleinen Gewässern gesehen, unser einer Steinbruch mit 1 ha (6-12 m tief) hat noch ca. drei solche Klamotten … der Steinbruch ist ein „Forellenpuff“. Die Hechte also immer gut satt.
Energiereiches, gut erreichbares Futter scheint ein Schlüssel zu sein (Heringe im Bodden, Forellen in Kiesseen, Maränen im Gewässer, viele kleine Satzkarpfen etc.).
Des Weiteren ganzjähriges Wachstum, was in sehr flachen Seen, die im Sommer zu warm werden, nicht optimal ist. Die Hechte müssen sich in einen Temperatur-Wohlfühlbereich zurückziehen können. Jenen finden sie unter der Thermokline (Sprungschicht), vorausgesetzt und das ist sehr wichtig, der O2-Gehalt stimmt dort.
Die Hechte aus den flachen Bodden wandern z.B. sommers in die offene Ostsee und fühlen sich dort wohler als im warmen Brackwasser … und wachsen tüchtig weiter.
Zu tief ist auch nicht gut, der perfekte Wechsel zwischen Flach- und Tiefwasser ist entscheidend. Die Fische stellen sich dann von alleine im optimalen „Wohlfühlbereich“ ein.
Nächster Fakt und hier spielt doch die Gewässergröße eine Rolle … die Hechte müssen lange genug den Anglern (Fischern) ausweichen können, es sei denn es gibt nur Releaser, was meist nicht der Fall ist.
Struktur muss ein guter Hechtsee haben, unregelmäßige Uferbereiche, viele Verstecke, Kanten, Berge, Krautfelder, Bäume im Wasser usw.
Es ist ja bekannt, dass Hechte häufig in (vergleichsweise) nährstoffarmen (dafür klaren und Sauerstoff reichen) Forelle / Maränen-Seen super abwachsen, in denen Meister Esox offiziell nicht besetzt wurde. Also dort, wo er wenig Konkurrenz hat.
Zu O2 und dem Futter sagte ich bereits oben etwas.
Rio, die Konkurrenzlosigkeit täuscht. Es ist eine scheinbare Konkurrenzlosigkeit durch viele Artgenossen, die Du wahrscheinlich meinst.
Gut, wenig Hechte wird es dort geben, die Ursache sind meist Barsche (Forellen?), welche in oligotrophen Freiwasserseen die Futterfische so stark dezimieren, dass Hechte es schwer haben satt zu werden. Je nach Struktur sind z.B. Barsche als Schwarmjäger so effektiv beim Fressen, dass für andere Räuber wirklich nicht viel bleibt. Die wenigen Hechte bedienen sich an den Barschen und eigenem Nachwuchs. Haben sie es „geschafft“ werden sie kapital.
Ich kenne einen großen Brandenburgischen See. Gute, auch kapitale Barsche sind dort in zufrieden stellender Stückzahl zu fangen – wenige Lütthechte und selten gibt es kapitale Hechte, aber es gibt sie. Der See ist nährstoffarm, tief und hat Kleinmaränen im Freiwasser.
Beispiele dafür sind die riesigen irischen Seen (L.Mask) oder kleinere britische Stauseen, bei uns Talsperren oder die riesigen Speicher der Alpenregion.
… und zu allen Gewässern passt das zuvor geschriebene …
Ist es die Kombination Wasserqualität, Nahrungsangebot (Qualität- Forellen u. Maränen), wenig Konkurrenz durch andere Räuber und geringer Befischungsdruck, die optimale Voraussetzungen für ,,den" Megahecht bietet?
Die Konkurrenz mal weggelassen ja. Ein Kapitaler schafft sich die Konkurrenz vom Hals … indem er sie auffrisst.
In den Boddengewässern kommen zu den reichlichen Futterquellen noch osmotische Aspekte zum Tragen.
Der Salzgehalt im Fisch ist fast identisch mit dem im Umgebungswasser. Die Nieren werden dadurch entlastet, der Fisch spart Energie … die in den Zuwachs fließt.
Im normalen Süßwasser hat der Fischkörper mehr Salz. Das Umgebungswasser dringt osmotisch in den Fisch (Salze sind bestrebt sich zu verdünnen – Erinnerung an den Chemieunterricht) und wird per „Nierenarbeit“ nach außen befördert … was Energie, somit Wachstum kostet.
Perfekt wäre ein steriler Fisch im Brackwasser, denn Laichprodukte zu bilden stresst auch ungemein!
Die Gewässergröße scheint ja nicht so bedeutend zu sein.
Zwei der größten Hechte, die ich zu sehen bekam, stammen aus Mini-Baggerseen (jeweils unter 10 ha), in den keine Hechte, dafür aber Forellen besetzt werden...
Ein Fisch hatte knapp unter 40, der andere möglicherweise 45 Pfund...
Die Mini-Baggerseen sind bestimmt recht tief und sommerlich kühl dort unten.
Fangbar sind die Burschen auch kaum … da sie ja fleißig mit feinsten Forellen gefüttert werden. Die husten den Anglern einen … aber beißen werden sie kaum.