Radsportausstieg

Hier geht es um alles - außer um's Angeln!

Moderator: Thomas Kalweit

Was haltet ihr davon, dass ARD und ZDF aus der Radsportübertragung aussteigen?

Finde ich richtig
13
57%
Finde ich falsch
5
22%
Ist mir egal
5
22%
 
Abstimmungen insgesamt: 23

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JonnyX
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Radsportausstieg

Beitrag von JonnyX » 18 Jul 2007 14:02

Gerade eben gesehen:
Ausstieg aus der Tour

ARD und ZDF stellen ihre Berichterstattung von der Tour de France vorläufig ein. Die beiden öffentlich-rechtlichenTV-Sender reagieren damit auf die Doping-Anschuldigungen gegen T-Mobile-Fahrer Patrik Sinkewitz.
von: www.tagesschau.de

Nach neuen Doping-Vorwürfen bei Tour de France
ARD und ZDF setzen Berichterstattung aus

ARD und ZDF steigen vorerst aus der Live-Berichtersttattung der Tour de France aus. Die Sender zogen damit die Konsequenz aus der positiven A-Dopingprobe des T-Mobile-Fahrers Patrik Sinkewitz.

Sinkewitz war bei einer Trainingskontrolle am 8. Juni positiv auf Testosteron getestet worden. Das gab am Morgen der Bund Deutscher Radfahrer bekannt. T-Mobile suspendierte den 26-Jährigen umgehend. Bis zur Klärung der B-Probe wird bei ARD und ZDF nicht mehr live von der Tour berichtet.

Vor der Tour de France hatten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender sich im Falle einer neuen Doping-Affäre einen Stopp der Berichterstattung offen gehalten.
Stand: 18.07.2007 14:02 Uhr

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/3 ... -0,00.html

Was haltet ihr davon, dass die beiden öffentlich-rechtlichen Sender nun vorrübergehend aus der Tourübertragung aussteigen, bis der Fall geklärt ist ?
Ich finde, das ist nicht der richtige weg.
auch wenn ich selten schreibe, lese ich immer mit...

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Uwe Pinnau
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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Uwe Pinnau » 18 Jul 2007 14:51

Da die Brüder ja eh wahrsceinlich alle nachgeholfen haben, gibte es ja kaum noch sowas wie eine individuelle Bevorteilung.
Ich habe es ohnehin immer nur aus dem Augenwinkel beobachtet, mich zwar damals mal für den Ulrich gefreut und den Armstrong auch ungläubig bewundert, aber mittlerweile geht es mir am A.... vorbei und für soviel Dummdreistigkeit habe ich auch kein Verständnis. Wenn ich Programmdirektor wäre, hätte ich die Ausstrahlung jetzt nicht abgebrochen, sondern erst gar nicht angefangen.
Wenns kein Geld mehr gibt, lohnt das dopen auch nicht mehr.
www.deutscherhechtangler-club.de
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Re: Radsportausstieg

Beitrag von blinkerbub » 18 Jul 2007 15:12

Bin zwar kein Radsportfan, aber seitdem das halbe Team gedopt zu sein scheint, denk ich mir schon, warum sich die Leute, die sich das stundenlang im Fernsehen anschauen, so derartig veräppeln lassen. Ich mein, über Wrestling wird gelacht und da weiß man wenigstens, dass 90% davon nur Show ist.
Wenn ich nun Radsport schauen würde, müsste mir doch auch klar sein, dass wenn man die Quote der gedopten Deutschen auf die gesamten Teilnehmer der TDF überträgt, diese bei über der Hälfte liegen könnte. Naja, und das muss man sich als Zuschauer dann anschauen, wenn einer seinen Preis gewinnt, den er gar nicht verdient hat. Meiner Meinung nach gehört jeder Teilnehmer an irgendwelchen sportlichen Tätigkeiten, der wissentlich dopt, sein ganzes Leben lang gesperrt!
Demzufolge finde ich es auch richtig, dass die Öff.-Rechtlichen jetzt die Berichterstattung einstellen, damit es die "Sportler" mal merken, dass das nicht ewig so weitergehen kann - sprich: Wer nicht hören will, dem soll ruhig mal der Geldhahn zugedreht werden :!: Klar müssen da nun die nicht-gedopten Unschuldigen drunter leiden, aber wo gehobelt wird, fallen Späne :(. Leiden tun diese ohnehin, wenn sie im Nachhinein erfahren, dass der "Gewinner" ein Dopingsünder ist. Also prinzipiell kein Verlust :wink:
Wenn mans mal mit dem Angeln vergleicht: Ich tu ja auch nicht anfüttern, wenns verboten is....über einen Fisch freu ich mich dann umso mehr, wenn er "ehrlich verdient" ist :wink:. Ähnlich sollte es den Radsportlern auch gehn, weil illegale Mittel dort zu verwenden ist auf deutsch gesagt Beschiss und den muss ich mir nicht anschauen.
Also ganz klar: "Find ich richtig!"

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Chinook » 18 Jul 2007 15:23

Ich finde es ganz gut! Letztendlich regnen auch ein paar Krümel unserer Rundfunkgebühren auf den Radsport-Zirkus.
Auch wenn es (fast) alle Radprofis Zeug nehmen wird es dadurch nicht richtiger.

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Silas » 18 Jul 2007 15:36

Ich hab mal für ist mir egal gestimmt weil ich so was sowie so nicht anschau.
Aber eigentlich macht es ja nicht viel aus wenn jeder Doping nimmt.
Dann ist das auch wieder ausgeglichen ;)

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bundyman
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Re: Radsportausstieg

Beitrag von bundyman » 18 Jul 2007 17:58

Uwe Pinnau hat geschrieben: Wenns kein Geld mehr gibt, lohnt das dopen auch nicht mehr.
Ganz so kanns eigentlich nicht sein, denn dann waeren Randsportarten 'sauber'.
Da dem aber nun wirklich nicht so ist...

BTW: Ick finds doof, dass die nicht mehr uebertragen.
Ick seh es, trotz alledem, sehr gern...
----
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[Al Bundy]

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Hartmut » 18 Jul 2007 18:38

Mir geht es wie bundyman. Die Tour sehe ich auch gerne, weil ich einige der Bergstrecken schon selbst mit dem Rad bewältigt habe und dann 14 Tage zur Erholung benötigte. Die Profis fahren diese Strecken in einem Drittel meiner Zeit und die nächsten Tage gerade so weiter, als wären sie Maschinen.
Schade, dass die Dopingseuche so große Ausmaße angenommen hat, vielleicht auch schon immer ein großer schmutziger Sumpf war.

Stefan von Hatten

Re: Radsportausstieg

Beitrag von Stefan von Hatten » 18 Jul 2007 20:03

Gibs zu, Du warst auch gedopt :-) Ist doch bestimmt schon verjährt....

Petri!

Stefan

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Hartmut » 18 Jul 2007 21:44

Gibs zu, Du warst auch gedopt
Bis unter die Haarspitzen, konnte vor lauter Kraft fast nicht mehr gehen :lol:

Hat trotzdem nichts genützt, ab 2000m wird für den ungeübten die Luft dünn und die Zunge lang und länger ...... :wink:

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Smile » 18 Jul 2007 23:25

Ich finde es voll blöd, dass sie da aussteigen.
Erstens ist es so oder so ein sportliches Ereignis. Und wenn ein erwischter Dopingsünder dafür sorgt, dass die Öffentlich Rechtlichen Anstalten aussteigen, stellt sich die Frage warum die Sauber werden sollten. Dann ist doch jeder der unter dem Deckel gehalten wird, eine lukrativere Nummer.
Die Jungs dopen nicht weil sie Spaß daran haben sondern weil die Ansprüche gnadenlos hochgeschraubt werden.
Ich habe heutevon einem gelesen, der hat vorgeschlagen einen Aal mit Bleischrot zu füttern um das Vieh beim Wiegen schwerer zu machen. Ich habe gedacht ich bin im falschen Film.
Ist das ein Grund wenn es auffällt die Rekordtabellen aus den Zeitungen rauszuschmeißen?
Das ist diese Schneller Höher Weiter Mentalität. Wenn Du bei den Olympischen Spielen als 9 nicht in den Endlauf kommst bist Du der Arsch. Ein Penner der da an sich nix verloren hat. Selbst wenn Du Deine persönliche Bestleistung an dem Tag um eine halbe Sekunde getoppt, in den letzten Monaten wie ein Asket gelebt, die letzten Jahre nur für den Sport geschunden und Deine berufliche Zukunft in die Seife gefahren hast - Du bist DER PENNER des Tages. Ein Verlierer. Deine Sportart fällt aus der Förderung.
Und das Fernsehen überträgt lieber Tennis oder Golf oder Seglen.
Und dann stellst Du Dich hin und sagst: Ich habe nicht gedopt. Der Nachrichtengehalt dieser Aussage ist in etwa so groß wie das Arschloch einer Laus.
Drei Monate Angst im Training, das Risiko an Kreislaufversagen im Alter von 45 zu sterben und ein unstillbarer Geschlechtstrieb während der Behandlung und es stellt sich die Frage wo auf dem Podium Du stehen darfst. . . . .
Aber das ist ja uinteressant. Uns ist ja sauberer Sport lieber.
Da ich nicht lache. Wie unterstützen die Verbände ja nicht mal bei der Selbstreinigung. Wir betrafen Sie dafür, dass sie Sünder erwischen.

Doping ist verlogen und unfair.
Aber das ist Spitzensport immer. Zidane wird ewig der Idiot bleiben der den Italiener gerammt hat (gut so, dass er es gemacht hat - wenigstens hat der einen Arsch in der Hose!) und die Italiener werden Weltmeister.
Ich spiele noch immer in der dritten Mannschaft Handball. Selbst in diesen unteren Liegen werden von vielen Gesundheit der Gegner bewußt aufs Spiel gesetzt selbst wenn der Ausgang wegen 10 Toren Vorsprung in die eine oder andere Richtung 5 Minuten vor Schluß längst klar ist.
Aldous Huxley hat einmal gesagt: Sports is war minus shooting. Dem habe ich früher widersprochen und ich betreibe Sport immer noch unter dem Gesichtspunkt, das Fairness oberstes Gebot ist, aber ich habe das Gefühl, damit einer aussterbenden Art anzugehören.
Um zum Doping zurückzukommen: Wer Fahrrad fährt weiß was es heißt eine Tagesetappe der Tour zu bewältigen. Das über Tage und Wochen zu leisten in dem gefahrenen Tempo ist unmenschlich. Da dort Menschen fahren nimmt jeder billigend in Kauf, dass dort gedopt wird, solange nur die Sieger zählen
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Chinook » 19 Jul 2007 09:12

Die armen Radsportler. Opfer der Machinerie. Nur wer dopt darf oben mitmischen.
Und wie sage ich es meinem Kinde?
Bedeutet: Kind, wenn du nur ordentlich beschei[..] und dich unfairer Mittel bedienst, kommst du nach oben und wirst reich, begehrt und glücklich.
Tut mir Leid, ich schaffe diese Grätsche zwischen deren und meinen Werten nicht!

Stefan von Hatten

Re: Radsportausstieg

Beitrag von Stefan von Hatten » 19 Jul 2007 09:59

Hartmut hat geschrieben:
Gibs zu, Du warst auch gedopt
Bis unter die Haarspitzen, konnte vor lauter Kraft fast nicht mehr gehen :lol:
Hehe - warst Du beim Forumstreffen in KH auch gedopt??? So wie Du über die Schwimmbagger geklettert bist, dachte ich mir, da muß was sein ;-)

@Smile
Stimme Dir zu - der Leistungsanspruch unserer Gesellschaft, in der "Mann" und auch "Frau" sich keine Schwächen und Fehler erlauben darf, ist mörderisch. Doping beginnt doch schon im normalen Leben, selbst im Kindesalter. Traubenzucker, Vitamintabletten, Koffeein in Reinform, Aspirin gegen "Ich fühle mich heute nicht besonders..", Beruhigungstabletten schon für Kids etc. Alles ist auf Leistung getrimmt. Nur die Schönen und Erfolgreichen kommen weiter - Natürlichkeit und Normalität sind bemittleidenswerte Zustände.... Es zählt nur, was Du erreichst, nicht, was Du bist.... Der Mensch und seine Eigenschaften zählen nicht mehr - nur der Schein....

Doping ist ein Symbol unserer Gesellschaft - und die, die sich jeden Tag dopen, um in unserer Gesellschaft den tollen Manager zu spielen, sind die, die als Erster über die Unfairness des Dopings richten - interessanter Gedanke....

Und, wenn wir wirklich ehrlich sind, viele von uns spielen jeden Tag das Leistungsspiel dieser Gesellschaft mit....

Petri!

Stefan

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Hartmut » 19 Jul 2007 10:04

Hehe - warst Du beim Forumstreffen in KH auch gedopt???
...ne, nur noch infiziert :lol:

Letzte Woche im Hörfunk "Leistungssportler schicken ihre Knder nicht in den Leistungssport.........."

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Re: Radsportausstieg

Beitrag von Smile » 19 Jul 2007 10:09

Wenn ich mich zitieren darf: Doping ist verlogen und unfair.
Warum es mir geht ist, dass es nicht nur der Sportler ist. Es sind die Medien und die Fans die nur den Sieger sehen. Es sind die Verbände, die für Ihre Reputation gute Plazierungen brauchen. Und es sind natürlich auch die Sportler, die aus Gewinnstreben, mangelnder Fairness und Geltungssucht zu unerlaubten Hilfsmitteln greifen. Ich hasse unfaire Methoden auf die Pest. Ich will immer gewinnen aber nicht um jeden Preis. Wer mich besiegt war an dem Tag besser und findet in mir immer den ersten Gratulanten. Wer von mir besiegt wird, findet in mir stets den Sieger der Leistung anerkennt und den Coach, der auf Schwächen aufwerksam macht, die denjenigen in Lage versetzen mich beim nächsten Mal zu schlagen.
Das ist ist für mich Sport.
Ich bin der Meinung, dass weiter berichtet werden muss um die Tendenz, dass im Zweifel positive Tests unterdrückt werden sollten um die heile Welt nicht in Frage zu stellen, erst keine Nahrung erhält.
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Re: Radsportausstieg

Beitrag von JonnyX » 19 Jul 2007 21:50

Besonders toll finde ich es, dassjetzt Sat1 aufeinmal überträgt. Da war der Ausstieg von ARD und ZDF ja supererfolgreich. :roll:
@Hartmut: Welche Berge biste denn schon hochgefahren?
auch wenn ich selten schreibe, lese ich immer mit...

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