Aal als Köder?

Mit Naturködern auf Aal, Hecht, Barsch und Zander.

Moderator: Thomas Kalweit

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Fishermän
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Fishermän » 14 Jun 2007 17:04

Überall liest man, dass die Aalbestände zurückgehen bzw. gefährdet sind. Warum müssen dann einige "Spezialisten" unbedingt mit ihnen fischen? :evil:

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Tomas
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Tomas » 14 Jun 2007 17:06

bei uns darf man aale erst ab 40cm entnehmen

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Fishermän
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Fishermän » 14 Jun 2007 17:26

Genau das ist das Problem. Das Schonmaß ist viel zu weit unten angesetzt (bezieht sich jetzt nicht nur auf dein Gewässer).

mzg
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von mzg » 14 Jun 2007 17:41

Wenn es nach mir ginge, hätte der Europäische Aal seit 5 Jahren ein Schomaß von 2,5 Meter.
Wie ernst die Lage ist, sollte inzwischen jeder verstanden haben. Dieses ewige Gejammer, schuld sei ja nur die Befischung der Glasaale und die Berufsfischerei insgesammt, geht mir gewaltig gegen den Strich.
Wir als Angler sollten mit einem 100%igen Entnahmeverzicht vorangehen und damit auch Druck auf die Behörden ausüben.
Dass es einem Berufsfischer schwerer fällt auf seinen Brotfisch zu verzichten als einen Hobbyangler auf die gelegentliche Beute sollte ebenfalls klar sein. Es führt aber kein Weg mehr daran vorbei, wenn ich auch in Zukunft Aale in unseren Gewässern haben wollen.
Die Diskussion um Sinn und Unsinn eines Aal-Schomaßes und auch die über das angebliche Nicht-Abwandern von Aalen aus dem Binnenland habe ich sehr wohl verfolgt. Solange das nicht wissenschaftlich aufgearbeitet ist, sehe ich aber keinen Weg Vorbei am Totalschutz, schon rein aus symbolischen Gründen.

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Re: Aal als Köder?

Beitrag von blinkerbub » 18 Aug 2007 13:16

mzg hat geschrieben: Wie ernst die Lage ist, sollte inzwischen jeder verstanden haben. Dieses ewige Gejammer, schuld sei ja nur die Befischung der Glasaale und die Berufsfischerei insgesammt, geht mir gewaltig gegen den Strich.
Wir als Angler sollten mit einem 100%igen Entnahmeverzicht vorangehen und damit auch Druck auf die Behörden ausüben.
Ich nehme an, dass du mit dieser Aussage schon ein wenig provozieren willst, oder? :lol:
Ich sehe andererseits nicht ein, als Angler, der einen gewissen Geldbetrag auch in Besatzmaßnahmen und Gewässerrenaturierung fließen lässt bzw. seine Arbeitsstunden zugunsten der Fische und der Natur ableistet (und das auch gerne), nun die Angelei auf den Aal gänzlich einstellen muss.
Ich denke, da spielen so einige Faktoren zusammen und nicht nur die Glasaalbefischung. JEDER trägt seinen Teil dazu bei: Kommerzielle Fischer, die Schwarzfischerei auf Glasaalebestände, "Fischhäcksler" an den Kraftwerken und eben auch wir Angler. Warum sollten aber nur diese dann die Entnahme verweigern, wenn sich andere Institutionen und Personen dem Aalbestand gegenüber genauso verantwortlich zeigen?

Druck auf die Behörden wird man mit einem Entnahmeverzicht kaum ausüben können. Diese würden sich eher freuen, in den Anglern einen "freiwilligen" Helfer gefunden zu haben. Aber dass dies nun zu einem gesetzlich geregelten Entnahmeverbot führt, kann ich nicht glauben. Das gibt es höchstens, wenn NIEMAND etwas tut.

Ok, für eine Fangbeschränkung (2) und Höhersetzung des Schonmaßes für den Aal (55cm) wäre ich sofort!!! :!: :!: :!: Zumal mir zu Ohren kam, dass in Holland das Schonmaß gerade mal 28cm beträgt (wer zur Hölle braucht einen solchen "NochtnichtmalSchnürsenkel"???). Aber ich will auch nicht als Angler darunter leiden müssen, was andere mitverbocken! Ich sehe es zumindest nicht ein, bin aber besten Willens (und auch bereits dabei), meinen Beitrag zu leisten.

mzg
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von mzg » 18 Aug 2007 15:57

Genau. Machen wir alle weiter wie bisher. Unsere Enkel werden sich über unser Geschichten von diesen komischen schlangenförmigen Fischen (O es die wirklich mal gegeben hat?) sicher freuen. Wieso sollten die finanziell von den Aalen abhängigen Berufsfischer diese nicht fangen, wenn nicht mal die Hobbyanlger damit aufhöhren, für die es nun wirklich kein ernster Verlust ist.

Übrings habe ich nirgends geschrieben, dass man nicht auf Aale angeln soll. Nur entnehmen sollten wir sie nicht.

Es würde mich aber freuen, wenn du mir den Sinn eines Aal-Schonmaßes erklären kannst.

Viele Grüße,
Manfred

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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Wasserhopser » 19 Aug 2007 04:59

mzg hat geschrieben: Dass es einem Berufsfischer schwerer fällt auf seinen Brotfisch zu verzichten als einen Hobbyangler auf die gelegentliche Beute sollte ebenfalls klar sein. Es führt aber kein Weg mehr daran vorbei, wenn ich auch in Zukunft Aale in unseren Gewässern haben wollen.
Nichts für ungut mzg, aber der Vergleich hinkt doch etwas. Die Fangmenge der Berufsfischer, Glasaalfischer und der Piratenfischereiflotten liegt doch deutlich un das zigfache höher, als die Fangmenge der Hobbyangler!
Das ist, als wenn man anfangen würde ein Fußballfeld mit der Nagelschere zu mähen! :lol:

Gruß und Petri Heil vom Wasserhopser :lol:
Der größte Feind des Menschen wohl, das ist und bleibt der Alkohol. Doch in der Bibel steht geschrieben: Du sollst auch deine Feinde lieben!

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Re: Aal als Köder?

Beitrag von mzg » 19 Aug 2007 07:17

@Wasserhopser: Wie hoch sind denn die dir offensichtlich bekannten jeweiligen Fangmengen?

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Thomas Kalweit
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Thomas Kalweit » 20 Aug 2007 12:12

Die Angler fangen mehr als man denkt - in Schweden schätzen Fachleute den Fang der Angler auf die Hälfte des Fangs der Berufsfischerei.

http://www.fischundfang.de/456,1445/
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Smile » 20 Aug 2007 14:17

Ich denke in der EG sollte ein Fangverbot für Aale ausgesprochen werden. Diese Tiere sind bedroht und wir tun so als kriegten wir das nicht mit.
Wenn wir unseren Kindern noch Aalbestände hinterlassen wollen ist zumindest vorrübergehend ein vollständiger Fang und Entnahme Verzicht die einzige gangbare Lösung.
Es stellt sich die Frage ob die Bestände nicht schon soweit überfischt sind, dass die Population irreperabel geschädigt ist.

Es ist einfach die enorme Menge die entnommen wird. Und das sind nicht nur die Glasaale. Aber so lange die entnommen werden sind sie ein wohlfeiles Alibi - gelle? Die ein, zwei oder drei Aale den jemand im Monat entnimmt tut der Spezies keinen Abbruch. Es sind halt zu viele, die den einen, die zwei oder drei Aale entnehmen. Und jeder der es macht kann mit Fug und Recht sagen, dass es an ihm nicht liegt. Zusammen mit den hunderttausend anderen Aalanglern ist er an der Situation völlig unschuldig.
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
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G**********

Re: Aal als Köder?

Beitrag von G********** » 20 Aug 2007 16:33

@ Smilie:



" Es stellt sich die Frage ob die Bestände nicht schon soweit überfischt sind, dass die Population "irreperabel" geschädigt ist."

Na dann hilft ein Fangverbot - wer soll es überwachen? - schon gar nicht!

Im Schluß bedeutet diese Aussage: "Jeder nimmt sich den Aal, den er gefangen hat mit . Ein Zurücksetzen wäre ja völlig sinnlos!

Gruß und Petri Heil
Peter.

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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Thomas Kalweit » 20 Aug 2007 16:38

Naja, ob man mit dieser Meinung im Natur- und Artenschutz weiterkommt...
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G**********

Re: Aal als Köder?

Beitrag von G********** » 20 Aug 2007 16:41

@ Thomas,

ist nicht meine Meinung!
Mußt schon richtig lesen, falls ich gemeint sein sollte.

Gruß und Petri Heil
Peter

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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Thomas Kalweit » 20 Aug 2007 16:43

Hast Recht, sorry!
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Re: Aal als Köder?

Beitrag von Smile » 20 Aug 2007 17:50

Lieber Gewässer. Es hat bei Dir Tradition, dass Du Dir jede Aussage drehst wie Du willst.
Im Prinzip geht es doch darum, dass jeder nach dem Motto 'nach mir die Sintflut' lebt. Als es um die Wetterlage als Folge der globalen Erwärmung ging und ich langsameres Fahren als probates Mittel per Gesetz verordnen wollte, mußte ich mich von Dir fragen lassen, wieso ich plötzlich per Gesetz einschreiten will. Im Unterton schwang da mit ich müßte mich doch ansich der Anarchofront zurechnen lassen.
Und jetzt kommt sofort diese 'ist doch eh Scheißegal' Killerphrase. Wenn die Bestände schon irreperabel geschädigt sein könnten, dann wär es doch wurscht. Lasst uns also noch ne Art ausrotten.
Ich leite meinen Beitrag mit den Worten ein, dass ich für ein 100% Fangverbot bin. Was daran falsche verstanden werden kann weiß ich nicht aber ich bin halt nicht mit Deinem Talent gesegnet.
Wenn ich dem Aal Angler bewußt mache, dem, der ein - bis drei Aale fängt und mitnimmt, was eine überschaubare Zahl für einen monatlichen Fang ist - und ihm dann anschließend klarmache dass er sich in hundertausendfacher Gesellschaft befindet ist das ein Rechenexempel und nicht die Aufforderung eben das zu tun. Nur damit das klar ist: Ich bin gegen die Entnahme von 100.00 oder wieviel Aalen im Monat. Erstens sind es vermutlich mehr und zweitens passiert das ja nicht nur in Deutschland.

Wenn Aale wie Raubkatzen mit einer CITES Bescheinigung entnommen werden dürften dann wäre die Sache an sich klar. Beim Elefenbein hat es funktioniert. Aber ist schon was anderes wenn man andere rumkommandiert oder selber den Arsch hochkriegen und verzichten muss.

Ist es Dir jetzt soweit klar oder muss ich die Ausführung noch bebildern?
Zuletzt geändert von Smile am 20 Aug 2007 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
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