Totholz gegen Kormoran

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Thomas Kalweit
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Totholz gegen Kormoran

Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Nov 2003 15:51

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,
der Anglerverein Karlsruhe erprobt zusammen mit Wissenschaftlern eine neue Methode zum Schutz von Fischen vor gefräßigen Kormoranen.
Totholzbündel sollen die notwendigen Versteckmöglichkeiten bieten.

Lest mal die aktuelle Meldung "Keine Chance für den Kormoran" auf der Startseite!

In unseren aufgeräumten Gewässern gibt es leider kaum noch ins Wasser gestürzte Bäume und Biberbaue, die Fischen Schutz bieten!
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Totholz gegen Kormoran

Beitrag von Grotius » 12 Nov 2003 15:55

Das ist doch nur ein billiger Trick der Kunstköderindustrie, die nichts mehr verkauft, seit wir Angler die Gewässer aufgeräumt haben!

Jetzt im Ernst: Endlich mal eine gelungene Antwort der Angler auf das Kormoranproblem.

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Beitrag von mikesch » 12 Nov 2003 16:31

Und was nützt es den Äschen??
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Beitrag von mikesch » 12 Nov 2003 16:34

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
<STRONG> [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] In unseren aufgeräumten Gewässern gibt es leider kaum noch ins Wasser gestürzte Bäume und Biberbaue, die Fischen Schutz bieten!</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

[img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
Und die wenigen Bäume im Wasser werden von Kormoranen besetzt, um ihr Gefieder nach der Jagd zu trocknen.

[img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Nov 2003 16:38

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Und was nützt es den Äschen??
@mikesch: Ich glaube, wenn alle paar Meter ein von Bibern gefällter Baum im Fluß läge, dann hätten die Kormorane nicht so leichtes Spiel! Früher sahen unsere Bäche und Flüsse ziemlich unordentlich aus - heute fehlen durch unseren Ordnungssinn alle Versteckmöglichkeiten. Gerade die Angler räumen immer wieder Holz und Bäume aus dem Wasser, damit sie sich nichts abreißen... So können Kormorane die Gewässer leerräumen!
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Beitrag von Coachman » 12 Nov 2003 16:47

Interessanter Versuch,
meiner Meinung nach leider nur im Stillwasser und auch da nur bedingt praxistauglich, da die Fische die angebotenen Verstecke auch annehmen müssen. Also fallen schonmal die im Freiwasser lebenden Arten wie Renke und Co. weg. Für mich ergibt sich also ein stärkerer Frasdruck auf genau die Freiwasserfische.

Genau das gleiche wird im Fluss mit den Äschen passieren. Äschen -im Gegensatz zu Forellen- suchen sich halt nun mal keine Unterstände, selbst wenn die zur Genüge vorhanden sind.
Wir hatten vor ca. 8 Jahren in meiner Lieblingsäschenstrecke einen massiven Kormoraneinfall. Das war fast die komplette Ausrottung des Äschenbestandes - sogut wie nix mehr drin. Die Forellen habens dagegen recht gut überstanden.
=> Einbringen von Totholz verlagert das Problem nur, es sei denn man deckt die ganze Wasserfläche ab [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]
Walter[img]http://www.saalefischer.de/webpics/ff.gif[/img]

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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Nov 2003 17:05

In England wird in Flüssen mit solchen Käfigen gearbeitet.


Die Fische verstecken sich nicht unbedingt nur darin, bei der Hetzjagd können Kormorane sie im Bach nicht mehr so effektiv verfolgen. Im Hampshire Avon wurden diese Käfige alle 20 Meter aufgestellt, zum Schutz von Döbeln, Barben und Rotaugen.
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Totholz gegen Kormoran

Beitrag von andalG » 12 Nov 2003 17:13

Wenn man die Kosten und den möglicherweise fragwürdigen Nutzen solcher Maßnahmen mit den aktuellen Großhandelspreisen für Munition vergleicht, dann sollte man sich die Frage, wie der Kormoran nachhaltig dezimiert werden kann, beantworten können.
Wohlgemerkt dezimieren, nicht ausrotten!

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Beitrag von Thomas Kalweit » 12 Nov 2003 17:26

Wer etwas Englisch kann findet in diesem pdf noch weitere Anregungen. Unzählige Projekte auf der Insel zum Schutz von Fischen vor Kormoranen werden vorgestellt.
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Beitrag von Heli » 12 Nov 2003 19:54

Bei uns begegnet man dem Problem Kormoran insbesondere in Bächen mit der Europalette. Diese werden flach versenkt und beschwert, sodass sie nicht abtreiben. Sie bietet den Fischen bis zu einer bestimmten Größe hervorragende Einstellmöglichkeiten und der schwarze Gierschlund muss draussen bleiben.
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Beitrag von andalG » 12 Nov 2003 20:11

Sehr dekorativ!

Dem Kormoran wird ein völlig überzogener Schutz zuteil und die Bäche und andere Gewässer werden mit Paletten und weiß der Teufel welchen Konstruktionen verziert.

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Totholz gegen Kormoran

Beitrag von Just » 13 Nov 2003 00:01

Die Idee mit den Paletten ist nicht schlecht - zumal biologisch abbaubar [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Bei der Gewalt unserer Hochwässer sehe ich allerdings keine Möglichkeit, eine Europalette so zu verankern, dass sie nicht mitgerissen wird.
Die Sache mit der Kormoranbejagung ist nicht ganz so einfach. Soweit ich informiert bin, haben beispielsweise Unter- und Oberfranken letztes Jahr ihre Abschussquoten nicht einmal erfüllt. Den Kormoran zu bejagen ist ziemlich zeitaufwendig, da der Vogel sehr scheu ist - man kommt kaum auf Schußentfernung an die Ruhebäume heran. Munition kostet Geld und der Vogel darf meines Wissens nicht verwertet werde. Das alles sind realistische Gründe, die mich, wenn ich denn ein Jager wär' (Petrus möge es verhüten [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ), davon abhalten würden, meine Zeit bei einem Kormoranansitz zu verschwenden, da mich ja hauptsächlich meine eigene Jagd, und nicht das, was links und rechts neben mir passiert, interessiert.
Meine Erfahrung bei mehreren Messen und gemeinsamen Veranstaltungen - die Jägerschaft schaut leider, oft mitleidig lächelnd, auf die Fischer (herab?), ihr Prüfungskatalog umfasst immerhin mehrere tausend Fragen, unsere nur ein paar hundert - ein Argument, was ich mir, milde lächelnd, schon des Öfteren anhören durfte.
Und wenn ich sowas höre, dann habe ich eigentlich garkeine Lust mehr, diesen Waidmann um seine huldvolle Hilfe zu bitten.
Die bittere Wahrheit sieht so aus, dass von Angelvereinen tlw. hohe Kopfprämien (für genehmigte Kormoranabschüsse) gezahlt werden, damit überhaupt mal einer der Jägersleut die Flinte in die Hand nimmt.
Bei soviel "Interesse an der anderen Fakultät" sehe ich eigentlich nur die Möglichkeit, andere Alternativen zur Kormoranbekämpfung zu finden, möglicherweise ähnlich der Bisamverordnung in Bayern. Ich mag es nicht, die rektalen Gefilde anderer von innen zu besichtigen - und noch weniger mag ich Leute, die Gefallen daran finden.
Man möge mich verbessern, wenn ich falsch informiert bin.

[ 12. November 2003: Beitrag editiert von: Just ]

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Beitrag von mikesch » 13 Nov 2003 11:10

Es ist sehr von Vorteil, wenn angelnde Jäger im Verein, bzw. Vorstand sind.
In den beiden Vereinen, in denen ich Mitglied bin, ist der 1. Vorstand auch Jäger.
Einer davon ein fast militanter Kormorangegner.
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Gruß
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Beitrag von Thomas Kalweit » 13 Nov 2003 11:28

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,
in manchen Bundesländern (z.B. NRW) darf der Kormoran nicht gejagt werden. Dort bieten sich solche "Übergangslösungen" durchaus an.

Grundsätzlich finde ich aber den Gedanken wichtig, dass der Kormoran nur in unseren ausgeräumten Gewässern die Chance hat die Fischbestände gefährlich zu dezimieren. In unberührter Natur mit massenhaft Totholz im Bach, unterspülten Ufern, geschlossenem Auwald etc. wäre das kaum möglich.
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Beitrag von Carpcatcher » 13 Nov 2003 12:30

Tja,
ist ja toll - nur wie soll man in Gewässern, die mit Käfigen oder Paletten vermint sind, noch vernünftig fischen?

Kenne das auch von meinem Verein, da wurden auf Teufel komm raus Bäume in´s Wasser gefällt, mit dem Resultat, dass man in manchen Gewässern echte Probleme hat, die Fische zu landen.

Dass unser Weißfischbestand incl. der Karpfen im Verein massiv zurückgegangen ist, ist allerdings weniger auf den Kormoran, als auf übermäßige Entnahme zurückzuführen.

Grüße
Jürgen

[ 13. November 2003: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]
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