Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

Werner B.
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Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Beitrag von Werner B. » 05 Feb 2006 19:38

Hallo,
mich interessiert brennend, wo und wie und mit wessen Hilfe die Fliegenfischer unter euch das Werfen gelernt haben und welche Erfahrungen ihr dabei machen durftet/musstet.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

Fishnobfly
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Beitrag von Fishnobfly » 05 Feb 2006 21:27

hallöchen,
e mir mal vor ca. 15 jahren son vertsaubtes ding in nem angelladen erworben ums einfach mal zu probieren,dabei blieb es bis ich vor wenigen ( 2)jahren der meinung war jetzt will ich es wissen.dabei hatte ich glück,dort wo ich gekauft habe,bekam ich einige stunden gratis von einem fff-"meister"das war die grundlage,von der aus ich mich versucht habe weiter zu entwickeln.jetzt zeigt mir ein recht guter angelkumpel vieles und er ist auch recht gut...
Wenn Papa angeln geht,taut Mama schon mal die Fischstäbchen auf

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 05 Feb 2006 21:51

Hallo,

überwiegend autodidaktisch! Später organisierte ich für ein Dutzend Leute einen Kurs, von dem ich viel mehr erwartet hatte und sehr enttäuscht war. Auf verschiedenen Messen sah und hörte ich Demonstrationen übers Werfen. Die verbale Kunstfertigkeit einiger Wurf - Schausteller lies mich jedoch einen großen Bogen um deren Angebote machen.
Überwiegend fische ich an einem kleinen Fluss am Rande des Schwarzwalds, an Stellen wo die Fische stehen gibt es viele Hindernisse von Vorne und Hinten, so dass keine ausladenden und weite Würfe erforderlich sind. An der Küste bekam ich nach nächtelangem Werfen ein gutes Gefühl für den Doppelzug, so dass ich mit dieser Technik auch auf kurze Distanz werfe. Ja, mit der linken Schnurhand habe ich bei dieser Technik auf kürzere Distanz etwas Reserve. Wenn die Fliege beim ersten Ansatz nicht zielgenau fliegt, kann ich kurz vor dem Aufsetzen der Fliege ohne eine Wasserberührung nochmals einen Wurf ansetzen und die Flugbahn korrigieren.

Grüße

Hartmut

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 05 Feb 2006 23:38

Hallo,
ich frage aus einem ganz bestimmten Grund. In mir setzt sich der Verdacht fest- nach vielen Erfahrungen mit den Wurffertigkeiten etlicher Fliegenfischer- dass die Autodidakten sich zu den besseren Werfen entwickeln als die Kursbesucher. Das spricht nicht gegen Kurse, aber ich habe den Eindruck, dass Autodidakten mehrheitlich Menschen mit anderen Persönlichkeitmerkmalen zu sein scheinen, die für das Erreichen selbstgesetzter Ziele entscheidend sind.
Gruß Werner
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Chinook
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Beitrag von Chinook » 06 Feb 2006 19:43

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
dass die Autodidakten sich zu den besseren Werfen entwickeln als die Kursbesucher
Da ist was dran, obwohl, so glaube ich, die Wahrheit mal wieder irgendwo in der Mitte ist.
Mein Fall:
Durch den "berühmten" Grossvater hatte ich meine Anschubhilfe schon in frühen Jahren. Meine Schwerpunkte lagen aber mehr auf dem Casting (in sportlicher Hinsicht) als auf dem Fischefangen (was so richtig erst sehr spät begann). Mir fiel es, auch in anderen motorischen Bereichen, immer sehr leicht, gesehenes umzusetzten oder salopp gesagt abzugucken und es durch stetiges üben zu verbessern.
Ich denke hier ist schon das erste Problem des Autodidaktikers: Selbstwahrnehmung. Beispiel: man hört einen Song. Der eine kann ihn schon nach kurzer Zeit sehr tonsicher mitsingen, der andere schafft es einfach nicht, meint es aber (!).
Warum es mit Kursen ggf. nicht so klappt kann ich nicht sagen. Ich kann mir aber vorstellen, dass man durch einen Kurs mit der Illusion nach Hause geht "ich kann's", während den Autodidakten (gesunde) Selbstzweifel plagen.

Der Autodidakt verfällt allerdings sehr schnell dem Glauben am Ende aller Fragen zu sein. Mein "autodidaktischer" Weg brauchte zwar nicht direkt Kurse aber ein ständiges Kontrollieren durch die Meister war schon sehr hilfreich, wenn man das Fliegenfischen auch ein wenig als Weg sieht.

Was allerdings ein Autodidakten-Spruch ist, der mir gar nicht gefällt, lautet: wer fängt hat recht!
Das sehe ich mehr literarisch: Wer nicht weiss, wie man einen Fisch fängt, sollte ihm nicht dadurch Schande bereiten, dass er ihn fängt.

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Beitrag von Fishnobfly » 06 Feb 2006 19:46

hallöchen werner,
wenn du so denkst ,vom kauf der ersten verstaubten bis heute liegen knapp 15 jährchen,,seit dieser zeit gärt irgendwie der gedanke nun tuhs doch. aber der große hügel fliegenfischen ( that great big hill)schien mir schier unüberwindlich,weil dat is nich nur rute rolle köder...und rein in die fluten...da steckt ja doch schon ne ganze menge mehr hinter als beim ansitzangeln.allein die klamotten drumherum wathose weste...bla bla.bla...es ist denke ich finnanziell auch eine nicht unbedeutende angelmethode...dann der frust wenn die technik mit werfen partout nicht klappt...
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Beitrag von Werner B. » 06 Feb 2006 20:53

Hallo,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
wenn man das Fliegenfischen auch ein wenig als Weg sieht.
Ich denke/erfahre, dass genau das bei vielen Autodidakten der Fall ist, während bei etlichen Kursbesuchern eine Konsumentenhaltung ( Ich bezahle dafür-jetzt soll der mal sehen, wie er mir Fliegenwerfen beibringt.) vorherrscht.
Ich habe den Grundwurf mit "Fliegenfischen für Anfänger" von Steinfort in der linken und einer Glasfaserrute in der rechten Hand gelernt und habe mich immer selberfür Fehler und Fortschritte verantwortlich gemacht. Ich sprach mit einigen der besten europäischen Werfer, und die haben "seltsamerweise" ohne Kurs begonnen. Aber die wollten von sich aus "dahintersteigen", wie das Fliegenwerfen funktioniert.
Natürlich ist es richtig, von Zeit zu Zeit von Außenstehenden ( in einem Kurs z.B.) kontrollieren zu lassen, wo es hakt.
Aber ich mache immer mehr die Erfahrung, dass die Persönlichkeit des Lernenden in viel größerem Maße für den Erfolg verantwortlich ist als ein noch so guter Kurs.
Gruß Werner
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Beitrag von Optimist » 07 Feb 2006 00:52

Ich habe bis jetzt keine Erfahrungen mit Fliegenfischen. Jedoch habe ich mir fest vorgenommen - ausgelöst durch Eure Diskussionen -, damit anzufangen.

Deswegen hoffe ich, dass ich die ersten Würfe unter fachmännischer Anleitung absolvieren darf, da ich bis heute nur mit "Fliegenwurm" Erfahrung habe; d.h. mit Wurm ohne jegliche Bebleiung, die ich auf eine gewisse Stelle anbieten musste, um zum Erfolg zu kommen.

Das schwierigste beim Werfen scheint mir, dass die Fliege hinter mir nicht mit Gras bzw. mit dem Boden in Berührung kommt.

Vor allem möchte ich mir von erfahrenen Fliegenfischern den seitlichen Wurf zeigen lassen, da ich des öfteren in kleineren Gewässern angele mit überhängenden Bäumen.

Ein Fliegenfischerkurs zu besuchen, finde ich im Anfang für mich uninteressant. Ich muß erst ausprobieren, was ich kann, um zu sehen, was die anderen mir noch beibringen können.

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 07 Feb 2006 10:02

Hallo,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Vor allem möchte ich mir von erfahrenen Fliegenfischern den seitlichen Wurf zeigen lassen, da ich des öfteren in kleineren Gewässern angele mit überhängenden Bäumen.
Letzteres setzt schon eine ziemlich fortgeschrittene Werferei voraus.
Gruß Werner
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Beitrag von Fishnobfly » 07 Feb 2006 12:55

hallöchen optimist,
ich fand vor 15 jahren gerade dieses mal reinschnuppern hat mir viel mehr spass gemacht wie ein kurs ,mal abgesehen davon das es das so in dieser zeit nicht gab.also zumindest für mich ohne fahrzeug nicht.
ich hab also den hiesigen sportplatz besucht und los gings...
mittlerweile muß ich aber auch sagen das das werfen zwar für nen anfänger sehr schwierig ist ( ist aber auch talentabhängig)aber dieses geknote von vorfächern der wirrwar von bezeichnungen der schnüre die tausenden von fliegen etc.etc...bis heute konnte mir noch keiner erklären(begreiflich) was ein tippet ist was ein leader,wann nehme ich was usw.usw.
aber das anvgeln mit der fliege hat bsich bis heute auf das oostvornse meer in holland und an dänemarks gestaden auf meerforelle ( erfolgreich) beschränkt.die rur ist nun mein ( erfolgloses),nein einen 5 cm barsch konnte ich mit ner 7 bener fliegenrute überlisten (!),heimatgewässer...aber mit der fliege unterwegs zu sein ist ein wunderbares gefühl und seitdem kann mir ansitzangeln nicht mehr wirklich etwas geben...
außerdem wenn du siehst wie die hechte und zander mit der fliege fangen,dann willst du glaub ich keine gummi der welt mehr werfen...
ich zumindest...
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Beitrag von Chinook » 07 Feb 2006 13:20

Das Tippet ist der dünnste Teil des Leaders (Vorfach).

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Beitrag von Chinook » 07 Feb 2006 20:10

Mich würde in diesem Zusammenhang (Autodidakten) auch mal die Rolle von Vereinen interessieren. Insbesondere reine FliFi-Klubbs.

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Beitrag von Jondalar » 07 Feb 2006 22:42

Ich glaube Vereine spielen hier erst später eine Rolle. Bei uns sind zwar viele Gewässer vorhanden in denen man Fliegenfischen kann, jedoch sind die wenigsten Fliegenfischer organisiert. Wie das in Oberbayern aussieht weis ich nicht, jedoch hier in Niederbayern sind viele Fliegenfischer Einzelkämpfer in den Vereinen.
Ich glaube einfach das die Motivation eine andere ist. Etwas selbst zu entdecken und auszuprobieren ist bei weitem spannender und lehrreicher, als sich in eine Schule zu stellen und unter Anweisung zu werfen.
Sicherlich eine gute Art ein guter Fliegenfischer zu werden. Doch leider nicht meine.
Viel besser ist es, sich den Problemen die beim werfen und binden aufkommen zu stellen, um nach einer Lösung zu suchen. So komme ich oft auf neue, manchmal auch unsinnige, aber oft auch sehr nützliche Ideen. Doch ich habe nichts gegen den "geschulten" Fliegenfischer. Ganz im Gegenteil. Ich würde mich freuen wenn sich der Eine oder Andere mal in meine Gegend verirrt, um dann gemeinsam den Forellen auf den Pelz zu rücken.
Grüsse von der Donau

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 07 Feb 2006 23:06

Hallo
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
.bis heute konnte mir noch keiner erklären(begreiflich) was ein tippet ist was ein leader
Dann hoffe ich, dass ich es kann. Als Leader
bezeicnet man das gesamte Vorfach von der Fliegenleine bis zur Spitze. Das Tippet ist das dünne Stück am Ende, das sich beim Fliegenwechsel verbraucht und das du immer wieder ersetzen musst. Am besten geht das, wenn das Tippet und der Rest des Leaders durch ein Pitzenbauerringerl verbunden sind.

@ Jondalar
Wenn du mit dem Rollwurf anfangen willst, schick mir eine Mail, ich schicke dir dann eine Übungsreihe zum Erlernen desselben zu.

@Chinnok

Zu Vereinen hat Jondalar schon das Wesentliche gesagt.
Meine Erfahrung besagt folgendes : Ich war einige Jahre Mitglied in einem niederländischen mittlerweile recht großen Fliegenfischerverein, dort fanden auch Anfänger echte Hilfe.
Das Beispiel bewog mich, in meiner Ecke die Initiative zu ergreifen einen deutschen Fliegenfischerverein zu gründen. Nachdem ich anschließend ein Jahr vergeblich versucht hatte,den Leuten klarzumachen, dass man als Ansprechpartner für Anfänger selber das Wichtigste können und wissen muss, verließ ich denselben, weil man dort den elitären Gedanken pflegt, dass Neumitglieder ein Jahr lang zur Probe kommen müssen, bis sie mit abstimmen dürfen und gleichzeitig nicht bereit war, sich die Fähigkeiten anzueignen, Neumitgliedern auch qualifiziert bei Problemen zu helfen. M.a. Worten elitäres Gehabe ohne fachlichen Hintergrund.

Seitdem bilde ich wieder Anfänger alleine aus und mache um Fliegenfischervereinigungen einen lieber einen Bogen.

[ 07. Februar 2006: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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Beitrag von Hartmut » 08 Feb 2006 00:38

Ich bin zwar auch schon Fischereivereins - geschädigt, trotzdem möchte ich nicht alle FV in einen Topf werfen. Mit etwas Glück findet man eine passende Gemeinschaft, wo der Umgang miteinander stimmt.
Ich glaube: " Der wichtigst Grund für einen Verein ist die Gewässerpacht und - Bewirtschaftung". Für das Fischen an sich brauche ich keinen Verein, eher verständnisvolle Menschen (und Ehefrauen:-)).
Bei Fliegenfischern sehe ich das Problem, dass sich jeder mit der Zeit einen eigenen Stiel und Vorlieben aneignet, die sich nicht in einen Topf werfen lassen. Abgesehen von den notwendigen Grundtechniken soll sich die/der Einzelne nach seinem Gutdünken weiterentwickeln und so fischen, wie es ihr/ihm am meisten Freude bereitet.

Ein erfahrener Fischer hat in meiner Jugend zu mir gesagt: "Angler sind Individualisten, auf Schwäbisch: "Seggel".

[ 07. Februar 2006: Beitrag editiert von: Hartmut ]

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