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von Stefan von Hatten » 02 Aug 2006 11:41
... weil er logisch denken kann, es aber in letzter Konsequenz dann doch nicht schafft.
Der Mensch hat neben seinen zahlreichen Fähigkeiten auch die Verdrängung perfektioniert. Es ist schlichtweg zu mühevoll, sich dauernd Gedanken über die Konsequenzen zu machen, wenn ein angenehmes Leben im "Jetzt" lockt. Ausserdem ist der Mensch - nach wie vor - ein Herdentier und will geführt werden - sprich - er will nicht nachdenken müssen. Lieber ein sattes Schaf im Luxusleben in der Herde, als ein dürrer und eigenständiger Bock in der Wildnis. Zumindest geht es den Meisten so :-)
Und unsere Leader haben anscheinend andere Prioritäten - auch nur das Hier und das Jetzt - getreu dem Motto, dass in der Zukunft schon irgendjemand die richtige Idee haben wird.
Verantwortung zu tragen - ich meine damit ECHTE Verantwortung - scheint nicht in der Natur des Menschen zu liegen.
Dazu kommt natürlich noch, dass sich der Mensch in einem solchen Falle als Teilchen einer Masse sieht und nicht als Initiator. Der Mensch macht, was alle machen. Warum sollte "ich" auf mein Auto verzichten und nur Bahn fahren, um die Umwelt zu schonen, wenn meine Nachbarn nach wie vor alle bequem und alleine im Auto zur Arbeit düsen.
Dazu kommt, dass auch der Mensch natürlich ein "Tier" ist, das von der Reaktion auf die Aktion lernt. Entweder wurden wir so konditioniert oder es liegt wirklich (was ich glaube) in der Entwicklung und in unseren Genen - evolutionär ist das auch sinnvoll - nur in der jetzigen Situation nicht der Renner. Wenn ich meinen Wagen stehen lasse, nur noch mit alternativen Energien heize, nur noch Ökoprodukte kaufe - dann passieren genau diese Dinge: die Klimakatastophe bleibt bestehen, die Umweltverschmutzung ändert sich nicht, die Regenwälder werden trotzdem abgeholzt - und zusätzlich ist es für mich unbequemer, kostet mehr Geld und ich bin ein "Freak", ein "Öko", ein "Körnerfresser" für die Anderen. Für uns, die wir die Belohnung als Ergebnis für Dinge, die wir richtig machen, schon als kleines Kind gelernt haben, natürlich ein Desaster :-)
Und - zum Schluß natürlich noch - unser Egoismus. Insbesonderer der Menschen, die keine Kinder haben. Menschen mit Kindern mögen noch an die nächste Generation denken, daran, dass man seinen Kindern noch einen lebensfähige Umwelt hinterlassen möchte. Menschen ohne Kinder schränken sich doch im Heute nicht ein, damit es im Morgen besser geht. Da hat man ja nichts von....
Vergessen darf man natürlich auf keinen Fall, dass viele Menschen in den ärmsten Ländern gar nicht in der Lage sind, über so etwas nachzudenken - dort geht es um das reine Überleben - und da steht Umweltschutz - verständlicherweise - an allerletzter Stelle....
Petri!
Stefan