Catch and Release?

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Matze Koch
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Catch and Release?

Beitrag von Matze Koch » 30 Nov 2002 20:10

Hallo, Leute!

Ich hatte heute nachmittag ein komisches Erlebnis beim Spinnfischen, und wüsste gerne Eure Meinung dazu:

Bin überzeugter "Catch and Releaser". Heute lief es mit der Spinnrute ganz gut, und ich hatte unter anderem auf meinen Ondex-Tandem Marke Eigenbau einen kleinen Hecht (keine 60 cm). Der Drilling saß sauber mittig vorne im Maul, allerdings etwas verkeilt, so das meine Arterienklemme etwas Mühe hatte die Haken zu lösen. Daraufhin blutete der Fisch, aber ich habe mir wenig dabei gedacht, denn so ein Butgefäß zwischen den Zähnen kann schon mal ein wenig verletzt werden. Ich setzte den Fisch also zurück, über eine unwegsame Brombeerhecke weg, so dass er etwas unsanft aus ca. einem Meter Höhe ins Wasser fiel. (ging an dem Platz leider nicht anders)

Als ich von einer Tour in die andere Richtung nach 45 Minuten zurückam, schwamm er an der Oberfläche, und zappelte wild, wusste aber offensichtlich nicht wo oben und wo unten ist.
Ich stupste ihn mit der Rute an, (manchmal hilft so ein kleiner Schock, zur Neuorientierung) aber nichts tat sich. Schließlich angelte ich den kleinen Kerl mit dem Kescher wieder heraus und nahm ihn mit. Ich hätte es als Quälerei empfunden ihn sich selbst zu überlassen.

Aber wie konnte es dazu kommen? Kann eine leicht blutenden Wunde im vorderen (!) Maulbereich (nur der Drilling des Ondex war im Maul, das Spinnerblatt war komplett draußen!) schon zum Tod eines kleinen Hechtes führen? Oder war der Fall aus einem Meter Höhe zu heftig? (Wassertiefe: 80 cm) Das kann ich mir ehrlich gesagt noch weniger vorstellen.

Oder hätte ich ihn doch einfach schwimmen lassen sollen, in der Hoffnung, "der berappelt sich schon?

Ich warte auf Antworten...
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Karsten
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Catch and Release?

Beitrag von Karsten » 30 Nov 2002 23:12

Hi Jackie!
Ähnliche Erlebnisse hatte ich schon mit Barschen. Wenn ich ihnen vorsichtig den Haken entfernt hatte drehten sie wie verrückt ein paar Runden und schwammen danach kieloben. Seitdem schneide ich die Sehne gleich hinter der Maulöffnung ab,und lasse wieder schwimmen.Ob sie dann mit dem Haken im Maul überleben ist eine andere Frage.
Nätürlich ist diese Verfahrensweise bei Kunstköder nicht angebracht. Dein Hecht ist bestimmt beim Abfallen vom Haken unglücklich gefallen und war teilweise betäubt oder hatte innere Verletzungen die er sich im flachen Wasser beim Sturz zugezogen hat.
Gruß Karsten
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Beitrag von mzg » 01 Dez 2002 16:51

Hallo Jackie,

Ein sehr komplexes Thema das. Ich befürworte ebenfalls Chatch&Release. Aber bitte mit Vernunft und nicht um jeden Preis.

Ein paar Regeln:
Keine Widerhaken. Das kostet den deutschen Angler schon sehr viel Überwindung. Es steigen viel mehr Fische im Drill aus, vorallem die spektakulären Kämpfer wie Salmoniden und Hecht. Da greift so mancher Catch&Releaser um Widerhaken, es könnte ja der Lebensfisch verloren gehen. Bei mir hat sich die Aussteigerquote vervielfacht.

Sehr schonender Umgang mit dem Fisch, nur mit nassen Händen anfassen, mögl. noch im Wasser lösen, nie auf Sand, Steine usw. ablegen, vorsichtig zurücksetzen und halten, bis der Fisch die Orientierung wiedergefunden hat.

Fische mit schwereren Verletzungen töten.

Einzelhaken sind nicht immer besser als Drillinge: Beim Spinnfischen auf Forellen habe ich die leidvoller Erfahrung gemacht, dass der große Einzelhaken am Spinner sehr gerne im Auge sitzt... Ich bin wieder zu Drillingen übergegangen, aber ohne Widerhaken.

Was deinen Hecht angeht:
Ich kann mir schon vorstellen, das er aufgrund der Schmerzen einen Schock erlitten hat. Evtl. hat er auch beim Zürcksetzen ohne Orientierung voll beschleunigt und einen Stein gerammt (daher: Fisch zuerst halten). Auch die Verletzung irgendwelcher Nerven, die mit den Gleichgewichtsorganen in Verbindung stehen it vorstellbar.

Auf jeden Fall war deine Entscheidung den Fisch zu entnehmen richtig! Selbst wenn er sich evtl. irgendwann wieder erholt hätte, soviel Leid muss nicht sein.

Ich sehe mich wieder in der Aussage:
Catch&Release ja, aber nicht um jeden Preis!
bestätig.

Dazu gehört neben sehr viel Disziplin unter anderem der Verzicht auf manchen Fisch und der Mut einen verletzten Fisch auch unter ideologischem C&R-Druck (viele Fliegenstrecken!) zu töten.

Ich denke, du bist auf genau dem richtigen Weg. Aus solchen Rückschlägen wird man klug.

Weiterhin viel PetriHeil wünscht dir mzg.

mzg
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Beitrag von mzg » 01 Dez 2002 17:03

Hallo Karsten,

Ich vermute, du stellst den Barschen mit Naturködern nach. Gerade die kleineren neigen ja dazu diese sehr tief zu schlucken.
Ich persönlich würde solche Fische entnehmen. Gerade bei Barschen ist das meist auch eine sinnvolle Hegemaßnahme, da die meisten deutschen Gewässer Überbestände haben, was zu sehr kleinen Durchschnittsgrößen führt. Es handelt sich dabei nicht um genetische Verbuttung, sondern die Fische finden in der Jugend nicht genug Nahrung um auf Räuberformat zu wachsen. Diese Fische bleiben dann ihr Leben lang Brut- und Insektenjäger und stecken ihre Energie in Laich statt in Wachstum.

Ohne Widerhaken lassen sich mit dem richtigen Werkzeug auch recht tiefe Bisse bei Barschen noch lösen.

Die von dir beschriebene Methode mit dem Abschneiden des Vorfachs wurde in Aquarienversuchen bestätigt. Man sollt aber auf jeden Fall rostende Haken, also keine aus rostfreim Stahl und keine mit Beschichtung (Vergolden, Versilbern, Verzinnen usw.) verwenden, weil der recht agressive Verdauungssaft der Raubfische diese nicht schnell genug auflösen kann.
Leider habe ich keine Möglichkeit zu eigenen Aquariumsversuchen, sonst würde ich die Vorfach-Abschneid-These selbst mal prüfen, so ganz geheuer ist mir das nicht...

Gruß, mzg

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Matze Koch
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Beitrag von Matze Koch » 01 Dez 2002 20:25

Hallo mzg!

Ich bin in allen Punkten Deiner Meinung! So verstehe ich C&R auch! Niemals um jeden Preis! Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter:

Hechte und Karpfen setze ich (fast) ausnahmslos zurück, weil sie sich in der Mehrzahl unserer Gewässer nicht mehr auf natürliche Weise vermehren können. Wenn man nun alles entnimmt, verkommen unsere Gewässer mehr und mehr zu Hälterungsbecken im Großformat, weil nach der Entnahme die Vereine mit Besatz tätig werden, und so ein Teufelskreis entsteht.

Zander entnehme ich, wenn sie eine gute Speisegröße haben (3 bis 5 Pfund), aber immer nur soviel, das ich sie frisch essen kann. (keine Tiefkühlkost bitte. Wofür bin ich Angler? Ich will Frischfisch!)

Barsche esse ich leidenschaftlich gerne, und es schadet den Beständen nicht, sie zu entnehmen. (Nichts gegen Deine Einstellung, Karsten, obwohl ich denke, an der Müritz würden selbst alle Angler Deutschlands es nicht fertig bringen die Barschbestände ernsthaft zu dezimieren, oder sehe ich das falsch?!)

Auch Aal entnehme ich, weil ein Zurücksetzen wenig bringt. Hier muss man, was den Rückgang der Bestände betrifft, im großen Stil arbeiten, und hier ist die Politik gefragt. Also: Wo seid ihr jetzt, ihr Grünen? Mit Naturschutzgebieten, ist es nicht getan. Sonst wissen unsere Kinder eines Tages genau, wo die schönsten Gebiete unseres Landes sind: Hinter den Schildern, mit der Aufschrift: Betreten verboten!

Ich komme vom Thema ab:
Das Thema mit den abgeschnittenen Haken ist mir auch nicht ganz geheuer, obwohl tatsächlich als erwiesen gilt, das die Fische die Dinger loswerden. Aber ich denke nur bei Einzelhaken oder? Ich hatte vor längerer Zeit ein anderes Schlüsselerlebnis. Ich hatte einen strammen Hecht stolz zurückgesetzt, und mir war gar nicht aufgefallen, das der Enddrilling meines Doppeldrillingvorfaches sich gelöst hatte (damals „Quetschhülsenanfänger“), und noch im Schlund des Hechtes befunden haben muss. (ich hoffe bis heute, er ist doch ins Gras gefallen!) Ich glaube kaum, das ein Raubfisch einen tiefsitzenden Drilling wieder loswird, oder?

Das Argument von Dir, mzg, die Fische erst zu halten, bis sie die Orientierung wieder haben teile ich auch. Und das er mit Karacho irgendwo gegen geschwommen ist, ist nicht ganz unwahrscheinlich. Aber der Hecht war so klein, das ich ihm den 100 Meter Marsch um die Brombeerhecke herum ersparen wollte. Vielleicht ein Fehler. Ich denke ich werde in Zukunft auch kleinere Hechte so zurücksetzen, wie die großen. Trotz 100 Meter Marsch...


Wo steckt eigentlich DDT, der deutsche DES TAYLOR? Von dem hört man ja kaum noch was! Wüßte gern auch Deine Meinung, DDT!
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Just
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Beitrag von Just » 02 Dez 2002 00:01

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Aber wie konnte es dazu kommen? Kann eine leicht blutenden Wunde im vorderen (!) Maulbereich ... schon zum Tod eines kleinen Hechtes führen?
Hi Jackie,
zum Thema C&R an sich möchte ich mich nicht mehr äussern, das wurde hier schon genug durchgekaut, aber mir ist dieses Jahr ein ähnlicher Fall passiert, mit einem Bachsaibling, den ich zurücksetzen wollte. Der Einzelhaken saß in der Zunge und liess sich leicht lösen, allerdings blutete der Fisch aus dem Einstichkanal. Ich dachte auch zunächst, es wird nicht so schlimm sein, das kalte Wasser wird die Blutung gleich stoppen. Ich setzte den Fisch vorsichtig mit dem Kopf gegen die Strömung zurück und er macht sich gleich aus dem Staub. Ich fischte noch einen Moment an der Stelle weiter und nach ein paar Minuten fiel mir der Saibling auf, der kieloben in einer Rückströmung "kreiselte". Ich watete ins Wasser und kescherte den "Gekenterten".
Er lebte noch, wirkte aber etwas matt, ein weiterer Versuch ihn aufrecht ins Wasser zurückzusetzen scheiterte, so dass ich ihn letztendlich abschlug.
Meine Vermutung nach anschliessenden Überlegungen geht dahin, dass selbst ein für's menschliche Auge minimaler Blutverlust bei einem Fisch gravierende Folgen hat, da im Blutkreislauf des Fisches einfach viel weniger Blut kreist, als beim Menschen. Ich schätze mal, der Blutverlust des Saiblings entsprach einem menschlichen Blutverlust von 2-3 Litern und das würde auch einen erwachsenen Menschen aus der Kurve tragen. Dazu kommen möglicherweise Schockzustände durch den Blutverlust (natürlich auch durch den vorausgegangenen Fang), die auch beim Menschen zum Tode führen können, ohne das der eingetretene Blutverlust wirklich lebensbedrohend wäre. Ähnliches ist mir auch schonmal mit Seesaiblingen am Walchensee passiert, allerdings gebe ich zu, dass ich damals noch nicht so intensiv darüber nachgedacht habe. Ich habe nach dem Bachsaiblingserlebnis jedenfalls beschlossen, dass Fische, die nach dem Abhaken bluten sofort abgeschlagen werden. <BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Oder war der Fall aus einem Meter Höhe zu heftig? ... Das kann ich mir ehrlich gesagt noch weniger vorstellen.
Das kann ich mir allerdings sehr gut vorstellen, denn je nach Aufprallwinkel des Fisches auf das Wasser kann dieser sich z.B. schwere Schwimmblasenverletzungen durch den durch den Aufprall schlagartig veränderten Innendruck des Leibes zuziehen. Stell Dir einfach vor, Du machst vom 5-Meter-Brett einen Bauchplatscher, unter ungünstigen Voraussetzungen findest Du Dich auch im Krankenhaus wieder (auch wenn Wasser im Becken ist [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ), weil Deine Gedärme nicht mehr da liegen, wo sie hingehören.
Selbst wenn der Hecht mit dem Kopf voran eintaucht, geht er, ohne eigenes Zutun (Beschleunigung), allein schon durch seine Körperform "ab wie eine Rakete", d.h. bei geringer Wassertiefe ist ein Aufschlag fast vorprogrammiert.
Das soll kein Vorwurf sein, sondern einfach mal ein Anstoss für alle, über solche "Nebensächlichkeiten" einmal nachzudenken - ich brauchte auch erst den Anstoss des Bachsaiblings.

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Beitrag von Lengalenga » 02 Dez 2002 00:01

Also bitte kein C & R Thema mher das hatten wir zur genüge. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Ich glaub eher das der Fall auf die Wasseroberfläche der Kasus Knacktus ist, ich habs selber schon erlebt das Fische wenn auch nur bei geringer Höhe sich soweit verletzten, das sie nicht wissen wo oben und unten ist.
Petri
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Beitrag von Thomas Kalweit » 02 Dez 2002 11:44

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]Hallo Leute,
um die Sache auf einen kurzen Nenner zu bringen: C&R um jeden Preis ist sicher pervers. Fische sollten aus hegerischen Gründen zurückgesetzt werden, d.h. um den eigenen Bestand als Laichfische zu erhalten oder z.B. , um als große Räuber einen verbutteten Fischbestand auf Trab zu halten.

Der Begriff des Selektiven Erntens (selective harvest) finde ich sinnvoller: Für die Bestandserhaltung sinnvolle Fische sollten aus Gründen der Hege zurückgesetzt werden. Andere dürfen in einem vernünftigen Maß entnommen werden.


Viele Grüße,

Thomas
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Beitrag von Karsten » 02 Dez 2002 20:37

Hallo Mitstreiter!
Hallo Jackie!
Was den Fischbestand an Barschen aber auch Hechten in der Müritz betrifft habe ich weniger Sorge. In letzter Zeit werden gute Hechte um die 10 und mehr Pfund gefangen.
Nur gibt es bei uns Mindestmaße auch für Barsche, also wird das Zurücksetzen zur Pflicht.
Ich sammele aber auch Fische in der Tiefkühltruhe, da ich nicht an jedem Angeltag soviel fange, um die Räuchertonne voll zubekommen, oder das es für Fischbuletten reicht.
Allerdings nehme ich auch Brassen, Plötz und Rotfeder. Die kleineren als Köderfische und die größeren zum Essen.
Ich hatte auch schon, das ein sehr keiner Barsch auf einen Kunstköder gebissen hat.Der Drilling war nur sehr schwer zu entfernen,da er in der Ober- und ! Unterlippe gefasst hatte.
Gruß Karsten
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Beitrag von Matze Koch » 02 Dez 2002 20:41

Tja, Leute!

Meckert nicht über das Thema:

Hier ging es ja nicht um Catch and Release, sondern um die Folgen, die es haben kann, und da will doch wohl jeder naturbewusste Angler dazulernen oder? Was nützt es mir, wenn ich die Fische zurücksetze, wenn sie es nicht überleben! Ich bin von Haus aus Karpfenangler, und eines steht zweifelsfrei fest:

Karpfen sind die C&R Fische schlechthin, weil sie den Drill, Landung, Fototermine und auch leichte Verletzungen erheblich besser wegstecken!

Ich habe jedenfalls mal wieder gelernt, denn Hechte sind eben anders!

Obwohl: Ganz zufrieden bin ich immer noch nicht, denn Des Taylor setzt auch blutende Hechte zurück. Aber deutlich blutende Hecht werde ich wohl künftig auch entnehmen!

Danke für Eure Beteiligung!
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Beitrag von Just » 03 Dez 2002 02:18

Mit dem Begriff "gezielte" oder "hegerische Entnahme" könnte ich mich anfreunden, nichts anderes betreibe ich nämlich. Möglicherweise wäre ein solcher oder ähnlicher Begriff mit den dahinterstehenden Überlegungen sogar dem Gestzgeber zu vermitteln. Denn es gilt immer noch - das Zurücksetzen maßiger, nicht geschonter Fische ist zumindest in Bayern illegal.
Ich halte genausowenig vom gnadenlosen Abschädeln, wie vom gnadenlosen Zurücksetzen.

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Beitrag von SLIDEOFF » 03 Dez 2002 23:35

Beim Catch & Release bleibt der Erfolg, will heißen die Überlebensrate zwangsläufig aus, wenn es an den Montagen, Methoden und dem angemessenen Umgang mit dem Fisch fehlt.
Ein kleinerer See bei uns ist sinnloser Weise mit Zuchtforellen besetzt. In der vergangenen Saison fing ich dort einige Fische, denen noch der Vorfachrest aus dem Maul hing. Offensichtlich macht es einer Regenbogenforelle wenig bis gar nichts aus mitsammt Haken released zu werden.
Ich selbst wende C&R nur sehr selektiv an.
Regenbogenforellen und Barsche entnehme ich aus Prinzip. Karpfen und andere werden ausnahmslos zurückgesetzt. Tote Fische wachsen, jedenfalls bei uns, nur noch recht schlecht ab und jeder von uns fängt gerne mal einen echten "Specimen - Fish".
PETRI-HEIL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Beitrag von Thomas Kalweit » 04 Dez 2002 11:40

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Jackie,

wie stehst Du zu dieser Meldung: http://www.fischundfang.de/artikelbeitr ... 18839.html?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Karpfen sind die C&R Fische schlechthin, weil sie den Drill, Landung, Fototermine und auch leichte Verletzungen erheblich besser wegstecken!
Viele Grüße,

Thomas
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Beitrag von Matze Koch » 04 Dez 2002 20:47

Hallo Thomas!

Mir fehlen für eine Beurteilung jede Menge Infos!

Was für Karpfen waren die Testfische? Aus Zuchtbecken? Aus der Natur? Wie alt waren die Fische? Wie wurde exakt mit ihnen umgegangen? Was hat so eine künstliche Erkrankung für Nebeneffekte? Warum wurde überhapt ein Placebo verabreicht? (Um Stress festzustellen, reicht doch die minütliche Entnahme)

und so weiter und so fort!

Du sollst mir nun nicht meine Fragen beantworten. Aber ich werde Dir mal Fakten nennen:

Ich kenne jede Menge Gewässer, in denen die Karpfen schon allesamt x-mal entnommen worden sind, und die erfreuen sich bester Gesundheit. Und es wurde sicher nicht immer vorbildlich damit umgegangen. (Ich hasse solche Gewässer, das nur nebenbei. Da pervertiert der Fisch zum Entnahme-Objekt, ähnlich den Forellenteichen. Nur das sie am Leben bleiben.)

Aber hier geht es darum, WIE Karpfen überleben:

Extrembeispiel:

Ein Freund (C&R, würde eher alle seine Angeln verkaufen, als einen Karpfen zu töten!) fischte in Holland an einem wenig befischten Gewässer, fing einen Karpfen von 29 Pfund. Fototermin. Da geschah das furchtbarste seiner Angelkarriere: Der Karpfen zappelte extrem und fiel an der Abhakmatte vorbei auf die harten Planken eines Holzsteges. Starke Blutung aus den Kiemen und Maul, äußere Verletztungen, von Inneren sicher ganz zu schweigen. (29 Pfund krachten auf den Steg!!)

Mit Tränen in den Augen setzte er den Fisch ohne weitere Fotos zurück in sein Element!

Kannst Du Dir seine Freude vorstellen, als er den Fisch zwei Wochen später erneut fing? Gesund und Munter?

Ich könnte unzählige Beispiele hier auflisten. Habe vor wenigen Wochen einen 17 Pfünder in meinem Hausgewässer (Kanal) gelandet, den ich vor 5 Jahren als 9 pfünder hatte!

und so weiter und so fort

Also scheint diese "Studie" wohl ein wenig heftig an der Realität vorbei zu gehen, oder? Die Bedingungen stimmten einfach nicht! Nichts ersetzt eben die Natur. Zuviele nicht berechenbare Faktoren kommen hinzu, wenn man soche tests macht!

Das Fische Stress leide ist klar. Aber das Stress für die Fische zu Alltag gehört, sollte man dabei nicht vergessen. Ob ein Rotauge vor einem Räuber flüchtet, ein 20 Pfund Karpfen vor einem Außenborder, oder ein Hecht vor dem Kescher spielt dabei doch keine Rolle!

Verünftiger, verantwortungsvoller Umgang mit der Kreatur, egal ob C&R oder Pfanne, sollte für uns alle oberstes Gebot sein. Aber Stress für den Fisch vermeiden, heißt nicht mehr Angeln!
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Beitrag von SLIDEOFF » 04 Dez 2002 22:21

Habt Ihr schon mal beim Teichwirt vorbeigeschaut und gesehen, was da mit Karpfen angestellt wird? Eine reine Sauerei! Aber die Fische halten es aus. Darum wird es gemacht. Geduldet von offizieller Seite. Über Setzkescherurteile und ähnlichen juristischen Zirkus will ich mich gar nicht weiter äußern. Leider spuckt uns die Plumpsangler - Fraktion kräftig in die Suppe. Sie sind es, die die Anglerei in Verruf bringen. Wenn man sich am klassich, englischen Umgang mit Fisch und Natur orientiert, dann sehe ich keine Probleme.
PETRI-HEIL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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