Feldtest: Beißverhalten der Zander

Von Gummifisch bis Köfi - Sebastian Hänel gibt Tipps aus der Praxis

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Sebastian Hänel
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Sebastian Hänel » 25 Aug 2010 12:16

Habs am Montag ans Wasser geschafft.

Tag: Montag, 23.08.2010 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Gewässer: Talsperre an der Grenze von Bayern zu Sachsen
Wetter: Wechselhaft. Windig. Fallender Luftdruck
Köder: Gummifisch. Low action
Fänge: 3
Bisse: gesamt 6 + 1 Aussteiger
Bemerkungen: Haben das Loch erwischt bevor der Luftdruck in den Keller ging. Größter Zander maß 71cm. Kleinster 62cm.

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Silas
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Silas » 25 Aug 2010 16:29

Datum: 24.08.2010 18.30Uhr- 21.30Uhr
Gewässer: sehr kleiner See in BW
Wetter: windig, kalt
Köder: Fischfetzten [Schwanzteil eines Rotauges]
Bisse: kurz vor 21Uhr ruckartiger Biss, der aber sofort wieder losließ :x

Bemerkung: Es war Vollmond und wurde nicht richtig dunkel !!

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Sebastian Hänel
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Sebastian Hänel » 26 Aug 2010 09:41

Ich denke um die Effektivität der "Studie" zu erhöhen sollten wir uns doch lieber auf die Sonntage konzentrieren.
Auch wenn mein Eintrag bissel verspätet vom Montag kam will ich mir das nicht angewöhnen.

weiter so Jungs...
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Teye » 26 Aug 2010 12:18

Ja, wenn wir überhaupt ansatzweise irgendetwas aus unseren Ergebnissen erkennen wollen, müssen wir zumindest zur annähernd gleichen Zeit am Wasser sein. Der Tag ist mir egal, ich bin eh mind. fünf Tage die Woche am Wasser.


Gruß

Mathias
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Matzeh78 » 27 Aug 2010 09:07

@Sebastian Hänel:

Hallo,
Du schreibst, dass Du am Montag bei fallendem Luftdruck erfolgreich warst, da Du das Loch erwischt hast bevor der Luftdruck in den Keller ging. Ich habe mir jetzt noch mal die Entwicklung des Luftdrucks in der Region in der Du gefischt hast angeguckt. Am Sonntag war der Luftdruck schon stark fallend und ist am Montag weiter gefallen. Haben bestimmte Phasen bei fallendem Luftdruck Auswirkungen. Ich dachte immer, dass das Sinken des Luftdrucks ansich, der Auslöser für geringeren Appetit der Zander ist?

Zander können ja bei wechelndem Luftdruck in tiefern Gewässern durch Veränderung der Standtiefe die schwankungen teilweise Kompensieren. In welche Richtung und um ca. wie viel verändert der Zander seine Tiefe bei steigendem und sinkendem Luftdruck?

Gruß Matthias

Niederbayer

Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Niederbayer » 27 Aug 2010 11:06

@ Matzeh78
Erstmal herzlich Willkommen im Forum.

Zu Deiner Frage/Feststellung:
Genau das soll der Feldtest ergeben, weil es aktuell eben keiner genau weiß :(
Deine Vermutungen hatten auch schon andere, aber es gibt immer wieder Aussagen und Erfahrungen die dem auch widersprechen!

Kannst ja bei unserem Feldtest mitmachen :wink:

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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von kati48268 » 27 Aug 2010 20:59

Matzeh78 hat geschrieben:@Sebastian Hänel:

...Zander können ja bei wechelndem Luftdruck in tiefern Gewässern durch Veränderung der Standtiefe die schwankungen teilweise Kompensieren...
Gruß Matthias
Das ist ja meine Behauptung in Der Raubfisch 7/8-2010 "Die Mär vom Luftdruck".
Es ist aber wohlgemerkt eine Behauptung, eine Theorie auf einfacher Physik basierend, keine Erkenntnis!
Die meisten Zanderspezis, wie Sebastian auch wohl, sind anderer Meinung.
Der Artikel sollte zur Diskussion darüber anregen. Das hat funktioniert & es sind sogar "Feldversuche" hier dabei herum gekommen. Geil!

Mittlerweile hat mir jemand vom Max Planck Institut Berlin eine Studie geschickt, die sich zumindest dem Thema annähert:
"Rezeption hydrostatischer Drücke bei Fischen und ihre Mitwirkung an der Orientierung im Raum". Hab das noch nicht durchgeackert, ist ja auch nicht gerade leichte Lektüre vor'm Schlafengehen.

Kurzabriss: Versuch mit Schleien & Karpfen; diese wurden mit Tonsignalen & Futtergaben konditioniert (so Art a la Pawlow). Dann wurde leicht der Druck verändert und das Signal/Futter gegeben oder andersherum. Die Fische fraßen weiter, suchten aber in einer anderen Tiefe nach Futter.

Das würde meine These zumindest stützen. Ich hau mir das mal detailliert rein und werde hier berichten.

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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von 1980ba » 29 Aug 2010 17:11

so,

es schüttet grad wie die seuche bei mir, ich pack also gleich meine sachen und geh
dann raus auf zander.

werd es heut mal vom boot aus testen,
ergebnis gibts dann hier morgen!

so denn,
petri an jeden der`s heut auch versucht!

gruß marcus

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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Teye » 29 Aug 2010 21:31

Tag: Sonntag, 29.08.2010 17.15 Uhr bis 20.45 Uhr
Gewässer: Kiessee in Südniedersachsen
Wetter: Dauerregen
Köder: Gummifische verschiedener Größen und Farben; geworfen und vertikal
Fänge: kein Zander, kein Barsch, kein nichts
Bisse: ca. 10 Anfasser, drei Aussteiger (davon mindestens zweimal Barsch)
Bemerkungen: Der Feldtest steht bei mir unter keinem guten Stern, jetzt fange ich noch nicht einmal Barsche oder Hechte. Heute ein paar schöne Kanten gefunden, die auch konzentriert Fisch aufwiesen. Laut Echolot zumindest. Aber trotz vier Tagen konstanter Witterung ein lausiger Tag. Schleppangler hatten auch nichts.

Gruß

Mathias
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von 1980ba » 29 Aug 2010 22:42

tag: sonntag, 29.08.2010
zeit: 19.00 bis 21.25h
wetter: dauerschütten, 12 grad, runter auf 10,3
luftdruck beginn 1011, ende 1010
ort: baggersee in bayern (97486)

köder: köfi und wurm

ergebnis: auf köfi ein zaghafter biss, nix draus geworden
auf wurm: eine 63er brasse :shock:
ein 40er aal

kein zander....

aber ich bleib dran :wink:

gruß marcus

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Sebastian Hänel
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Sebastian Hänel » 30 Aug 2010 13:29

Matzeh78 hat geschrieben:@Sebastian Hänel:
Hallo,
Du schreibst, dass Du am Montag bei fallendem Luftdruck erfolgreich warst, da Du das Loch erwischt hast bevor der Luftdruck in den Keller ging. Ich habe mir jetzt noch mal die Entwicklung des Luftdrucks in der Region in der Du gefischt hast angeguckt.
Sehr aufmerksam von dir.
Matzeh78 hat geschrieben: Am Sonntag war der Luftdruck schon stark fallend und ist am Montag weiter gefallen. Haben bestimmte Phasen bei fallendem Luftdruck Auswirkungen. Ich dachte immer, dass das Sinken des Luftdrucks ansich, der Auslöser für geringeren Appetit der Zander ist?
Das ist richtig. Jedoch ist der Druck am Sonntag gefallen. Stand dann wieder eine Zeit lang konstant und kurz bevor er richtig in den Keller ging waren wir auf dem Wasser. In Pahsen kurz vor einer starken Änderung der Wetterbedingungen beißen die Fische nochmal so richtig. Wenn man Glück hat erwischt man so einen Zeitpunkt.
Matzeh78 hat geschrieben: Zander können ja bei wechelndem Luftdruck in tiefern Gewässern durch Veränderung der Standtiefe die schwankungen teilweise Kompensieren.
Auch das stimmt. An dem Tag haben wir die Bisse zwischen 9 und 10 Metern Tiefe gehabt. Ungewohnt tief für diese Jahreszeit. Durch die Abkühlung und den Wind der vergangenen zwei Wochen dürfte die Sprungschicht geschichte sein. Und das schon Ende August. Bemerkenswert.
Und das die Zander bei stark gefallendem Luftdruck tiefer stehen hat sich in dem Fall als richtig erwießen. Herausgefunden weil wir die lange Kante vom Tiefen ins Flache (also von 11 auf 6 meter) geworfen befischt haben. Die Bisse kamen auf ca 9 bis 10 Metern.
Matzeh78 hat geschrieben: In welche Richtung und um ca. wie viel verändert der Zander seine Tiefe bei steigendem und sinkendem Luftdruck?

Gruß Matthias
Das weiß ich nicht genau. Jedoch ändern die Fische bei sich veränderndern Drücken ihre Standtiefe in tieferen Seen.
Auch ein Grund dafür das im Fluss (wo die Fische das nicht tun können) längere Zeit gar nix geht wenn der Druck nicht passt.

Zu deiner Studie: Achtung. Karpfen und Schleien sind keine Zander die ihren Druckausgleich übers Blut managen müssen!


Zur Fangstudie:

Datum: Do.26.08.
Gewässer: Elbe Aken (Sachsen Anhalt)
Wetter: Regen - Bedekt
Fänge: 7 Zander, Größter 48cm. kleinster 30cm
Bisse: insgesamt 11
Angeldauer: 2 Stunden

Datum: Fr.27.08.
Gewässer: Mittelandkanal bei Rheine (NRW)
Wetter: Regenschauer - Bedekt
Fänge: 5 Zander. Größter Fisch 58cm. Kleinster 38cm
Bisse: 9
Angeldauer: 4 Stunden

Bild

Barsche gab es jeweils 2. Aber hier gehts ja vorrangig um unsere Zander....
Bild


Aber ein Faktor der hier nicht berücksichtigt wird ist das Talent des jeweiligen Anglers. Wer es versteht in heiklen Situationen den passenden Köder mit der passenden Technik am richtigen Platz anzubieten der wird im Mittel immer viel konstanter Fangen als andere. Das darf man nie vergessen.
Eine Aussage: "Heut war ich 8 h mit dem Blinker draußen und hab gekurbelt was das Zeug hält und kein Zander hat gebissen." ist der Statiskik nicht hilfreich. Denn ein Vertikalangler hätte am selben Tag im selben Wasser 10 Zander und mehr fangen können. Beide würden dann ein unterschiedliches Statement zum Beißverhalten abgeben. Versthet ihr was ich meine? Deshakb ist der ganze Feldtest zwar gut gemeint. Aber auch fragwürdig.
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Sebastian Hänel » 06 Sep 2010 16:42

Gestern habe ich mal mitgemacht.

Datum: So. 5.9.2010
Gewässer: Rhein bei Düsseldorf
Fänge: 1 Zander 45cm
Bisse: 3 + ein Aussteiger von knapp 50 cm
Angeldauer: von 16:30 bis 19:30 Uhr

Beisverhalten war eher zaghaft, bzw spitz. Kann am fallenden Pegel des Rheins liegen. Kann, musste aber nicht. War noch jemand draßen?

Bild
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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Angelneuling » 06 Sep 2010 17:52

@Sebastian

Wenn du doch grad in der nähe bist versuchs doch mal an der Ruhe in Hagen! :wink:
Es gibt nix schöneres als am wasser zu sein...

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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von kati48268 » 07 Sep 2010 15:10

Auch kurz los gewesen,
aber mit Zielfisch Barsch (kaum Zander in dem Gewässer):

Datum: So.5.9.
Gewässer: 8ha Vereinssee, Greven NRW
Wetter: sonnig bis leicht bewölkt
Fänge: 0
Bisse: 0 (sehr erstaunlich)
Angeldauer: 17-19h
Sonstiges: nur 2 Nachläufer, sonst fängt man reihenweise kl. Barsche dort

@Sebastian
Zu deinen Statements:
"Aber ein Faktor... Deshalb ist der ganze Feldtest zwar gut gemeint. Aber auch fragwürdig."
Ja, du hast Recht. So ist das bei weitem nicht ausreichend um überregionale Vergleiche hinzubekommen. Vielleicht macht ihr euch noch mal Geanken, wie man das größer & organisierter aufziehen könnte. Interessant wäre ein halbwegs represäntatives Feldtest aber bestimmt.
Und:
"Zu deiner Studie: Achtung. Karpfen und Schleien sind keine Zander die ihren Druckausgleich übers Blut managen müssen!"
Schon klar. Aber es gibt ja nix anderes. Jede Wüstenameise ist besser erforscht, als das Verhalten einheimischer Fische! War schon froh, dass mir diese Studie geschickt wurde.
Denke zumindest, dass wenn schon Karpfenartige mit der einfacheren Druckregulierung bei Druckänderungen die Tiefe wechseln (und weiter fressen), sollte man annehmen können, dass dies umso mehr für die Barschartigen gilt.

Gruß, Kati

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Re: Feldtest: Beißverhalten der Zander

Beitrag von Teye » 08 Sep 2010 08:32

Hallo,

also ich kann der Theorie, das Fische sich durch Wechsel der Wassertiefe wechselnden Luftdrücken anpassen, nichts abgewinnen. Pro Meter Wassersäule steigt der Druck um 0,1 bar, also 100 mbar. Der Luftdruck pendelt um einen Wert von 1013 mbar, maximal +- 50 mbar in beide Richtungen. Bei einem extremen Wetterwechsel mit Luftdruckanstieg um 50 mbar müsste der Fisch also atemberaubene 50 cm aufsteigen, um sein Wohlfühlbereich wieder zu erreichen, nicht sehr auffregend, oder? Das macht er doch am Tag hundertmal. Die Theorie ist nicht plausibel und kann nur unter Laborbedingungen bei erheblich größeren Luftdrücken erarbeitet worden sein.

Gruß

Mathias
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