Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

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Moderator: Thomas Kalweit

Uwe Berndt
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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Uwe Berndt » 02 Mär 2006 02:51

Hallo
@Karsten,um Mißverständnissen vorzubeugen,
ich habe nichts dagegen,wenn im Februar auf
Dorsch geangelt wird,finde es aber verantwortungslos,wenn die Ausfahrten gezielt in die Laichgebiete gehen,nur um dann einen dickbäuchigen GEGAFFTEN 47 Pfünder werbewirksam vor die Kamera zu halten!Das es auch anders geht siehe Angelwoche 3.März Winterdorsch-Dickdorsch ?

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Karsten
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Beitrag von Karsten » 02 Mär 2006 11:23

Hallo!
Ist schon klar. Das die Laichgebiete angefahren werden ist in einer gewissen Weise unverantwortlich, da damit ja die eigene Exisrenz vernichtet wird.
Ich wollte mit einem Teil des Beitrages auch nur herausstellen, das die Kutterkäpitäne/Eigner ja ebenfalls um das tägliche Auskommen kämpfen, ebenso wie die Angelzeitschriften und Gerätehändler.
Meckern ist meist einfach, nachdenken warum und wieso etwas geschieht oft zu anstrengend oder es fehlt das nötige Grundwissen.(Dies ist allgemein gemeint und gilt natürlich auch für mich)
Gruß Karsten
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Beitrag von Lengalenga » 03 Mär 2006 08:07

@Thomas Kalweit

Ich habe mir nur Deine Antworten durchgelesen, leider kann ich da nichts anderes herausinterpretieren als Schutzbehauptungen (Berufsfischerei, Lofotenfischerei, Pressfreiheit). [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]
Wie kann man in der gleichen Zeitschrift die Leser zur freiwilligen Selbstkontrolle aufrufen und gleichzeitig einen Mitarbeiter (freier?) zum Laichdorschfischen schicken. [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
Gerade beim Dorschbestand in der Ostsee ist es "5 vor 12".
Da hätte ich mir bei solch einer Zeitschrift schon mehr Courage und Rückgrat gewünscht. [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]
Die Reaktionen in unserem Forum sagen mir ganz klar, das die Zeitschrift "Fisch&Fang" damit ein Eigentor geschossen hat.
Petri
Pennator Lengalenga
www.norwegen-angelforum.de

Stefan von Hatten

Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Stefan von Hatten » 03 Mär 2006 12:32

@Lengalenga

Dem kann ich nicht zustimmen - der Bericht hat zu einer kontroversen aber notwendigen Diskussion geführt. Nicht nur, was das Angeln auf Dickdorsch an sich betrifft, sondern auch, was die Berichterstattung und die Darstellung in Angelzeitschriften betrifft (nicht nur diesen Themas).

Eine Zeitschrift und ein Verlag hat in erster Linie eine Aufgabe - Befriedigung der Leserwünsche - und da geht es eben um die Mehrheit und nicht um die Minderheit. Zusätzlich geht es in der Presse um die - in der Regel - meinungsfreie Berichterstattung.

Leider ist es so, dass die Mehrheit der Leser sich dem hier vertretenen Denken anscheinend noch nicht angeschlossen haben - aber dafür ist ein solches Forum ja auch da - ich hoffe sehr, dass es den ein oder anderen zum Nachdenken bewegt.

FuF hat in meinen Augen ein begehrtes Thema aufgegriffen - und damit lediglich einen "Bericht" geliefert und in keinster Weise Stellung bezogen. Das dieses Thema hier so öffentlich und auch so hart diskutiert werden kann, obwohl die FuF Redaktion auch teilweise hart angegriffen wird, ist lobenswert - zeigt es doch, dass die Redaktion auch diesen Teil der Meinungsfreiheit akzeptiert, fördert und somit auch wieder Ihrer Aufgebe gerecht wird, entsprechende "Berichte" zu liefern.

Petri!

Stefan

Henning Stühring
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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Henning Stühring » 03 Mär 2006 15:07

Allen Beteiligten vielen Dank für die lebhafte Diskussion. Insofern hat der Beitrag also doch eine positive Wirkung. Aus Redaktionssicht sei noch einmal klar gestellt: Nicht jeder Beitrag gibt die Meinung der Redaktion wieder. Letztlich soll sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden. Zumal gerade FISCH & FANG ja vieles nachgesagt wird, aber ganz bestimmt nicht eine rücksichtslose Einstellung gegenüber der Ausbeutung von natürlichen Ressourcen. Es sei daran erinnert, dass wir als eines der ersten Magazine auf die massive Filetmacherei in Norwegen hingewiesen und Verständnis für die seinerzeit angeregte Filetobergrenze von 25 Kilo gezeigt haben - wofür wir neben Zustimmung auch viel Prügel bezogen haben. Es wird immer Angelmethoden/Einstellungen geben, die nicht von allen geteilt werden, man denke an das Catch & Release, an die Boiliefischerei, die Setzkescher-Hälterung, die Angelei auf Laichfische wie Lachse, Quappen. Aber auch Hechte, die ab Dezemeber/Januar gefangen werden, sind laischschwer. Soll man das nun als Magazin alles verschweigen? Sicher, allen Kritikern sei Recht gegeben: Gerade die Dorschfischerei im Frühjahr ist auch eine ethische Frage. Aber in FISCH & FANG kommen ja auch Contra-Meinungen zu Wort. In Heft 5/2006 werden wir deshalb folgenden Brennpunkt abdrucken:

Sperr-Zonen

Aber Hallo!“ Der laute Ruf, veröffentlicht als Überschrift zum Hochseeangeln in der westlichen Ostsee (FISCH & FANG 3/2006, S.77), ist bei mir angekommen. Und wie! Mir liegt die Ostsee ganz besonders am Herzen, da ich dort auch häufig unserer Passion nachgehe. Und dieser Artikel über das Hochseeangeln auf Frühjahrsdorsche berührt einen sensiblen Bereich, fordert Widerspruch. Unser Landesverband Schleswig-Holstein, dessen Vorsitzender ich bin, bemüht sich seit Jahren unmissverständlich um die nachhaltige Bewirtschaftung der Dorsche in der Ostsee.
Für mich steht fest, dass wir in der Laichkernzeit die Befischung der Dorsche in ihren Laichgebieten unterlassen müssen. Diese dürfte nach Aussagen der Experten bei uns in der westlichen Ostsee im Februar/März liegen. In dem besagten Bericht und insbesondere im dazugehörigen Video werden stolz kapitale Laichdorsche vorgeführt, die ihr enormes Gewicht teilweise aus dem umfangreichen Rogen ziehen. Gerade die älteren Dorsche haben einen höheren Laichanteil und besseren Rogen. Die negativen Effekte durch den zu frühen Wegfang können unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Nutzung nicht ausreichend begründet werden.

Der Kapitän berichtet, dass er von Januar bis Mitte April in die Laichgebiete fährt, um „Dickdorsche“ zu fangen. Der Berichterstatter verkündet unter dem Aspekt der Dorschschonung, dass sie „lediglich zwei Driften über den Laichplatz machen“ und dann mit einem ausreichenden Fang nach Hause fahren. Worin unterscheidet sich diese Handlungsweise von dem Fischfang durch Neben- und Haupterwerbsfischer in den unter der 20-Meter-Marke liegenden Laichgebieten der Ostsee zur Hauptlaichzeit? Insbesondere dem Kutterkapitän werfe ich eine falsche Handlungsweise vor, denn er fährt bewusst in die Laichgebiete, um seiner Kundschaft die größten Dorsche zu präsentieren. Sägt er nicht mit an dem Ast, auf dem er sitzt? Hat hier nicht die kurzsichtige Profitaussicht über die weitsichtige Verantwortung gegenüber der nachhaltigen Nutzung gesiegt?
Wir sind keineswegs dagegen, dass Dorsche gefangen werden, fragen aber, ob es nicht sinnvoller wäre, im Bestand gefährdete Arten erst nach dem Ablaichen beziehungsweise außerhalb der Laichgebiete zu fangen. Kann der kapitale Fang dann der Öffentlichkeit nicht viel selbstbewusster und mit berechtigtem Stolz präsentiert werden? Dann kann ich mit Zuversicht nach vorne schauen und meinen beiden Enkeln sagen, dass dieser Petri-Jünger mit Recht glücklich ist. Dann kann ich den Berufsfischern auch mit gestärktem Rücken empfehlen, in der Laichzeit die Laichgebiete in Ruhe zu lassen. Dann kann ich mit gutem Gewissen dem Politiker empfehlen, diese Gebiete während der Laichzeit zu sperren.

Ein bildliches Argument verdeutlicht das: Welcher Jäger würde stolz den Abschuss einer hoch tragenden Ricke präsentieren? Übrigens sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass der Fang von Dorschen mit Schleppnetzen, Waden oder ähnlichen Fanggeräten, mit verankerten Kiemennetzen, Verwickelnetzen oder Spiegelnetzen mit einer Maschenöffnung von 90 Millimetern oder mehr sowie mit Grundlangleinen in der westlichen Ostsee (Untergebiete 22 bis 24) vom 15. März bis zum 14. Mai im Jahr 2006 verboten ist. Zusätzlich zu dieser Fangschonzeit müssen die Fischer noch während 30 Kalendertagen ihre Tätigkeit nachweisbar einstellen. Außerdem ist die Fangquote auf Dorsch in der östlichen Ostsee, in der der noch stärker bedrohte Bestand lebt, entgegen aller Ratschläge erhöht worden. Dies verdeutlicht uns, dass die EU-Kommission nach wie vor nicht nachvollziehbare Verordnungen erlässt, die weder den Fischern noch den Fischbeständen dient. Von einer nachhaltigen Fischerei entfernt sich die Bürokratie damit leider immer mehr.
Wir wollen durchaus keine hoffnungslosen Idealisten produzieren oder gar Nestbeschmutzung betreiben. Wir müssen uns jedoch jederzeit auf gewisse Werte berufen, die wir ruhigen Gewissens überall vertreten können. Unter diesem Aspekt kann ein Fisch in der Laichzeit nur dann beangelt werden, wenn er zum Überleben des Menschen gebraucht wird oder er in so hohen Mengen vorkommt, dass von einer Nutzung keinerlei Bestandsgefährdung ausgeht, wie zum Beispiel bei den Heringen.

Ernst Labbow,
Präsident LSFV Schleswig-Holstein

Wie gesagt: Einfach machen wir uns unsere Entscheidung sicher nicht. Aber alle, die jetzt mit dem Finger auf die Dickdorsche zeigen, möchte ich fragen: Wenn es allein um die Ethik geht, warum hat man noch vor einigen Jahren nicht diese laute Kritik kund getan? Wenn es aber um den erhalt der Dorsche geht, muss man klar sagen, dass ein Angelverbot im Frühjahr nichts an der Misere ändern wird - zumal gerade die Fangquoten für die Berufsfischer in der Ostsee erhöht wurden ...
Da darf man doch zumindest mal die Frage aufwerfen, ob eine freiwillige Selbstbeschränkung seitens der Angler das Gelbe vom Ei ist, oder?
Chefredakteur FISCH & FANG
fuf@paulparey.de

Harry1
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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Harry1 » 03 Mär 2006 15:46

Den Gedankengang kann ich voll verstehen, wäre meiner Meinung besser zu verstehen wenn die Laichdorsche zurückgesetzt werden könnten.

So greife ich aber als Angler aktiv in die Kinderstube der Dorsche ein und das finde ich nicht in Ordnung.

Ist zu vergleichen mit der Einstellung nach mir die Sinnflut, was kümmert mich der Dorsch.

Wenn ich einen Süßwasserfisch mit Laich im Bauch fange, setze ich diesen automatisch umgehend und schonend zurück. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
mfG. Harry1

Eisangler

Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Eisangler » 03 Mär 2006 16:45

Genau das gleiche droht uns doch bei der Aalgeschichte (siehe Aaldiskussion vor kurzem)
Es werden vollkommen inkompetente Beschlüsse gefasst, Gesetze erlassen, die das Pferd von der falschen Seite aufsatteln und nicht wirklich etwas für die Erhaltung der Art beitragen.
Ich sehe meine Vermutungen mit dieser Einschätzung durch einen absoluten Fachmann bestätigt.
Also, der Weg führt in die Sackgasse!!!
OLE

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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Kutterfahrer » 03 Mär 2006 18:41

Auf der Homepage des Landesverbandes steht es etwas anders. Text hier:

Jedes Jahr wieder: Mitten in der Laichzeit der Dorsche gehen einige Kutter-Kapitäne gezielt auf Dorschfang. Zwar ist von der EU die Schonzeit der Dorsche in diesem Jahr vom 15. März bis 30. April festgelegt worden. Sie geht jedoch weit an der Realität vorbei, denn besonders im Januar und Februar sind die Dorsche „auf Brautschau“. Jüngst hat das Angler-Magazin „Fisch & Fang“ über die Ausfahrt der „Forelle“ und die großen Erfolge auf der Jagd nach Dick-Dorschen berichtet.

Die Thematik soll auch im Forum unseres LSFV aufgearbeitet werden. Der LSFV Schleswig-Holstein als Interessenverband und die Zeitschrift „Fisch & Fang“ müssen jedoch als öffentlich agierendes Medienunternehmen im Angelsektor auch ethisch-moralische Werte aufbauen und vertreten. Bei der in zahlreichen Angelzeitschriften immer wieder gerne vorgenommenen Präsentation von erfolgreichen Anglerinnen und Angler mit Dick-Dorschen hat der LSFV jedoch zunehmend Schwierigkeiten den zur Schau gestellten Enthusiasmus zu teilen. Dabei wird das Abbilden kapitaler Fische begrüßt, aber nicht das zur Schau stellen von kurz vor dem Ablaichen stehender „Mutterfische“.

So gibt es offenbar auch unter den Kutterkapitänen einen berechtigten Unmut über einzelne schwarze Schafe in ihren eigenen Reihen, die sich auf dieses Klientel stürzen. Der LSFV-Verbandsausschuss hat darüber auf seiner jüngsten Sitzung angeregte Diskussionen geführt. Es wurde betont, dass aus der LSFV ebenfalls eine gewisse Mitschuld tragen, denn auch einzelne seiner Vereine und deren Mitglieder buchen diese Schiffe, die angeblich größere Fänge versprechen. LSFV Schleswig-Holstein und „Fisch & Fang“ müssen in diesem Bereich ihre Verantwortung wahrnehmen und sollten durch eigenverantwortliche, vorsichtige Lenkung darauf hin wirken, dass ein entsprechender Umdenkungsprozess und dementsprechender Wertewandel eintritt. Nur so können wir erreichen, dass die Dorsche ausreichende Populationen erhalten und wieder aufbauen können und wir auch morgen noch mit stolz geschwellter Brust ein herzhaftes „Petri Heil“ für kapitale Dorschfänge vermelden können.

LSFV-Präsident Ernst Labbow hat jetzt den folgenden offenen Leserbrief an die Redaktion des Anglermagazins „Fisch & Fang“ geschicht:

„Ich freue mich immer, wenn über die tollen Angelmöglichkeiten in unseren norddeutschen Gewässern berichtet wird. Hierbei liegt mir die Ostsee ganz besonders am Herzen, da ich dort auch sehr häufig unserer gemeinsamen Passion nachgehe. Ihr Artikel berührt einen Bereich, bei dem ich mich einer bewertenden Kommentierung nicht entziehen kann.
Wie sie sicherlich wissen, bemüht sich unser Landesverband seit Jahren unmissverständlich um die nachhaltige Bewirtschaftung der Dorsche in der Ostsee. Für mich steht fest, dass wir in der Laichkernzeit die Befischung der Dorsche in ihren Laichgebieten unterlassen müssen. Diese dürfte nach Aussagen der Experten bei uns in der westlichen Ostsee im Februar/März liegen.
In dem Bericht und insbesondere im dazugehörigen Video werden stolz kapitale Laichdorsche vorgeführt, die ihr enormes Gewicht teilweise aus dem umfangreichen Rogen ziehen. Gerade die älteren Dorsche haben einen höheren Laichanteil und besseren Rogen. Die negativen Effekte durch den zu frühen Wegfang können unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen Nutzung nicht ausreichend begründet werden. Der Kapitän berichtet, dass er von Januar bis Mitte April in die Laichgebiete fährt, um „Dickdorsche“ zu fangen. Der Berichterstatter verkündet unter dem Aspekt der Dorschschonung, dass sie „lediglich zwei Driften über den Laichplatz machen“ und dann mit einem ausreichenden Fang nach Hause fahren? Worin unterscheidet sich die Handlungsweise dieser Fischer und dieses Angelkutters
von dem Fischfang durch Neben- und Haupterwerbsfischer in den unter der 20-Meter Marke liegenden Laichgebieten der Ostsee zur Hauptlaichzeit?

Insbesondere dem Kutterkapitän werfe ich eine falsche Handlungsweise vor, denn er fährt bewusst in die Laichgebiete, um seiner Kundschaft die größten Dorsche zu präsentieren. Sägt er nicht mit an dem Ast, auf dem er sitzt? Hat hier nicht die kurzsichtige Profitaussicht über die weitsichtige Verantwortung gegenüber der nachhaltigen Nutzung gesiegt?

Wir sind keineswegs dagegen, dass Dorsche gefangen werden, fragen aber, ob es nicht sinnvoller wäre, im Bestand gefährdete Arten erst nach dem Ablaichen bzw. außerhalb der Laichgebiete zu fangen. Kann der kapitale Fang dann der Öffentlichkeit nicht wesentlich selbstbewusster und mit berechtigtem Stolz präsentiert werden?

Dann kann ich mit Zuversicht nach vorne schauen und meinen beiden Enkeln sagen, dass dieser Petri-Jünger mit Recht glücklich ist. Dann kann ich den Berufsfischern auch mit gestärktem Rücken empfehlen, in der Laichzeit die Laichgebiete in Ruhe zu lassen. Dann kann ich mit gutem Gewissen dem Politiker empfehlen, diese Gebiete während der Laichzeit zu sperren. Hierzu möchte ich noch ein bildliches Argument hinzufügen: Welcher Jäger würde stolz den Abschuss einer hoch tragenden Ricke präsentieren?!?

Übrigens darf ich in diesem Zusammenhang erwähnen, dass der Fang von Dorschen mit Schleppnetzen, Waden oder ähnlichen Fanggeräten, mit verankerten Kiemennetzen, Verwickelnetzen oder Spiegelnetzen mit einer Maschenöffnung von 90 mm oder mehr oder mit Grundlangleinen in der westlichen Ostsee (Untergebiete 22-24) vom 15. März bis zum 14. Mai im Jahr 2006 verboten ist. Zusätzlich zu dieser Fangschonzeit müssen diese Fischer noch während 30 Kalendertagen ihre Tätigkeit nachweisbar einstellen. Außerdem ist die Fangquote auf Dorsch in der östlichen Ostsee, in der der noch stärker bedrohte Bestand lebt, entgegen aller Ratschläge erhöht worden. Dies verdeutlicht uns, dass die EU-Kommission nach wie vor nicht nachvollziehbare Verordnungen erlässt, die weder den Fischern noch den Fischbeständen dient. Von einer nachhaltigen Fischerei entfernt sich die Bürokratie damit leider immer mehr.

Wir wollen durchaus keine hoffnungslosen Idealisten produzieren oder gar eine Nestbeschmutzung betreiben wie es der Leserbrief auf Seite 14 vertritt. Wir müssen uns jedoch jederzeit auf gewisse Werte berufen, die wir ruhigen Gewissens überall vertreten können. Unter diesem Aspekt kann ein Fisch in der Laichzeit nur dann beangelt werden, wenn er zum Überleben des Menschen gebraucht wird oder er in so hohen Mengen vorkommt, dass von einer Nutzung keinerlei Bestandsgefährdung ausgeht, wie z.B. bei den Heringen.

Ich gehe davon aus, dass die Überlegungen eines erfahrenen, zeitgemäß orientierten Anglers begrüßt werden, der sich der Verantwortung für seine Verbandsmitglieder verpflichtet hat.

Petri Heil



Ernst Labbow, Plön
LSFV-Präsident

Dieser Brief mit div. Unstimmigkeiten hat dazu geführt, daß ich als Moderator zurückgetreten bin, sowie 2 weitere Moderatoren.

Wir sind allerdings alle für eine "freiwillige Schonzeit", greifen aber keinen Angler an, der einmal den Fisch seines Lebens fangen will.
Petri heil und allzeit schöne Fische
Gruß vom Kutterfahrer Falk

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 03 Mär 2006 18:59

Hallo Falk, das ist doch der gleiche Text, wie Ihn Henning schon gepostet hat... [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Kutterfahrer
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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Kutterfahrer » 03 Mär 2006 19:36

Der gesamte erste Absatz ist nur auf der Startseite des Verbandes.
Und ein paar Feinheiten sind anders.
Petri heil und allzeit schöne Fische
Gruß vom Kutterfahrer Falk

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bundyman
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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von bundyman » 04 Mär 2006 02:04

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Lengalenga:
<STRONG>
Wie kann man in der gleichen Zeitschrift die Leser zur freiwilligen Selbstkontrolle aufrufen und gleichzeitig einen Mitarbeiter (freier?) zum Laichdorschfischen schicken. [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]
Gerade beim Dorschbestand in der Ostsee ist es "5 vor 12".
Da hätte ich mir bei solch einer Zeitschrift schon mehr Courage und Rückgrat gewünscht. [img]images/smiles/icon_sad.gif[/img]
Die Reaktionen in unserem Forum sagen mir ganz klar, das die Zeitschrift "Fisch&Fang" damit ein Eigentor geschossen hat.</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Courage hin oder her, aber sehen wir, wie es ist. Es ist (leider) nicht verboten oder beschraenkt, also hat eine unabhaengige Presse auch eine gewisse Pflicht/Verantwortung ihren Lesern gegenueber, eben ueber alle (legalen) Bereiche zu berichten.
Muss man nicht gut finden, sollte man aber dem (jedem) Blatt zugestehen...
Und wie ick schonmal schrieb, deutsche Angler fangen 0,4% Ostseedorsch...
Leider scheint es ja auch eine interessierte Leserschaft zu geben, sonst wuerden Berichte keinen Sinn machen und solange da alles in gesetzlichen Bahnen verlaeuft, wird auch darueber berichtet werden. Und das ist auch gut so! (auch wenns mir, dir sonstwem nicht sonderlich gefaellt)...
----
"Du redest von Bier? Du redest in meiner Sprache!"
[Al Bundy]

Sebastian Wagner
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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Sebastian Wagner » 30 Apr 2006 22:27

Ich habe vor kurzer Zeit die DVD gesehen und war wirklich sehr traurig!

Das kann doch nicht der Ernst von der Fachzeitschrift Fisch & Fang sein ein solches Abmetzeln von Laichdorschen zu propagieren! Nur um Werbeeinnahmen von bestimmten Kutterkapitänen zu erzielen?

Solche Berichte führen eindeutig zu einer verstärkten Teilnahme an solch fragwürdigen Veranstaltungen!

Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist das Verhalten diverser "Top-Angler" in deutschen Angelmagazinen die auf der einen Seite Catch & Release auf Hecht, Zander, Karpfen usw. propagieren, jedoch solche Schlachtveranstaltungen auf Laichdorsche scheinbar unterstützen. Was für ein Sport!!!

Aufgrund dieses Berichtes habe ich mein Fisch & Fang Abo gekündigt und werde darauf verzichten mit solchen Kuttern rauszufahren. :eek: :eek: :eek:
Viel Spass beim Angeln wünscht Sebastian Wagner!

Eisangler

Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Eisangler » 30 Apr 2006 23:13

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Sebastian Wagner:
<STRONG>Aufgrund dieses Berichtes habe ich mein Fisch & Fang Abo gekündigt... [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img] [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img] [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Deine Entscheidung... meiner Meinung nach aber ziemlich arm, denn anstatt Dich an der Diskussion nur ansatzweise beteiligt zu haben, versuchst Du irgendjemanden abzustrafen.
Lies Dir doch einfach mal einige der Postings durch, auch die der Redaktion, gib Deine Meinung ab, warte auf Reaktionen und wenn Du dann trotzdem noch unzufrieden bist, kannste immer noch den "Judgement-Day" einläuten...
Dies wäre ein fairer und angemessener Weg.
OLE

[ 30. April 2006: Beitrag editiert von: Eisangler ]

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Aber Hallo. Jagd auf Dickdorsche.

Beitrag von Hartmut » 30 Apr 2006 23:24

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Aufgrund dieses Berichtes habe ich mein Fisch & Fang Abo gekündigt und werde darauf verzichten mit solchen Kuttern rauszufahren. [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img] [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img] [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]
Feigling!

Gut, wenigstens hat Du noch den Mut aufgebracht hier zu posten. Schimpfen und Davonlaufen bringt nichts -leider haben wir von dieser Menschensorte viel zu viele.

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Beitrag von Iceman1 » 01 Mai 2006 02:20

Ich finde das auch nicht gut Angeln während der Leichzeit.
Aber es mus jeder selbst für sich entscheiden.
Ich habe Dorschangeln noch nie mit gemacht.

Aber ich finde es Lächerlich das Abo zu Kündigen.
Es ist vollkommen korekt über das Dorschangel
zu berichten .
Wenn mann sich eine Objektive Meihnung bilden will ist es Recht alle Meihnungen zu hören auch wenn sie einem nicht passt.

Es gibt auch leute die uns Angler nicht verstehen, deswegen muss ich sie doch nicht Hassen meine Frau versteht es auch nicht.


[img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]

Gruss Iceman [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png

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