Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Hier geht es um alles - außer um's Angeln!

Moderator: Thomas Kalweit

Wolf wieder ansiedeln oder nicht !

Wolf Ansiedeln !
18
64%
Wolf Abschießen !
5
18%
Weiss nicht !
5
18%
 
Abstimmungen insgesamt: 28

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bundyman
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von bundyman » 01 Okt 2008 19:05

Mal sehen wann der erste anfaengt, zu versuchen, den Unterschied zwischen 'Problemwolf' und 'Schadwolf' zu erklaeren...
----
"Du redest von Bier? Du redest in meiner Sprache!"
[Al Bundy]

Eisangler

Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Eisangler » 01 Okt 2008 20:19

Von mir aus, wenn sie mir meine Pilze im Wald nicht platttrampeln... :lol:

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Iceman1
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Iceman1 » 01 Okt 2008 20:23

Ich glaube das siehst du verkehrt !
Alle wild Tiere die die natürliche Scheu vor dem Menschen verloren haben, sind vom Menschen direkt oder indirekt gefüttert worden !
Direkt " oh schau mal der hatt bestimmt Hunger gib ihn doch dein Wurst Brot "
oder der Mensch lässt seine Abfälle im Wald liegen ,der Wolf kommt richt Essen und Mensch,sieht aber nur den Rest den der Mensch übrig lies und verbindet Essen mit Mensch Geruch. Schon ist ein Teil der Natürlichen Scheu verloren.
Wenn der Mensch mehr Rücksicht nehmen würde ginge ein miteinander !
Soviel ich weiß gibt es bereits ein Wolfs Management in Deutschland.
Man kann auch Schafe schützen mit Herden Hunde, das gib es in Spanien oder in der Türkei schon seit mehren Jahren.
Und Kosten ! Wenn ich mit der Zeit gehen will muss ich Investieren !
Das müssen andere Unternehmen auch !

Gruss Iceman 8)
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

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Hartmut
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Hartmut » 01 Okt 2008 20:32

Hallo mzg,

aus Deinen gesamten Postings zu diesem Thread wird mir nicht ersichtlich, weshalb Du so angefressen reagierst. Hattest Du schon eine persönliche Begegnung mit Wölfen oder bist du gar als Schäfer von den vielen gerissenen Schafen betroffen?

Oder waren es doch nur streunende Hunde, die Schafe rissen, worauf schon Eric Zimen bei seinen Arbeiten in den Abruzzen hingewiesen hatte.

Rotkäppchen und der "Böse Wolf" scheint in uns schon genetisch verankert zu sein.

Grüße

Hartmut

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Cactus
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Cactus » 01 Okt 2008 20:45

Hallo,

die Umwelt ist nicht mehr so wie vor 200 Jahren und es besteht keinerlei
Notwendigkeit in Mitteleuropa Wölfe anzusiedeln. Weder aus Gründen des Artenschutzes noch aus Gründen einer besonderen Rolle in der biologischen
Kette (damit ist gemeint, dass die Wölfe keine wesentliche Rolle in der tierischen Umwelt spielen). Und etwa vom Aussterben sind Wölfe überhaupt nicht bedroht, in Russland gibt es Abertausende (dort wir teilweise mit dem MG vom Hubschrauber darauf Jagd gemacht). Ich bin dafür, einzelne Wölfe in Ruhe zu lassen, solange sie nicht in Siedlungsgebiete vordringen oder Menschen gefährden. Aber gezielt ansiedeln, das halte ich für einen ausgesprochenen Schwachsinn. Es gibt dafür ausser romantiischen Vorstellungen keinen einzigen Grund. Übrigens-wildernde Haushunde werden von unseren Jägern sofort und oft rücksichtslos abgeschossen.
Und mit Bären haben wir in Österreich auch denkbar schlechte Erfahrungen gemacht und ich verstehe jeden Bauern, der sich seine Mutterschafe nicht hinmetzeln lässt und sich dagegen wehrt (es wurden von Bären ein ganzes Dutzend Schafe auf einmal gerissen). Da geht es um mehr als ums Geld.
Kurzum, es gibt für Wölfe und Bären geeignetere Habitate als Mitteleuropa und wenn ein Wissenschaftler glaubt, diese Tiere beobachten zu müssen, dann soll er sich dorthin begeben, wo sie in reicher Anzahl und in ihrer Natur wesentlich besser entsprechender Umwelt vorkommen.

Grüsse
Heinz

G**********

Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von G********** » 02 Okt 2008 00:22

@ mzg,

selten in unserer heutigen Zeit solch einen Schwachsinn gelesen, den Du hier verbreitest!
Von wem wirst Du denn bezahlt????
Ich habe schon seit Jahren an Wolfsprojekten teilgenommen, habe mit meiner Frau auch Patenschaften über Wolfsgebiete übernommen - und dies als Jäger -, mit Erik Zimen in früheren Jahren - da war der Wolf Meilenweit weg - im Norden und in Bayern Studien betrieben.
Nun kommst Du und bringst die alten Ängste der Märchen auf!

Ist schon echt bedenklich.

Wenn von Deinen angeblichen Schäden gesprochen werden soll, wer zahlt den Verlust von Federvieh, den der Fuchs, Habicht usw. anrichtet?

Keiner, und dies ist auch gut so!!

Nun kommst Du mit den Schäfern, sollen sie doch Entschädigung erhalten, kein Mensch hat was dagegen.

Nur muß auch ein Schäfer, den Schutz seiner Herde in den Griff bekommen.

Komme aber gerne noch einmal auf dieses Thema zurück.


Gruß und Petri Heil
Peter

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Cactus
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Cactus » 02 Okt 2008 08:13

Hallo,

aus deiner Zuschrift ergibt sich ganz klar, dass du aufgrund von Patenschaften und ´deiner Studien Partei und voreingenommen bist. Es geht bei dutzenderweise von Bären gerissenen Schafen nicht nur um die finanzielle Gutmachung. Die betroffene Bevölkerung - das ist die, die dort lebt, wo die Bären ausgesetzt wurden, ist jedenfalls aufgrund der Vorkommnisse gegen weiteres Aussetzen. Aus der Ferne ist gut reden und schreiben. Und die Unterstellung, dass ich von jemandem bezahlt würde, ist eine einzige Frechheit. Ganz im Gegenteil, Mitglieder z.B. des WWF und anderer NGOs leben recht gut von derartigen Projekten und Studien, die aus Steuergeldern bezahlt werden. Einen einzigen vernünftigen Grund zum Aussetzen von diesen Wildtieren hast dum übrigens nicht genannt - weil es dafür keinen gibt.Und weil es in Wirklichkeit Tierquälerei ist, derartige Tiere in halb-oder ungeeignete Habitate auszusetzen.

Gruß
Heinz

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 02 Okt 2008 08:27

@Gewässer: Als Selbständiger erwirtschafte ich meinen Lebensunterhalt nach wie vor selber. Dass du, trotz deines Engagements offenbar wenig Ahnung von Wölfen hast, kann ich leider nicht ändern.
Und ja: Unter meinen Kunden habe ich viele Schäfer. Für die sind die Wölfe eine Katasrophe. Auf den Schutzmaßnahmen bleiben sie, wie gesagt, fast komplett sitzen. Und wenn in Zukunft, wie geplant, die Entschädigungen engeschränkt werden, dann auch noch auf den Schäden.
Ich gehe davon aus, dass du als Wolfsbefürworter gerne jährlich ein bis drei Monatseinkommen spendest, wie du es auch von den Schäfern verlangst?
Das wäre wohl das wenigste, was man von den Befürwortern verlangen kann.
Ich bitte um Belege für deine Aussagen.

G**********

Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von G********** » 02 Okt 2008 08:49

@ Cactus,

habe Dich doch mit keinem Wort angegriffen. Meine Nachricht bezog sich auf die Aussagen von @ mzg!

Wenn man richtig lesen kann, stellt man fest, daß ich mich n i c h t für die künstliche Ansiedelung ausgesprochen habe. Im Gegenteil!

Ich sagte, wenn der Wolf oder andere Wildtiere, auf natürliche Art und Weise in unsere Wälder kommt, finde ich dies o.k.!

@ mzg,

was für Belege forderst Du von mir ein?

Ich habe jedenfalls kein Interesse mir Deine Bilanzen anzusehen.


Gruß und Petri Heil
Peter

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 02 Okt 2008 09:00

Gewässer hat geschrieben:was für Belege forderst Du von mir ein?
Für den Anfang:

- Den Beleg dafür, dass ich Märchen vom Rotkappchen und dem bösen Wolf verbreite.
(Ich habe lediglich eine von Fachleuten erstellte Arbeit über belegte Wolfsangriffe vorgestellt und im gleichen Atemzug betont, wie gering das Risiko im vergleich zu anderen Risiken ist.)

- Den Beleg dafür, dass Wölfe eine angeborene Angst speziell vor dem Menschen haben.
(Eine Angst, die es, wie gesagt, in menschenleeren Gebieten, z.B. der Arktis, nicht gibt. Wölfe haben nur dort Angst vor Menschen, wo sie Menschen fürchten müssen. In der Lausitz haben sie keine. Da holten sie schon Schafe mitten aus den Dörfern. Der neulich im Dorf gefangene verletzte Welpe war zwar leicht verletzt, menschenscheu war er aber nicht geade. (Auch wenn du das Beispiel wegen der Verletzung ablehnen wirst.)
Ich habe jedenfalls kein Interesse mir Deine Bilanzen anzusehen.
Wenn du die ICIE-Arbeit nicht kennst, kannst du dich noch gar nicht intensiver mit dem Thema befasst haben. Das ist die in dem Zusammenhang von Befürwortern wie Gegner der Wolfsansiedlung in Deutschland mit Abstand am häufigsten zitierte Literatur.


(edit: Heute hab ichs mit dem h)

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Jondalar » 02 Okt 2008 09:05

Hallo
Wenn man mal überlegt wieviele Schafe es gibt und wieviele Wölfe wirklich in unserem Land heimisch werden können, ist der wirtschaftliche Schaden eher gering. Sicher der Schäfer den es betrifft wird nicht begeistert sein wenn wieder eines seiner Schäfchen nicht nach Hause kommt. Doch das ist eben der Verlust den jeder Betrieb einrechnen sollte. Ich sehe absolut keinen Sinn sowas aus dem Staatssäckel zu finanzieren. Ich denke hier geht es eher darum endlich einen Grund zu finden um noch etwas mehr an Subventionsgeldern einzustreichen.

Das Wölfe auf lange sicht wieder in Deutschland angesiedelt werden können ist auch äusserst bedenklich. In einem Industrieland wie Deutschland hat der Wolf keine weitläufigen unbewohnten Flächen die er doch als Lebensraum benötigt. In der Regel ist der Wolf ein äußerst scheuer Zeitgenosse der dem Menschen eher aus dem Weg geht als das er seine Nähe sucht. Doch auch hier gibts Wölfe, die sich durch unsere Eingriffe in die Umwelt nicht arttypisch Verhalten. Deshalb wird der Wolf trotz Patenschaften und Förderprogrammenin unseren Breitengraden keine Chance mehr haben. Sobald wieder mal ein Schäfchen oder Hühnerstall dran glauben muss, wird es den Wölfen ergehen wie dem Bruno in den Alpen.
Grüsse von der Donau

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 02 Okt 2008 09:38

Jondalar hat geschrieben:Sicher der Schäfer den es betrifft wird nicht begeistert sein wenn wieder eines seiner Schäfchen nicht nach Hause kommt.
Du scheinst die Größenordnung des Problems nicht zu kennen.
Die Schäfer in der Lausitz haben schon ein einem einzigen Angriff mehr als 30 Schafe verloren. Wenn dann nicht sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet werden (neue, bisher den Wölfen nicht bekannte Zäune, Schutzhunde), dann sind die Wölfe ein paar Tage später wieder in der gleichen Herde.
Ginge es um "mal ein Schäfchen", würden die entschädigt und der Käse wäre gegessen. Hier geht es um eine ernsthafte Bedrohung der Herden.
Die Wölfe haben sogar schon mittem im Dorf eingezäunte Schafe geholt.
Ich sehe absolut keinen Sinn sowas aus dem Staatssäckel zu finanzieren.
Das sehe ich auch nicht ein. Das sollen gefälligst die finazieren, die Wölfe haben wollen.

In einem Industrieland wie Deutschland hat der Wolf keine weitläufigen unbewohnten Flächen die er doch als Lebensraum benötigt.
Die braucht der Wolf nicht. Er braucht nur Futter (das ist in einer Kulturlandschaft sowohl durch die hohe Wildtierdichte als auch den Haustieren findet) und relativ kleine ungestörte Bereiche zur Aufzucht der Jungen.
wird es den Wölfen ergehen wie dem Bruno in den Alpen.
Bruno ist zwar eine ganz andere Geschichte.
Ich gehe aber davon aus, dass die Bevölkerung vor Ort früher oder später zur Selbstjustiz greifen wird, wenn adequate Entschädigungen gestichen werden und ein gezieltes Wolfsmanagement ausbleibt. Das lassen alleine schon die Erfahrungen in anderen Wolfsgebieten erwarten.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Jondalar » 02 Okt 2008 10:15

Du scheinst die Größenordnung des Problems nicht zu kennen.
Die Schäfer in der Lausitz haben schon ein einem einzigen Angriff mehr als 30 Schafe verloren.
Wie von mir schon vorhin angesprochen und Du ja nun auch sagst, ist dies eben nur eine Regionale Geschichte die einige Schäfer der BRD betrifft.
Hier geht es um eine ernsthafte Bedrohung der Herden.
Man kann eben aus jeder Mücke einen Elefanten machen. Was denkst Du wieviele Wölfe es denn in Deutschland gibt?
Die braucht der Wolf nicht. Er braucht nur Futter (das ist in einer Kulturlandschaft sowohl durch die hohe Wildtierdichte als auch den Haustieren findet) und relativ kleine ungestörte Bereiche zur Aufzucht der Jungen.
Da liegst Du leider falsch. Der Wolf ist nicht in der Lage langfristig wieder bei uns fußzufassen. Wie alle großen Raubtiere in Europa ist er eine Bedrohte Tierart deren Schutz unser aller Anliegen sein sollte, wenn wir nicht wollen das es nur noch domestizierte Haustiere in unserer Fauna gibt. Sicher ist der Wolf ein sehr anpassungsfähiger Jäger doch ohne Rückzugsgebiete in denen er seine Jungen ungestört aufziehen kann. Dies ist nur noch in den Naturschutzgebieten möglich. Hier drängt sich die Frage auf warum die Schäfer diese Naturschutzgebiete aufsuchen? Es gibt genügend andere Grünflachen die zur Schafzucht genutzt werden können. Wer sich wissentlich in ein Gebiet ansässiger Wölfe begibt darf sich über Ausfälle nicht beklagen. Der Wolf ist eben ein Raubtier und folgt nur seiner Natur.
Ich gehe aber davon aus, dass die Bevölkerung vor Ort früher oder später zur Selbstjustiz greifen wird, wenn adequate Entschädigungen gestichen werden und ein gezieltes Wolfsmanagement ausbleibt.
Da hast Du sicherlich recht. Auch in Kanada und den USA ist diese Problematik vorhanden. Hier wurden schon einige der ansässigen Farmer mit sehr hohen Bußgeldern bestraft. Ob sich das aber finanziell rechnet ist eine ganz Andere Sache.

Wie schon gesagt. Der Wolf wird früher oder später wieder verschwinden da er einfach nicht mehr in an unsere Bedürfnisse angepasste Welt passt. Lediglich in einigen Naturschutzgebieten werden noch Restpopulationen die Art sichern. Das der Wolf sich wieder über ganz Deutschland ausbreitet ist aus den Gegebenheiten nicht mehr möglich.
Grüsse von der Donau

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 02 Okt 2008 11:01

Jondalar hat geschrieben:Wie von mir schon vorhin angesprochen und Du ja nun auch sagst, ist dies eben nur eine Regionale Geschichte die einige Schäfer der BRD betrifft.
So kann man es natürlich sehen. Dann müsste es ja leicht möglich sein, diese adäquat zu entschädigen? Staat und Naturschutzverbände scheinen aber die Lust an den Entschädigungen zu verlieren.
Was denkst Du wieviele Wölfe es denn in Deutschland gibt?
Die Schätzungen für die Region Lausitz bewegen sich zwischen 30 bis 40 Tieren (Beführworter) und 60 bis 70 Wölfen (teils beführwortende Jägerkreise, siehe z.B. den kürzlich in der W&H erschienenen Artikel).
Gehen wir mal davon aus, dass die Wahrheit mit ca. 50 Tieren wie so oft in der Mitte liegt. Sichtungen von Rudeln bis zu 17 Tieren sind bekannt.
Dann kann von ca. 10 weiteren verstreut in Deutschland lebenden Wölfen ausgen. (Bestätigt durch glaubhafte Mehrfachsichtungen und im Verkehr getötete Wölfe). Also derzeit ca. 60 Tiere. Tendenz steigend.
Die Region Lausitz mit ihren ca. 50 Tieren hat übrigens die höchste Wolfsdichte der Welt. (Falls es wen interessiert. Liegt aber daran, dass die Futtergrundlage für solche Dichten nur in einer Kulturlandschaft möglich ist. Anderswo gibt es keine ausreichend hohe Wildtierdichte.)

Wie alle großen Raubtiere in Europa ist er eine Bedrohte Tierart
Nö, ist er nicht.
Hier drängt sich die Frage auf warum die Schäfer diese Naturschutzgebiete aufsuchen?
1) Suchen zum guten Teil die Wölfe Nicht-Naturschutzgebiete auf und erlegen dort Schafe.
2) Gäbe es viele Naturschutzgebiete in ihrer Form ohne Schafe nicht. Dort wären geschlossene Waldbestände.
3) Hattest du anscheinend noch nicht das Problem, dass eine Eigentums- oder Pachtflächen in ein Naturschutzgebiet eingegliedert wurden. Diese Form der "Enteignung" ist in Deutschland leider üblich. Wenn der Staat die Flächen wenigstens zu fairen Preisen aufkaufen würde, statt sie einfach durch Eingliederung zu entwerten...
Der Wolf ist eben ein Raubtier und folgt nur seiner Natur.
Eben. Auch wenn man heute nur noch Beutegreifer sagen darf, was aber im eigentlichen Sinn das gleiche bedeutet.
Ich gehe aber davon aus, dass die Bevölkerung vor Ort früher oder später zur Selbstjustiz greifen wird, wenn adequate Entschädigungen gestichen werden und ein gezieltes Wolfsmanagement ausbleibt.
Lediglich in einigen Naturschutzgebieten werden noch Restpopulationen die Art sichern. Das der Wolf sich wieder über ganz Deutschland ausbreitet ist aus den Gegebenheiten nicht mehr möglich.
Ich gehe davon aus, dass der Wolf mind. 1/3 der Fläche Deutschlands besiedeln könnte, wenn wir es den wollten. Die Diskussion ist aber überflüssig. Das wird nicht passieren.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Jondalar » 02 Okt 2008 11:59

Dann müsste es ja leicht möglich sein, diese adäquat zu entschädigen?
Grundsätzlich ja. Doch was glaubst Du wie viele Schäfer plötzlich Wolfsprobleme hätten.
Die Schätzungen für die Region Lausitz bewegen sich zwischen 30 bis 40 Tieren (Beführworter) und 60 bis 70 Wölfen (teils beführwortende Jägerkreise, siehe z.B. den kürzlich in der W&H erschienenen Artikel).
Gehen wir mal davon aus, dass die Wahrheit mit ca. 50 Tieren wie so oft in der Mitte liegt. Sichtungen von Rudeln bis zu 17 Tieren sind bekannt.
Und damit relativiert sich das Problem. Ich finde es absolut richtig hier den Naturschutz über die wirtschaftlichen Interessen der Schäfer zu stellen. Hier von einer Gefährdung der Herden zu sprechen ist absolut überzogen.
Wenn es wirklich ein flächendeckendes Problem währe dann würde ich Dir zustimmen.

Zitat:
Wie alle großen Raubtiere in Europa ist er eine Bedrohte Tierart

Nö, ist er nicht.


Der Wolf steht immer noch auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten(IUNC 2007). Nur weil er sich nun lokal gut etabliert hat ist sein Überleben immer noch nicht gesichert.
Grüsse von der Donau

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