Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Hier geht es um alles - außer um's Angeln!

Moderator: Thomas Kalweit

Wolf wieder ansiedeln oder nicht !

Wolf Ansiedeln !
18
64%
Wolf Abschießen !
5
18%
Weiss nicht !
5
18%
 
Abstimmungen insgesamt: 28

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Iceman1
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Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Iceman1 » 30 Sep 2008 21:58

Es war gerade ein Bericht über Wölfe in Deutschland .
Hier meine Diskussionsrunde : Wolf wieder heimisch machen oder abschießen :?
Ich bin der Meinung man sollte ihm eine Chance geben! :)
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Illerfischer » 30 Sep 2008 22:09

Unsere östlichen Nachbarn, allen voran die Polen, zeigen doch wie es klappt, Tiere wie den Wolf oder das Wisent erfolgreich wieder in unsere Natur einzugliedern.
Da sollten wir nicht hinten an stehen. Ich würde es begrüßen wenn sich diese Tiere auch bei uns wieder ansiedeln würden.
Grüße aus dem Allgäu
Roland

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Barta0815
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Barta0815 » 30 Sep 2008 22:32

jau, da kann ich mich dem illerfischer nur anschließen!!!

gruß vom niederrhein

matthias
...mir ******* egal, wer dein Vater ist! Wenn ICH hier angel, geht NIEMAND übers Wasser!!!

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Blauhai
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Blauhai » 30 Sep 2008 22:43

Ich würde eher etwas neutraler vorgehen.

Den Wolf zwar nicht gezielt ansiedeln, aber dulden.

Viele Wölfe wanderten von selbst aus Polen nach Sachsen usw.
Wenn es ihnen gefällt und unsere Wälder etc. für ihren Lebensstatus ausreichend sind, dann kommen sie von alleine zurück.

Auch der Luchs wurde nur zum Teil ausgewildert und siedelte sich selbstständig wieder in Deutschland an.
Der Kormoran....das Gleiche :wink:

Eine Wiederansiedlung darf zwar unterstützt werden, sollte aber nicht komplett von Menschenhand geschehen.
Das ist in meinen Augen das gleiche, wie eine Tierart auszurotten.
Denn in beiden Fällen handelt man gegen den Willen der Natur.
www.donaupirsch.de.tl

http://www.youtube.com/watch?v=tycQCRqcYg4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=HmAKaOC3Cbo

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Ulli3D » 30 Sep 2008 23:23

Die Frage ist, wie wird man die "Schäden" durch wieder angesiedelte Wildtiere entschädigen? Die Frage ist auch, wie viele Überlebenschancen hat ein Wolf, wenn er aus den "blühenden Landschaften" Ostelbiens in unsere, mit einem engmaschigen Verkehrsnetz versehenen Gefilde kommt?
Petri Heil aus Sankt Augustin

Ulli

Niederbayer

Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Niederbayer » 01 Okt 2008 08:08

Prinzipiell spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, dass man Wölfe wieder ansiedelt... gebe aber dem Blauhai recht, dass das natürlich geschehen sollte und nicht "mit aller Gewalt"!

Andererseits ist in ein paar Jahren das Geschrei der Presse wieder groß, sobald der erste Mensch oder Haustiere von den Wölfen angefallen wurden :shock:

G**********

Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von G********** » 01 Okt 2008 08:30

Eine künstliche Ansiedlung finde ich nicht o.k.

Kommen aber Wildtiere Wolf usw. auf eigene Faust in unsere Wälder, finde ich es o.k.!
Ich bin selbst in der Jägerschaft im Bezug auf den Wolf aktiv im positiven Sinne (pro Wolf) tätig.

Im Lande Brandenburg und Sachsen, werden Ausgleichszahlungen an Schäfer gezahlt, wenn sie denn den eigenen Schutz ihrer Tiere nicht vernachlässigen.
Und dies finde ich gut so.

Gruß und Petri Heil
Peter

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von chris76 » 01 Okt 2008 13:30

erstmal will ich sagen, dass ich es gut finde, dass auch mal solche Themen angesprochen werden. Wir sind ja schließlich Natur- und Tierfreunde (sollten es zumindest sein find ich). Künstliche Ansiedlungen find ich auch nicht richtig. Das gilt für ein Gewässer wie für einen Wald. Ich hab den Bericht im TV auch gesehen und hab mich nicht gewundert, dass vor allem die älteren Generationen ein Problem damit haben. Da wird mit Vorurteilen um sich geschmissen wie im besten Märchen. Ist leider mit vielen Themen so. Ist jetzt nicht böse gemeint. Aber auch im Alter sollte man sich weiterbilden und informieren wenn man zu einem Thema Stellung beziehen will. Ich hab schon einige Bücher und TV-Berichte über dieses Thema gelesen bzw gesehen und es wurde darin schon öfters erwähnt, dass es in Mitteleuropa seit dem 16. Jahrhundert keinen einzigen Fall gibt, wo ein gesunder Wolf einen Menschen getötet hat (wenn jemand was anderes weiß, lass ich mich gerne eines besseren belehren).

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Hartmut
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Hartmut » 01 Okt 2008 13:45

Reisst der Wolf ein Schaf, ist der Aufschrei der gefährdeten Existenz riesig.
Zerstören Finanzwölfe eine Firma, mit tausenden von Arbeitsplätzen, schert sich kein Schaf darum.

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 01 Okt 2008 14:10

Die Entwicklung ist ja schon viel weiter.
Deshalb fehlen mir in der Abstimmung auch die entscheidenten Punkte:
Wer ist für ein vernünftiges Wolfsmanagement?
Wer soll für die Schäden zahlen?

Die von den "Wolfsbeführwortertern" (die Anführungszeichen setzte ich, weil man nun wirklich keine klaren Grenzen ziehen kann, dafür sind die Interessenlangen zu weit gestreut) vorgeschlagenen Schutzmaßnahmen für Schafherden in Form von Elektrozäunen und später Elektrozäunen mit darüber gespannten Flattebändern haben sich als wirkungslos erwiesen. Trotzdem werden sie noch gefordert und gefördert.
Ebenfalls als wirkungslos haben sich einzelne Herdenschutzhunde erwiesen. Dann lenken 1 oder 2 Wölfe den Hund ab und das Rudel schlägt auf der anderen Seite zu.
Jetzt testet man mind. 3 Schutzhunde pro Herde, wie es sich auch in anderen Ländern bewährt hat.
Die Schäfen bleiben weitgehend auf den Kosten sitzen. Es gibt Zuschüsse für die Wirkungslosen Zäune und Zuschüsse für den kauf von Hunden.
Nach Abzug der Förderung kostet ein Hund ca. 600 Euro. Dazu kommen 400 Euro Unterhaltskosten (Futter, Tierartz, Versicherunt etc.) jährlich.

Edit: In meiner Rechnung war der Wurm:
Wenn der Schäfer nur mikrige 10 Minuten Betreuungs- und Ausbildungszeit pro Hund und Tag rechnet, sind das 30 min am Tag bzw. gut 180 Stunden im Jahr bei 3 Hunden, die der Schäfer zusätzlich leisten muss und nicht vergütet bekommt. Wenn ein Hund im Schnitt 6 Jahre eingesetzt werden kann, sind das 500 Euro für Anschaffung + Unterhalt + (bei nur 10 Euro Stundensatz für Steuer und Sozialversicherung (inkl. Arbeitgeberanteil, den der Schäfer ja selber zahlen muss) 3300 Euro pro 3 Hunden und Jahr.
Hat ein Berufsschäferbetrieb mehrer Herden zu betreuen (ist heute üblich) ein Mehrfaches. Wie gesagt: Nach Abzug der Förderung.

Zum Vergleich: Ein gut wirtschaftender Schäfer verdient pro Muttertier (durch Vermarktung des Nachwuchses und der Wolle) 100 Euro im Jahr, mit denen er seinen Lohn, Versicherungen, Steuern usw. begleichen muss.
Er müsste also pro Herde 33 Schafe mehr halten, allen für die Hundekosten. Da diese Schafe auch wieder Arbeit machen, eher 50 oder mehr Schafe pro Herde zusätzlich.

Für kleine Halter sind solche Maßnahmen überhaupt nicht finanzierbar. Deshalb bleibt ihnen nur, auch auf eine Entschädigung im Schadensfall zu verzichten. (Diese soll es ja zukünfig ohne Schutzmaßnahmen nicht mehr geben.) Das wird so einkalkuliert, weil die Kosten keiner mehr tragen will.

Das ist doch ein Witz. Der europäische Wolf ist in seinem Bestand nicht gefährdet. Selbst die Lausitz ist im Vergleich zu polnischen Nationalparks von der Fläche her ein Fliegenschiss.
Wenn wir also Wölfe in Deutschland wollen, denn sollten auch alle Betroffenen vollumfängliche entschädigt werden. So zahlen ein paar Wehrlose die Zeche für ein paar Millionen Sonntags-Wolfsfans.
Ich wäre für folgende Lösung: Wer Wölfe in Deutschland will, egal ob Verband oder Einzelperson, soll so viel er will in einen Wolfsfonds einzahlen. Aus dem werden die Schäden und Mehrkosten beglichen. Wenn das Geld alle ist, wird der Wolfsbestand entsprechend eingeschränkt.

Das die Leute in der Lausitz ihre Kinder nicht mehr raus zum Spielen lassen, nicht mal mehr Abends in den Garten, ist auch kein Wunder. Als Lektüre sei folgende oft zitierte Studie empfohlen:
lcie

(Nicht, dass Wölfe ein größeres Risiko wären als andere Lebensrisiken (Straßenverkehr) oder gar andere Wildtiere (Wildschweine etc.), aber keine Gefahr für Menschen wäre gelogen.)

Überall sonst auf der Welt wird das Problem so gelöst: Werden die Wölfe zu aufdringlich (menschennah), gibt es eine auf den Pelz.
In Zeiten, in denen sie nicht bejagt werden, z.B. Krieg, nehmen die Wolfsangriffe massiv zu, weil sie ihre angelernte Angst vor dem Menschen verlieren.

Das wäre der zweite wichtige Punkt im Wolfsmanagement: Wölfe, die ihre Scheu verlieren, umgehend und gezielt bejagen.

Dann können Sie sich gerne weiter in Deutschland ausbreiten.
Zuletzt geändert von mzg am 01 Okt 2008 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 01 Okt 2008 14:18

chris76 hat geschrieben:es wurde darin schon öfters erwähnt, dass es in Mitteleuropa seit dem 16. Jahrhundert keinen einzigen Fall gibt, wo ein gesunder Wolf einen Menschen getötet hat (wenn jemand was anderes weiß, lass ich mich gerne eines besseren belehren).
Das ist gelogen.
Siehe die oben von mir verlinkte Studie.
Eine Kurzfassung auf Deutsch gibt es hier:
http://www.kora.ch/pdf/kinfo/i021ge.pdf (Tabelle auf Seite 14)
Richtig ist nur, dass nach 1950 keine Fälle durch gesunde Wölfe in Mitteleuropa dokumentiert wurden (waren ja auch fast keine mehr da, nachdem die in den Kriegen entstandenen Populationen wieder zurückgedrängt waren). In Südeuropa und Russland gab es die auch nach 1950.
Und wieso kranke Wölfe und Mischlinge rausrechnen? Kann man die neuerdings ausschließen (auch wenn die Tollwutgefahr deutlich reduziert wurde und das wohl auch bleibt, solange geimpft wird). Sind kranke Wölfe und Mischlinge nicht auch auf den Wolfsbestanz zurückzuführen und nimmt die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens nicht mit steigender Zahl der Wölfe zu?

Aber wie gesagt: Im Vergleich zu anderen Lebensrisiken vernachlässigbar.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Iceman1 » 01 Okt 2008 16:08

Das ist alles gut und schön !
Wie viel Menschen kommen jedes Jahr durch Auto Unfälle ums Leben ?
Trotzdem schaffen wir die Autos nicht ab !
Ich bin der Meinung es wird viel Panik gemacht.
Der Wolf wird immer vor dem Menschen Flüchten, außer wenn er Krank ist.
ZB : Tollwut !
Da wird aber selbst jeder Fuchs zur Gefahr !
Klar müssen Herden Bewacht werden, wenn eindeutig bewiesen das ein Wolf ein Schaff oder Ähnliches gerissen hat ,soll der Schäfer entschädigt werden.
Aus der Staatskasse natürlich !

Gruss Iceman 8)
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 01 Okt 2008 16:41

Evtl. hätte ich es groß und fett schreiben sollen:
"Aber wie gesagt: Im Vergleich zu anderen Lebensrisiken vernachlässigbar."

Mit geht es Primär im die Kosten.
Außerdem sollte die ständige Lüge vom "guten, menschenscheuen" Wolf endlich aus der Diskussion verschwinden.
Iceman1 hat geschrieben:Der Wolf wird immer vor dem Menschen Flüchten, außer wenn er Krank ist.
Das ist und bleibt Unsinn. Wölfe fürchten den Menschen nur dort, wo ihnen der Mensch Angst macht. Ansonsten sind sie Nahrungsopportunisten und nehmen alles mit, was sich ihnen bietet. Vom Touristen-Pausenbrot im Yellowstone bis zur rumänischen Müllkippe.
Lies einfach die oben verlinkte Studie. Die gibt gut begründete Ratschläge zum Wolfsmanagement. Wo die befolgt werden, bleiben die Wolfsprobleme unter Kontrolle.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von chris76 » 01 Okt 2008 17:27

mzg:

komm erst mal runter. gelogen hab ich bestimmt nicht. Ich hab lediglich meinen Wissensstand wieder gegeben. Ich kannte deine Studie nicht. Wobei ich die auch jetzt mit Vorsicht genieße. Viele Biologen werden dir bestätigen, dass die meisten Wildtiere egal wie groß oder klein eine angeborene Scheu vor Menschen haben. Vorfälle würd ich eher unter die Kategorie "Unfall" ablegen (ähnlich wie bei Weißen Haien). Fast alle Sagen und Legenden von menschenfressenden Bären und Wölfen kommen übrigens aus der Zeit als die Pest in Europa wütete. Die Leichen wurden damals oftmals einfach nur an den Waldrand oder in Schluchten geworfen und von Aasfressern "entsorgt". Du verteidigst hier die Schäfer und vergißt meiner Meinung nach das gerade sie dafür verantwortlich sind, dass z.B. Wölfe ausgerottet wurden. Ein Tier wie ein Schaaf, dass sehr leicht durch Massentierhaltung gezüchtet werden kann, kann doch nicht ernsthaft auf eine Ebene gehoben werden wie seltene Tierarten rein finanziell gesehen. Es muß doch möglich sein, einen Topf für Entschädigungen bereitzustellen aus Steuergeldern. Die EU und Deutschland finanzieren so viele unnütze Projekte, da wär das doch gut angelegtes Geld.

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 01 Okt 2008 18:52

Ich habe nicht gemeint, dass du lügst. Du gibst ja nur wieder, was ständig aus interessierten Kreisen verbreitet wird. Die wissen es aber besser und lügen somit.

Nicht "die Schäfer" waren Schuld an der Ausrottung der Wölfe im Gebiet der jetztigen Bundesrepulblik. Das war breiter gesellschaftlicher Konsens. Damals lebte der größte Teil der Bevölkerung in selbstversorgender Kleinstlandwirtschaft. Da hing ganz einfach das Leben davon ab, ob man die 2 Ziegen im Winter schlachten konnte oder ob einen (bei den wohlhabenderen) die unersetzliche Kuh mit Milch versorgte.
Wölfe waren eine unkalkulierbare Bedrohung für den größten Teil der Gesellschaft und wurden deshalb bekämpft. Ein völlig logischer Schluss.
Das Wölfe (vorallem tollwütige) auch eine direkte Gefahr waren, hat sicher auch nicht zu ihrem guten Ruf beigetragen.

Heute könnten wir uns den Luxus leisten. Verhungern muss wegen der Wölfe keiner mehr. Wir laden die Kosten aber auf den Schultern einiger weniger ab und bedrohen ihre wirtschafltiche Existenz.
Dann könnte man sagen, sollen halt wengstens die "Hobbyhalter" aufhören. Aber schau dir mal an, wer in der Gegend dort Schafe hält. Bei Sozialrente oder Hartz IV ist so ein Schaf ein willkommener Fleisch- oder Milchlieferant.

Ich bin auch Steuerzahler und strikt gegen die Verwendung von Steuergeldern für Wolfsprojekte in Deutschland. Wäre der europäische Wolf international vom Aussterben bedroht, würde ich das anders sehen. Ist er aber nicht. Es gibt mehr als genug Wölfe in Europa, um die Art dauerhaft zu sichern.
Wenn also jemand in unserer dicht besiedelten Kulturlandschauft unbedingt Wölfe will, dann soll er wenigstens für die Folgen zahlen.

Edit: Die "angeborene" Angst der Wildtiere vor Menschen ist Unsinn.
Jedes Tier hat natürlich Angst eingebaut. Vor allem und jedem neuen.
Dort wo keine Menschen vorkommen, lassen die Wildtiere Menschen leicht bis auf ihre normale Fluchtdistanz herankommen.
Wo Menschen sind, haben sie gelernt mehr Abstand zu halten, weil Menschen gerne mal mit dem verlängerten Arm zulangen.
Lässt diese Bedrohung nach, verschwindet auch die Angst wieder. Schau dir dich die Wildschweine in Berlin an. Wenn du fast handzahme Wölfe sehen willst, fahr nach Rumänien oder in die US-Nationalparks.
Wildtiere gewöhnen sich genau so schnell an den Menschen, wenn er nicht droht, wie sie ihn fürchten, wenn er droht.
Von einer angeborenen speziellen Menschenangst kann keine Rede sein.

Wenn das behauptet, soll es belegen.

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