Letzter Versuch eines "Traumtänzers"

Werner B. · Beitrag von **Werner B.** » 16 Jul 2006 15:25

Hallo,

Ich wünsche mir ( andere mögen sich anderes wünschen )

Ein Forum, in dem

1. statt „Disneyworld“ ( Der Begriff ist polemisch gemeint. ) ein an den realen Verhältnissen orientiertes Naturverständnis zu Hause ist,

2. argumentiert wird, indem man sich mit den
Argumenten der anderen Seite inhaltlich
auseinandersetzt,

3. die übliche Polemik ( Politiker sind alle blöd usw. ) einer Betrachtungsweise weicht, bei der man zumindest der anderen Seite ernsthafte Bemühungen unterstellt und sie respektiert,

4. der erhobene „moralische Zeigefinger“ verschwindet und „bekennende“ Idealisten
akzeptieren, dass Idealismus nicht dazu berechtigt, selbst außerhalb jeder Kritik zu stehen,

5. die in einer Demokratie üblichen Regeln des Umgangs bei harten/mitunter beleidigenden
Auseinandersetzungen eingehalten werden,

( Exkurs : Wenn man einem Freund, politischen Gegner usw. sagt, dass man sein Verhalten
in einem bestimmten Punkt, besserwisserisch, miserabel usw. findet, ist das etwas anderes
als wenn man ihm sagt, dass man ihn als Person miserabel, besserwisserisch, dumm usw.
findet. Im ersten Fall handelt es sich um eine polemische ,aber erlaubte Form der Kritik, weil man den Kritisierten nach wie vor als Person schätzen und respektieren kann. )

6. dass eine mit „spitzer Feder“ geschriebene Satire, Polemik; Glosse als solche erkannt wird und eine mit ebenso „spitzer Feder“ verfasste Erwiderung findet,

7. dass etwas mehr Nachdenklichkeit und Humor einkehren,

8. dass Kritik an bestimmten Verhaltensweisen bzw. Darstellungsweisen nicht mit persönlichen „Schlägen“ unter die Gürtellinie beantwortet wird.

Stefan von Hatten · Beitrag von **Stefan von Hatten** » 16 Jul 2006 16:55

Hallo Werner,

guter Ansatz!

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
1. statt „Disneyworld“ ( Der Begriff ist polemisch gemeint. ) ein an den realen Verhältnissen orientiertes Naturverständnis zu Hause ist,
<HR></BLOCKQUOTE>

Das finde ich sehr schwierig, weil ein solches Empfinden in meinen Augen vollkommen individuell ist und jeder für sich eine andere Definition der "realen Verhältnisse" hat.

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
2. argumentiert wird, indem man sich mit den
Argumenten der anderen Seite inhaltlich
auseinandersetzt,
<HR></BLOCKQUOTE>

Dem stimme ich zu.

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
3. die übliche Polemik ( Politiker sind alle blöd usw. ) einer Betrachtungsweise weicht, bei der man zumindest der anderen Seite ernsthafte Bemühungen unterstellt und sie respektiert,
<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn ich Deine Worte richtig verstehe, meinst Du damit, dass jeder davon ausgehen sollte, dass das Geschriebene des Anderen zuerst einmal als "positiv" im weitläufigen Sinne zu verstehen sein soll. Also Sätze und Begriffe, die dem Leser des Postings vielleicht aufstossen, solle nicht als Aufhänger genommen werden, sondern im Sinn und in der gewünschten Darstellung wenigstens einmal bei dem Leser selber oder bei dem Autor derselben hinterfragt werden, bevor sie als negativ gemeint ausgelegt werden.

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
4. der erhobene „moralische Zeigefinger“ verschwindet und „bekennende“ Idealisten
akzeptieren, dass Idealismus nicht dazu berechtigt, selbst außerhalb jeder Kritik zu stehen,
<HR></BLOCKQUOTE>

Du beschreibst, denke ich, zwei verschiedene Punkte. Zum Einen den erhobenen Zeigefinger, zum Anderen die Kritikfähigkeit eines Schreibers. Letzteres muss gegeben sein - das ist richtig. Wobei der Ton die Musik macht - die Kritikfähigkeit eines Menschen liegt nicht in seiner Bereitschaft begründet, alles hinzunehmen. Grundsätzlch aber - und da stimem ich Dir voll zu - muss die Kritikfähigkeit gegeben sein. Der von Dir zitierte erhobene Zeigefinger ist so eine Sache. Wenn jemand etwas schreibt, was in den Augen eines Lesers unmenschlich, rassistisch, ungesetzlich, ehrverletzend, tierquälerisch, respektlos etc. ist, muss das Recht gegeben sein, entsprechend darauf zu reagieren. Jeder Mensch hat eigene moralische und ethische Grundsätze - wenn diese überschritten werden hat er das Recht, einzuschreiten. Das Recht würden wir uns alle herausnehmen, wenn öffentlich Naziparolen geschrieben würden - aber ist das dann der erhobene Zeigefinger? Ich denke, nicht.

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
5. die in einer Demokratie üblichen Regeln des Umgangs bei harten/mitunter beleidigenden
Auseinandersetzungen eingehalten werden,
<HR></BLOCKQUOTE>

Definitv.

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
( Exkurs : Wenn man einem Freund, politischen Gegner usw. sagt, dass man sein Verhalten
in einem bestimmten Punkt, besserwisserisch, miserabel usw. findet, ist das etwas anderes
als wenn man ihm sagt, dass man ihn als Person miserabel, besserwisserisch, dumm usw.
findet. Im ersten Fall handelt es sich um eine polemische ,aber erlaubte Form der Kritik, weil man den Kritisierten nach wie vor als Person schätzen und respektieren kann. )
<HR></BLOCKQUOTE>

Du beschreibst den Unterscheid zwischen einem persönlichen Angriff und einem Angriff der Sache. Passt!

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
6. dass eine mit „spitzer Feder“ geschriebene Satire, Polemik; Glosse als solche erkannt wird und eine mit ebenso „spitzer Feder“ verfasste Erwiderung findet,
<HR></BLOCKQUOTE>

Dann sollte die Ironie auch als solche gekennzeichnet oder klar erkennbar sein. Einige Postings, die nach Aussage des Autors ironisch gemeint waren, sind für Andere nicht als ironisch einzuschätzen, sondern als Beleidigung. Auch hier greift wieder das individuelle Empfinden. Vielleicht sollte bei einer sehr spitzen Feder der Hinweis erfolgen, dass es sich um Ironie handelt.

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
7. dass etwas mehr Nachdenklichkeit und Humor einkehren,
<HR></BLOCKQUOTE>

Top!

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>
8. dass Kritik an bestimmten Verhaltensweisen bzw. Darstellungsweisen nicht mit persönlichen „Schlägen“ unter die Gürtellinie beantwortet wird.<HR></BLOCKQUOTE>

Auch hier sprichst Du den Respekt der Menschen untereinander an. Ja, das ist eine gute Idee.

Petri!

Stefan

TincaTinca · Beitrag von **TincaTinca** » 16 Jul 2006 18:35

9. Wenn gutes Wetter ist der Angler an den See geht, nicht ins Forum [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]

Chinook · Beitrag von **Chinook** » 17 Jul 2006 13:43

Deine Nettikette ist gut und überwiegend wünschenswert (*).
Nur bringe ich das nicht mit der Überschrift zusammen.

(*) Humor ja, blos mit Satire ist das so eine Sache. 60% verstehen sie nicht und viele mögen sie nicht. Polemik, mag das Wort auch noch so gekonnt sein, verletzt immer, was ja auch die Absicht der Polemik ist. Satirisches und polemisches Reden erhebt sich in der Regel über den anderen und verneinen somit die Forderung nach Respekt.

andalG · Beitrag von **andalG** » 17 Jul 2006 16:05

<BLOCKQUOTE>Zitat:<HR>Original erstellt von Werner B.:
Hallo,

Ich wünsche mir ( andere mögen sich anderes wünschen )

Ein Forum, in dem...<HR></BLOCKQUOTE>

Solche Foren gibt es. Die bestehen allerdings nur aus einem Admin und haben keine User! Das wäre doch eine Überlegung wert, da Dir ja offensichtlich die breite Masse der Forumsbenutzer zu ungebildet, zu emotional und zu was-weiß-ich-nicht-alles sind. Da kannst Du dann nach Herzenslust den "Best of Superbrain" raushängen lassen.

Andal

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 17 Jul 2006 18:34

Das ist es ja gerade was im Forum Spaß macht: Die bunte Mischung von Meinungen und Charakteren. Wenn manchmal die Fetzen fliegen, dann gehört das auch dazu. Doch nie persönlich werden! Immer sachlich diskutieren!!!

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