Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Hier geht es um alles - außer um's Angeln!

Moderator: Thomas Kalweit

Wolf wieder ansiedeln oder nicht !

Wolf Ansiedeln !
18
64%
Wolf Abschießen !
5
18%
Weiss nicht !
5
18%
 
Abstimmungen insgesamt: 28

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 02 Okt 2008 15:09

[/quote]Der Wolf steht immer noch auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten(IUNC 2007). Nur weil er sich nun lokal gut etabliert hat ist sein Überleben immer noch nicht gesichert.[/quote]

Da muss man aber schon genauer nachlasen.
Die Überart Canis Lupus ist mit LC (LEAST CONCERN (LC)
A taxon is Least Concern when it has been evaluated against the criteria and does not qualify for Critically Endangered, Endangered, Vulnerable or Near Threatened. Widespread and abundant taxa are included in this category. )
eingestuft. Also eher unkritisch.
Schaut man aufs Detail, wird diese Einstufung weiter eingeschränkt auf einzelne Unterarten und Polulationen, z.B. die die Italien und die im Bereich Spanien-Portugal.
Von den Ost- und Nordeuropäischen Populationen ist darin keine Rede. Und von den denen stammen unsere deutschen Wölfe ab.

(Von den Arten, die wir beanglen, sind übrigens auch verschiedene auf der Roten Liste zu finden.)

Jondalar hat geschrieben:Grundsätzlich ja. Doch was glaubst Du wie viele Schäfer plötzlich Wolfsprobleme hätten.
Aha. Und wie bitte soll ein Schäfer einen Wolfsangriff simulieren? Bleibt das Problem wildernder Hunde. Die werden heute schon teilweise mitentschädigt, wenn die Unterscheidung schwierig ist, weil die geringen Entschädigungen deutlich billiger sind als die nötigen Genanalysen.
Und damit relativiert sich das Problem. Ich finde es absolut richtig hier den Naturschutz über die wirtschaftlichen Interessen der Schäfer zu stellen. Hier von einer Gefährdung der Herden zu sprechen ist absolut überzogen.
Wenn es wirklich ein flächendeckendes Problem währe dann würde ich Dir zustimmen.
Einer derart arroganten Einstellung kann ich nicht folgen. Weil sich ein paar Leute besser fühlen, wenn es auch in Deutschland Wölfe gibt, sollen andere ihren Lebensunterhalt und Lebensraum einbüsen. Mir ist es ehrlich gesagt lieber, die Kinder spielen artgerecht im Wald statt in einer Stadwohnung, als das dort Wölfe streifen.
Auf die paar Nahrungsmittel und den Erhalt der Kulturlandschaft kommt es eh nicht an. Was wir nicht selber produzieren, kaufen wir halt anderen vor der Nase weg....
Die Ex-DDR-Bürger sind ja einiges gewohnt, wenn es um Enteignung und Bevormundung geht. Das die Auswüchse des Sozialismus jetzt durch den Öko-Ismus abgelöst werden, hätten sich wohl die wenigsten erwartet.

Nicht, dass ich was gegen Natur- oder Tieschutz hätte. Ganz im Gegenteil. Aber die finanzielle Last ein paar Einzelnen aufzuladen, ist das Allerletzte.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von chris76 » 02 Okt 2008 18:08

mzg:
ich hab mir jetzt mal die Mühe gemacht, das was du geschrieben hast irgendwo zu finden. Ich finde so gut wie nichts von dem. 1. Woher nimmst du deine Zahlen von der Lausitz z.B. Stand Mai 2008 ist 25 Tiere und eine noch unbekannte Zahl an Welpen. 2. Du berufst dich immer nur auf die eine Studie. Ich finde keine einzige die das irgendwie bestätigt, ganz im Gegenteil. Jede Menge Schriftstücke die genau das Gegenteil beschreiben. Es wird zwar überall darauf hingewiesen, dass es schon immer angebliche tötliche Wolfsattacken auf Menschen gab, es steht aber auch immer dabei, dass diese Überlieferungen aus früheren Jahrhunderten in den meisten Fällen keiner Wissenschaftlichen Untersuchung stand halten. Es wird z.B. vermutet, dass einige getötete Menschen auf der Jagd waren und die Wölfe durch Hunde und Treiber in die Enge getrieben wurden und angriffen. Das ist wie mit den Hexen früher. Einer schreit durchs Dorf "die langbeinige vollbusige feurige Rotharige ist eine Hexe" und alle schreien "ja genau die ist eine Hexe" und schon landete sie auf dem Scheiterhaufen. Und wenn jetzt einer schreit "der wurde vom Wolf getötet" schreien alle das gleiche nach. So entstanden dann Grimm´s Märchen. Und manche Glauben auch heut noch dran. Und zum Thema nicht vom Aussterben bedroht. In ganz Skandinavien gibt es nur noch ca. 120 Wölfe. Davon in Norwegen gerade mal 20 (Stand 2005). In der Schweiz sind es gerade mal drei. In Schweden wurde letztes Jahr eine Studie gemacht die durch DNA Analysen nachgewiesen hat, dass von 600 getöteten Haus- und Nutztieren der absolute Großteil von Hunden erlegt wurden.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Jondalar » 02 Okt 2008 18:43

Da muss man aber schon genauer nachlasen.
Alleine das die Art in dieser Liste geführt wird sagt schon genügend aus. Weiter ist der Wolf in Deutschland gesetztlich geschützt und so ist es nun mal.
Du kannst doch nicht wirklich glauben das die 50Tiere bei uns nun eine lebensfähige Population darstellen. Bei idealen Lebensbedingungen wäre das wirklich anzunehmen jedoch nicht unter den gegebenen Lebensumständen. Warum wurde den ein Welpe angefahren? Hier noch ein Nachbrenner
http://www.nabu.de/m01/m01_03/08379.html
(Von den Arten, die wir beanglen, sind übrigens auch verschiedene auf der Roten Liste zu finden.)
Deshalb lass ich auch meine Finger von denen und gebe mir größte Mühe diese Fische schonenst zu behandeln und wieder zurückzusetzen.
Aha. Und wie bitte soll ein Schäfer einen Wolfsangriff simulieren?
Die Frage hast Du Dir mit dem Satz den Du nachfolgend geschrieben hast schon selbst beantwortet.
Die Ex-DDR-Bürger sind ja einiges gewohnt, wenn es um Enteignung und Bevormundung geht.
Also erstens leben die meisten Wölfe im Truppenübungsplatz der ja Militärischer Sperrbezirk ist und dort hat die Bevölkerung bekanntlich eh nix verloren. Hier sind wir wieder bei dem Punkt als ich erwähnt habe, dass der Schäfer mit dem Risiko leben muss wenn er wissentlich in Gebiete vordringt in denen Wölfe leben.

Zweitens ist bis jetzt noch niemand wegen den Wölfen enteignet worden und das wird auch nicht geschehen.

Drittens wird mit diesen Tieren regional sehr gut verdient, denn die Tourismusverbände nutzen den Wolf geschickt als Werbeträger um zahlungswillige Touristen in die Region zu locken.

Und viertens weis ich garnicht warum Du hier so einen Tumult veranstaltest. Mittlerweile gibt es eine Härtefallausgleichsverordnung welche die entstandenen Schäden reguliert. Noch dazu werden Schäden die durch Hunde entstehen ebenfalls durch eine Private Organisation getragen.

Um an die Gelder zu kommen muss man sich aber an bestimmte Regeln halten.
Doch die Gelder sind da und werden auch ausgezahlt.
Zuletzt geändert von Jondalar am 02 Okt 2008 19:57, insgesamt 2-mal geändert.
Grüsse von der Donau

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 02 Okt 2008 19:23

@chris76:
Die Zahl von 30 bis 40 Wölfen wurde zuletzt am 29.09.2008 in der Sendung FAKT ist ...! durch Ulrich Wotschikowsky genannt.
Die Zahl von bis zu 70 Tieren ergibt sich aus dem in der Ausgabe 2/2008 von "Wild&Hund" geschätzten Winterbesatz von 50 Tieren zuzüglich dem diesjährigen Nachwuchs.

Die genannte Studie wird gerne als unwissenschaftlich hingestellt, weil es keine anderen Argumente dagegen gibt. Ist auch ungleich leichter, als selbst hunderte fremdsprachiger Literaturquellen auszuwerten.
Natürlich ist es schwierig, ein Spurensicherungsteam an den Tatort eines im 15. Jahrhundert getätigten Wolfsüberfalls zu schicken. (Das wäre dann wohl wissenschaftlich?)
Du kannst ja versuchen, einen der jungeren dort Fälle aus den letzten 50 Jahren zu widerlegen.

@Jondalar:
"Weiter ist der Wolf in Deutschland gesetztlich geschützt und so ist es nun mal."
Das ist nicht "nun mal so", sondern Folge eines demokratischen Prozesses. Dazu gehört auch, dass andere Meinungen zulässig sind.
Du kannst doch nicht wirklich glauben das die 50Tiere bei uns nun eine lebensfähige Population darstellen.
Wölfe gab es in der Gegend auch schon zu DDR-Zeiten. Durch den regen Austausch mit der Polnischen Mutterpolulation ist die Deutsche Population problemlos überlebensfähig.
Die Frage hast Du Dir mit dem Satz den Du nachfolgend geschrieben hast schon selbst beantwortet.
Es ist dir allso nichts dazu eingefallen? Evtl. könnte der Schäfer die Schafe selber beißen?

Das ist der Lausitz war mal ein Truppenübungsplatz. Ein militärischer Sperrbezirk ist es schon gleich gar nicht.
Das Problem sind die Wolfsübergriffe außerhalb des Übungsplatzes. Wenn auf dem ehemaligen Übungsplatz Schäfer mit ihren Herden unterwegs sind, dann im Auftrag des Staates.

Für mich ist es eine Enteignung, wenn man einzelne von staatlicher Seite zwingt, auf große Teile ihres Einkommens zu verzichten. Wie nennst du das?

Das die Tourismusbranche daran verdient, hilft den Betroffenen nichts, wäre aber ein Grund mehr, sie zu entschädigen.

Das Problem sind nicht der bestehend Härtefallausgleichsfonds oder die bisher freiwilligen Zahlungen bei kleineren Vorfällen, sondern die geplanten Einschränkungen derselben. Wenn ich im Jahr mehrere tausend Euro Mehrausgaben habe, um im Fall des Falles eine Entschädigung zu bekommen, dann habe ich als Schäfer ein Problem.
Der Fonds müsste nicht nur die Schäden, sondern auch die zusätzlichen Schutzmaßnahmen inkl. Arbeitszeit voll abdecken. Dann könnte man von einem fairen Ausgleich wenigstens für die Schäfer sprechen.

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Jondalar » 02 Okt 2008 19:48

Das ist nicht "nun mal so", sondern Folge eines demokratischen Prozesses. Dazu gehört auch, dass andere Meinungen zulässig sind.
Nun, ich hab vorher schon einen Link eingebaut. Dann mach ich es halt nochmal. http://www.nabu.de/m01/m01_03/08379.html

Dir verbietet in diesem Land sicherlich niemand Deine eigene Meinung. Es gibt genügend Mittel und Wege die es einem Erlauben sich gegen bestehendes Recht zur Wehr zu setzen.
Es ist dir allso nichts dazu eingefallen? Evtl. könnte der Schäfer die Schafe selber beißen?
Ich bin ja auch nicht hier um mir mit Dir ein Battle zu liefern.

Ich finde es schade das Du diese überaus interessante Diskussion nun so abflachen lässt. So hat jeder seine Sicht der Dinge und deswegen lass ich es nun gut sein. Denn wer nicht zuhören will, mit dem kann man sich auch nicht unterhalten.

In diesem Sinne, Petri
Grüsse von der Donau

mzg
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 03 Okt 2008 09:42

Jondalar hat geschrieben:Ich finde es schade das Du diese überaus interessante Diskussion nun so abflachen lässt.
???
Bisher hast du noch keines deiner Argumente mit Belegen oder Quellen untermauert, aber ich lasse die Diskussion abflachen?

Wie dem auch sein. Wir werden auf keinen gemeinsamen Zweig kommen.
Evtl. hat ja der eine oder andere verstanden, worum es für die Betroffenen geht. Dann hätte es zumindest etwas Sinn gehabt.

Wenigstens eine Gemeinsamkeit haben wir:
Deshalb lass ich auch meine Finger von denen und gebe mir größte Mühe diese Fische schonenst zu behandeln und wieder zurückzusetzen.
Petri,
Manfred

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Fischmäx » 03 Okt 2008 11:48

Die vorigen Meinungen über Für und Wider sind ja durchaus interessant, aber ich möchte wirklich meine Freizeit in
einer bären- und wölfefreien Umgebung verbringen.

Ich könnte mir vorstellen, dass bei einer Umfrage in der
Gesamtbevölkerung das Ergebnis zu Kontra tendieren würde.
Gruß und Petri
Mäx

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Iceman1 » 03 Okt 2008 14:45

Fischmäx da wäre ich mir nicht sicher !

Also vielleicht habe ich mich verkehrt ausgedrückt :?
Mit Ansiedeln meine ich die Wölfe die eingewandert sind ! Nicht vom Menschen ausgewilderte Wölfe !

Ich bin bin mit Jondalar seine Ausführung zu 100 % einverstanden.
Im Fernsehn war auch einer der den Wolf verteufelte er berief sich immer auf eine Person . Leider weiß ich nicht mehr den Namen ! Der auch kein Wissenschaftliche Erklärung hatte ! Er sagte immer er Hat gehört von dies und das ,er hat gelesen von dies und das . Wahrscheinlich Grimms Märchen :roll:

Mann gebt euch einer Ruck und gebt dem Wolf eine Chance :!: :)

Gruss Iceman 8)
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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Seeadler » 03 Okt 2008 15:42

Wölfe in Deutschland?

...solange ich beim Watangeln kein Rudel Wölfe am Ufer trinken seh, und so lang ich beim Aalansitz kein Wolfsgeheul hinter mir hör... ja!

Ne, aber im Ernst... ich denk es sind schon drei Rudel in Brandenburg unterwegs im Moment... Wenn die wollen und können breiten sie sich von dort weiter aus... das sollte man zulassen.... gezieltes ansiedeln finde verfälscht die fauna und is zuviel des guten im moment... die kommen schon von selber wieder, wenn wir sie lassen...

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Fischmäx » 04 Okt 2008 13:57

Hallo Iceman1:

habe jetzt mal interessehalber in meinem Bekanntenkreis eine Umfrage durchgeführt; natürlich ohne meine persönliche Meinung vorher bekannt zu geben.

Das Ergebnis war eindeutig:
Keiner hat was gegen Wölfe und Bären etc., aber auch keiner will sie freilaufend in unserer Gegend haben.

Mach doch mal auch so eine Umfrage, aber nicht nur in Jäger- Angler- oder Naturschützerkreisen, sondern bei "normalen" Familien, die mit ihren Kindern Freizeit
in der Natur verbringen oder Eltern, deren Kinder sich gern alleine im Wald aufhalten.

Wäre mal gespannt darauf. :)
Gruß und Petri
Mäx

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Ulli3D » 04 Okt 2008 15:42

Das ist ja das Sankt Florians Prinzip: "Heiliger Florian, verschone mein Haus, zünde lieber das meines Nachbarn an."

Aber das ist das Problem einer Gesellschaft, in der die Zahl der Naturnutzer gegen 100% liegt, die Zahl der Naturschützer, ich meine jetzt hier ausdrücklich nicht NABU und Co, die betreiben alles Mögliche aber keinen praktizierten Naturschutz, Sorry Jungs und Madels, im Promillebereich.

Die Duldung der eingewanderten Wölfe, die zudem noch geschützt sind, ist sicherlich im Osten der Republik möglich und auch in anderen Landesteilen, z. B. Eifel oder im Bayerischen Wald denkbar.

Dort ist ja sogar die Auswilderung vom Luchs erfolgt. Im Siegerland sollen demnächst wieder Wisente durch die Wälder streifen. Klar, diejenigen, die meinen, der Wald sei nur für ihren Spaß und ihre Erholung angebaut worden, die sind natürlich dagegen.

Ich kann es nur begrüßen, da kommt zwar das eine oder andere Stück Wild durch Raubtiere um aber wer schon mal gesehen hat, wie elendiglich Hirsche, die sich in den Absperrbändern von Pferdekoppeln mit dem Geweih verfangen haben, umkommen, der wird sehen, die Verluste werden sich ausgleichen und in und an den Wäldern wird es weniger Pferdekoppeln geben.

Hinzu kommen noch Legionen von Hasen, Kaninchen, Kitzen und Co, die durch freilaufende Hunde ums Leben kommen. Das Wild, das durch Motocrosser und Mountainbiker, die sich nicht an die Wege halten, in Panik versetzt, auf den Straßen ums Leben kommt.

Wenn sich allerdings unsere Gesellschaft dazu entschließt, eine reine Spaßgesellschaft zu werden, dann ist so etwas ja alles nicht realisierbar.

Wer wissen will, wie es abends und nachts in deutschen Wäldern aussieht, der soll sich mal nach einem Jäger in einem stadtnahen Revier umsehen und den mal abends zum Ansitz begleiten. Was man da zu sehen und zu hören bekommt, das hat mit Waldesruh beim besten Willen nichts mehr zu tun.
Petri Heil aus Sankt Augustin

Ulli

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Iceman1 » 04 Okt 2008 23:57

Hallo Fischmäx

Ich bin Waldbesitzer und bei mir im Wald gibt es Marder, Schlangen und Rehwild.
Mir wäre es Egal wenn dort Wolf und Co. leben würden.
Die schmeißen mir wenigstens keinen Unrat Müll und sonstige Mist in den Wald.
Bei mir können auch Kinder im Wald spielen solange sie ihre Cola Dosen und Mac Do.. müll nicht im Wald liegen Lassen und Tiere daran verenden.
Lieber den Wolf !
Übrigens ich bin kein Jäger und kein Organisierter Naturschützer !
Ich bin nur ein Angler der die Natur Liebt mit all seinen Gefahren :!:

Gruss Iceman 8)
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png

Eisangler

Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Eisangler » 05 Okt 2008 11:13

Hinzu kommen noch Legionen von Hasen, Kaninchen, Kitzen und Co, die durch freilaufende Hunde ums Leben kommen. Das Wild, das durch Motocrosser und Mountainbiker, die sich nicht an die Wege halten, in Panik versetzt, auf den Straßen ums Leben kommt.
Das ist hier bei uns ein echtes Problem.
Die Jägerschaft bringt jedes Jahr zur Brut- und Setzzeit an den Waldwegen große Schilder an, wo die Hundebesitzer gebeten werden, ihre Tiere an der Leine zu lassen und auf den Wegen zu halten.
Im Rahmen von Waldarbeiten stellte ich fest, daß sich keine Sau dran hält, nichtmal im Naturschutzgebiet.
Wenn man die Leute dann darauf anspricht, werden sie entweder frech, oder der Standartsatz: "Mein Hund macht ja nichts..." folgt.
Ein echtes Ärgernis.
Ich informierte die Kollegen des Ordnungsamtes, das aber, aufgrund Personalmangel, nicht einschreiten kann... :evil:

Es wird auf den Tafeln extra darauf hingewiesen, daß jeder Hund einen Jagdtrieb hat und daß die Wildtiere auch die Witterung freilaufender Hunde aufnehmen und so verschreckt werden.

Ich stelle mir das Geschrei vor, sollte einer der Jäger von seinem Recht Gebrauch machen und "streunende Hunde" erschiessen... :roll:

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von Ulli3D » 05 Okt 2008 11:39

Das ist nicht nur Recht sondern gesetzliche Pflicht des Jägers, wildernde Hunde zu erschießen aber, da trifft man ja den Falschen. Der Hund folgt nur seinem Trieb, Herrchen/ Frauchen, der/ die es ja besser wissen sollten darf man nicht ....

Wenn es möglich ist, fange ich den Hund ein und bringe ihn zum Tierheim. So geht es an den Geldbeutel der Besitzer.
Petri Heil aus Sankt Augustin

Ulli

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Re: Wer hat Angst vorm Bösen Wolf

Beitrag von mzg » 05 Okt 2008 16:37

Ulli3D hat geschrieben:Das ist nicht nur Recht sondern gesetzliche Pflicht des Jägers, wildernde Hunde zu erschießen
Ich wollte ja nichts mehr dazu schreiben. Aber wenn ich derartige Falschinformationen lese, kann ich nicht anders:

Ich kenne kein Bundesland in dem der Abschuss eines nur streunenden Hundes erlaubt wäre.
Wildernde Hunde: Ja.
Verpflichtung des Jägers: Ganz bestimmt nicht, auch wenn der Jagdschutzauftrag es nahelegt.

Die meisten Jäger schießen gar keinen Hund mehr. Es gibt ja auch bei weitem nicht mehr so viele freilaufende Hunde wir noch vor 20, 30 Jahren, wo im jedem Dorf ein paar Hunde ständig alleine unterwegs waren.
Ich kenne nur 3 Fälle. Der eine war vor mehr als 40 Jahren und wird dem schon über 20 Jahre verstorbenen Jäger heute noch nachgetragen.
Im zweiten hat der Jäger seinen eigenen Hund erschossen.
Im dritten Fall hatte eine Halterein eine freilaufende und sich unkontrollierte vermehrende Hundemeute, die regelmäßig im Rudel gewildert hat. Da sie trotz mehrfacher Aufforderung von Behördenseite nichts dagegen unternahm, wurde schließlich geschossen.
Dagegen kenne ich mind. 2 Fälle, wo Hunde bekanntermaßen wiederholt gewildert haben und trotzdem noch leben.
Mag sein, dass es anderswo anders ist. Hier muss ein Hund schon viel anstellen und einen seltenen Deppen von Halter haben, damit ein Jäger den Finger krumm macht.

Was "wirkliche Naturschützer" und "wirkliche Natur" sein sollen, würde mich interessieren.

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