Mythos Rheinlachs

Hier gibt's nasse Tipps...

Moderator: Thomas Kalweit

Optimist
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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Optimist » 11 Nov 2009 13:27

Traurig aber wahr.

Profis ? :roll: Leider gibt es noch mehr davon.

Normale Angler halten sich (zum grössten Teil) an die Gesetze. Profis sollten doch Vorbilder sein.
Leider gelingt es immer wieder, daß sie duch gute Beziehungen verschont bleiben.

Gesetze sollten doch für alle gleich gelten :roll: oder liegt es wirklich nur an gute Anwälte? :twisted:
Wasser predigen und Wein trinken

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Chinook
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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Chinook » 17 Nov 2009 22:17

@FoolishFarmer

Kleine Korrektur:
Während der langen Wanderung von Grönlands reich gedeckten Tafeln haben sie nur wenig gefressen (die Milchner können aufgrund des Laichhakens nur noch erschwert Nahrung aufnehmen) und ihr Stoffwechsel hat sich völlig verändert:
Die Fische sind vollgepumpt mit Hormonen, aufgrund der anstehenden Paarung. Sämtliche Energiereserven sind auf der langen Wanderung aufgebraucht oder in die Fortpflanzungsorgane transportiert worden.
Die hormonellen Veränderungen und die, damit im Zusammenhang stehenden,
Stoffwechsel- und Gestaltänderungen, werden erst im Süsswasser eingeleitet.
Bis Rotterdam wird noch ordentlich gespachtelt. Dennoch sind 400 km Rhein und
Sieg eine Qual. Die ersten Einbürgerungsversuch mit irischen
und schwedischen Lachsen scheiterten an der "Kurzatmigkeit" dieser.
Deshalb waren erst die Maßnahmen mit dem Loire-Lachs erfolgreich.
Auch sind nicht nur Verbauungen ein Problem. Es gab Situationen, wo die
Sieglachse durch den Wasserstand an der Siegmündung nicht rein kamen
und/oder in Pools teilweise Wochen auf einen günstigeren Wasserstand
warten mussten. Das zehrt.
Vielleicht lungert hier irgendwo noch mein Video dazu rum?

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von FoolishFarmer » 27 Nov 2009 14:44

Hi,
Chinook hat geschrieben:Die hormonellen Veränderungen und die, damit im Zusammenhang stehenden,
Stoffwechsel- und Gestaltänderungen, werden erst im Süsswasser eingeleitet.
...
Auch sind nicht nur Verbauungen ein Problem. Es gab Situationen, wo die
Sieglachse durch den Wasserstand an der Siegmündung nicht rein kamen
und/oder in Pools teilweise Wochen auf einen günstigeren Wasserstand
warten mussten. Das zehrt.
Vielleicht lungert hier irgendwo noch mein Video dazu rum?
Nur damit wir nicht aneinander vorbeireden...
War vielleicht etwas mißverständlich geschrieben von mir. Ich meinte auch viel mehr die lange Wartezeit im Süßwasser, in der sie nicht mehr (oder kaum noch) fressen. Allein dieses Jahr mussten die Burschen doch stellenweise von Juni (als die ersten Meldungen kamen) bis Mitte Oktober (als endlich genug Wasser zum Aufstieg in den Zuflüssen war) im Rhein warten.
Chinook hat geschrieben:Deshalb waren erst die Maßnahmen mit dem Loire-Lachs erfolgreich.
Loire-Lachs?!?
Schon seit Jahren wird wieder auf nen Schweden gesetzt... denn erst seit der Laichzeitpunkt stimmt, funktioniert das in einigen Bächen so richtig.
Der letzte "fremde" Stamm der verwendet wurde, stammte aus dem Ätran. Zurzeit wird im Lachszentrum an der Hasper-Talsperre ein quasi "Rhein-eigener" Stamm aus Rückkehrern und deren Nachkommen aufgebaut.

Mehr Infos dazu finden sich hier:
www.lachsprojekt.de

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Chinook » 29 Nov 2009 19:46

Der Sieglachs gehört zu den Loire-Stämmen. Ätran hat nicht geklappt.

Infos auch hier -> http://www.iksr.org/index.php?id=265&pdfPage=1, u.a. Seite 17

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Ulli3D » 30 Nov 2009 01:25

****irritiertguck****

Auf Seite 20 findet sich aber: "... Ab 2004 werden erste markierte Rückkehrer des seit 2003 verwendeten schwedischen Ätran-Stammes zurück erwartet. ..."
Petri Heil aus Sankt Augustin

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Chinook » 30 Nov 2009 11:12

Ja, ich weiss. Nur der Ätran-Lachs ist auf 200 km Süsswasser geprägt. Loire-Lachse sind die Langstreckenschwimmer (die 1000er). Frag' doch mal Samstags vormittag die Leute (Helfer und Biologen) am Buisdorfer Wehr. Du wohnst doch dort in der Ecke.
Ausserdem müsste doch hier im Forum noch ein MP4 von mir rumschwirren, auf dem der Hauptamtler (Biologe) erklärt, warum der Sieg-Lachs ein Loire-Lachs ist.
Auszug aus einem Bericht des VDSF:
Der Loire-Lachs weist so viele Übereinstimmungen mit den ökologischen Parametern des historischen Rheinlachses auf, daß es unverantwortlich wäre, auf diese genetische Komponente beim Wiederaufbau in Rhein zu verzichten.

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Hartmut » 01 Dez 2009 22:30


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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Ulli3D » 02 Dez 2009 15:27

Und da sind schon richtige Brummer zu finden:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/ind ... lid=670978
Petri Heil aus Sankt Augustin

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Ulli3D » 03 Dez 2009 11:15

Petri Heil aus Sankt Augustin

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von Juenni » 05 Jan 2010 20:42

Chinook hat geschrieben:Ja, ich weiss. Nur der Ätran-Lachs ist auf 200 km Süsswasser geprägt. Loire-Lachse sind die Langstreckenschwimmer (die 1000er). Frag' doch mal Samstags vormittag die Leute (Helfer und Biologen) am Buisdorfer Wehr. Du wohnst doch dort in der Ecke.
Ausserdem müsste doch hier im Forum noch ein MP4 von mir rumschwirren, auf dem der Hauptamtler (Biologe) erklärt, warum der Sieg-Lachs ein Loire-Lachs ist.
Auszug aus einem Bericht des VDSF:
Der Loire-Lachs weist so viele Übereinstimmungen mit den ökologischen Parametern des historischen Rheinlachses auf, daß es unverantwortlich wäre, auf diese genetische Komponente beim Wiederaufbau in Rhein zu verzichten.
Sorry,

aber das ist Kokolores. In der Sieg und all ihrenb Zuflüssen wird seit 2004 ausschließlich der Ätran-Stamm verwendet. Seit zwei jahren gilt das Gleiche für die Wupper und ihre Zuflüsse (vorher waren es irische Stämme). Französische Stämme (Loire-Allier) werden in NRW nur in der Eifelrur (Maaszufluss) verwendet. Am Oberrhein setzt man meines Wissens nach ausschließlich auf französische Stämme.

Noch was zum Aufstieg der Fische in den Rhein. Dieser geschieht je nach Abluss bereits massgeblich wärend der Sommermonate. Bei den niedrigen Ablüssen (wie in dieser saison) müssen die Fische wochenlang mit den Temperaturbedingungen im Rhein (>20°C in diesen jahr), mit einem Schiffsverkehr wie auf einer Bundesautobahn und Habitatmangel ausharren bevor sie in die Sieg (oder andere Gewässer) aufsteigen können.

Wer meint, Wandersalmoniden die das hinter sich haben, würde so ein kleiner Drill nix ausmachen, hat echt nicht alle Nadeln auf der Tanne...

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Re: Mythos Rheinlachs

Beitrag von lelox » 14 Jan 2010 16:30

Die hier in Freiburg am Stadion in der Dreisam ausgesetzten Lachse sind Loire-Allier. Die Eier sind aus Chanteuges und werden im Elsass aufgezogen.
http://www.wfbw.de

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