Brasilien und der Angel-Tourismus aus Europa....

brasilfischer · Beitrag von **brasilfischer** » 01 Sep 2005 05:52

Hallo, alle Ihr Angler aus Europa!

In meiner neuesten Fotoreportage findet sich auch die folgende Passage:

Angelferien einmal anders: Abseits der Zivilisation, in Wildnis und intakter Natur!

Bisher konnte vor allem Alaska diesem Wunsche - Abenteuer zu erleben und grossartig kämpfende Fische zu fangen – entsprechen. Die Amerikaner selber haben jedoch andere Destinationen zum Mass aller Dinge erkoren; den Amazonas und den Pantanal in Brasilien!

Auf den Flughäfen von Manaus und Corumbá sieht man zur Hauptsaison jederzeit Gruppen von Anglern mit den typischen Schirmmützen und kakifarbenen Anglerwesten bekleidet und mit geschulterten Ruten-Futteralen und schweren Utensilienkästen in der Hand. Vor allem sind es nordamerikanische, aber auch japanische Petri-Jünger, die es Jahr für Jahr in Scharen zum Angeln an die Ufer der unzähligen Seen und Flüsse in Amazonien zieht. Der Angel-Tourismus boomt – nicht zuletzt der äusserst preisgünstig gewordenen Flugpreise wegen!

Was meint Ihr: Warum haben die sonst so geschäftstüchtigen Tourismus-Anbieter in Europa praktisch keine südamerikanischen Destinationen in ihrem Programm? Andere Tourismusarten, wie z.B. Eco-Tourismus oder Outdoor- und Trekking-Sport werden dagegen hauptsächlich durch Europäer abgedeckt!

Herzlichst aus Brasilien

brasifischer René

[ 01. September 2005: Beitrag editiert von: brasilfischer ]

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 01 Sep 2005 17:15

Wenn ein Europäer an Südamerika denkt, dann denkt er an Moskitos, unerträgliche Hitze, Mafia-Strukturen, unsichere politische Verhältnisse, am Ende der Welt, unbekannte und gefährliche Fischarten, bakterienverseuchtes Wasser...

Die Abenteuerlust ist unter deutschen Anglern nicht so ausgeprägt. Lieber auf Dorsch und Lachs nach Norwegen, auf Hecht nach Irland oder auf Wels nach Spanien: billiger, sicherer und nicht unbedingt schlechter als der Paraná oder der Rio Negro.

Ich hatte bei meiner Geographie-Diplomprüfung (lang, lang ist's her [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ) die Vegetation Mittel - und Südamerikas als ein Spezialgebiet. Daher weiß ich, dass es nicht nur den tropischen Regenwald im Amazonas-Becken und an der Antantikküste gibt. Brasilien ist so groß wie ganz Europa - vom Nordkap bis Sizilien, von Portugal bis zum Ural. Und es gibt dort mindestens so viel Unterschiede in den Landschaften, Klimaten und Vegetationsformen wie zwischen Norwegen und Sizilien. Ich bekomme Reiselust...

brasilfischer · Beitrag von **brasilfischer** » 01 Sep 2005 19:08

Hallo, Thomas,

Deine Argumente sind verständlich - doch ich frage mich trotzdem:

Outdoor-Sport kann auch in Europa betrieben werden, die Mehrheit der "Freiluft"-Touristen kommt jedoch aus Europa!

Im Gegensatz dazu, kommen US-Amerikaner und Japaner(!) zum Extremangeln nach Brasilien - die Europäer fliegen nach Alaska!

Es muss also noch andere Gründe geben...

Die Frage, ob die Europa-Angel-Reisebranche diese Destination schlicht und einfach "vergessen" (oder "verschlafen") hat, ist jedoch noch nicht beantwortet!

Ich weiss jedoch, dass Interesse dafür absolut vorhanden ist!

Herzlichst aus Brasilien brasilfischer René

Beitrag von **Thomas Kalweit** » 02 Sep 2005 13:28

Es fehlt das Merketing - und es fehlen die bei uns bekannten Angel-Fischarten.

Der majestätische Lachs lockt nach Norwegen, riesige Welse nach Spanien, von mir aus kampfstarke Schwarzbarsche nach Texas...

Früher kam noch das Dorado-Angeln (in Argentinien?) gelegentlich in den deutschen Medien vor - doch davon hört man weniger. Heute wird nur viel übers Salmonidenangeln im südlichen Südamerika berichtet.

Aber niemand kennt Pirarucu, Peixe-Boi, Aracu, Matrichã, Curimatã, Filhote, Surubim, Pirarara, Tambaqui, Jaraqui und Traíra... Allenfalls noch den Piranha. Gibt es keine brasilianische Tourismusagentur, die da mal ein bisschen Werbung machen könnte?

TincaTinca · Beitrag von **TincaTinca** » 02 Sep 2005 13:49

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Thomas Kalweit:
[QB]
Aber niemand kennt Pirarucu [...]<HR></BLOCKQUOTE>

Doch, aber auf eine so bedrohte Fischart zu angeln, würde ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können. [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Stinkt mir schon genug, dass die in asiatischen, mit Turbinen belüfteten Arapaima/Wels-Puffs gehalten werden [img]images/smiles/icon_mad.gif[/img]

[ 02. September 2005: Beitrag editiert von: TincaTinca ]

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