FISCH & FANG-Forum

Hallo.

Die Frage interessiert mich deshalb, weil ein erfahrener Angler behauptet er habe 30 % seiner Bisse in der 2 sec langen Pause wenn der Köder am Grund ruht.

Ist das plausibel?
Habt Ihr eigene Erfahrungen dazu? Ich könnte mich jedenfalls nicht erinnern.

DANKE!

alles liebe
heli

30% in der 2 Sekunden dauernden Ruhephase?!

Ich kenne schon Fälle wo jemand unterm Jiggen abgesetzt hat - der Köder also mehrere Sekunden regunglslos am Boden lag - und dann plötzlich der Ruck durch die Rute ging und der Fisch hing!

Aber ich würde sowas eher als Ausnahme als die Regel bezeichnen.
In der Regel wird der Köder nach dem Auftreffen auch gleich wieder angejiggt und nicht ewig liegengelassen.
Das kann man aber natürlich variieren - wollte damit nur sagen, dass die meisten wahrscheinlich gar keine Erfahrung dazu haben werden.

Bin gespannt, was andere dazu sagen?!

Ich sehe das so.

Gnerell: Warum kommen alle Bisse beim Gummifischangeln auf Zander in der Sinkphase und kurz vor dem Aufrteffen am Gund?

Weil der Zander sich dann sicher ist die Beute auch zu erwischen. Er wird regelrecht dazu annimiert, diese leicht zu schlagende, sinkende Beute durch Einsaugen aus dem Stand zu attackieren. Beim anstarten der Köders kommen fast nie bisse, weil der Zander nicht abschätzen kann, wie weit die vermeintliche Beute wegschwimmt und ob sich eine Verfolgung lohnt. Man reitzt ihn förmlich mit seiner Führungstechnik dazu, wenn es schafft den Köder beim Anziehen so falch überm Grund zu starten, dass dieses Abtaumeln im Gesichtsfeld des Zanders passiert. Da dieser zum Biss den Grund am Tage nicht verlässt!
Er schiebt sich dann dem sinkenden Köder nach und nimmt die Verfolgung auf.

Lässt man den Gummiköder nun am Grund liegen wird der Zander die Möglichkeit haben das Teil zu prüfen und als Fake zu entlarven. In der Regel dreht er dann ab oder erschrickt und lässt eine trübe Wolke zurück.

Ihm fehlt der Reiz des attraktiven Abtaumelns das in ihm einen Bissrefelx auslöst.

Und wenn man meint das man mit Stand-Up Jigs stehend anbieten kann, da der Gummi ja auftreibend ist der sollte sich mal Gedanken über den Wasserdruck machen. Ab 8 Metern etwa geht der Efeffekt verloren. Auch Fransenköder, die im Becken der Händler gut fluffen, werden dann zum Klumpen.

Warum es dennoch manchmal dazu kommen kann, den Biss auf den liegenden Köder zu bekommen lässt sich vielleicht so erklären.

1. der Zander war bei der Attacke zu langsam, war bereits beim Sinken des Shads hinterher, erwischte ihr aber erst al er lag.

2. Strömungen (im Fluss) spielen eine Rolle und versetzen den Köder durch den Druck der verdriftenden Schnur in eine Zeitlupenbewegung


Selbst beim Vertikalangeln, wo ich den Köder gern mal für zwei bis dei Sekunden absetze (Tentakelköder) erfolgt der Biss fast immer im Auspendeln oder schweben über Grund. (Man Bedneke, dass Boot ist immer in Zeitlupenbewegung also steht der Shad nie still)

Das sind mal meine Gdanken dazu, ziemlich kompelx das ganze....

Petri

Danke für eure Meinungen bisher.

Ich könnte mir noch einige andere Situationen vorstellen wo der Zander es gelernt hat Köder vom Boden aufzunehmen.

1. bei einem toten Köderfisch

2. wenn der "Köder" in einer Schlammwolke verschwundet (Schmerlen, etc.)

3. bei flüchtenden Krebsen

4. bei großen Grundelbeständen (die haben keine Schwimmblase, können nur am Boden "huschen") (bilden die Hauptnahrung für die Zander bei uns), verlassen sich oft auf die Tarnung und bleiben ruhig liegen.

Man sieht es ist gar nicht so abwägig das der Zander in der Verfolgungsphase auch ruhig liegende Köder nimmt.

Bitte noch um mehr Meinungen.

alles liebe
heli

Ja da hast Du schon Recht, aber die genannten Beispiele sind allesamt Naturköder und die kann und darf man einfach nicht in einen Topf werfen. Ich halte mich da auch an die von Sebastian genannten Thesen, wenn das Beissverhalten auf Kunstköder zu erklären versuche. Die 30 % auf liegende Kunstköder halte ich für Seemannsgarn, ausser er angelt vielleicht mit GulpKödern, oder ganz viel Trigger X oder sowas.

@ Uwe
Wie kannst Du nur
Mit Schleichwerbung einige wieder auf den Gedanken zu bringen, dass es tatsächlich funktioniert einen geschmacksverstärkten Gufi genau wie einen toten Köfi fischen zu können!
OK - können tut man schon, aber die Fangaussichten sind die Frage.

Ich würde prinzipiell behaupten, dass ein Gufi - egal ob geschmacksverstärkt oder nicht - zwar vielleicht kurz vom Boden genommen, aber dann von jedem halbwegs "cleveren" Fisch sofort wieder ausgepuckt wird!

Servus Niederbayer! Na ja sagen wir es mal so, ich durfte schon miterleben wie die zitierten Dinger von Barschen nicht nur genommen, sondern regelrecht gefressen wurden, konsequent unbewegt und vom Grund weg wo sie passiv lagen. Bin ja bei sowas auch eher skeptisch, war aber beeindruckt.

Solche Erfahrungswerte sind natürlich auch immer interessant!
Stellt sich die Frage ob sich sowas reproduzieren lässt oder ob die Barsche einfach wieder mal den extremen Futterneid entwickelt haben und deshalb so gehandelt haben?!

Gut ich habe auch schon öfter Barschjagden erlebt wo wirklich kein Köder länger als 5 Sekunden im Wasser war ohne genommen zu werden, wenn die Brüder so richtig abdrehen dann ist vieles möglich, aber einen am Grund abgelegten Mepps, oder Gummiköder wird man dennoch kaum "vermitteln" können, das klappte bislang nur gut mit Tauwurm und Schwingspitze und eben diesen neuartigen Dingern.

Bei Barschen kenne ich das auch, daß die sich für aromatisierte Gummis sehr interessieren.
Besonders für Krebse. Da kommt der Biss oft bei einem kleinen Zupfer, nach dem Motto - jetzt haut das komische Viech ab, schnell danach schnappen.
Bei Zandern hab ich das so aber noch nicht erlebt.

Moin,

das Phänomen kenne ich zu genüge. Anjiggen, absinken lassen, die Schnur erschlafft weil der Köder am Boden angekommen ist. Wieder anjiggen - ein Fisch hängt. Ok, nun könnte man vermuten, dass ich den Biss verpennt habe, aber nix da. Es gibt tatsächlich Tage, an denen die Fische den Gummi vom Grund lutschen, sowohl Zander, als auch Barsche und Hechte. Besonders häufig passiert das im Stillwasser, sprich Kiessee. Durch das stehende Wasser haben die Fische mehr Zeit den Köder zu beobachten und zu verfolgen, ganz im Gegensatz zum Fluss (hier kommen die Bisse in der Regel aggressiver).

Also von mir ein ganz klares "ja": Räuber nehmen unbewegte Gummis vom Grund. Barsche sind hier die Räuber, die das am häufigsten vollziehen. Nicht umsonst sind am Grund geschliffene Rubberjigs oder Krebsimitage manchmal sehr erfolgreich. Wenn ich merke, dass die Barsche heute regelmäßig diese Bisse produzieren, lasse ich den Köder auch mal 1-2 Sek. am Boden liegen. Das klappt!
Aber: Zu lange "Liegephasen" bringen definitiv nicht mehr Bisse, irgendwann wird es dem Barsch langweilig und er verdrückt sich.

Nein, ich hatte noch nie Bisse auf liegenden Gufi.

Ich muss zugeben der Gedanke an Köder die am Grund liegen liesen mich früher auch zweifeln !
Aber bei den Tubs besonders langen und wenn sie sehr Kopflastig sind greifen Barsch und co doch gern zu wenn
sie am Grund sind !
Denn die Franzen zeigen nach oben und werden immer noch von der Strömung in Bewegung gehalten und scheinen einen
Krebs zu gleich in Abwehrstellung.
Die werden dann oft um so Härter angegriffen !